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Tryon müsste die FEI aufschrecken... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: NTV-Nachrichten/ DL   
Donnerstag, 13. September 2018 um 13:58

Tryon. Das Chaos beim Distanzritt beschert den Weltreiterspielen in den USA einen unrühmlichen Auftakt. Und doch ist das in Tryon nur eine Panne von vielen. Die Veranstalter sind überfordert, die Sportler entsetzt über die Respektlosigkeit. Die Rede ist von tumultartigen Protesten.

 

 

Bernhard Dornsiepen war stinksauer. "Das ist ein Schlag in die Fresse für den gesamten Sport", motzte der 50-Jährige über den katastrophal organisierten Distanzwettbewerb bei den Weltreiterspielen in Tryon. Planlosigkeit zum Auftakt, dann ein kontroverser Neustart und zum Schluss der Abbruch - das Chaos bei den Langstrecklern wurde zum vorläufigen negativen Highlight der Pannen-WM in North Carolina.

 

Als das unwürdige Schauspiel am Mittwochabend Ortszeit witterungsbedingt abgebrochen wurde, war Dornsiepen "schon mehr als den Tränen nah". Dabei war der Abbruch noch die logischste Aktion des gesamten Wettbewerbs, zog der Weltverband FEI doch aufgrund der "potenziell hochgefährlichen Kombination aus Hitze und Feuchtigkeit" den Schlussstrich. Auf die Palme brachte den Sauerländer alles, was zuvor geschehen war.

 

So hatten sich die 131 Distanzreiter um 6.30 Uhr morgens zum Massenstart eingefunden. Blöd nur, dass niemand so genau wusste, wo dieser Start denn überhaupt ist - auch die Organisatoren nicht. Und so passierte es, dass das Rennen an zwei Orten begann. "Zu dem Zeitpunkt hat keiner richtig mitbekommen, wer in welche Richtung geritten ist, weil es ja auch noch dunkel war", berichtete Equipechefin Annette Kaiser. Ihr Schützling Dornsiepen sagte: "Für mich hätten sie es da schon abbrechen müssen."

 

Stattdessen wurden alle Teilnehmer nach wenigen Stunden zurückgepfiffen, ein Neustart und die Reduzierung der Strecke von 160 auf 120 Kilometer folgten. "Tumultartige Proteste" soll es unter den Equipeleitern da schon gegeben haben, erzählte Kaiser. Auch Dornsiepen hielt mit seiner Verärgerung nicht hinterm Berg. "Wir Athleten bereiten uns das ganze Jahr auf eine Weltmeisterschaft, auf diesen Höhepunkt vor. Das ist so ein Scheiß!", sagte er: "Das ist respektlos uns Reitern, uns Athleten und vor allen Dingen unseren Pferden gegenüber." Noch nicht einmal die Strecke besichtigen durften die Reiter im Vorfeld, denn das Gelände des Kurses gehört 70 Privatleuten. "Von Anfang an war klar, dass die Strecke nur für diesen einen Tag aufgemacht wird", sagte Kaiser. Ein Unding, sagt auch Dornsiepen: "Wenn das nicht möglich ist in dieser Gegend, dann kann man so etwas hier nicht stattfinden lassen."

 

Aber nicht nur beim Distanzritt zeigten sich die Veranstalter in Tryon bislang überfordert. Allerorts wird noch wacker gebohrt und gebaggert, schwere Baumaschinen walzen auch nach dem WM-Start über das Gelände. Toiletten sind nur in bestimmten Gebäuden nutzbar. Und auch die Zuschauer bleiben aus. So herrschte am ersten Wettkampftag auf den Rängen im Dressurstadion gähnende Leere, nur leicht besser sah es in der Reining-Halle aus.

Dazu kommt das Problem mit den Unterkünften. Drei Hotels sollten auf dem Gelände entstehen, gereicht hat es nur für die Fundamente. Viele Pfleger wohnen in Zelten, winzigen Holzhütten und eilig herbeigeschafften Wohnwagen. Organisations-Chef Mark Bellisimo sah sich schon zu einer Entschuldigung gezwungen.

 

Zwar war Tryon erst 2016 kurzfristig für das kanadische Bromont eingesprungen. Doch es ist nicht das erste Mal, dass ein Ausrichter mit den Weltreiterspielen, bestehend aus allen acht FEI-Disziplinen, überfordert ist. Einen Ausrichter für die Spiele 2022 gibt es noch nicht - Tryon dürfte ein abschreckendes Beispiel sein.

Und für die Zukunft müsste sich auch der Weltverband (FEI)  in die alte Richtung bewegen, nämlich sich wieder für getrennte Weltmeisterschaften einsetzen - an entsprechenden Orten, mit den erprobten Organisatoren und den erwarteten Zuschauern und TV-Interesse. Zur Erinnerung: Die ersten Weltreiterspiele 1990 in Stockholm waren vom damaligen FEI-Präsidenten Prinz Philip als einmaliges Ereignis gedacht - ohne Fortsetzung...

Und wie später noch sicherlich erschwerend dazukam, musste ein Pferd der neuseeländischen Equipe eingeschläfert werden. Die Ursache muss noch geklärt werden. 

 

 


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