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Reitmeister Udo Lange wurde 70 PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Samstag, 13. April 2013 um 13:00

 

Udo Lange 1989 beim Pfingstturnier in Wiesbaden

(Foto: Werner Ernst)

 

Wellington/ Florida. Reitmeister Udo Lange, einer bekanntesten Reitlehrer weltweit, feierte an diesem 13. April seinen 70. Geburtstag. Die Mutter floh mit dem damals fünfjährigen aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) in den Westen, wo der Sohn später durch Talent und Fleiß zu einem der großen Ausbilder im Dressursport wurde.

 


Als er 1943 geboren wurde, war Krieg. Den Vater hatte er nie kennengelernt, der war vor Stalingrad gefallen. Und er lebte mit seiner Mutter nicht im Westen, sondern in Dresden. Die Zukunft schien für beide alles andere als rosig. Die Mutter ahnte die auf sie zukriechende Unfreiheit in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), aus der 1949 die Deutsche Demokratische Republik (DDR) wurde. Die schreckliche Mauer, die später Deutschland von Deutschland trennte, war noch nicht hochgezogen, der Todesstreifen noch nicht angelegt. Die Mutter entschloss sich, „in den Westen rüber zu machen“, wie der Sprachgebrauch lautete. Udo Lange hat jene fürchterlichen Stunden nie vergessen. „Wir saßen zwar im Zug gen Westen, doch vor lauter Angst vor Volkspolizisten haben wir uns fast ständig in der Toilette angeschlossen. Wenn wir entdeckt worden wären, hätte man uns garantiert wieder znicht zurückgeschickt nach Dresden, meine Mutter wäre mit Sicherheit eingesperrt worden, und mich hätte man in ein Heim gesteckt.“ Sie zählten die Haltestationen, bis sie endlich in West-Berlin ankamen. Dort hingen Mutter und Sohn zunächst ein Jahr lang in einem sogenannten Auffanglager fest. Von dort schickte man sie nach Düren ins Rheinland.

 

In Düren unweit von Köln lernte der damals 15-Jährige Udo Lange den Ostpreußen Otto Nagel kennen. Der betrieb einen Ausbildungsstall mit Zucht. Lange wurde vom Reitsport angemacht. Er malochte im Stall, hätte auch gerne die Ausbildung zum Reitlehrer oder Zucht und Haltung begonnen, „aber den Beruf gab es ja damals noch gar nicht.“

 

Nagel, der die Leidenschaft von Lange für den Sport erkannte und auch förderte, empfahl den Jungen dem großen Galopper-Trainer Sven von Mitzlaff in Köln-Weidenpesch, „doch für einen Jockey war ich schon zu groß und auch zu schwer.“ Lange ging zurück zu Nagel nach Düren und war danach im Reitstall Kordes in Hilden. Von einem Apotheker, der Springen ritt, wurde er weiter empfohlen an die Westfälische Reit- und Fahrschule in Münster, wo der große Pferdemann Paul Stecken wirkte, dort legte er die Prüfung zum Bereiter ab. Stecken brachte danach den talentierten Udo Lange zur Weiterbildung in einem Internat im Sauerland unter, „wo ich auch Fechten lernte.“ Nach eineinhalb Jahren rief ihn Paul Stecken an und sagte: „Du, Udo, ich habe etwas für Dich.“

 

Udo Lange griff bei der Offerte eines pensionierten Oberst in Ludwigsburg bei Stuttgart zu. Dort konnte er sich endlich in allen Disziplinen probieren und austesten, „ich war sogar 1966 Meister in der Vielseitigkeit von Baden-Württemberg.“ Er ritt auch Springen, „mein letztes S in Donaueschingen 1967.“

 

Bei Oberst H.W. Aust begegnete er dem etwa acht Jahre alten Vollblüter namens  „Waffenschmied“, der hatte seine Laufbahn auf der Rennbahn bereits beendet und „sollte vor allem Jagden gehen“. Mit und auf „Waffenschmied“ begann für Udo Lange die Karriere als Dressurreiter, „ich probierte mit  dem Wallach Wechsel und Pirouetten“. 1968 trat Lange erstmals in einer S-Dressur an „und ich wurde stolzer Achter, ich stand dabei sogar neben dem großen George Theodorescu“. Der Unternehmer Gustav Epple holte bald darauf Udo Lange als Ausbilder in seinen Turnierstall nach Stuttgart-Degerloch, 1970 gewann er seine erste S-Dressur, 1971 ritt er seinen ersten Grand Prix, 1973 und 1974 verdingte er sich an den Stall der Eltern von Ulla Salzgeber in Essen, 1975 wagte er den Ritt in die Selbständigkeit.. 1996 wurde ihm der ehrende Titel „Reitmeister“ verliehen.

 

Seit 1990 lebt er mit der international anerkannten kanadischen Dressurreiterin Christilot Hanson-Boylen auf der eigenen Anlage – drei Hallen, 28 Boxen, Außenviereck, Koppeln und Ausreitewegen - in Röttingen bei Würzburg zusammen. Die siebenmalige Olympiastarterin – mit 17 jüngste Teilnehmerin der Spiele 1964 in Tokio - mit Geburtsort Batavia sagt über ihren Lebenspartner: „Udos Stärke ist sein Gefühl für Pferde. Er geht auf ihre Stimmungen ein, er erzwingt nichts.“

 

Beide konnten zusammen in Wellington/ Florida Geburtstag feiern. Christilot Hanson-Boylen, die seit Wochen an der Turnierserie in Florida teilnimmt, war am Tag zuvor 66 geworden.

 

 


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