Mannheim. Uta Gräf (41) macht sich immer mehr einen Namen im Dressursport. Auch mit Nachwuchspferden wie zuletzt in Mannheim beim 49. Maimarktturnier. Oliver Wehner schreibt in der „Rheinpfalz“ über einen möglichen neuen vierbeinigen Dressurstar.

Der Hochbegabte brachte seine Lehrerin in Terminnot: Weil ihr Nachwuchspferd Damon Jerome auf dem Mannheimer Maimarkt die erste Qualifikation zum Nürnberger Burg-Pokal auf Anhieb gewann, Dressurreiterin Uta Gräf aber noch mit Le Noir den Grand Prix Special reiten musste, fiel die Siegerehrung für beide aus. Kein Drama, schließlich ist der erst siebenjährige Rheinische Dunkelfuchs solche Zeremonien schon gewohnt. Alle M- und S-Dressuren, auf denen Uta Gräf (RFV Weisenheim) Damon Jerome in diesem Jahr vorstellte, gewann er. Fast entschuldigend sagte sie: „Ich bin ja nicht so ein Schrubber. Aber er ist eben so, extrem talentiert.”

Dass sich beide den Sieg mit einem anderen Paar teilen mussten (oder durften), war dann aber eher kurios. Mit exakt derselben Prozentzahl (70,780) sicherte sich auch Isabell Werth (Rheinberg) auf dem ebenfalls hoch begabten Wallach Laurenti bereits die Fahrkarte zum Finale der Nachwuchsserie im Dezember in Frankfurt/ Main. „Dann fahren wir eben zusammen”, stellte Uta Gräf, die Frohnatur vom Rothenkircherhof nahe Kirchheimbolanden, gewohnt unbekümmert fest. Und für die große Isabell Werth stellte sich die Frage, ob sie sich den Sieg nun teilen musste oder durfte, auch nicht. „Ich bin super zufrieden”, sagte sie der RHEINPFALZ: „Laurenti ist ein ganz liebes Pferd, das noch grün ist, mit seinem großen Körper jetzt aber immer besser zurecht kommt.” Das Rückwärtsrichten zum Ende des St. Georges Special „ging kaputt, da ist er mir nervös geworden.” Das Finale um den Burgpokal gilt als Schaufenster der angehenden Stars im großen Viereck.

Mannheims Publikumsliebling Uta Gräf hatte ihren Jungstar noch besser im Griff als am Freitag, als sie trotz zweier ungewohnter Fehler schon die S-Einlaufprüfung gewonnen hatte. Es hat sich in der Szene längst herumgesprochen: Damon Jerome, genannt „DJ”, rockt den Rothenkircherhof und hat das Potenzial, irgendwann mal in die Hufspuren ihres Grand-Prix-Pferdes Le Noir zu treten. „Es gibt halt gar nichts, was er nicht kann”, schwärmt Uta Gräf von ihrem Hochbegabten, der freilich hengstiger sei als der gesetztere Le Noir: „Die Mädsche müssen wir eher fern halten.” Ein „DJ”-Fohlen gibt es bereits; Damon Jerome selbst ist - wie der Name verrät - ein Sprössling des Donnerhall-Sohns Damon Hill, mit dem Helen Langehanenberg unlängst tolle Grand-Prix-Erfolg feierte und beim Weltcupfinale in s`Hertogenbosch hinter der Niederländerin Adelinde Cornelissen Zweite wurde.

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Ursprünglich wollten die Züchter Willi und Helma Schneider den 2008 in Zweibrücken gekörten Hengst nicht verkaufen. Uta Gräf bereitet „DJ” schon seit drei Jahren, schließlich wechselte er doch den Besitzer. „Jetzt sind alle glücklich”, verrät die Ausbilderin, schließlich mehren seine Erfolge auch den Ruhm der Züchter. Und Uta Gräf ist heilfroh, dass die Besitzerfamilie Hitschold aus Worms den Schlammbad-Fan und Vizeweltmeister der jungen Dressurpferde nicht verkaufen will - jedenfalls nicht „in absehbarer Zeit”. So kann ihr Kronprinz in Ruhe reifen.