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Reitmeister "Kalle" Giebmanns zum 80.Geburtstag PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Freitag, 08. Oktober 2021 um 12:32

"Kalle" Giebmanns als Sieger im Großen Preis mit dem damals gewonnenen "Goldenen Käfer" als Trophy beim Wolfsburger Internationalen Turnier 1972

(Foto: privat)

Krefeld. Am kommenden Sonntag - 10. Oktober - feiert Reitmeister Karl-Heinz („Kalle“) Giebmanns seinen 80. Geburtstag. Den Ehrentag begeht er mit seiner Frau in einem Ferienort in der Türkei.

 

Karl-Heinz Giebmanns ritt viele Jahre nur gegen verkappte Profis, das hatte mehr als Seltensheitwert. Wer sich ganz oben tummelte, war im Grunde genommen Profi und von Olympischen Spielen ausgeschlossen, deshalb wurde jahrelang auch gnadenlos gelogen. Seit dem Kongress des Internationalen Olympischen Komitees 1981 in Baden-Baden wird nicht mehr zwischen Amateuren und Berufssportlern unterschieden, Olympia steht seither den Besten des Sports offen. Bis dahin galten die deutschen Springreiter schlicht als Unternehmer. Der damalige deutsche Verbands-Vorsitzende Dieter Graf Landsberg-Velen hatte sich nämlich nicht vom Weltpräsidenten Prinz Philip mitreißen lassen, der hatte nämlich 1973 in einer wahren Nacht- und Nebelaktion nicht weniger als 18 Springreiter Großbritanniens zu Profis erklärt. Und wie mal Graf Landsberg-Velen erzählte, habe der Königin-Gemahl aufgrund des Neins des deutschen Präsidenten und FEI-Vize bei einem Essen im Buckinghampalast wütend das Besteck auf den Tisch geknallt.

Karl-Heinz Giebmanns war immer Amateur nach der olympischen Regel, „denn ich hatte einen Beruf.“ Nach einer Banklehre stieg er in ein Geschäft mit Baustahlmatten zusammen mit Alwin Schockemöhle und dessen Schwager Ludwig Willenborg ein, Reiten blieb sein Hobby. Pferde hatte man bei den Giebmanns in Lobberich am Niederrhein nie welche. Der Vater, Bankchef, war jedoch zweiter Vorsitzender des örtlichen Reitvereins. So entstand Kontakt zu Pferden. Mit 15 Jahren saß Kalle Giebmanns erstmals auf einem Pferd, dass der Reitlehrer meinte, er hätte so viel Talent, dass er ihm kostenlos Unterricht erteilen werde. Nach sechs Wochen ritt Karl-Heinz Giebmanns sein erstes Turnier. Auch die Reiterzentrale Warendorf wurde auf den Rheinländer aufmerksam gemacht, er erhielt eine Einladung zu einem sechswöchigen Kursus. Seine großen Lehrmeister damals: Heinrich Boldt, Ostpreuße, Vater des späteren oftmaligen Mannschafts-Olympiasiegers Harry Boldt, Horst Niemack und Hans-Heinrich Brinckmann sowie HG Winkler. Zur Verfügung standen ausgediente ehemalige Weltklassepferde. Boldt ließ nur Schritt reiten, um den richtigen Sitz auf dem Pferd zu vermitteln, Ritterkreuzträger Niemack, später Vorsitzender im Deutschen Olympiadekomitee für Reiterei, und der in den 40-er Jahren weltbeste Springreiter „Micky“ Brinckmann, erteilten Unterricht, wie Dressuren oder Springen unter Wettbewerbsbedingungen zu reiten waren. Dazu gesellte sich als Lehrer aus der Military General Wilhelm Viebig.

Giebmanns erhielt Pferde in Beritt, mit 23 Jahren gewann er in Wiesbaden 1963 bei seinem ersten internationalen Start auf Sandro den Großen Preis, mit Scampolo wurde er 1965 in Berlin Zweiter der deutschen Meisterschaft hinter dem Aachener Peter Schmitz auf Amsela und vor Hartwig Steenken auf Dominant. Er fiel durch gutes und feines Reiten überall auf, dass ihn Josef Neckermann als Bereiter in seinen Dressurstall verpflichten wollte. Giebmanns jedoch gab seine Selbständigkeit nicht auf. Er hatte inzwischen Sponsoren und Mäzene. 1966 in Rom auf der berühmten Piazza di Siena im Park der Villa Borghese ritt er auf Spritzer seinen ersten Preis der Nationen für Deutschland. Das ganz große Jahr hatte „Kalle“ Giebmanns, auch leidenschaftlicher Jäger, am 5. Dezember 1996 zum „Reitmeister“ ernannt, im Olympischen Jahr 1972.

Mit dem holländischen Wallach The Saint wird er vornominiert für München, er gewinnt fünf Große Preise, darunter den Grand Prix in Wolfsburg um den Goldenen Käfer. Für die Olympischen Reiterspiele in der bayerischen Metropole wurde er jedoch ausgemustert, auf Betreiben von Hans Günter Winkler, dem war er zu wenig Profireiter.

Bis heute gibt Karl-Heinzgiebmanns Unterricht. Zwei Jahre war er Trainer der schwedischen Prinzessin Madeleine, legte 1977 in Warendorf die Prüfung zum Reitlehrer ab, er hat Berechtigung zum Parcoursaufbau und kann als Richter bei Springprüfungen eingesetzt  werden, er war fünf Jahre lang bis 1982 Landestrainer in Berlin, der Weltverband (FEI) schickte ihn in reitsportliche Entwicklungsländer zur Ausbildung von Trainern. Er war auch einer der Ideengeber zur Einführung von Stilspringen mit festgelegter Notengebung. Er sagt heute: „Ich habe den wunderbaren Sport zu meinem schönsten Beruf gemacht...“

 

 


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