Münster-Handorf (WP). Siegerhengst der 22. NRW-Hauptkörung für Reitpferdehengste wurde in Münster-Handorf ein Sohn des Warendorfer Landbeschälers Laureus aus der Zucht von Ludger Budde (Oelde).

Der Braune aus einer Lord Sinclair I-Mutter konnte die Körkommission durch seine überragende Bewegungsqualität, seine perfekte Konstruktion sowie durch seine Sportlichkeit überzeugen, wie Wilken Treu, der Zuchtleiter und Geschäftsführer des Westfälischen Pferdestammbuches, zu berichten wusste. Der Hengst wiederholte damit den Erfolg seines Vaters, der vor elf Jahren am gleichen Ort ebenfalls Siegerhengst geworden war. Ausstellerin Barbara Huwiler aus der Schweiz hatte den Sieger 2010 auf der NRW-Fohlenauktion in Münster-Handorf erworben.

Der Titel des 1. Reservesiegers ging an einen Sohn des Vivaldi aus einer Olivi-Mutter. Neben seiner idealen Gebäudequalität konnte der Rappe auch durch sein Interieur überzeugen. Als Züchter freute sich das Ehepaar Schuiling aus den Niederlanden genau wie der Aussteller Dr. Sven Rothenberger (Bad Homburg) über diesen Erfolg. 2. Reservesieger wurde ein Sohn des Ampére aus einer Gribaldi-Mutter, der das Licht der Welt bei Willeke Bos in den Niederlanden erblickt hatte. Ebenfalls Rappe attestierte ihm die Körkommission ein perfektes Gebäude wie einen hervorragenden Bewegungsablauf.

Siegerhengst der springbetonten Hengste wurde unangefochten ein Sohn des Coupe de Coeur aus einer Cornet Obolensky-Mutter. Züchter wie Aussteller war Jan Sprehe (Cloppenburg). Beim Freispringen der Hengste begeisterte er in der voll besetzten Halle des Westfälischen Pferdezentrums Publikum wie Körkommission durch sein schier unbegrenztes Springvermögen und seine großartige Übersicht am Sprung.

Von den insgesamt 70 zugelassenen Hengsten erhielten 35 das Kör-Prädikat und 15 die Auszeichnung als Prämienhengst. Wilken Treu zeigte sich nach der Körung vom Niveau der vorgestellten Pferde begeistert: „Wir sahen einen ausgezeichneten Hengstjahrgang. Besonders beeindruckend und erfreulich war die enorme Leistungsdichte im Spitzenbereich.“

Zur Qualität der vorgestellten Hengste passte auch das Preisniveau auf der anschließenden Auktion. Insgesamt 29 Hengste kamen zur Versteigerung, von denen 18 gekört und elf nicht gekört waren. Den Spitzenpreis mit 240.000 Euro erzielte der Siegerhengst der Körung, der vom Reitsportzentrum Unna-Massen erworben wurde. 170.000 Euro brachte die Katalognummer 1, ein Schwarzbrauner (v. Ampére-Carabas) aus der Zucht von Christa Nagelschmidt-Terwort (Haan). Der Sieger der springbetonten Hengste erzielte mit 150.000 Euro das drittbeste Ergebnis der gesamten Körung. Mit 120.000 Euro ebenfalls im sechsstelligen Bereich lag die Katalognummer 5 aus der Zucht von Rob Giepmans (Niederlande). Freuen konnte sich Vermarktungsleiter und Auktionator Bernd Richter. Denn mit einem Durchschnittspreis von mehr als 71.000 Euro für die gekörten Hengste lag das Ergebnis rund 5.000 Euro über der Auktion des Vorjahres. Nicht gekörte Hengste erzielten einen Durchschnittspreis von rund 11.700 Euro.

Der Gesamtumsatz der Auktion belief sich auf 1.391.500 Euro. „Betrachtet man die augenblickliche Marktsituation, so können wir mit diesem Ergebnis sehr zufrieden sein“, so Richter.