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| "Superjump auf Schalke" stiekum um ein Jahr verschoben... |
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| Geschrieben von: Dieter Ludwig |
| Montag, 30. Januar 2012 um 20:36 |
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Gelsenkirchen. Der See ruhte nicht nur still, er war wohl umgekipppt, wie Fachleute solche Situationen nennen, wenn das Wasser für darin lebendes Getier zum Tode führt. So scheint es auch beim zunächst groß aufgeblasenen Turnier für 2012 „AufSchalke“ gewesen zu sein – heimlich, still und leise hat man sich zunächst nach 2013 getrollt… Die Ankündigung war mehr als gewaltig. Deutschland sollte in diesem Jahr nach Hamburg, Stuttgart, Leipzig, Wiesbaden und Aachen ein weiteres 5-Sterne-Turnier erhalten, in der Schalke-Arena in Gelsenkirchen. Und man war interessanterweise an den in Deutschland bekannten „Platzhirschen“ Paul Schockemöhle und Volker Wulff oder Gotthilf Riexinger oder Dr. Kaspar Funke vorbeigegangen und hatte als Turnierleiter den nicht gerade hoch gelobten Österreicher Helmut Morbitzer ausgewählt. Doch der wurde als erster ausgemustert, vielleicht ging err auch selbst, jedenfalls kommentarlos. Das einzige, was zuerst stand, war der ziemlich protzige Titel: „Superjump auf Schalke“, und dazu das Datum: 7. bis 10. Juni 2012. „Dressur und Vielseitigkeit, darüber muss noch geredet werden“, hatte Morbitzer gesagt. Dafür wollte man nicht kleckern, sondern klotzen. Der Große Preis sollte mit 360.000 Euro dotiert werden, um 10.000 € höher als der Grand Prix von Aachen zum Abschluss des CHIO von Deutschland, höher als viele Grand Prix ` der Global Champions Tour. Die Vielseitigkeitsreiter sollten möglicherweise ein Jahr später ran, und auch die Dressur wollte man irgendwie einbauen.… Morbitzer sagte, man sei auf ihn zugekommen, auf ihn, den ehemaligen österreichischen Staatsmeister und Turnierleiter des CSIO von Österreich in Linz. Und er plauderte davon von einem Ereignis aus Reitsport, Equitana und Unterhaltung, „es soll ein gesellschaftlicher Event werden“, meinte er, für das ganze Ruhrgebiet, wo das Herz eher für Tauben, Schalke und Borussia Dortmund schlägt – aber doch kaum für Reiten, „für jeden aus dem Revier sollte etwas dabei sein“, so Morbitzer. Es hörte sich unglaublich einfach an, was da Morbitzer so von sich gab, Fußballrasen raus dank der hydraulischen Möglichkeiten, Sand rein, Dach zu, wenn es regnet. Den Etat bezifferte der Österreicher auf 2,5 Millionen Euro, eine Summe, die sich aus dem Mund von ihm anhörte, als ständen Geldgeber gar Schlange für den Superjump auf Schalke. Und die Arena mit rund 40.000 Zuschauern zu füllen, schien auch ein Klacks. Wenn es sein musste, hätte man eben auch noch den ruhrgebietsverbundenen Herbert Grönemeyer auf eine Bühne geholt – „Kohle“ spielte ja anscheinend keine Rolle. Doch siehe da, plötzlich steht im Internhet zu lesen „Hochkarätiger Pferdesport“ ab Juni 2013…Höchstes Preisgeld Deutschlands für den Großen Preis, Start der Top-Reiter aus der aktuellen Weltrangliste, darunter viele Titelträger (Olympia, Welt- und Europameisterschaften), Spring-, Dressur- und Vielseitigkeitsprüfungen, TV-Übertragung, hochkarätiges Polo-Turnier…viertägiges Rahmenprogramm, glanzvolle Eröffnung, Konzerte (Pop und Rock), Kultur, Pferdeshows und Akrobatik, weltweit größter Pferde-Gottesdienst, Prominenten-Wettkämpfe… 2013 also, keine Erklärung, warum das Turnier um ein Jahr verschoben wurde. Wer Veranstalter ist, und das muss ein Reitverein sein, so will es das Reglement, ist nirgendwo aufgeführt. Da fängt der Dilettantismus bereits an… |