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Der Traum eines kleinen Mädchens (15) PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Ludwig   
Mittwoch, 03. Februar 2010 um 12:30


Pollys Freundin Gabi darf nicht mehr reiten

15. Kapitel


Letzte Woche war die Welt für Polly noch in Ordnung. Zum Abschluss des Schulhalbjahres war ihre Klasse auf einem Ausflug zu einem Bauernhof gewesen.

 

Die vielen Tiere dort waren ganz nach Pollys Geschmack. Besonders die Tierbabys hatten es den Kindern angetan. Nur, dass die Klasse hinterher einen Aufsatz aufbekam über den Besuch auf dem Land, gefiel ihnen allen nicht. Der Lehrer hatte aber angedeutet, dass die Note für diesen Aufsatz noch die Note auf dem Halbjahreszeugnis verbessern könnte. Es half nichts, alle mussten sich noch mal richtig anstrengen.

Letzten Freitag gab es dann die Zeugnisse. Im Grunde wusste ja jeder, wo er stand. Die Klassenkammeraden wussten es auch. Es gab also nicht wirklich Überraschungen. Auch bei Polly nicht. Bei ihr wuchsen keine Bäume in den Himmel: Durchschnitt Drei. Für Sport gab es natürlich eine Eins, für Rechnen eine Vier. Im Zeugnis für Rechnen stand so was wie: Für Pollys Bemühungen, die gestellten Aufgaben richtig zu lösen, konnte sie ein ausreichendes Ergebnis erzielen. Da war sich Polly mit ihren Schulfreundinnen vollkommen einig: Ein Text-Zeugnis ist der größte Betrug, den es gab. Eine in einen Text gekleidete Beurteilung der Schüler-Leistungen war genau so hart wie eine nackte Note. Jeder weiß doch, dass ein ausreichendes Ergebnis ein „Ausreichend“, also eine vier, ist. Sollen die Lehrer doch nicht so ein Geschiss um das überflüssige Formieren eines Textes machen. Die Arbeit konnten sich die Lehrer sparen. Alles nur Augenwischerei!

Hauptsache: Das Zeugnis war in Ordnung, und Mama und Papa machten deswegen kein Theater und strichen nicht die Reitstunden.

Gleich würde sie ihre Freunde im Reitstall treffen. Mal sehen, wie die Zeugnisse dort ausgefallen sind. Jetzt musste sich Polly aber erst einmal umziehen. Die Schulkleidung durfte sie nicht in den Reitstall anhaben. Heute würde Opa sie wieder in den Stall fahren. Den durfte man nicht warten lassen. Also rannte Polly die Treppen runter. „Eines Tages fliegst Du noch mal die Treppe runter“, sagte Mama und reichte ihr eine Wurzelbürste. „Damit kannst Du die Ponys abbürsten. Ich brauche sie nicht mehr.“ Polly stierte auf die Bürste und die Hand, die sich ihr entgegenstreckte. Automatisch griff sie nach der Bürste, die eine S-Form hatte. Sie sah keineswegs aus, wie die Bürsten aussehen, mit denen man Pferde abbürstete und die man Kardätsche nannte.  Wenn Polly mit so einem Ding im Reitstall erschien, würden sie alle auslachen. Davon war sie felsenfest überzeugt. Sie müsste sich schämen. Dieses Bürstengebilde war völlig uncool. Was Mama jetzt wieder von ihr verlangte... Entweder sie ist höflich und nimmt die blöde Wurzelbürste mit und würde ausgelacht werden oder sie würde die Bürste ablehnen und wäre somit unhöflich zu Mama. Zwickmühle! Also nahm Polly die olle Bürste und versenkte sie so tief in ihrer Jackentasche, wie nur möglich.


Im Auto, auf der Fahrt zum Stall, kam ihr die rettende Idee. Im Stall angekommen, sprang Polly ganz schnell aus dem Auto. Sie rief ihrem Opa ein kurzes „Tschüss“ zu und rannte durch das Tor: Die lästige Bürste hatte sie im Auto auf der Rückbank liegen lassen. Sie hatte sich aus der Affäre gezogen. Polly kam sich sehr schlau vor.

An diesem Mittwoch-Nachmittag war sie sehr früh dran. Es war erst halb zwei. Aber die anderen waren heute auch so früh da. Die Kinder standen im Stall vor dem großen Futterwagen. Harald und dessen kleine Schwester Maria saßen auf dem Futterwagen. Petra, Rolf und Anne standen davor. Die Kinder diskutierten über ihre Zeugnisse, noch mehr aber über ihre jeweiligen Lehrer. Wüssten die Lehrer mal, wie ihre Schüler über sie dachten. Die meisten Lehrer waren sowieso uncool. Ihre Klamotten waren auch nicht gerade der Hit. Die wenigsten von ihnen trugen coole Markenjeans. Ihre Shirts waren auch nicht besser. Das mit den gerechten Noten hatten sie schon gar nicht im Griff. Darüber waren sich die Kinder einig. Harald ließ sich nicht in die Karten gucken. Seine Noten erfuhren sie nicht. Nur, dass er keine Text-Beurteilung auf seinem Zeugnis hatte. Er hatte nur Zahlen. Aber welche, sagte er immer noch nicht.

Anne, das dürre Mädchen mit den roten Haaren, hielt sich ganz zurück. Erst, als sie nicht anders konnte, gab sie zu, dass sie nur Dreien hatte. Auch im Sport. Sie war mit ihrem Zeugnis nicht zufrieden. Die Kinder wussten, dass Anne einen ganz strengen Vater hat.

"Pferde fertig machen!“, der Reitlehrer war aus seiner Mittagspause gekommen. Er scheuchte jetzt die Kinder auseinander. „Lisa hustet. Polly, Du musst Prinz reiten“, sagte Herr van Hopps. „Wieso kann ich Lisa nicht reiten?“, dachte sich Poll. „Ich muss doch auch in die Schule, wenn ich Husten habe“, quengelte sie beim Reitlehrer. Der blieb aber hart. „Bei Pferden ist das mit dem Husten anders als bei uns Menschen. Die Pferde können ja nicht sagen, wie es ihnen geht. Wir müssen für sie fühlen. Wir als Menschen haben die Verantwortung für unsere Tiere. Deswegen sind wir lieber ganz vorsichtig und lassen Lisa heute mal stehen.“ Der Reitlehrer hat das ganz ruhig erklärt, und es leuchtete Polly ein, dass er Recht hatte. Lisa sollte nicht krank werden. So schlimm war Prinzchen ja auch nicht.

Polly war die ganze Reitstunde damit beschäftigt, Prinzchen in die Ecken zu reiten. Aber der rundete immer ab. Sie drückte das innere Bein so doll an den Bauch des Ponys, dass es ihr schon weh tat. Aber das Pferdchen reagierte nicht so, wie es sollte. Außerdem war Polly mit den Gedanken bei Lisa. Hoffentlich war der Husten nicht so schlimm. Gleich würde sie Lisa ein Zückerchen bringen.


Nach der Reitstunde standen die Kinder wieder zusammen. Diesmal saßen Anne und
Maria auf der Futterkiste. Jetzt erst fiel ihnen allen auf, dass Gabi heute nicht da war. "Gabi kommt nicht mehr", sagte Anne. Die beiden kannten sich von der Schule. Die Kinder bekamen einen Schreck. Gabi war doch immer hier im Stall. Warum sollte sie nicht mehr kommen? Der Stall war doch ihr Leben? "Ihr Vater will das nicht mehr. Gabis Zeugnis ist ihm nicht gut genug. Mit einem Dreier-Zeugnis gibt der sich nicht zufrieden. Er will ein Einser-Zeugnis von seiner Tochter. Er selber arbeitet etwas, was mit Bauen zu tun hat. Seine Tochter soll Architektin werden. Deswegen braucht sie gute Noten", sagte Anne zur Erklärung. "Keine guten Noten, kein Reiten."

Polly war  heil froh, dass ihr Vater nicht so streng war. Klar, auch sie musste gut sein in der Schule. Aber ein Dreier-Zeugnis war ja nicht so schlecht. Schade für Gabi. Sie tat den Freunden wirklich leid. Nachdenklich gingen alle nach Hause. Vielleicht war Gabi nächsten Mittwoch doch wieder da...

(Fortsetzung folgt.....)

 


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