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Der Traum eines kleinen Mädchens...(96) PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Ludwig   
Mittwoch, 07. September 2011 um 14:16

...und dann ritt Franke Sloothaak Einerwechsel

Die schönsten Sommerferien in Pollys bisherigen  Leben waren viel zu schnell vorbeigerauscht. Sie fuhr jeden Tag in den Reitstall Hubertus, wo sie ihre Freunde traf.  Dort verbrachte sie die meisten Stunden mit ihren geliebten Ponys und den anderen Kindern, die an den Pony-Reitstunden teilnahmen. Manche Kinder waren nicht einmal mit ihren Eltern in den Urlaub gefahren, sondern blieben zuhause bei ihren Großeltern, um in den Stall gehen zu können.

 

Gestern hatte Polly mal überschlagen, wie viele Päckchen mit Zuckerwürfeln sie von ihrem Feriengeld gekauft und verfüttert hatte: vier Packungen! Sie konnte einfach nicht nur ihren Lieblings-Ponys Zückerchen reichen, sondern ihr Gerechtigkeitssinn ließ sie allen Pferden, auch den großen,  etwas Gutes zukommen. Polly hatte festgestellt, dass es ihr ein überaus positives Gefühl vermittelte, allen Tieren eine kleine Freude zu machen.

 

Ihr blöder Bruder Andy hatte sich vor allen ihren Freunden über sie lustig gemacht. Gefühlsduselig hatte er sie genannt. Polly war so verletzt, dass ihr Tränen in die Augen schossen. Auch das noch! Damit untermauerte sie sogar noch ungewollt die Behauptung ihres Bruders wegen der Gefühlsduseligkeit. Die anderen lachten darüber. War es denn wirklich falsch, alle Pferde des Stalles zu verwöhnen? …auch wenn es ihr ganzes Taschengeld verschlang?

 

Andy meinte, sie sei dumm, ihr ganzes Geld für so etwas auszugeben. Da gäbe es doch viel bessere Sachen, zum Beispiel Eis oder ein Automagazin.

 

Aber dafür war sie die bessere Reiterin, dachte Polly trotzig.  Bei ihr gingen mittlerweile die meisten Ponys am Zügel. Wie in der richtigen Dressur. Andy wollte nur „heizen“, mit den anderen Jungen um die Wette reiten. Allzu oft musste der Reitlehrer einschreiten und dem wilden Treiben der Jungs Einhalt gebieten. Zum Schutz der Tiere, auf die die Jungen keine Rücksicht nahmen. Denen konnte es nicht wild genug zugehen. Den Mädchen aber gefiel das Dressurreiten. Die Eleganz dabei beeindruckte sie. Es sah einfach harmonisch aus.

 

Polly vertraute sich ihrem großen Vorbild Aggi an. Die Tochter des Reitlehrers lachte von ganzem Herzen, als Polly ihr von den Prahlereien ihres Bruders, wie er sie lächerlich gemacht hatte, erzählte. Sie wollte auf keinen Fall als dumm rüberkommen. Aggi lächelte ihr  freundlich zu und beruhigte sie. „Weißt Du, dass die ganz großen Springreiter alle sehr gut Dressurreiten konnten?“, fragte sie Polly. „Alwin Schockemöhle, Karl-Heinz Giebmanns, Hugo Simon, sie alle waren sehr gute Dressurreiter. Franke Sloothaak und Ludger Beerbaum gehören noch zu der Generation Springreiter, die Dressurreiten gelernt haben“, sagte Aggi. Polly staunte. Das waren zwar Namen, die ihr nicht so viel sagten, aber sie verstand genau, was Aggi ihr mitteilen wollte.

 

 

 

Franke Sloothaak auf dem siebenjährigen Hengst Con Tico - Pferd und Reiter völlig entspannt...

(Foto: Olaf Rutschek)

 

 

Ganz vorsichtig fragte sie nach. Wer waren diese großen Reiter? Sie wollte sich nicht schon wieder als dumm outen. Natürlich war Aggi so liebenswürdig wie immer und erzählte von den großen Springreitern.

 

„Franke Sloothaak zum Beispiel ritt auf einem Springabreiteplatz in La Baule 1991, vor zwanzig Jahren also , anlässlich einer Europameisterschaft in Frankreich, mit dem Springpferd Leonardo „Einerwechsel“, erinnerte Aggi sich. „Und das kam so: damals rief ein ganz bekannter Journalist dem Franke im Spaß zu: „Reit mal Einerwechsel“. Der lachte nur und versammelte das Mächtigkeits-Springpferd im Gallopp . Franke ritt eine gerade Linie quer über den Springplatz. Dann ließ er Leornado von Galoppsprung zu Galoppsprung wechseln. Es war einfach Klasse!“. Aggi wurde ganz aufgeregt vor Begeisterung, als sie sich erinnerte und jetzt Polly davon erzählen konnte. „Heute noch bin ich stolz darauf, dass ich diese Begebenheit durch einen Zufall selbst miterleben durfte“, schwärmte die junge Frau den Mädchen vor.

 

„Später habe ich in Oldenburg bei einem Hallenturnier  Hugo Simon auf einem Schimmel eine S-Dressur reiten sehen. Hugo Simon trug sogar einen richtigen Frack.  Das war auch Klasse. Der konnte die Dressur-Aufgabe und es sah sogar richtig gut aus“, fügte Aggi noch hinzu.

 

Von den ganz erfolgreichen Springreitern, die heute noch an Championaten teilnehmen, traue ich Ludger Beerbaum am ehesten zu, Dressur reiten zu können“, sagte Aggi nachdenklich und musste dann bekennen, dass sie aber von den meisten aktuellen Springreitern dieses Können nicht mehr erwarten würde. Die sollten sich an den früheren Reitern mal ein Beispiel nehmen. Vielleicht wären sie dann noch erfolgreicher.

 

Dabei betonte sie, dass eine solide dressurmäßige Ausbildung bei jedem Reiter von Vorteil sei und sich im Weiterkommen positiv auswirken würde. Sie fördere die Disziplin eines jeden Reiters, was vor allem beim Ausbilden junger Pferde und im erfolgreichen Turniersport notwendig sei.

 

Polly dachte, wie gut, dass es die Aggi gibt. Aggi fand immer die richtigen Worte. Polly hatte nun so viel gehört und war sich sicher, dass sie reiterlich auf dem richtigen Weg sei. Sie jedenfalls würde einmal zu den ganz großen Reitern der Welt gehören, während Andy immer noch mit den anderen Jungen Wettrennen veranstalten würde. Sie würde auf einem Treppchen stehen und eine goldene Schleife überreicht bekommen. Alle würden nur ihr gratulieren. Andy nicht.

 

Polly fühlte sich überhaupt nicht mehr dumm. Ganz im Gegenteil. Aggi hatte ihr genau erklärt, warum man hart an sich arbeiten müsse. Außerdem war es auch keineswegs dumm, sein Geld für etwas auszugeben, womit man anderen eine Freude machen könne, und seien es „nur“ Zückerchen für Pferde…

 

(Fortsetzung folgt….)

 

 

 


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