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Paul Weier - ein wahrer Horseman nun 85 PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Dienstag, 03. Dezember 2019 um 13:04

Voltigieren gehörte für seine Schüler bei der Kavallerie ebenfalls zum Ausbildungsprogramm von Chef Paul Weier, wie hier auf dem Foto von 1973, wo er selbst als "Vorturner" zu besichtigen ist auf dem Voltigierpferd Hannibal, das auch als Paukenpferd unter ihm  in der von ihm gegründeten berittenen uniformierten Musikkappelle Elgg mitmarschierte.

(Foto: Georges Zehnder)

 

Elgg. Einer der einst vielseitigsten Turnierreiter der Welt wurde an diesem 3. Dezember 85 Jahre alt: Paul Weier. Als einziger in seinem Metier gewann der Schweizer die nationale Meisterschaft in Dressur, Vielseitigkeit und Springen. Als Parcoursbauer ist er weiter weltweit ruhelos unterwegs…

 

Paul Weier gehört zu den größten Reitsportpersönlichkeiten für alle Zeit. Er war Reiter, dann Parcoursbauer, Coach, Turniermacher, Pferdeausbilder, Lehrmeister unzähliger Reitschüler, Prinzessin Anne als damalige Weltpräsidentin machte ihn 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul zum ersten Chefsteward der Reitsportgeschichte - und er blieb immer eines: Ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle.

Der Vater war Landwirt und Pferdehändler. Seine Mutter Maria ritt als eine der ersten Frauen der Schweiz Pferderennen, sie wechselte später zum Dressursport und wurde zweimal nationale Meisterin. Zwischen 1956 und 1975 sammelte Sohn Paul nicht weniger als die Rekordzahl von 15 nationalen Meistertiteln. Sechs Mal wurde er Champion im Springen, zweimal in der Dressur und sieben Mal in der Vielseitigkeit – eine Rekordzahl von Ewigkeitswert.

Im Springen startete er bei den Olympischen Spielen in Rom 1960, Tokio 1964, Mexiko 1968 und München 1972. Als erster Springreiter der Schweiz gewann er 1966 mit Junker und 1973 mit Fink die begehrten Großen Preise von Rom und Aachen. Ebenfalls als erster Eidgenosse holte er 1971 in Aachen im Sattel von Wulf eine Einzelmedaille bei Europameisterschaften, bis zur Mauer als letztem Sprung war er gar Champion des alten Kontinents, doch als einzige nahmen Wulf und Weier einen Holzkasten aus der Mauer mit – und offerierten damit Gold dem Deutschen Hartwig Steenken auf Simona. Vier Jahre später in München erweiterte er die Sammlung der ungezählten Auszeichnungen mit Teamsilber bei der Europameisterschaft hinter Deutschland.

Schon während seiner Karriere als Reiter startete er seine Laufbahn als Parcoursbauer. Schon bald standen die von ihm konstruierten Kurse an großen internationalen Veranstaltungen. Paul Weier war bei drei Weltcup-Finals und vier Europameisterschaften für die Hindernisbahnen verantwortlich. Der Parcoursbau wurde zu seiner zweiten Leidenschaft, die zu unzähligen Verpflichtungen auf 125 Plätzen in 42 Ländern führte.

1988 beschloss die FEI im Vorfeld der Olympischen Spiele in Seoul die Einführung devon Stewards bei internationalen Turnieren, in allen Disziplinen.. Die damalige Präsidentin Prinzessin Anne beauftragte Paul Weier mit der Ausarbeitung eines Reglements, das bis heute Gültigkeit besitzt.

Die Vielseitigkeitsreiterei gehörte ebenfalls zu seinen Lieblingsdisziplinen. Vielseitigkeit forderte er von seinen Pferden, aber auch seinen Schülern. Und er selbst war eben auch nie einseitig ausgerichtet. Nach dem Abitur studierte er mehrere Semester Veterinärmedizin und später auch noch Jura.

1968 nach den Olympischen Spielen in Mexiko übernahm er das elterliche Gasthaus Löwen in seinem Heimatort Elgg unweit von Zürich, dazu später auch den Reitstall seines Bruders Ernst, das sich zu einem wichtigen Schulungszentrum der Schweiz entwickelte. Heute ist dort Olympiasieger Steve Guerdat zuhause.

Paul Weier selbst ließ sich von den damals bekanntesten Trainern und Reitern weiterbilden. Henri Chammartin, Dressur-Olympiasieger in Tokio 1964,  und Fredy Knie als Zirkusdirektor waren seine Freunde, Gönner und Versteher.

Nach dem Abitur ging er zum Militär und war am Ende Oberstleutnant. Bis 1978 ritt er in der grauen Uniform, obwohl die Kavallerie in der Schweiz 1972 abgeschafft wurde.

Verheiratet ist Paul Weier mit Monica Bachmann (77), einer der besten Amazonen der Welt zwischen 1965 und 1975, sie war Vize-Europameisterin 1966 Gijon auf dem vom deutschen Reitmeister Karl-Heinz Giebmanns erworbenen Wallach Sandro, nochmals jeweils Dritte auf Erbach bei den kontinentalen Titelkämpfen 1967 in Fontainebleau und 1973 in Wien. Das Paar lebt in Elgg, wo Paul Weier in seinem Haus ein eigenes Museum mit sehenswerten Erinnerungsstücken seiner langen Tätigkeit im Reitsport eingerichtet hat. Warum er immer noch weltweit als Parcoursbauer unterwegs ist, begründet er damit: „Die Pferde haben mir so viel gegeben, da möchte ich etwas zurückgeben.“

 


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