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Polly und der Traum eines kleinen Mädchens (33) PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Ludwig   
Dienstag, 08. Juni 2010 um 15:36

Polly - Blut lief aus dem Ponymaul...

33. Kapitel

Für den Schulbetrieb hatten die Ponys neue Trensen bekommen, weil das Sattelzeug gestohlen worden war. Von den Privat-Ponys existierten aber noch „alte“ Trensen bei einigen Besitzern zu Hause.

 

 

Petra Dimmer, die ein eigenes Pony namens Diana besaß, hatte zuhause den Keller mit ihren Reitsachen aufräumen müssen. Normalerweise kümmerte sich bei den Dimmers, deren Familienoberhaupt Urologe war, eine Putzfrau um alles. Aber ihre Pferdesachen musste sich Petra selbst bemühen.

 

Petras Reitkollegen im Reitstall Hubertus wussten nicht, was ein Urologe ist, aber sie hatte den Kindern erklärt, dass ihr Vater Arzt war. Ein besonderer Arzt, ein Facharzt, der sich beispielsweise auch um Probleme beim Pipi-Machen kümmert. Als Facharzt verdiente er ziemlich viel Geld, und das ließ Petra manchmal `raushängen.

 

Beim Aufräumen jedenfalls hatte sie eine Menge altes Lederzeug, Putzzeug und Satteldecken, die sie für ihre Diana nicht mehr mochte, ausrangiert und in den Stall für die Schulponys mitgebracht.

 

Reitlehrer Herr van Hopps hatte Anne damit beauftragt, die gestifteten Sachen zu begutachten und auszusortieren, was für welches Pony gebraucht werden könnte. Das alte Putzzeug, Bürsten und Striegel, Mähnenkamm und Hufkratzer, sollten mit Seife oder Shampoo ordentlich ausgewaschen werden, hatte er angewiesen. „Es geht um Hygiene und Ansteckungsvermeidung“, sagte er.

 

Das Lederzeug fühlte sich zum Teil ganz hart und steif an. Andere Lederstücke wiederum waren weich, aber ganz grün und mit so einer grauen Schicht überzogen. Es musste in jedem Fall alles gesäubert und mit Lederseife abgewaschen werden. Polly wollte Anne dabei helfen. Beide Mädchen holten sich Eimer und ließen sich in der „Tränke“ von Frau Opitz heißes Wasser geben. Mehrere Lappen besorgten sie sich aus der Sattelkammer. Aggi, die Tochter des Reilehrers, kam aus deren Privathaus gleich neben dem Reitstall und brachte ihnen Handtücher und Schwämme mit. Die konnten sie zur Sattelpflege benutzen.

 

„Du brauchst gar nicht so viel Wasser. Feuchte einfach den Lappen etwas an und nimm dann ganz viel Sattelseife. Damit wischst Du  das Leder ab“, riet Anne Polly. Es funktionierte: Die Oberfläche des Leders wurde tatsächlich sauber. Die Mädchen sortierten Genick-Stücke, Nasenriemen, Zügel und ein Martingal aus. Sie fanden sowohl braunes wie auch schwarzes Lederzeug. Nach dem Abwaschen trockneten sie das gesäuberte Leder mit einem trockenen Lappen. Zum Schluss trugen sie etwas Lederfett auf. Es sollte bis morgen einziehen. Bevor sie es den Ponys anpassten, würden sie das nicht eingezogene Fett abwischen.

 

Unter dem Berg von Lederzeug fanden die Mädchen auch zwei Pony-Trensen-Gebisse. Die konnten sie super gut gebrauchen. Seit letzter Woche waren wieder zwei neue Schul-Ponys in den Stall gekommen. Eines der Ponys sollte Anne gleich in der ersten Stunde reiten. Deshalb beeilten sich die Freundinnen, eine komplette Trense dafür zusammenzubauen.

 

Polly durfte Lisa reiten. Von ihrer ersten Reitstunde an liebte sie das schwarz-weiße Pferdchen am meisten von allen Ponys, die es im Stall gab. Sie glaubte, es so gut zu kennen, dass sie sich zutraute, das Pony sogar mit verbundenen Augen von den anderen unterscheiden zu können: einfach durch Anfassen. Irgendwann würde sie das ihren Freunden beweisen.

 

Die Schulstunde verlief wie immer. Polly hatte von den Großen gehört, dass die es schafften, auf ihren Pferden so ruhig zu sitzen, dass die zu jederzeit mit den Beinen von der Wade bis zum Gesäß Kontakt mit dem Pferdeleib und dem Sattel hatten. Polly versuchte, es ihnen nachzumachen. Sie drückte ihre Beine ganz fest ans Pferd und testete,  so wenig wie möglich `rumzuhoppeln. Sie wollte so fest wie die Großen sitzen.

 

„Polly, nicht so verkrampft! Sitze locker und geschmeidig. Du musst in den Hüften mit der Bewegung des Pferdes mitschwingen“, rief ihr der Reitlehrer zu. „Egal, was ich mache, ich kann es ihm nie recht machen“, dachte das Mädchen. „Fest sitzen, mitschwingen! Und das alles auf einmal...“, sie haderte mit sich selbst.

 

Als die Abteilung „Aus der Ecke kehrt“ reiten sollte, sah Polly etwas Rotes bei dem neuen Pony von Anne am Maul. Sie machte die Vorderreiterin Petra darauf aufmerksam, was der Reitlehrer sofort mitbekam. „Was ist los, Polly? Abteilung halt“, kommandierte er und kam auf Polly zu. Tatsächlich hatte das neue Pony Blut in dem einen Maulwinkel, es blutete aus einer kleinen Wunde.

 

Anne sprang ab und  sah selber nach. „Geh mal, ein Halfter holen!“, sagte Herr van Hopps zu ihr. Sie zogen die aus Petras mitgebrachten Einzelteilen zusammengesetzte Trense ab und untersuchten das Gebiss. „Scheint, in Ordnung zu sein“, sagte der Reitlehrer. „Vielleicht ist dieses Pony eine Trense nicht gewohnt. Oder es hat ein überempfindliches Maul“, mutmaßte er weiter, während Anne jetzt das Gebiss genauestens untersuchte.

 

„Hier! Das könnte es sein“, sagte sie und zeigte auf das Gebiss. Dort, wo die Ringe des Gebisses an den Zügeln eingeschnallt werden,  waren die Löcher ausgeleiert. Rund konnte man die Ringe nicht mehr bezeichnen, eher schon oval. Und scharfe Kanten waren auch entstanden. Die mussten die Wunden verursacht haben. „Du hast recht. Das habe ich gar nicht gesehen“, lobte Herr van Hopps Anne. „Da seht ihr mal, wie genau man aufpassen muss, damit die Pferde keinen Schmerz erdulden müssen“,  sagte er zu allen. „Das kaputte werden wir wegwerfen“,  entschied er.

 

Gedanklich beschäftigten sie sich alle mit den Gebissen ihrer Ponys, aber die meisten waren ja nagelneu. Da kam Pitter durch den Stall an die Bahntür gelaufen. Er konnte vor Aufregung kaum sprechen. Die Kinder verstanden ihn gar nicht. Herr van Hopps beendete die Reitstunde und verließ die Halle. Zusammen mit dem Pitter rannte er hinaus.

 

Die Kinder halfen denjenigen, die in der zweiten Pony-Reitstunde dran waren, aufzusteigen. Dann liefen Anne, Polly, Harald und Rolf hinter Pitter und dem Reitlehrer her auch nach draußen. Andere Kinder standen schon an den neuen Weiden, die letzte Woche eingerichtet worden waren. Hinter der Reitanlage hatte nämlich Herr Lichthügel als Eigentümer noch Weideland vom Nachbarbauern anpachten können. In einer Gemeinschaftsaktion hat die Stallgemeinschaft dort drei Weidestücke eingezäunt, damit die Schulpferde auch einmal raus konnten und nicht immer im Stall stehen mussten.

 

Die ganz neuen Ponys, die erst mal lernen mussten, in einer Abteilung zu gehen, durften so lange auf die Weiden, bis die Schulstunden beendet waren. Zu Ihnen gehörten die beiden Rapp-Stütchen Heidi und Naomi. Sie waren auf der ganz linken Weide. Die in der Mitte blieb frei, ganz rechts stand der neue Pony-Hengst. Der wurde noch gar nicht geritten.

 

Als die Kinder zu den Weiden kamen, wirkte der Pitter immer noch sehr aufgeregt. Herr van Hopps war überaus  wütend und versuchte, den Stalleigentümer per Handy zu erreichen. Wieso stand der Hengst bei den Stuten? Das durfte doch nicht sein, wussten auch die Kinder. „Jetzt gibt’s demnächst Pony-Fohlen“, freute sich Anton tierisch. „Zwölf Monate, dann kommen Fohlen“, rief er immerzu, dass alle es hören konnten.

 

‚“Ich war das nicht! Bestimmt nicht!“, jammerte Pitter. Man sah im die Angst an. “Ich habe die Weide-Tore überprüft. Das mache ich immer so“, beteuerte er weinerlich. Die Kinder waren dabei peinlich berührt bei derart viel Gejammere.

 

Ja, man musste damit rechnen, dass der kleine Hengst beide Stütchen gedeckt hatte.

 

Ein Weidetor, könne ein   Unfall sein. Dass zwei Weide-Tore geöffnet waren, konnte kein Zufall sein! Aber wer hatte Schuld? Man konnte wieder einmal nur vermuten.

 

(Fortsetzung folgt...)

 


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