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Der Traum eines kleinen Mädchens...(164) PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Ludwig   
Mittwoch, 20. März 2013 um 14:23

 

Polly wehrt sich gehässig gegen Brigitta...

 

Pollys Trainingsfleiß blieb ungebrochen. Mit Ehrgeiz arbeitete sie Tag für Tag mit ihrer Tinkerstute Beauty. Auch das Pferd hatte sich verändert. Es strotzte vor Energie und Lebenslust, Kraft. Nur ganz selten ließ Polly die Stute in der Halle frei laufen. Doch dann explodierte Beauty schier vor Freude, furzte los, raste im Renngalopp durch die Halle, der Bande entlang, dass Polly manchmal Angst bekam, Beauty könnte stürzen.

 

Polly beobachtete, dass Beauty nach dem „Auspowern“ im Schritt von einer Seite zur anderen trottete, alle beschnüffelte, die Bande oder den Boden. Dabei fiel Polly auf, wie sehr der Pferdekörper sich verändert hatte. Beauty hatte Muskeln bekommen. Sie sah sehr athletisch aus. Nicht zu schwer und doch schön rund. Die Muskeln ließen sie zudem sehr sportlich aussehen. Sie gefiel Polly, die stolz war, ein solches Pferd zu besitzen, schön und eben eigen.

 

„Die Arbeit macht ein Pferd erst schön“, sagte Joachim, als er mal bemerkte, dass Polly kritisch die Stute beobachtete. Er hatte Recht. Beauty wurde tatsächlich durch Training, Arbeit also, zu einer Schönheit.

 

Polly wagte es sogar, im Kreise ihrer Freunde das einmal klar anzusprechen, dass sie ihr Pferd für besonders schön hielt. Da aber bekam sie Kontra von ihrer Konkurrentin Brigitta, die natürlich ihre Warmblutstute Solana für das schönste Pferd der Welt hielt. Außerdem sei ein Rappe per se schon schöner als andere Pferde, beharrte sie auf ihrer Meinung. Da die anderen ihr darin zustimmten, schaute sie triumphierend und grinsend auf Polly. Die verstummte jäh, wenigstens Martine hätte da mal ihr zustimmen können. Doch die hielt sich auch bedeckt. Schade, dachte Polly.

 

In letzter Zeit kam es häufiger zu kleineren Streitereien zwischen den Mädchen innerhalb der Clique. Polly konnte sich nicht erklären, warum das so war. Aber sie ärgerte sich auch öfter über die anderen. Selbst über ihre beste Freundin Martine musste sie sich immer öfter aufregen. Unter Freundschaft verstand Polly  etwas anderes. Sie jedenfalls würde bedingungslos hinter ihrer besten Freundin stehen. Auch wenn sie diese gegen ihre eigenen Brüder verteidigen müsste. Außerdem müssten Freundinnen doch zusammenhalten, selbst wenn die eine Unrecht hätte. Sie, Polly, wäre so. Offensichtlich war das aber von Martine wohl zu viel verlangt.

 

Sie machte sich ihre Gedanken, löste sich von der Clique und ging in den Stall, um Beauty zu striegeln. Die Stute begrüßte  sie mit einem freundlichen Nasenstüber und schnaubte zufrieden. Polly streichelte ihren Kopf und steckte ihre Nase in Beautys weiches Fell am Hals. Der Geruch gefiel Polly. Sie liebte den Geruch.

 

Beauty hatte sie noch nie enttäuscht. Klar hatte sich Polly schon das eine oder andere Mal über sie geärgert. Aber nie über längere Zeit. Das Pferd konnte ja auch nichts dafür. Aber Martine. Die schon. Die sollte doch Verstand haben und wissen, wie man mit seiner besten Freundin umzugehen hat. Aber das war wohl anscheinend zu viel verlangt.

 

Polly seufzte. Dann raffte sie sich auf und holte ihr Putzzeug. Sie begann mit dem Striegeln. Das Pferd genoss die Zuwendung durch Polly. Sie schnaubte immer wieder. Polly beruhigte sich beim Putzen. Als sie fertig war, war auch der Ärger über Martine verflogen. Es schien ihr alles nicht mehr so wichtig.

 

Erst als sie Beauty in die Bahn führte, kam wieder Unmut auf. Brigitta war schneller als sie gewesen. Sie war schon beim Leichttraben, als Polly  in die Halle kam. Polly wusste genau, wie diese Stunde wieder verlaufen würde. Sie konnte zehn mal auf dem unteren Zirkel reiten und sicher sein, dass bei der elften Runde Brigitta genau auf der Zirkellinie anhalten würde und Polly somit zum Ausweichen zwingen würde. An die unzähligen Male, an denen Brigitta sie geschnitten hatte, wollte Polly gar nicht mehr denken. Sie wusste genau, dass dies auch immer Brigittas Absicht war.

 

Es kam, wie es wohl kommen musste. Brigitta schnitt Polly ständig. Natürlich ärgerte sich Polly darüber, wollte aber  einen öffentlichen Eklat in der Reitbahn verhindern. Sie hatte nämlich Brigittas Vater gesehen, der seinen Wallach Aviso fertig machte. Polly sah ihn auch gleich in der Bahn – und sich selbst wie einen Pokerspieler mit schlechten Karten.

 

Sie musst einen anderen Weg finden, wie sie Brigitta in die Schranken verweisen konnte, ohne dass es zu doll auffiel, dass sie sich mit Absicht wehrte. Sie parierte Beauty durch und ritt ein paar Runden Schritt. Sie überlegte. Dann hatte sie die Lösung. Es könnte klappen. Sie wusste, dass Brigitta ziemlich ängstlich war. Das wollte sie ausnutzen.

 

Als Brigitta gerade auf der linken Hand auf dem Hufschlag trabte, galoppierte Polly an. Sie ging im Galopp auf die rechte Hand und ritt direkt auf Brigitta zu. erst im letzten Moment wich sie aus und sah noch Brigittas entsetzt aufgerissene Augen, dann bog sie ab. Schmunzelnd galoppierte sie weiter, als wäre nichts gewesen,  während ihre „Konkurrentin“ herum motzte. Polly parierte durch.  Dann ließ sie Beauty wieder angaloppieren. Brigitta hatte jedoch die Hand gewechselt, sie ritt nun auf der rechten Hand.

 

Polly wartete nun ab, sie wusste, die nächste Gelegenheit würde sich sicher bieten. Es dauerte gar nicht lange, bis Brigitta wieder irgendwelche Figuren auf der linken Hand ritt. Sie konnte damit rechnen, dass Polly ihr auf der rechten Hand ausweichen würde. Das war durch die Bahnregeln vorgegeben. Aber genau das tat Polly nicht. Jedenfalls nicht ordnungsgemäß. Wieder im Galopp ritt sie erneut genau auf Brigitta zu. Im aller letzten Moment bog sie ab. Diesmal schrie Brigitta hinter ihr her. Polly reagierte gar nicht, tat wieder so, als wäre nichts geschehen.

 

Noch zweimal konnte sie das Manöver durchziehen, bis Herr Neureich mit seinem Aviso erschien. Da hatte Brigitta schon aufgegeben und ihre Reitstunde vorzeitig beendet. Als sie nun ihren Vater kommen sah, ritt sie gleich auf ihn zu. Sie redete aufgeregt auf ihn ein. Doch Polly tat weiterhin so, als ginge sie nichts was an und drehte ihre Runden.

 

Herr Neureich ritt neben ihr her und sprach sie an. Polly mimte die Ahnungslose. Sie ließ Herrn Neureich, der äußerst genervt schien, ausreden. Mit großen Unschuldsaugen sah sie ihm direkt ins Gesicht, sagte aber kein Wort. Erst als Herr Neureich von ihr eine Erklärung verlangte, ging sie nicht auf dessen Rüge ein, sondern sagte in aller Harmlosigkeit: „Wäre es vielleicht möglich, dass Brigitta die Bahn nicht für sich allein in Anspruch nehmen könnte, wenn auch andere trainieren möchten?“

 

Herr Neureich schaute verdutzt. Dann kapierte er, so schien es jedenfalls, vielleicht hatte er gar auch begriffen. Er drehte mit seinem Wallach ab und sagte nichts mehr.

 

Polly war zufrieden. Sie wusste nun, wie sie Brigitta in die Schranken verweisen konnte. Sollte Brigitta noch einmal auf Pollys Zirkellinie stehen bleiben oder sie schneiden, würde sie im vollen Galopp auf Solana zureiten. Mal sehen, wie dann Brigitta reagierte.

 

(Fortsetzung folgt…)

 

 

 

 


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