Aachen. Die Organisatoren des Weltfests des Pferdesports, CHIO Aachen, beschäftigen sich mit der Bewerbung um die Ausrichtung der ersten Europäischen Reiterspiele 2015. Dem Weltverband (FEI) soll dazu ein neuartiges Konzept vorgestellt werden.

„Wir fühlen uns verpflichtet, hier in Aachen immer wieder Ideen zu entwickeln, dazu gehört selbstverständlich auch die Ausrichtung großer Championate,“ begründete der neue Präsident des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV), Carl Meulenbergh, die derzeitigen Überlegungen. „Mit Titelkämpfen in fünf Disziplinen an einem Ort wollen wir aus den Europameisterschaften europäische Reiter- und Pferdefestspiele machen und an die großartige Atmosphäre der Reit-WM 2006 anknüpfen,“ so Michael Mronz, Geschäftsführer der Aachener Reitturnier GmbH (ART).

„Wir haben für dieses Konzept der Titelkämpfe an einem Ort die ideale Infrastruktur“, sagte der ALRV-Vorstandsvorsitzende Frank Kemperman. Europameisterschaften in fünf Disziplinen an einem Ort hat es bislang noch nicht gegeben. In Aachen sollen die kontinentalen Titelkämpfe in den Disziplinen Springen, Dressur, Vielseitigkeit, Voltigieren und Vierspänner-Fahren ausgetragen werden. „Wir werden dieses Konzept nun final ausarbeiten und FN und FEI vorstellen“, so Kemperman. Formal muss sich die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) mit dem Austragungsort Aachen um die Europameisterschaften bewerben. Eine Entscheidung über die Vergabe fällt im Frühjahr 2012.

Die Weltreiterspiele 2006 in der Soers waren sicher die bisher besten seit Beginn 1990 in Stockholm. Was Europameisterschaften angeht, kamen an dieser traditionsreichen Stätte relativ wenige Championate zur Austragung. Im Springen fünf: 1958 mit Fritz Thiedemann auf Meteor als Sieger, 1961 David Broome (Großbritannien) auf Sunsalve, 1965 Hermann Schridde auf Dozent und Kamerad und 1971 Hartwig Steenken auf Simona. In der Dressur war Aachen bisher nur zweimal Gastgeber, 1973 mit dem Gewinner Dr. Reiner Klimke auf Mehmed und 1983 mit Siegerin Anne Grethe Jensen (Dänemark) auf Marzog.