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Ludger Beerbaum wurde 50 PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Montag, 26. August 2013 um 10:38

 

Riesenbeck. „Ich werde bis Olympia 2012 reiten, dann bin ich 49 Jahre alt und denke, es gut sein zu lassen. Das ist fix, jedenfalls ist es so geplant“, sagte Ludger Beerbaum vor drei Jahren. Nun wurde er an diesem 26. August 50, war nicht bei Olympia – und reitet immer noch…

 

 

Als Ludger Beerbaum in Mannheim 1997 bei der Europameisterschaft doppeltes Gold mit der großartigen Stute Ratina Z gewann, spielte er den Gedanken auch bereits mal durch, wie er sich das Ende seiner Sattelkarriere vorstelle. Er sagte: „Ich reite bei einem Turnier und habe plötzlich eine bestimmte Eingebung, ganz spontan und einfach Tschuess zu sagen. Ohne besonderen Grund.“ Und er sagte: „Wenn ich beim Parcoursabgehen mal das Gefühl haben sollte: Das schaffst Du nicht mehr, dann wäre sofort Schluss. Aber solange ich behaupten darf: Diese Hindernisse springt Dein Pferd allemal – solange reite ich weiter.“ Er reitet eben immer noch. In Herning ritt er in der Equipe, die bei der Europameisterschaft Silber gewann. Aber er sagt auch: „Ich höre garantiert früher auf - ehe man über mich lacht…“ Damit ist noch lange nicht zu rechnen.

Sein 2008 gestorbener Vater Horst Beerbaum erinnerte sich gut an jenen Tag, „es war der 11. November 1976, wir hatten elf Grad unter Null, und es war schon spät.“ An jenem Abend begann letzten Endes die reiterliche Karriere für den damals 13 Jahre alten Ludger Beerbaum in der Reithalle von Adelebsen bei Göttingen. Beerbaum junior legte die Prüfung zum Jugendreiterabzeichen ab, die Berechtigung, an Prüfungen bei offiziellen Turnieren teilzunehmen.

 

Die ersten Erfolge auf einem Großpferd errang Beerbaum auf einer Stute namens Wetteifernde. Sie gehörte einem Vereinsmitglied, der das Pferd dem Gymnasiasten zur Verfügung stellte. Auf Wetteifernde wird Ludger Beerbaum 1982 Zweiter der deutschen Junioren-Meisterschaft, der damalige Bundestrainer Hermann Schridde lädt ihn ein zu einem Lehrgang, fördert ihn, „er hat mir das Springreiten nähergebracht, das Auge für Distanzen geschult“, sagt Beerbaum, „ich war ja eher wie ein Cowboy geritten.“ Wetteifernde hat er übrigens 23-jährig in einem Bauernhof in Belgien aufgestöbert, verdreckt und heruntergekommen, er hat sie zurückgekauft, bis zu ihrem Tod erhielt sie bei ihm das Gnadenbrot, „ich hatte sie nie vergessen, denn alles hatte ich ja dieser Stute zu verdanken.“

 

1984 startet Beerbaum auf Wetteifernde erstmals international bei einem großen Turnier, in Hannover. Paul Schockemöhle, der Pferdemogul, spricht ihn an in bekannt knapper Wortwahl: „Du, ich hätte Verwendung für Dich.“ Der Betriebswirtschaftstudent Beerbaum bricht nach drei Semestern das Studium ab und geht nach Mühlen, „dort war ich der Neger, aber besessen vom Reiten, ich wollte lernen, lernen und nochmals lernen.“ Schockemöhle zahlte ihm im Monat 1.200 Mark., von ihm erlernt Beerbaum Planung von Turnieren, Stallmanagement, Logistik und natürlich Handel. In Mühlen ist er auch mit Franke Sloothaak zusammen, der sagt über den Kollegen: „Er  ist vielleicht der kompletteste Reiter, den es gibt.“ Vielleicht auch bereits, den es jemals gab.

 

Bis zum 6.Juni 1989 steht Ludger Beerbaum auf der Lohnliste von Paul Schockemöhle, er gilt bereits als Erbe des Pferde-Imperiums. Doch er verliebt sich in Schockemöhles Ehefrau Barbara, geht weg, nimmt die Frau des Chefs mit nach Buchloe ins Allgäu, wo er vom den reitsportbesessenen Alexander Moksel und Rodo Schneider mit offenen Armen empfangen wird. Ihnen gehörte ein Fleischimperium mit einem Jahresumsatz von damals 3 Milliarden DM. Beerbaum wird dort angestellt, innerhalb weniger Wochen darf er für vier Millionen Mark Pferde in der ganzen Welt einkaufen. Auf Classic Touch wird Beerbaum in Barcelona 1992 Olympiasieger, die Stute geht danach vertragsgemäß an Rodo Schneiders Sohn und Springreiter Ralf über, als „Ersatz“ kauft Rodo Schneider in Belgien bei Leon Melchior (Gestüt „Zangers Heide“) für umgerechnet genau 2.126.000 Mark die Stute Ratina Z. Mit Ratina wird Beerbaum 1996 in Atlanta zum zweiten Mal nach 1988 Team-Olympiasieger, zum Einzelspringen kann er wegen einer Verletzung der Stute nicht mehr antreten.

 

Seit 1996 ist Ludger Beerbaum, mehrmals Weltranglisten-Erster, deutscher Rekordhalter mit 119 Einsätzen für Deutschland in einem Preis der Nationen,  zweimal Mannschafts-Weltmeister, erster deutscher Weltcupgewinner, neunmal deutscher Meister, zweimal  Derbysieger und im September 2011 in Madrid zum sechsten Mal mit Gold bei einer Europameisterschaft dekoriert, sein eigener Herr auf einer mustergültigen Anlage mit Gestüt in Riesenbeck. Und vor der Anlage steht in Lebensgröße in Bronze gegossen Ratina Z, eines der größten Springpferde aller Zeiten mit einer Lebensgewinnsumme von 1.799.316 DM.

 

Ludger Beerbaum ist in zweiter Ehe – nach Barbara (ehemals Schockemöhle), Sohn Alexander (21) – seit April 2012 verheiratet mit Arundell Davison (zwei Töchter). Er ist Vize-Präsident des Internationalen Clubs der Springreiter und der wahre Wortführer seiner Zunft.

 

 

Sportliche Erfolge:

 

1987 Dritter Deutsche Meisterschaft in Mannheim/ Wiener Domspatz

 

1988 Mannschafts-Olympiasieger in Seoul/ The Freak

Deutscher Meister in Verden/Aller/ Landlord

 

1990 Mannschafts-Vizeweltmeister in Stockholm/ Gazelle

 

1992 Einzel-Olympiasieger in Barcelona  auf Classic Touch

Deutscher Meister in Balve/ Classic Touch

 

1993 Weltcup-Gewinner in Göteborg/ Ratina Z

Deutscher Meister / Rush On

 

1994 Mannschafts-Weltmeister und Einzel-Vierter in Den Haag/

Ratina Z

DM-Dritter/ Rush On in Mannheim

 

1995 Deutscher Vizemeister in Gera/ Ratina Z

 

1996 Mannschafts-Olympiasieger in Atlanta/ Ratina

 

1997 Team-Europameister und Einzel in Mannheim/ Ratina

Deutscher Meister in Münster/ PS Priamos

 

1998 Deutscher Meister/ Rush On

zusammen mit Otto Becker/ Cera in Gera

Erstmals Deutscher Derby-Gewinner in Hamburg/ Champion de

Lys

Mannschafts-Weltmeister und Einzel-Fünfter in Rom/ Priamos

 

1999 Mannschafts-Europameister in Hickstead auf Champion du

Lys

DM-Dritter/ Champion du Lys in Verden

 

2000 Deutscher Meister auf Goldfever in Balve

Mannschafts-Olympiasieger in Sydney  auf Goldfever

 

2001 In Münster zum siebten Mal Deutscher Meister, deutscher

Rekordmeister, dabei mit beiden Pferden – Goldfever und

Champion du Lysohne Fehler

Auf Gladdys S bei der EM in Arnheim mit der Equipe Bronze/

Einzelgold

"Reiter des Jahres" der Riders Tour

 

2002 Deutscher Vizemeister

Reiter des Jahres“

 

2003 Mannschafts-Europameister auf Goldfever in Donaueschingen,

Zweiter Einzel,

"Reiter des Jahres"

Zweiter Derby-Erfolg auf  Champion de Lys

 

2004 In Balve zum achten Mal Deutscher Meister /Gladdys S, eigenen

Rekord gebrochen

In Athen zunächst Mannschafts-Olympiasieger (fünftes Gold wie

HG Winkler), doch dann wegen Behandlung des Pferdes Goldfever

in der Fesselbeuge  mit einer  verbotenen cortisonhaltigen, nicht zuvor

angemeldeten Salbe disqualifiziert, danach das   Team – ohne ihn - auf

Rang 3 (Bronze) zurückgestuft

 

2006 DM-Vize/ Enorm zusammen mit M.Ehning/ Sandro Boy und HH

Engemann/ Aboyeur

WM-Dritter mit der Equipe auf L`Espoir in Aachen

 

2007 EM-Zweiter mit der Equipe und Dritter Einzel/ Goldfever in

Mannheim

 

2008 Beim Sieg im Nationen-Preis-Finale in Barcelona (21.09.) nunmehr mit

105 Nationen-Preis-Einsätzen gleichauf mit HG Winkler

 

2009 Zum vierten Mal „Reiter des Jahres“ in München

 

2010 Seit dem 4. Juni 2010 deutscher Rekord-Reiter in Nationen-Preisen

mit 106 Einsätzen, auf Gotha mit der Equipe in St.Gallen zweiter Rang.


2011     In Balve am 19. Juni auf Coupe de Coeur zum neunten Mal

Deutscher Meister.

In Madrid auf Gotha Mannschafts-Europameister (6. Gold

bei einer EM)

 

2013      In Herning auf Chiara Team-Silber bei der

Europameisterschaft

 


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