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Der Traum eines kleinen Mädchens...(155) PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Ludwig   
Mittwoch, 16. Januar 2013 um 12:56

Beauty krank - und der Tierarzt kommt nicht...


 

Gestern hatte Beauty mehrmals gehustet, ziemlich unerwartet, denn erkältet war die Stute bisher nie. Nie war etwas Ernsthaftes bisher an dem Pferd dran. Es war immer putzmunter und gesund.

 

Polly hatte ihre Stute, wie immer gründlich geputzt und ordentlich gesattelt, in die Bahn geführt und ordnungsgemäß warm geritten. Schon beim ersten Antraben hustete Beauty ein paar Mal. Das hörte auch nach ein paar Runden nicht auf. Polly parierte durch zum Schritt und wartete erst einmal ab. Im Schritt hustete das Pferd nicht mehr. Polly war wieder beruhigt.

 

Es konnte immer einmal geschehen, dass ein Pferd noch etwas Staub oder ein Hälmchen Stroh im Hals hatte, wenn es aus der Box kam. Das wusste Polly. Sie wusste aber auch, dass ein Schnauben oder Husten nach kurzer Zeit aufhören sollte. Das allerdings war bei Beauty gestern nicht der Fall. Jedes Mal, wenn Polly antrabte, hustete Beauty. Das beunruhigte Polly nun doch sehr.

 

Sie brach das Training ab und ließ Beauty nur noch eine viertel Stunde im Schritt gehen. Wie konnte sich das Pferd nur erkälten, dachte sie. Wenn immer Beauty nach einer Trainingseinheit geschwitzt hatte, legte Polly ihr eine Decke über die Nierenpartie. Beim Trockenreiten sah man sie nie, ohne dass eine Decke hinter dem Sattel auf dem Pferderücken lag.

 

„Wann kommt Dein Vater Dich heute Abend abholen?“, fragte sie ihre Freundin Anja. Deren Vater war der Stall-Tierarzt bei „Hubertus“. Eigentlich kannte Polly die Antwort selber. Bei Anjas Vater war es wie bei allen Tierärzten: Die Sprechstunde in der Praxis konnte immer länger dauern als geplant. Dann konnten plötzliche Notfälle auftreten oder Hausbesuche notwendig werden. Deswegen konnte der Tierarzt selber nie konkrete Zeiten angeben, wann er in den Reitstall kam. Sicher war allenfalls, dass er kommen musste, um nämlich die Tochter abzuholen.

 

Polly beschloss, für alle Fälle zuhause anzurufen und zu erklären, dass sie auf den Tierarzt warten wolle. Sie käme also wahrscheinlich später als sonst heim. Obwohl sie ihrer Mutter genau erklärte, warum das so war, schien die ungehalten darüber zu sein, dass Polly sie einfach vor vollendete Tatsachen stellte. „Ein Husten ist doch nicht so schlimm“, sagte sie abwertend, „der geht doch von alleine weg. Das ist bei Kindern doch auch so. Stell Dir mal vor, ich würde jedes Mal den Arzt kommen lassen, wenn Du hustest…“ Mama hatte ja keine Ahnung, dachte Polly, sie wusste, dass mit Husten bei Pferden nicht zu spaßen ist.

 

Sie beriet sich  mit Anja. Die konnte aber auch nicht so viel dazu sagen. Was die wusste, wusste Polly schon lange. Glücklicherweise kam Aggi vorbei. Die wurde um ihre Meinung gefragt. Dabei kam heraus, dass es sich bei Beautys Husten sehr wahrscheinlich tatsächlich nur um eine Erkältung handelte. Anfang des neuen Jahres war es für die Jahreszeit viel zu warm gewesen. Überall in der Natur wollten Blumen schon ihre Köpfe herausstrecken. An vielen Büschen konnte man kleine Knospen erkennen. Die Tiere hatten schon begonnen, ihr Winterfell zu verlieren, sie fingen an zu haaren. Doch jetzt plötzlich wurde es wieder recht kalt. Es hatte sogar angefangen zu schneien. Die gesamte Natur musste sich wieder auf den Winter umstellen. Das schwächt natürlich den Organismus des Pferdekörpers. Das Immunsystem wird geschwächt. Da treten eben schnell Erkältungen auf.

 

Diese Erklärung Aggis leuchtete Polly voll ein, sie dachte gleich weiter. Wenn ihre Beauty sich tatsächlich erkältet hatte, half nur Wärme. Menschen empfinden die Temperatur im Stall meist als kalt, die Tiere jedoch haben da ein anderes Empfinden, doch eine Heizung konnte sie ja schlecht im Stall installieren. Sie überlegte Möglichkeiten, um etwas gegen Beautys Erkältung zu unternehmen.

 

Schließlich kramte sie in ihrer Kiste nach bestimmten Bandagen. Meistens benutzte sie Fleece-Bandagen zum Reiten. Wenn sie ausritt, legte sie manchmal elastische Bandagen an. In der Box benutzte sie Stallbandagen, die die Blutzufuhr im Ruhezustand nicht abschnitten. Was sie aber nun suchte, waren ein Satz Woll-Bandagen. Irgendwo unten drunter mussten die doch sein! Tatsächlich! Ganz unten in der Kiste lagen sie. Bandagen aus reiner Wolle. Die würde sie nun um Beautys Beine wickeln. Nicht zu fest, gerade so, dass sie nicht verrutschen konnten. Mit Klebestreifen sollte alles zusätzlich fixiert werden.

 

Außerdem griff sie nach einer schweren Wolldecke. Die gehörte früher mal ins Wohnzimmer. Aber Polly hatte sie sich unter den Nagel gerissen, als zuhause angestrichen wurde und die Decke farblich nicht mehr in den Raum passte. Die Wolldecke verschwand klammheimlich  im Stall. Mama war das gar nicht aufgefallen.

 

Polly legte die Wolldecke über den gesamten Rücken von Polly, darüber zog sie noch die normale Winter-Stalldecke, sie fixierte alles, damit nichts ins Rutschen kam. Die Wollbandagen wickelte sie um die Beine, Beauty war nun komplett eingepackt. Nun wartete sie zusammen mit Anja auf den Tierarzt. Um 21 Uhr  war der immer noch nicht da. Anja wollte auch nach Hause. Polly hatte zwischenzeitlich noch mal ihrer Mutter Bescheid gesagt. Die allerdings hatte nun noch weniger Verständnis als zuvor und reagierte ziemlich sauer.

 

Polly war hin und hergerissen. Zum einen war sie auf eine saftige Standpauke der Mutter gefasst, zum anderen fühlte sie aber auch eine große Verantwortung gegenüber ihrem Pferd. Dazu kam die Enttäuschung, dass ihre Mutter von Pferden keine Ahnung hatte. Sie bemühte sich noch nicht einmal darum. Wie empfindlich diese großen Geschöpfe sind, wusste sie einfach nicht. Sie verstand ihre Tochter überhaupt nicht. Irgendwie machte das Polly wütend und traurig. Sie fühlte sich mit der Sorge um Beauty allein gelassen. Und der blöde Tierarzt kam auch nicht…

 

Dass Anja nur von ihrem Aussehen, ihrem platten Hinterteil und ihre Wirkung auf Jungs daherplapperte, löste Pollys augenblickliches Problem nicht. Der einzige, der hätte helfen können, war der Tierarzt,  und der kam nicht.

 

Dafür erschien Anjas Mama. „Dein Vater hat noch eine Katze in die Praxis  bekommen, die operiert werden muss. Eine Notoperation!“, erklärte sie den wartenden Mädchen. Deswegen wurde Anja von ihrer Mutter abgeholt. Sie bot Polly an, sie ebenfalls nach Hause zu bringen. War es doch schon spät. Es half nichts. Der Tierarzt würde Beauty heute nicht mehr behandeln. Polly ließ sich nach Hause fahren.

 

Sie hatte alles getan, was ihr möglich erschien. Hoffentlich war es das Richtige. Morgen, nach der Schule, würde sie Anjas Papa selber anrufen und ihn auf die Dringlichkeit ihres Problems aufmerksam machen. Der Tierarzt musste zu Beauty kommen. Nicht, dass ihr liebes Pferd plötzlich eine Lungenentzündung hatte…

 

(Fortsetzug folgt…)

 

 

 


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