Sie befinden sich hier: Home Sport Warendorfer Wochenschau 08.09.2010

Wer ist Online

Wir haben 1024 Gäste online

Suche

Anzeige

Anzeigenschaltung

Google Translate

German Chinese (Simplified) Chinese (Traditional) Czech Danish Dutch English French Galician Greek Hungarian Italian Japanese Norwegian Polish Portuguese Romanian Russian Spanish Swedish Turkish Ukrainian

Zugriffe seit 16.09.2009

Anmeldung



Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Fotoanfragen über KHFrieler@aol.com

Anzeige

Banner

Anzeige

Banner
Anzeige



Warendorfer Wochenschau 08.09.2010 PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: FN-Pressestelle   
Mittwoch, 08. September 2010 um 18:47

Warendorf (fn-press). Das passierte alles in der letzten Woche, was den Pferdefreund interssieren sollte:

17. Bundeschampionate in Warendorf

Fünf Tage Höchstleistungen

 

Warendorf (fn-press). Wetter ist immer. Diesmal sorgten aber intensive, tagelange Regenfälle bis kurz vor den Bundeschampionaten für Sorgenfalten auf der Stirn von Turnierleiter Carsten Rotermund (Warendorf) und seinen Mitarbeitern. Vor den sportlichen Höchstleistungen der Pferde galt es für den Veranstalter organisatorische Höchstleistungen zu bringen. Am Ende hatte Petrus dann ein einsehen. Pünktlich mit dem ersten der fünf Prüfungstage besserte sich das Wetter. Am letzten Tag lockte ein warmer Spätsommertag schließlich 12.000 Besucher. Damit glückte auch eine Steigerung der Besucherzahlen um 500 auf 33.000.

 

Auch wenn es bei den Zahlen leicht bergauf ging. Zufrieden geben will sich Carsten Rotermund damit nicht. „Wir müssen neue Ideen entwickeln, um in einem ersten Schritt wieder dei 35.000-Zuschauer-Marke zu knacken.“ Immerhin hatten die Besucherzahlen vor Jahren schon einmal die 40.000er Grenze überschritten. Statt neuer Besucherrekorde stellten die Teilnehmer aber Rekorde auf. Mit ihrem 20. Bundeschampion führt Jana Freund (Weeze) die Liste der erfolgreichsten Titel-Macher an. Erstmals holte zudem ein Pferd dreimal in Folge einen Bundeschampionatstitel. Nach Siegen bei den drei- und vierjährigen Reitpferdehengsten in 2008 und 2009 holte sich der Hannoveraner Lissaro van de Helle (von Lissabon - Matcho AA) den Titel bei den fünfjährigen Dressurpferden.

 

Vor 35 Jahren nahmen die Bundeschampionate mit dem Titel für die Reitpferde 1976 ihren Anfang. Im Laufe der Jahre kamen weitere Titel hinzu und die Veranstaltung wurde größer. Nach Jahren der Wanderschaft fanden die Bundeschampionate 1994 in der Emsstadt ihre Heimat. Damit begann die auch wirtschaftliche Erfolgsgeschichte der wohl wichtigsten deutschen Zuchtveranstaltung – auch „Schaufenster der deutschen Pferdezucht“ genannt.

 

Rund 800 Pferde aus ganz Deutschland kamen für die fünf Championatstage nach Warendorf. Wie immer waren 54 Prüfungen in den Klassen Reit-, Dressur-, Spring-, Vielseitigkeitspferde und -ponys sowie Fahrpferde ausgeschrieben. Am Ende brachten 20 Pferdebesitzer einen Bundeschampion in den heimischen Stall zurück.

 

Die Bundeschampionate sind aber nicht nur hinsichtlich der Pferde ein Turnier der Superlative. 450 Helfer, davon 300 Ehrenamtler, waren während der Championatstage im Einsatz und garantierten einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung – ebenso wie die 30 Richter, sechs Stewards, 15 Tierärzte, sieben Schmiede und 13 Ärzte. Rund 140 Aussteller boten Shoppingspaß rund ums Pferd. Auch das Medieninteresse an den Bundeschampionaten war ungebrochen. 185 Medienvertreter besuchten die Veranstaltung. Von dem 36,5 Hektar großen Veranstaltungsareal wurden sechs Hektar für Parkplätze genutzt, die maximal 15.000 Besuchern pro Tag Platz bieten. Die weitere Fläche verteilte sich auf fünf Prüfungsplätze – mit rund 6.000 Tribünenplätzen –, 20 Stallzelte mit rund 800 Boxen, zwei Hengstzelte und ein kombiniertes Boxen/Kutschenzelt. Eingezäunt war das Areal mit 3.500 Meter Bauzaun. Rund 1.500 Pflanzen wurden zur Dekoration auf dem Gelände verteilt. Damit die Besucher auch bei schlechtem Wetter trockenen Fußes von Platz zu Platz kamen, wurden die Besucherwege mit 1.200 Kubikmeter Hackspäne präpariert – 400 mehr als im Vorjahr. Während der Championate wurden 5.000 Ballen Stroh, 1.300 Ballen Späne und 2.500 Ballen Heu in den Stallungen verbraucht. Für die Versorgung mit Strom sorgten fünf Aggregate mit einer Gesamtleistung von 2.000 KVA. Das waren zirka 180.000 Watt. Damit könnten 50 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr versorgt werden. Verteilt wird der Strom über insgesamt 7.860 Meter Kabel, von denen 1.680 Meter in der Erde fest verlegt sind, während 6.180 Meter flexible Leitungen zur Veranstaltung gelegt werden mussten. Für die Wasserversorgung sorgten 5.031 Meter Wasserleitungen. Der Informationshunger der Besucher nach Starter- und Ergebnislisten verlangte nach 200.000 Kopien.            Bo

 

 

Bundeschampionat dreijährige Reitpferde – Stuten und Wallache

Und noch ein Titel für Doris Day

 

Warendorf (fn-press). Sie hat in diesem Jahr schon jede Menge Titel eingeheimst: Siegerin der Friedrich-Jahnke-Schau, Siegerin der Herwart-von-der-Decken-Schau, Hannoveraner Landeschampioness – in Warendorf kam nun ein weiterer hinzu: Doris Day ist die Bundeschampioness der dreijährigen Reitpferde 2010.

 

Die Hannoveraner Stute von Desperados II aus einer Mutter des in diesem Jahr von der Zuchtbühne abgetretenen Brentano II gewann mit Hermann Burger (Löningen) im Sattel bereits die Finalqualifikation und war auch im Finale die Nummer eins. „Sie ist ein ideales Sportpferd, herrlich bergauf konstruiert, mit einer groß angelegten Schulterpartie und einem absolut korrekten Fundament. Der Trab ist außerordentlich elastisch, der Galopp rhythmisch und geschlossen, der Schritt mit einem sehr guten Raumgriff versehen“, erläuterte Kommentator Dr. Dietrich Plewa das Urteil der Richter Peter Holler, Dr. Carsten Munk und Reinhard Richenhagen, die die Stute aus dänischem Besitz (Züchter Heinrich Ramsbrock, Menslage) mit einer Durchschnittswertnote von 8,67 an die Spitze des Feldes gestellt hatten. Zwar hatten die beiden Fremdreiterinnen, Iris Borchers und Anke Unger, ein nicht ganz so optimales Gefühl, an der Rangierung änderte dies aber nichts.

 

Vize-Champion wurde der Oldenburger Landeschampion Diary Dream, der sich im Verlauf des Turniers deutlich steigern konnte. Der dunkelbraune Wallach von Duino – Rubinstein I aus der Zucht von Hans Albers (Emstek) und dem Besitz von Felix Thiemann (Diepholz) war als Vierter in das Finale eingezogen und teilte sich dort mit der Westfälin Rock for Westfalia Platz zwei. Sein „runder, sicher ausbalancierter Galopp“ war den Richtern eine 9,0 wert, die Durchschnittswertnote lag bei 8,42. Ausschlaggebend war dann das Urteil der beiden Fremdreiterinnen, die für Diary Dream die höchste Punktzahl im Finale vergaben. Vorgestellt wurde der Vechtaer Auktionike von Heiko Klausing (Eydelstedt).

 

Die Drittplatzierte Rock for Westfalia stammt ab von Rock Forever und wurde von ihrem Besitzer Friedrich Vekens (Welver) aus einer Mutter von Weinberg gezogen. Die braune Stute, vorgestellt von Henrike Sommer (Albachten), punktete besonders in der Schrittphase (Wertnote 9,5). „Das liegt im Bereich des Optimums“, machte Dr. Plewa deutlich.

 

Für Unmut und Unverständnis beim Publikum sorgte im Finale die Bewertung der Damon Hill-Tochter Damon’s Delorange. In der Qualifikation hatte die Vollschwester der vierjährigen Bundeschampioness noch Platz zwei belegt, im Finale bewerteten die Richter den Trab mit einer 7,0. „Das Hinterbein wirkt manchmal exaltiert, es fehlt die Balance und sicher auch die Kraft“, „übersetzte“ Dr. Plewa das Richterurteil.

Birgit Springmann

 

 

Bundeschampionat dreijährige Reitpferde - Hengste

Gold für San Doncisco OLD

 

Warendorf (fn-press). Drei Landeschampions machten das Finale der dreijährigen Hengste unter sich aus. Am Ende lag Oldenburg vor Westfalen und Hannover.

 

Neuer Bundeschampion wurde – unter großem Applaus des Publikums – der nicht gekörte Oldenburger San Doncisco OLD von Sandro Hit – Donnerhall aus der Zucht und dem Besitz von Elisabeth Münstermann in Werl. Kira Wulferding (Holzhausen) stellte den hochmodernen Dunkelbraunen, der im Herbst die Vechtaer Eliteauktion bereichern wird, vor. Sein Galopp habe die Richter (Peter Holler, Dr. Carsten Munk und Reinhard Richenhagen) ins Schwärmen gebracht, verriet Kommentator Dr. Dietrich Plewa. Folgerichtig gab es dafür auch die Höchstnote 10,0. Eine 9,5 für den mit „viel Bodengewinn und Übertritt“ versehenen Trab, die Losgelassenheit (Ausbildungs-Note) und die harmonische Vorstellung führten zu einer Durchschnittsnote von 9,25 im Finale Teil A. Auch die beiden Fremdreiterinnen Iris Borchers (Lilienthal) und Anke Unger (Mönchengladbach) waren begeistert und vergaben die zweithöchste Gesamtpunktzahl auf dem Reitpferdeviereck: 19,0 Punkte.

 

Mit dem Titel des Vize-Champions musste sich Silbermond, Siegerhengst der NRW-Körung und Westfalen-Champion, begnügen. Der Dunkelbraune von Sir Donnerhall – Ramiro’s Son I (Züchterin Doris Hagemann, Münster; Besitzer Wilhelm Holkenbrink, Münster) hatte mit Wibke Hartmann-Stommel (Münster) im Sattel deutlich die Finalqualifikation für sich entscheiden können (Wertnote 8,92), lag aber mit einer Durchschnittsnote von 9,17 schon vor dem Fremdreitertest hinter San Doncisco OLD.

 

Platz drei ging an den Hannoveraner Champion Sean Connery, auch er ist ein Sohn des Sir Donnerhall. Der Dunkelbraune, der von der Zuchtgemeinschaft Schulze (Steinhorst) aus einer Mutter von Rotspon gezogen wurde und im Besitz des Dressurpferdeleistungszentrums Lodbergen steht, war einst teuerster nicht gekörter Hengst auf dem Verdener Hengstmarkt. Er wurde von Jan Steiner (Lodbergen) vorgestellt und begeisterte das Richtergremium mit seiner großen Gelassenheit und den Galopp mit „gutem Untersprung und deutlichem Raumgewinn“.

Birgit Springmann

 

Bundeschampionat vierjährige Reitpferde – Stuten und Wallache

Titelverteidigung gelungen

 

Warendorf (fn-press). Mehr als deutlich konnte die Damon Hill-Tochter Damon’s Divine ihren Titel vom vergangenen Jahr verteidigen. Mit insgesamt 73,00 Punkten dominierte die Westfälin das Feld eindrucksvoll.

 

Wie 2009 ritt Helen Langehanenberg (Münster) die Stute aus einer Mutter von Rubin-Royal (Züchter und Besitzer Christian Becks, Senden) zum Sieg. Vor wenigen Wochen entschied das Paar das Westfalen-Championat für sich und machte seinen Titelanspruch auch bereits in der Finalqualifikation deutlich. Wertnote 8,42 lautete hier das Ergebnis, im Finale konnte das mit einer Durchschnittswertnote von 8,92 noch deutlich gesteigert werden. Nahezu am Optimum (Wertnote 9,5) sah das Richtergremium Peter Mannheims, Johann Speth und Jürgen Uthoff die „vorzügliche Galoppade mit einem deutlichen Untersprung der Hinterhand“. Auch die beiden Fremdereiterinnen, Uta Gräf und Susan Pape, waren begeistert und vergaben mit 19,5 Punkten die Höchstbewertung.

 

Der Vize-Titel ging an die Oldenburgerin Apassionata von Sir Donnerhall – Friedensfürst (Züchter Ludger Bührmann, Bühren), die von ihrer Besitzerin Andrea Müller-Kersten (Vechta) vorgestellt wurde. Von Rang drei in der Qualifikation arbeitete sich die Rappstute auf Platz zwei im Finale vor und erhielt auch von den Fremdreiterinnen die zweitbeste Bewertung.

 

Dritter wurde der Rheinländer Rappwallach Silbermond. Er stammt ebenfalls von Sir Donnerhall ab, seine Mutter ist eine Tochter des Rubioso N. Silbermond stammt aus der Zucht und dem Besitz des Gestüts Babiacki in Rees und wurde von Christina Üffing (Rees) vorgestellt.       Birgit Springmann

 

 

Bundeschampionat vierjährige Reitpferde – Hengste

Fürst Fugger überzeugt

 

Warendorf (fn-press). Auch im Bundeschampionat der vierjährigen Hengste konnte keine Dominanz eines Zuchtverbandes ausgemacht werden – die Plätze eins bis drei gingen nach Oldenburg, Hannover und Westfalen.

 

Neuer Bundeschampion ist der Oldenburger Fürst Fugger, einst Prämienhengst der NRW-Körung. Mit dem Fürst Heinrich – Weltmeyer-Nachkommen aus der Zucht von Renate Renschen (Lastrup) und dem Besitz des Gestüts Sprehe (Löningen) feierte Lukas Fischer (Lastrup) eine eindrucksvolle Bundeschampionats-Premiere. Von Anfang an zählte das Paar zu den Publikumslieblingen. Der Trab des Schwarzbraunen ließ laut Urteil der Richter Peter Mannheims, Johann Speth und Jürgen Uthoff „keine Wünsche offen“ (Wertnote 10,0) und auch der „elastische und sehr geschlossene Galopp“ begeisterte (Wertnote 9,5). Und schon während der Ritte der beiden Fremdreiterinnen Susan Pape und Uta Gräf war klar: Fürst Fugger ist der neue Bundeschampion.

 

Mit einem Rückstand von nur 0,08 Punkten war der gekörte Hannoveraner Champion und Sieger der Finalqualifikation, Snap Shot von Sir Donnerhall – Alabaster, in den Fremdreitertest eingezogen. Der sehr moderne Hengst aus dänischer Zucht punktete vor allem im Schritt und in der Ausbildungsnote (jeweils 9,0), konnte aber die beiden Fremdreiterinnen nicht so überzeugen wie Fürst Fugger. Der Vize-Champion Snap Shot steht im Besitz der Pferd 24 GmbH in Selsingen und wurde von Rieke Schnieder (Rhade) vorgestellt, die wie Lukas Fischer ihr Bundeschampionats-Debüt gab.

Platz drei ging an den Westfalen Balesteros von Belissimo M – Davignon I aus der Zucht und dem Besitz der Schweizer Familie Caliezi. Den braunen Prämienhengst der süddeutschen Körung stellte Laura Hassler (Höven) vor. Das Paar war Vierter der Finalqualifikation und mit der Durchschnittswertnote 8,42 in das Finale eingezogen. „Sie sehen hier ein Pferd, das seine körperlichen Vorzüge in reiterliche Qualitäten umgesetzt hat“, machte Kommentator Dr. Dietrich Plewa deutlich.             Birgit Springmann

 

 

Bundeschampionat dreijährige Reitponys – Stuten und Wallache

Mac Devinja führt das Feld an

 

Warendorf (fn-press). Neue Bundeschampioness der dreijährigen Reitponys ist die Stute Mac Devinja von FS Don’t Worry – Dornik B aus der Zucht von Dr. Erhard Coenen (Kalkar) und dem Besitz der Zuchtgemeinschaft Mölko aus Uedem.

 

Nahezu uneinholbar hatte die kleine Rheinländerin, die von Lydia Camp (Geldern) vorgestellt wurde, mit einer Durchschnittswertnote von 8,75 schon vor dem Fremdreitertest die Konkurrenz angeführt. „Ein Pony mit brillanten Bewegungen“, hatte Kommentator Dr. Dietrich Plewa das Urteil der drei Richter Peter Mannheims, Johann Speth und Jürgen Uthoff „übersetzt“, die unter anderem für den „ausdrucksvollen Trab“ die Wertnote 9,5 und für den Schritt mit seinem „imponierenden Raumgriff“ die Wertnote 9,0 gezückt hatten. Insgesamt kam Mac Devinja auf 69,00 Punkte.

 

Die beste Beurteilung der beiden Fremdreiterinnen Iris Borchers und Jessica Süß (18,00) erhielt der neue Vize-Champion, der Palomino-Hengst G-Star von FS Golden Highlight – Parsek ox (Züchter Josef Möllmann, Raesfeld; Besitzerin Lea Rebecca Zubel, USA). Wibke Hartmann-Stommel (Albachten) hatte mit dem westfälischen Vize-Champion die Finalqualifikation mit der Wertnote 8,5 gewonnen und kam im Finale auf eine Durchschnittswertnote von 8,17. In beiden Prüfungen erhielt G-Star für seine Galoppade die Wertnote 9,5. „Der Galopp ist imponierend, toll unterspringend, bei gleich bleibendem Rhythmus und absolut bergauf“, schwärmte Dr. Plewa.

 

Als Achte war die Drittplatzierte ins Finale eingezogen. Die westfälische Palomino-Stute Tiffany von Timberland – Golden Dancer (Züchter und Besitzer Nikolaus Niehaus, Bergisch Gladbach) mit Tanja Kleimann (Herbern) im Sattel konnte sich im Finale ganz deutlich steigern. Vor allem der schwungvolle Trab, der überzeugende Schritt und die Harmonie in der Vorstellung gefiel den Richtern. Von den beiden Fremdreiterinnen bekam Tiffany 17,0 Punkte, das führte zu einer Gesamtsumme von 65,5 Punkten.        Birgit Springmann

Bundeschampionat dreijährige Reitponys – Hengste

Sieg für Dancing Dynamic

 

Warendorf (fn-press). Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundeschampionate stellte der Zuchtverband für deutsche Pferde (ZfdP) einen Bundeschampion bei den Reitponys. Der dreijährige Schimmel Dancing Dynamic, vorgestellt von Stefanie Görlich (Bad Wörishofen), gewann sowohl die Finalqualifikation als auch das Finale.

 

Zwei Mal zogen die Richter Peter Mannheims, Johann Speth und Jürgen Uthoff im Finale die Wertnote 9,0 für den gekörten Hengst von FS Dior de Luxe – Varello aus der Zucht und dem Besitz von Gerhard Assmann in Opfenbach: für den Trab sowie für Temperament und Harmonie der Vorstellung. In der Qualifikation hatte es sogar die Traumnote „10,0“ für den Schritt gegeben. Im Finale verhielt sich das Pony zunächst jedoch ein wenig, so dass die Schrittnote dann „nur“ noch bei 8,5 lag. Dazu addierte sich die Wertnote 8,5 für die Ausbildung, jeweils eine 8,0 für den Galopp und das Gebäude sowie 18,0 Punkte der beiden Fremdreiterinnen Iris Borchers und Jessica Süß, so dass Dancing Dynamic am Ende auf 69,0 Punkte kam.

 

Neuer Vize-Champion ist der Rheinländer Champagner de Luxe von FS Champion de Luxe aus einer Mutter von Parino B. „Ein charmantes, nobles Pony, das vor allem mit seiner Energie, seinem Fleiß und seine Taktsicherheit überzeugte“, sagte Dr. Dietrich Plewa in seinem Kommentar. Zwei Mal gab es für den Fuchshengst die 8,5 (für den Galopp und die Vorstellung), die beiden Fremdreiterinnen benoteten ihn – wie den Sieger – mit 18,0 Punkten. 67,00 lautete das Endergebnis. Champagner de Luxe wurde von Marion Scheypen (Neuss) vorgestellt, Züchter und Besitzer ist der Zuchthof Claren in Pulheim.

 

Vor dem Finale Teil B hatte der westfälische Prämienhengst Trussadi D noch auf Platz zwei gelegen. Beide Fremdreiterinnen kamen aber mit dem Timberland-Sohn aus einer Mutter v. Dschingis-Kahn nicht so gut zu Recht (16,5 Punkte), so dass am Ende für ihn 66,00 Punkte zusammen kamen. Von den Richtern erhielt Trussadi D, der von Paul Dissen (Nordkirchen) gezogen und von seiner Besitzerin Danica Duen (Bad Oeynhausen) vorgestellt wurde, für den Galopp, die Ausbildung und die Vorstellung die Wertnote 8,5 sowie ein glattes „Gut“ für den Trab, den Schritt und das Gebäude.

Birgit Springmann

 

Bundeschampionat vierjährige Reitponys – Stuten und Wallache

Fremdreiterinnen votieren für Vodka Absolut

 

Warendorf (fn-press). Im vergangenen Jahr musste er sich noch mit Platz drei zufrieden geben, in diesem Jahr war der Westfale Vodka Absolut der strahlenden Sieger bei den vierjährigen Ponys. Wie 2009 wurde er von Wibke Hartmann-Stommel (Münster) vorgestellt.

 

Ausschlaggebend für den Sieg war die Beurteilung der beiden Fremdreiterinnen Dr. Katja Galmbacher und Jessica Süß, die sich auf dem Dunkelbraunen sichtlich wohl fühlten und ihm die beste Benotung aller drei in das Finale eingezogenen Ponys gaben (18,5). Bei den Richtern Peter Holler, Dr. Carsten Munk und Reinhard Richenhagen hatte der Wallach von Vivaldi – Notre Beau aus der Zucht von Maria Tenkleve (Vreden) und dem Besitz von Ira Sophie Hamann (Kerpen) mit einer Durchschnittswertnote von 8,33 noch Rang drei belegt. Die beste Note (9,0) gab es für den „durch den ganzen Körper gehenden, rhythmischen Galopp“.

 

Das Richter-Trio sah Caspar HE WE vorn. Besonders begeistert waren sie von der „deutlichen Bergauf-Tendenz“ in Galopp (Wertnote 9,0), der Ausbildung (9,0) und der harmonischen Vorstellung (9,0) des Wallachs von Constantin – Wolkenstein II, der von Andrea Müller-Kerstan (Vechta) vorgestellt wurde. Mit der Durchschnittswertnote 8,58 war Casper HE WE aus der Zucht und dem Besitz von Sylla Holtkamp-Endemann (Freiburg) in den B-Teil des Finales eingezogen, in dem er von den beiden Fremdreiterinnen 17,0 Punkte bekam.

 

Auf Platz drei rangierte schließlich die Siegerin der Finalqualifikation, Catlyn. Die westfälisch gebrannte Tochter des zweifachen Bundeschampions FS Champion de Luxe aus einer Mutter von Bavarottie, die von Henrike Sommer (Albachten) vorgestellt wurde, verkörperte für die Richter den „Idealtyp eines Sportponys“ (Gebäude-Note 9,0) und überzeugte besonders auch im Schritt (9,0). Catlyn wurde von Josef Dinkels in Ascheberg gezogen und steht im Besitz der Zuchtgemeinschaft Sommerer aus Essen.         Birgit Springmann

 

Bundeschampionat vierjährige Reitponys – Hengste

 

20. Titel für Jana Freund

 

Warendorf (fn-press). Der Fuchshengst FS Daddy Cool, Siegerhengst der rheinischen Körung und Vize-Bundeschampion 2009, ist neuer Bundeschampion der vierjährigen Ponyhengste. Mit ihm stellte Jana Freund (Weeze) ihren 20. Bundeschampion.

 

Mit einer Durchschnittswertnote von 8,83 im Finale und der besten Bewertung der beiden Fremdreiterinnen Dr. Katja Galmbacher und Jessica Süß kam der Fuchshengst von FS Don’t Worry – FS Cocky Dundee (Züchter Johannes Baumeister, Kranenburg; Besitzer Hengststation Wilbers/Stücker, Weeze) auf insgesamt 71,5 Punkte und verwies damit Vorjahressieger Cyrill WE knapp auf den zweiten Platz (71,00 Punkte). „Der Hengst kommt rein und sagt hier bin ich“, machte Kommentator Dr. Dietrich Plewa deutlich.

 

Vor dem Fremdreitertest hatte Cyrill WE mit einer Durchschnittwertnote von 8,92 das Feld angeführt, auch in der Finalqualifikation stand der in Weser-Ems gezogene Palomino von FS Champion de Luxe – Power Man (Züchterin Anja van Hoorn, Leer; Besitzerin Nadine Krause, Bad Homburg; Reiterin Wibke Hartmann-Stommel) an der Spitze. In beiden Prüfungen gab es für den Schritt die Traumnote 10,0. Die beiden Fremdreiterinnen vergaben für Cyrill WE jedoch eine ganze Note weniger als für FS Daddy Cool.

 

Platz drei ging nach Westfalen an DW’s Flic Flac von FS Don’t Worry – Don Pedro, den Züchterin Sabine Esdohr (Weyhe) selbst vorstellte. Den Richtern Peter Holler, Dr. Carsten Munk und Reinhard Richenhagen gefiel besonders die altersgemäße Erfüllung der Kriterien der Skala der Ausbildung (Wertnote 9,0). In der Gesamtsumme kam der Fuchs auf 69,00 Punkte.             Birgit Springmann

 

 

Bundeschampionat fünfjährige Dressurpferde

 

Einmalig: Lissaro van de Helle gewinnt dritten Titel in Folge

 

Warendorf (fn-press). Das hat es beim Bundeschampionat noch nie gegeben: Ein Pferd, das in drei Jahren drei Mal Champion wird. Lissaro van de Helle hat den Durchmarsch von den Reitpferden ins Dressurlager geschafft. Der hannoversche Sohn von Lissabon aus einer Matcho AA-Mutter brillierte bei den fünfjährigen Dressurpferden vor seinem Stallgenossen Schumacher (Westfale von Stedinger aus einer Weltmeyer-Mutter), der damit zum zweiten Mal nach 2008 Vizechampion geworden ist. Beide Hengste wurden vorgestellt von Claudia Rüscher aus Greven, für die ihr triumphaler Sonntag in Warendorf wohl unvergesslich bleiben wird. Es waren ihre letzten Ritte auf beiden Pferden, deren Zukunft noch offen ist. Die 28-jährige Pferdewirtschaftsmeisterin verlässt den elterlichen Hof und wechselt zum 1. Oktober auf den Betrieb von Heinrich Ramsbrock in Menslage.

 

In beeindruckender Souveränität und Gelassenheit holte sich der Braune Lissaro mit der breiten Blesse eine 9,3 und vier Zehntel Vorsprung vor den anderen Pferden. Eine „10“ zückten die Richter Horst Eulich, Kerstin Holthaus und Dr. Dieter Schüle für seinen Schritt. Jeweils 9,5 gab es für den Galopp und die Perspektive als Dressurpferd. Mit 9,0 wurde der bereits bestens kadenzierte Trab bewertet. Woher der „Weltmeister der Herzen“ – Zweiter bei den Jungen Dressurpferden in Verden – seine Ruhe hat, erklärte Züchter Jürgen Dittmer (Neuenkirchen) humorvoll bei der Siegerehrung. „Ich war bei seiner Geburt dabei und seit er mich gesehen hat, erschüttert ihn nichts mehr.“

 

Die Wertnote 8,9 brachte den lackschwarzen Westfalen Schumacher (Züchter Wilhelm Lambardt, Hamm, Besitzer Antonius Schulte-Averdiek, Rosendahl, und die ZG Reesink Pferde GmbH) auf Platz zwei. Er brillierte vor allem im Galopp (Teilnote 9,5), reichte aber insgesamt nicht ganz an die Strahlkraft seines Stallgenossen heran. Wie schon bei der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde in Verden (Platz drei) rangierte er einen Platz im Hintergrund. Beide Hengste stehen seit 2008 auf der Station Rüscher-Konermann in Greven, die jetzt von Claudia Rüschers Schwester Annette übernommen wird. „Ich war noch nie von zu Hause weg und will mal über den Tellerrand hinausgucken“, erklärte die schon nach ihrer Ausbildung mit der Stensbeck-Medaille ausgezeichnete heutige Pferdewirtschaftsmeisterin. Der letzte Ritt – das sei „schon schade“, sagte Claudia Rüscher nach der Siegerehrung. „Aber der Druck wird auch immer größer.“ Dressur-Bundestrainer Holger Schmezer (Verden) gab ihr ein Kompliment mit auf den Weg: „So eine Reiterin wünschte man sich in einem Ausbildungsstall. Ihr Talent ist unübersehbar.“

 

Als letzter Starterin hätte es Dorothee Schneider (Framersheim) – Stamm-Besetzung im Warendorfer Final-Viereck – mit dem Hannoveraner Horatio (Züchterin Susanne Buroch, Holste) beinahe gelingen können, die Rangierung noch zu stören. Weil der Rappe in den Trab-Verstärkungen hinten etwas breit wurde, gaben die Richter nur 8,5 und da reichte es trotz dreimal 9,0 nicht für mehr als 8,8 insgesamt und den dritten Platz. Horatio stammt von Hochadel und wie Champion Lissaro van de Helle aus einer Matcho AA-Mutter. 2009 beendete er das Finale der vierjährigen Reitpferde auf Platz acht. Als Preisspitze der Verdener Frühjahrsauktion gelangte er in den Dressurstall Rothenberger in Bad Homburg, wo er für die Tochter Sanneke Rothenberger vorgesehen ist. Er soll dazu zunächst weiter bei Schneider bleiben. „Sie macht einen tollen Job,“ lobte Olympiareiter Sven Rothenberger, der mit der Familie seinem ersten telefonischen Auktionskauf bei der Ehrenrunde zujubelte.

 

Nichts mehr zu jubeln hatte Uta Gräf (Weisenheim am Sand), die mit Damon Jerome die Qualifikation noch als Zweite beendet und bei der Weltmeisterschaft in Verden als Vierte auf sich aufmerksam gemacht hatte. Der rheinische Fuchshengst, gezogen von Willi Schneider (Laubach), stammt vom zweifachen Weltmeister der jungen Dressurpferde Damon Hill aus einer Guy Laroche-Mutter ab. Das Finale war nicht sein Tag. Es begann auf dem Viereck mit einer Schrecksekunde und ging dann mit Licht und dunklen Schatten weiter. Zwar kassierte er eine „10“ für seinen „phantastischen“ Schritt und eine 9,5 für einen „super elastischen“ Trab, war dann aber im Galopp deutlich „neben der Spur“, so die Richter. Diese Gangart war kaum zu bewerten und die heftigen Störungen schlugen sich schließlich in einer 5,0 für Gehorsam und Durchlässigkeit nieder. „So ein Pech“, fasste Kommentator Christoph Hess die Vorstellung zusammen, die mit 7,6 und Platz 16 endete. Uta Gräf trug es mit Fassung. Der Besitzer, Professor Dr. Thomas Hitschold (Worms) ist ein Freund des Hauses und der Hengst bleibt bei ihr zur Ausbildung „bis Grand Prix.“

 

Mit 8,7 hinter den Medaillenrängen auf Platz vier landete der Hannoveraner Sarkozy von Sandro Hit – Weltmeyer unter Eva Möller (Hagen a.T.W.). Der Vizechampion von 2009 bei den vierjährigen Reitpferden (Elfter bei der WM in Verden) wurde für seine großartigen Bewegungen gelobt (Schritt 9,5) und erhielt eine 9,0 für den Gesamteindruck. Der Rapphengst (Züchter Arno Mester, Menslage, Besitzer Paul Schockemöhle, Steinfeld) war in der Anlehnung aber nicht immer gleichmäßig.

 

Dass der Weg über das Kleine Finale keine „Sackgasse“ sein muss, bewiesen die drei Nächstplatzierten. Nadine Plaster (Selsingen) stellte die Württemberger Stute Donna Charian von Don Schufro – Rotspon in einer schönen natürlichen Runde vor, die für innere und äußere Losgelassenheit mit 8,5 bewertet wurde (Platz fünf). Susan Pape (Hemmoor) hatte mit dem Oldenburger Hengst Harmony’s Desiderio ihre zweite Chance in einen Sieg verwandelt und endete im Finale punktgleich mit dem Hannoveraner Hengst Riccidoff von Riccione – Don Davidoff unter Kira Wulferding (Wildeshausen) auf Platz sechs. Harmony’s Desiderio (Dimaggio-Donnerhall) ist gezogen von Georg Sieverding in Emstek und gehört der amerikanischen Harmony Sporthorses/L. Malone sowie Susan Pape. Er geht seine erste öffentliche Saison und präsentierte sich wahrhaft harmonisch. Riccidoff, gezogen und im Besitz von Gestüt Lewitz (Steinfeld), wurde ebenfalls gefühlvoll vorgestellt, erschien aber noch nicht ganz gefestigt (beide Wertnote 8,3).

Zwei „alte Bekannte“ haben aus dem Warendorfer Reitpferde-Viereck die nächst höhere Ebene erreicht. Die bayrische Preziosa von Belissimo M – Piaster, Champion 2009, aus der Zucht von Helmut Lang, Aholfing (Besitzer GbR Wadenspanner, Rottenburg) wurde Elfter – wieder mit Geertje Hesse (Neuss) im Sattel. Die Rappstute Weihegold OLD, Bronze-Medaille 2009, ist bei Kira Wulferding verblieben und endete auf Rang 13. Die großrahmige Oldenburger Don Schufro-Tochter ist gezogen von Inge Bastian (Bargteheide) und im Besitz von Christine Arns-Krogmann (Lohne) und war bei der WM in Verden Elfte geworden. Beide Stuten hatten die Qualifikation punktgleich als Fünfte beendet.

 

Siebzehn Pferde schafften es bis ins Finale von den 69 Startern, die aus 91 Nennungen in die Qualifikationsprüfung gegangen waren. Hannover bleibt die Hochburg der Dressurpferde: Sieben Finalisten trugen den Niedersachsen-Brand. Vier stammen aus Westfalen, drei aus Oldenburg. Württemberg, Bayern und das Rheinland lieferten jeweils einen Finalisten. Die Palette der Abstammungen ist wieder vielfältiger geworden. Nur der Rheinländer Belissimo M und der Hannoveraner Dimaggio waren zwei Mal genannt. Die dreizehn weiteren Finalisten haben jeweils unterschiedliche Väter.          Petra Schlemm

 

 

Bundeschampionat sechsjährige Dressurpferde

 

Blickpunkt holt zweiten Titel bei den Dressurpferden

 

Warendorf (fn-press). Küsschen von Ullrich Kasselmann für die „Ober-Bereiterin“ Eva Möller: Zwei Championatstitel in einer Prüfung  sind auch für seinen erfolgsverwöhnten Dressurstall in Hagen am Teutoburger Wald nicht alltäglich. Der bunte westfälische Fuchs-Wallach Blickpunkt erneuerte seinen Vorjahrestitel bei den Sechsjährigen Dressurpferden mit Weile und einer glatten 9,0. Sechs Zehntel dahinter stand der mächtige gekörte Hannoveraner Rappe Soliere (8,4). Bei der Qualifikation hatten die Richter die beiden noch in umgekehrter Reihenfolge gesehen und auch bei der WM der Jungen Dressurpferde in Verden hatte Soliere noch vor Blickpunkt gestanden.

 

Leistungsbereit, mit toller sportlicher Einstellung, schwebte der von Heribert Westhoff in Herne gezogene Blickpunkt von Belissimo M – Weltmeyer durch die Arena. Schnurgerade, taktsicher wie ein Metronom, raumgreifend, aber ohne exaltiertes Strampeln absolvierte er die Internationale FEI-Finalaufgabe. Für diesen Traum-Trab zogen die Richter die Traum-Note 10. Zweimal 9,0 gab es für den Schritt und den Gesamteindruck, wo auch die Perspektive als Dressurpferd einfließt. Wer zweimal 8,5 als schwächste Noten (für Galopp und Durchlässigkeit) erhält, der kann leicht Champion werden. Stallgenosse Soliere mit der Dressurgarantie seiner Abstammung von Sandro Hit – Donnerhall konnte drei Mal gleichziehen, aber sein Trab und der Schritt des Finales war den Richtern Elke Ebert, Horst Eulich und Hans-Peter Schmitz nur jeweils eine 8,0 wert. Das reichte nicht.

 

Beide Pferde hat Dr. Ulf Möller als Fohlen gekauft und seit drei Jahren stehen sie im Beritt seiner Frau Eva. Beide wurden vierjährig über eine PSI-Auktion verkauft, aber die ebenfalls reitenden Besitzerinnen beließen sie weiter in Hagen zur Ausbildung. Die Italienerin Silvia Rizzo unterhält einen eigenen Dressurstall mit fünf Pferden bis Grand-Prix-Niveau in Hagen und hatte sich „sofort“ in Blickpunkt verliebt, will ihn aber auch weiter nur als Zuschauerin begleiten. „Eva hat einen tollen Job gemacht“, bescheinigte sie. Auch der gekörte Soliere, gezogen von Sandra Neff in Frankenberg und jetzt zum dritten Mal in Warendorf am Start (zweimal Fünfter bei den Reithengsten), geht vorerst noch nicht zu seiner Besitzerin Natascha van Dyk nach Berlin.

 

Die größte Aufholjagd des Championats absolvierte der dunkelbraune Rheinländer Hengst For Compliment, der von Anna-Sophie Fiebelkorn (Grasdorf) mit 8,3 Zählern bis zur Bronze-Medaille gebracht wurde. Kümmerliche 5,6 Zähler bescherten dem von Peter Engel in Hünxe gezogenen Sohn des Fidermark I aus einer Compliment-Mutter in der Qualifikation den letzten Platz im Feld aus 40 Startern. Aber im Kleinen Finale hatte er die „Knisterbühne“, wie sein Ausbilder Hans-Heinrich Meyer zu Strohen (Hoya) das Warendorfer Viereck nennt, besser im Griff: vierter Platz. Als erster Starter im Finale setzte er Maßstäbe mit seinen überdurchschnittlichen Grundgangarten, die alle mit 8,5 bewertet wurden und zu einer Wertnote von insgesamt 8,3 und zur Bronze-Medaille führten.

 

Fast alle Finalisten haben das Warendorfer Viereck schon im Vorjahr als fünfjährige Dressurpferde gesehen – ein Zeichen für erfolgreiche Fortsetzung ihrer Ausbildung. Punktgleich auf Platz vier landeten die beiden Hannoveraner Rosandro (v. Rosario-Sandro Hit) Kira Wulferding (Wildeshausen) und Eloy (v. Earl – Wendenburg) mit den Besitzerinnen Christin Schütte (Hesedorf) und Lena Schütte (Gyhum), die 2009 Bronze gewonnen haben. Eine 9,0 für die Durchlässigkeit glich bei dem von Johann Fuseler (Schiffdorf) gezogenen Eloy den etwas schwächeren Schritt aus. Der in Lewitz gezogene gekörte Rosandro, Vize-Champion 2009, gehört der Österreicherin Elisabeth Max-Theurer. Ingrid Klimke (Münster) stellte wieder den schwarzbraunen Westfalen Dresden Mann (v. Dresemann – Florestan I) vor, gezogen von Hubert Vornholt in Münster. Besitzer ist der Londoner Jason Wallace. Spannung vor den Galoppwechseln verhinderten eine bessere Platzierung.

 

Auf dem ihr ungewohnten letzten Platz rangierte Dorothee Schneider (Framersheim) mit dem Oldenburger Sandro Hit-Sohn aus einer Mutter von De Niro Special Gold, der von Willi Gering (Ostercappeln) gezogen ist und der Paul Schockemöhle Pferdehaltung in Steinfeld gehört. „Er ist seit April wieder bei mir“, sagte die überragend reitende Meister-Macherin aus Frankfurt. Diese Zeit hat offensichtlich nicht ausgereicht, um über mehrere Tage volle Konzentration und ehrliche Losgelassenheit einzufordern.

 

Nur für fünf der sechzehn Ritte im Finale vergaben die Richter eine Note im 8er-Bereich oder besser. Im kleinen Finale waren es nur drei. „Zu wenig“ fanden viele Zuschauer angesichts der Tatsache, dass sich alle Pferde mit einer „guten“ Note qualifiziert hatten für das Bundeschampionat in Warendorf. Dressur-Bundestrainer Holger Schmezer (Verden) teilte die Aufregung nicht. „Wichtig ist, dass die richtigen Pferde im Finale sind. Das war der Fall.“

 

Wozu das ganze Championats-Prozedere? Das zeigte Kira Wulferding mit der im Vorjahr zweitplatzierten Oldenburger Stute Della Cavalleria, die zur Riege der Max-Theurer-Pferde gehört. Siebenjährig geht die Weser-Ems-Meisterin jetzt auf Intermediaire-Niveau. Auf Trense absolvierte sie die schweren Lektionen. „So soll es sein“, bekräftigte Wulferdings Trainer Wolfram Wittig (Rahden), der 20 Jahre nach seinem eigenen Sieg beim Warendorfer Bundeschampionat auch jetzt wieder einen selbstgezogenen Finalisten am Start hatte. Seine Frau Brigitte ritt den braunen Westfalen-Hengst Baron de Ley W aus der Erfolgspaarung Breitling – Diego xx bei den Fünfjährigen auf Platz 13.

 

Sechzehn aus 40 Qualifikanten erreichten das Finale, bei dem wieder das Zuchtgebiet Hannover als Hauptproduzent dominierte. Die Hälfte aller Finalisten trägt den Niedersachsen-Brand, gefolgt von drei Oldenburgern und jeweils zwei Westfalen und Rheinländern. Der Württemberger Dunkelfuchs Birkhof’s Don Diamond FBW vertrat als einziger den Süden. Das Bundeschampionat ist eine Zuchtschau. Umso merkwürdiger, dass keine einzige Stute den Weg ins Finale der Sechsjährigen geschafft hat. Bei den Fünfjährigen waren immerhin drei in der Endrunde. Unter den sechsjährigen Dressur-Finalisten vertraten neun Hengste und sieben Wallache jeweils verschiedene Väter. Nur Belissimo M und Sandro Hit waren über zwei Nachkommen vertreten. Mit seinem „Pärchen“ aus dem Klassement der Fünfjährigen stellte nur Belissimo M unter den Dressur-Vätern des Jahres 2010 ein Quartett.

Petra Schlemm

 

 

 

 

Bundeschampionat fünfjährige Dressurponys

Coppa Cabana: Durchmarsch zum Titel

 

Warendorf (fn-press). Klein und fein und aus Weser-Ems: Die Dunkelfuchsstute Coppa Cabana (Züchterin Elisabeth van Hoorn, Leer) ist mit der Wertnote 8,2 Bundeschampionesse der fünfjährigen Dressurponys und auch die Vize-Meisterin ist eine Lady: Toskana (ZFdP), geritten von Lisa Kleinbuntemeyer (Hollage). Drei Zehntel weniger (7,9) gab es für die sehr gehfreudige dunkle Schimmelstute, die in der Qualifikation Achte gewesen war. Nur einmal die 7,5 als Teilnote für den Galopp, dazu vier Mal 8,0 – das kann sich sehen lassen.

 

Mit einer 9,0 für ihren wunderbaren Trab legte Coppa Cabana mit Charlott-Maria Schürmann (Gehrde) einen sehenswerten Durchmarsch hin: Zwei Starts, zwei Siege. Die Perspektive als Dressurpony wurde mit 8,5 benotet. Bei ihr kommen alle guten Voraussetzungen zusammen. Besitzerin ist Asja Hüsing, Lebensgefährtin von Rudolf Zeilinger, die die Stute in Emsbüren ausbildet. Die Verbindung zur dreifachen Junioren-Europameisterin Schürmann stammt aus einem Praktikum, das die Abiturientin im Stall Zeilinger absolviert hat. Eine Woche vor der Qualifikation, zwei Wochen vor dem Championat – das reichte zur Perfektion der Abstimmung für die die Schärpe, obwohl das Pony, das vierjährig über die Auktion in Vechta zunächst in den Raum Frankfurt gegangen war, erst den vierten Turnierstart seines Lebens absolviert hat.

 

Beide kleinen Pferde vorne scheinen den Trend zu bestätigen, den Toskanas Züchter und Besitzer Sascha Hahn (Bramsche) wahrgenommen hat: „Spitzenponys für den Sport brauchen einen Schuss Warmblut für die Dynamik und Großlinigkeit.“ Die Siegerin Coppa Cabana stammt von Charivari aus einer klein gebliebenen Stute von Sandro Hit. Toskanas Vater Top Antony I ist ebenfalls aus einem solchen „Rezept“ entstanden: „Toller kleiner Hengst zu einer kleinen Warmblüterin.“ Er ist ebenfalls Vizechampion gewesen. Toskanas Mutter stammt von Top King.

 

Die Bronzemedaille sicherte sich der westfälische Schimmel Le Beau (Züchterin Ute und Volker Kröner, Hamm, Besitzer Philip und Oskar Benthin, Lüdinghausen). Mandy-Julia Mansmann (Dortmund), Dritte bei der Westfalenmeisterschaft, erlebte mit dem Wallach von Lemberg-Mandingo aufregende Minuten in der Qualifikation, wo beide wegen Ungehorsam abgeläutet wurden. „Das hätte ich nie gedacht. Der ist sonst immer brav.“ Im Kleinen Finale hatte er sich dann mit der Atmosphäre vertraut gemacht und als erster Starter sicher gewonnen (8,2). Die Rittigkeit blieb auch auf dem großen Championatsviereck erhalten.

 

Auf Platz vier und mit Wertnote 7,6 kam ein Holsteiner Pony, das jetzt in Niedersachsen zu Hause ist. Massimiliano (v. Monsun N – Cap Cennedy N) war mit Jolan Lübbecke (Wedemark) in der Qualifikation sicherer Zweiter gewesen. Der Falb-Wallach ist gezogen von der ZG Bahrenfuss und Kless (Klein Bennebek) und wurde von Anke Quirling (Neustadt) bei den Alsfelder Open Sales als Perspektive für ihre kleine Enkelin gekauft. Die Paarung passte noch nicht so gut, so dass jetzt die 15-jährige Jolan im Sattel sitzt bis ihre fünf Jahre jüngere Schwester so weit ist. Sie kann sich auf ein Pony freuen, bei dem Kommentator Christoph Hess gutes ergiebiges Schreiten lobte (Teilnote8,5) und guten Heranschluss der Hinterhand in den versammelten Tempi.

 

40 Starter von 44 Nennungen gingen in die Qualifikation. Zwölf gelangten ins Finale. Neben dem Bronzegewinner Le Beau war das auch der Rheinländer Fuchshengst FS Cracker Jack von FS Champion de Luxe – Dornik B. Der Hengst aus Zucht und Besitz vom Ferienhof Stücker, Josef Wilbers, war 2009 bei den Reitponyhengsten noch Dritter gewesen. Jetzt saß die Siegerin des diesjährigen Bundesnachwuchschampionats der Dressurreiter, Leonie Richter (Bramsche) im Sattel. Aber auch ihre geschickte und trotzdem energische Vorstellung brachte nicht mehr als die Wertnote 6,8 – im Ergebnis Platz 11.

 

Waren es die Bundeschampionate der Ponys oder ein Schürmann-Festival? Die dreifache Europameisterin Charlott-Maria ritt die beiden Siegerpferde bei den fünf- und sechsjährigen Dressurponys und hatte bei den jüngeren Ponys gleich drei Starts im Finale. Die Schülerin von Oliver Oelrich (Lengerich) war Fünfte mit Davidoff von Dreamdancer – Dressman I und Achte mit Don’t forget me von Don’t Forget – Champagner W. Ihre Schwester Johanna-Luise holte mit Toffyfee den Titel bei den fünfjährigen Springponys. Aufregender Tag für die engagierten Eltern, zumal sie am Abend auch noch rechtzeitig zum Flughafen mussten. Charlott-Maria flog nach Rom auf Klassenfahrt, ihren Mitschülern hinterher, die schon unterwegs waren. Bundeschampionat ist eben wichtiger. Und es hat sich ja auch gelohnt.

Petra Schlemm

 

 

Bundeschampionat sechsjährige Dressurponys

Richter verlieben sich in Die kleine Liebe

 

Warendorf (fn-press). Die kleine Liebe wurde die ganz große: Beim Bundeschampionat der sechsjährigen Dressurponys „verliebten“ sich die Richter spontan in die braune Westfalenstute und setzten sie mit der Wertnote 8,7 im Finale an die Spitze. Mit der dreifachen Junioren-Europameisterin Charlott-Maria Schürmann (Gehrde) im Sattel erhielt sie jeweils 8,5 für alle drei Grundgangarten und zweimal die 9,0 für Durchlässigkeit und die Perspektive als Dressurpony. Die Vizechampionesse des Vorjahres macht damit ihrem Züchter Hans Bockholt (Steinfurt) und ihrem Vater Der feine Lord AT (Mutter v. Nobel) alle Ehre. Besitzerin der charmanten Liebenswerten („Modelliert wie Poetin“, so Kommentator Christoph Hess ist Sabine Lehmann aus Warendorf, die sie auch angeritten und ausgebildet hat. Die kleine Liebe – woher der Name kommt? Für den Landstallmeister a. D. Dr. Gerd Lehmann ist es klar: „Mich hat meine Frau schließlich auch noch.“

 

Vizechampion 2010 ist mit zwei Zehnteln Rückstand der Falbe Golden Champ (von FS Champion de Luxe-Derbino), gezogen von Anton Münks aus Kempen und im Besitz von Nina Maria Fuchs (Dissen a.T.W.). Die Europameisterin Mali de Saint Fare (Salzkotten) reitet den Wallach seit gut zwei Jahren und stellte ihn jetzt zum ersten Mal beim Bundeschampionat vor. Auch diesem Paar gaben die Richter Kerstin Holthaus, Klaus Ridder und Dr. Dieter Schüle zweimal die 9,0, (für Trab und Perspektive), aber in der Durchlässigkeit (8,0) und im Galopp (8.0) konnte er mit Die kleine Liebe nicht mithalten.

 

Mit der Bronzemedaille und Wertnote 8,4 verließ Dance Star AT die Championatsbühne in Warendorf. Der braune Hengst von Dressman I – Folklore aus der Zucht und Besitz von Adolf-Theo Schurf nach Bedburg war drei- und vierjährig jeweils Vize-Champion und im vergangenen Jahr Dressur-Champion. Schon im Vorjahr wurde er von Bianca Nowag (Ostbevern) vorgestellt, die damals auch Die kleine Liebe auf Platz zwei pilotiert hatte.

 

Platz vier belegte Pott’s Blitz WE, der mit Anna-Lisa Theile (Großenkneten) souverän die Qualifikation gewonnen hatte. Dem hübsch gezeichneten braunen Wallach von FS Pour L’Amour – Brillant bescheinigten die Richter eine Zukunft „auf dem internationalen Viereck“. Dreimal 8,5 in den Teilnoten für Trab, Durchlässigkeit und Perspektive berechtigen zu guten Hoffnungen, die jetzt lange von Krankheit übergedeckt gewesen sind. Erst kurz vor der Qualifikation konnte der in Belm bei Dr. Paul und Monika Pottebaum gezogene Wallach wieder ins Geschehen eingreifen. Er gehört Rike Schmoldt in Hude. Die Reiterin Anna-Lisa Theile ist erst 15 und damit eine der jungen Nachwuchsreiterinnen, von denen die Bundestrainerin Cornelia Endres (Dülmen) nicht gleich wieder Abschied nehmen muss, weil sie die Altersgrenze erreicht haben. „Das ist ein Problem, aber das macht den Sport auch spannend“, umreißt die Bundestrainerin ihre Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Reitern, die qualitätsvolle Ponys ausbilden und so vorbereiten können, dass Kinder sie später im Sport „bedienen“ können. „Ich kann sie mir nicht aus dem Ärmel schütteln.“ Auch am Ende dieses Jahres wird sie wieder verlassen werden, unter anderem von Charlott-Maria Schürmann und Mali de Saint Fare, die beide schon den Umstieg ins Großpferdelager geschafft haben. Schürmann mit drei Europameister-Titeln bei der EM in Kronberg. Trotzdem bleibt der Aufruf: Gute junge Reiter/innen – bitte melden!

 

Dreiundzwanzig sechs Jahre alte Ponys (von 26) stellten sich der Qualifikation. Zehn gingen auf dem Großen Viereck im Finale, wo die gleiche Aufgabe wie bei den fünfjährigen Pferden gefordert war. Zwei kamen über das Kleine Finale, hängten sich dann aber in der Endrunde wieder hinten an. Der Schimmel Simsalabim (ZFdP, von Cinzano’s Son – Nangrando) hatte als Neunter mit Leonie Retzlaff (Busdorf) den glatten Einzug aus der „Quali“ knapp verpasst. Der zweite Nachrücker war der rheinische Wallach Pullmoll unter seiner Reiterin und Besitzerin Michelle Glasmacher (Erftstadt), die vor zwei Jahren noch in der Klasse E unterwegs war. Ein großer Fan Club begleiteten sie und „Pulle“ nach Warendorf, wo das „gut ausgebildete Pony mit drei soliden Grundgangarten“ schließlich Achter wurde. Artige und verlässliche Ponys und Gemeinschaft und Spaß im Kreis von wohlgesinnten Freunden – so soll der Ponysport doch eigentlich sein.

Petra Schlemm

 

 

Bundeschampionat fünfjährige Springpferde

Quali, Final-Quali, Finale – Con Chello kennt nur Platz eins

Warendorf (fn-press). Con Chello kam, sprang und siegte und es sah alles ganz einfach aus. Wie an der Schnur gezogen lieferte der Hengst die abgefragte Leistung und ließ nicht eine Sekunde Zweifel daran, dass er bei diesem Bundeschampionat Jahrgangsbester der fünfjährigen Springpferde war.

 

9,2 gaben die Richter in der Qualifikationsprüfung, 9,5 in der Finalqualifikation, 9,5 im ersten Umlauf des Finales, 9,8 im zweiten Umlauf. Das war an diesem Wochenende nicht zu toppen. „Bei dieser Vorstellung bekommt man Gänsehaut“, sagte Joachim Geilfus (Duderstadt), der den Springnachwuchs kommentierte. Der bayerisch gezogene Con Chello von Chello I – Come On wurde auch von einem Bayern „in Szene gesetzt“. Passender als der Stadionsprecher hätte man die Ritte von Philipp Weishaupt, inzwischen ansässig im westfälischen Riesenbeck als Angestellter im Stall Beerbaum, nicht ankündigen können: Ein Sprung wie der andere, das Pferd stets aufmerksam in untadeliger Manier am Sprung, in gefordertem Tempo und Rhythmus bei vorbildlicher Durchlässigkeit hätte man jedes Mal einen Lehrfilm drehen können. Züchter des Braunen ist die Züchtergemeinschaft Katja und Bernd Semelink (Grundremmingen), Besitzer die B&S Sportpferde GmbH Riesenbeck. Und in Riesenbeck wurde auch klar auf diesen Sieg hingearbeitet, hatte Ludger Beerbaum doch bereits im Januar angekündigt: „Wenn Philipp sich nicht verreitet, spricht dieser Hengst auf dem Bundeschampionat ein Wörtchen mit“. Die Rechnung ist schon mal aufgegangen.

 

Sicher nicht weniger Qualität hat der Vize-Champion Carell von Cayetano L –  Contender. Dem Westfalen gaben die Richter Claus Bergjohann, Hans Wallmeier und Karsten Huck ebenfalls Traumnoten für sein kraftvolles Springen mit toller Technik aus guter Galoppade. 9,3 im ersten, 9,6 im zweiten Umlauf lagen nur um Nuancen unter den Bestnoten – keine einfache Entscheidung für das Richtergremium. Unter seiner Reiterin Eva Deimel (Münster) konnte der Hengst seine Dynamik voll entfalten, blieb dabei immer losgelassen und fein an den Hilfen. Nicht nur Springreiter kamen hier ins Schwärmen. Züchterin des Braunen ist Katja Rellecke (Hamm), Besitzerin Hannelore Auerswald (Berlin).

 

Ein weiterer Hengst begeisterte Richter und Publikum: der schwarzbraune Holsteiner Diarado. Auch er verließ jeden Parcours mit dem Urteil „sehr gut“, also 9,0 oder besser. Der Körungssieger 2007 in Neumünster war bis dato erst wenige Turniere gegangen, entsprechend neugierig war man auf seinen Auftritt in Warendorf. Immer wenn sich die Tribünen besonders füllten, wusste man, dass Diarados Auftritt bevorstand. Im Finale bekam er für beide Umläufe eine glatte 9,0. Die Springmanier ist bei Diarado nicht so perfekt wie bei Con Chello und Carell, sein Vorderbein etwas offen. Der Sohn des Diamant De Semilly – Corrado I punktete eher mit seiner hohen Rittigkeit, Sicherheit auf den Linien und seiner Ausstrahlung. Schöner als den von Klaus Thingholm Kristensen (Ulstrup/DEN) gezogenen Schwarzbraunen kann man ein Pferd kaum malen. „In großer Zufriedenheit mit sich und der Welt im Reinen“ kommentierte Joachim Geilfuß. Hinter dem Besitzer Joop van Uytert (Mühlen) stehen Paul Schockemöhle und der Holsteiner Verband.

 

Sechs Hengste und zwei Stuten erreichten bei den fünfjährigen Springpferden die Note 8,5 oder besser. Weniger durfte es nicht sein für den Einzug in den zweiten Umlauf. Am Ende standen sechs Hengste vorn. Hinter Diarado platzierte sich Cole Porter, ein westfälischer Sohn des Cornet Obolensky – Cassini I unter Michael Symmangk (Herford) mit der Wertnote 17,3, Qui Lago von Quidam`s Rubin – Lago Maggiore, Zweibrücker unter Toni Hassmann (Lienen/17,2) und der Moritzburger Landbeschäler, der hannoversch gebrannte Lemwerder von Lordanos – Goldfever I unter Philipp Schober (Moritzburg/17,0).

 

Die Westfalenstute Lilly Magic beendete unter ihrem Reiter Hendrik Dowe (Heiden) die beiden Umläufe ebenfalls mit der Notensumme 17,0, so dass sich Lemwerder mit ihr den sechsten Platz teilen musste. Die Tochter des Lissabon aus einer Mutter von Lupicor hatte sich über das kleine Finale qualifiziert, also eine Runde mehr in den Knochen. Als beste Stute bei den fünfjährigen Springpferden gebührt ihr so besondere Anerkennung.

 

Die ist nicht geringer für San Serai, auch sie qualifiziert über das kleine Finale. Stakkato Gold ist ihr Vater, Cordobes I der Mutter-Vater. Franz-Josef Dahlmann (Sendenhorst) stellte die braune Westfälin vor, mit 16,7 landete das Paar auf Rang acht.

 

129 Pferde waren in der ersten Prüfung an den Start gegangen, 31 qualifizierten sich für das Finale. In der Spitzengruppe sah man eine Anzahl überragender Pferde, bei denen man gespannt sein darf auf ihre weitere Entwicklung.

Christine Meyer zu Hartum

 

 

Bundeschampionat sechsjährige Springpferde

Balsandra holt den Titel ins oldenburgische Münsterland

Warendorf (fn-press). Rein rechnerisch hatten die Reiter des Stalls Beerbaum aus Riesenbeck die meisten Chancen auf den Titel bei den Bundeschampionaten der sechsjährigen Springpferde. Allein sechs Pferde wurden von Philipp Weishaupt und Henrik von Eckermann vorgestellt. Der Sieg jedoch ging nach spannendem Stechen ins Oldenburger Münsterland an Balsandra – eine Tochter von Baloubet du Rouet – Sandro.

 

Die Stute vom Springpferdezuchtverband Oldenburg-International, Züchter und Besitzer Gestüt Lewitz, war die Schnellste der neun Pferde, die sich nach dem Umlauf mit einer Note von 8,5 und besser für das Stechen qualifiziert hatten. Mannschafts-Europameister Patrick Stühlmeyer (Mühlen) aus dem Oldenburger Münsterland brauchte 42,47 Sekunden für den strafpunktfreien Ritt. Damit war Balsandra Bundeschampionesse der sechsjährigen Springpferde 2010. Von Beginn an fiel die Stute durch vorsichtiges Springen aus frischem Tempo mit guter Beintechnik auf, blieb dabei immer konzentriert an den Hilfen ihres Reiters und erhielt von den Richtern die Note 8,7 .

 

Mit der besten Vornote war Status unter Eva Bitter (Bad Essen) ins Stechen gekommen. 8,8 vergaben die Richter Karsten Huck, Peter Rauert und Karl-Heinz Streng an den hochkonzentriert springenden Hannoveraner Hengst, der zwar zuweilen etwas eilig, aber immer losgelassen und gut an den Hilfen stehend den Normalparcours überwand. Im Stechen riskierte Eva Bitter nicht alles, bei 44,15 Sekunden blieb die Uhr stehen. Damit war der dunkelbraune Sohn des Satisfaction – Sao Paulo Vize-Champion. Züchter Wilhelm Oelerink (Getelo) wird es ebenso gefreut haben wie Besitzerin Daniela Beimdieck aus Ibbenbüren. Status ist ein Enkel des heute 17-jährigen Stakkato, mit dem Eva Bitter erst vor wenigen Wochen in Münster Deutsche Meisterin der Springreiterinnen wurde. Stakkato wurde fünfjährig unter ihr Bundeschampion, sechsjährig Vize-Champion. Sein Sohn Satisfaction, Vater des Status, geht unter Eva Bitter erfolgreich im Sport. So gesehen war es schon fast Verpflichtung für Status, in Warendorf zu glänzen.

 

Philipp Weishaupt stellte Urmel von Casario II – Coriall schon 2009 im Bundeschampionat vor. Damals landete die Holsteiner Stute auf dem dritten Platz. Das wiederholte die von Peter Walser (Neumünster) gezogene und im Besitz der B&S Sportpferde GmbH stehende Braune in diesem Jahr. So richtig schnell war Urmel aber noch nicht, 44,75 Sekunden war ihre Zeit im Stechen. Im Umlauf bekam sie die Note 8,5 für ihre Vorsicht am Sprung bei nicht idealem Vorderbein, punktete vor allem durch ihre Rittigkeit, die Philipp Weishaupt in die Lage versetzte, die Steilsprünge etwas größer anzureiten.

 

Stallkollege Henrik von Eckermann ritt Carmello ebenfalls strafpunktfrei über den Stechparcours, brauchte aber 46,50 Sekunden und landete damit auf dem vierten Platz mit dem Holsteiner von Corrado I – Landgraf I (Züchter: Joachim Schiedel (Grande)). Die Richter vergaben die Note 8,6 für die leichtfüßige und elastische Vorstellung des Hengstes vom Gestüt Neuenhof (Nideggen). Gleichzeitig sprachen sie die Defizite in der Durchlässigkeit an, die sich im Stechen in einer nicht gelungenen Wendung offenbarten.

 

Der Titelgewinn bei den sechsjährigen Springpferden unterliegt anderen Gesetzen als alle anderen Titelkämpfe, da es beim Stechen gegen die Uhr geht. Dennoch war es eine Überraschung, dass keiner der vorher hoch gehandelten Favoriten das Stechen erreichte. Sowohl Cornet de Lys unter Henrik von Eckermann, Cachas unter Janne-Friederike Meyer (Schenefeld) wie auch Lake Conte unter Johannes Ehning (Borken) verzeichneten einen Abwurf im Umlauf. Da halfen auch die „sehr gut“ benoteten vorangegangenen Parcours nicht, die diese drei Pferde von den 128 an den Start gegangenen am besten absolvierten.     Christine Meyer zu Hartum

 

 

Bundeschampionat fünfjährige Springponys

Start-Ziel-Sieg: Toffyfee springt an die Spitze

Warendorf (fn-press). Johanna-Luise und Charlott-Maria Schürmann werden das Bundeschampionat 2010 sicher nicht so schnell vergessen. Drei Mal gingen die Schwestern mit der Schärpe des Bundeschampions mit ihren Ponys auf die Ehrenrunde – ein toller Erfolg für die Familie aus Gehrde.

 

Charlott-Maria brillierte auf dem Dressurviereck, Johanna-Luises Champion heißt Toffyfee und ist ein fünfjähriges Springpony. Der Fuchswallach meisterte den anspruchsvollen, von Eckardt Hilker (Oelde) aufgebauten Parcours am besten. Die Richter vergaben die Note 8,6. Der Bundestrainer Springen der Ponyreiter, Peter Teeuwen (Hanstedt), kommentierte die Entscheidung der Richter Helmut Hartmann und Hans Wallmeier: „Toffyfee fällt am Sprung auf durch viel Qualität, gute Bascule und einen kräftigen Absprung. Er wird dabei von seiner Reiterin gut unterstützt“. Der Westfale stammt ab von Top Karetino – Bavarottie. Züchter ist Erich Peick (Lüdinghausen), Besitzerin Astrid Alber aus Emsbüren.

 

Toffyfee hatte bereits die Finalqualifikation mit 8,7 gewonnen und war somit schon als Favorit an den Start gegangen. Und wie in der ersten Prüfung (Note 8,6) stand auch im Finale Don Johnson unter Lena Pollmann-Schweckhorst (Steinfeld) auf dem zweiten Platz, diesmal mit der Note 8,3. Der bayrische Fuchshengst stammt ab von Dow Jones – Creston Dundee. Züchter und Besitzer ist Gerhard Assmann aus Opfenbach. „Das Pony war gut im Gleichgewicht und hoch konzentriert. Wir wünschen uns aber, dass Don Johnson über dem Sprung den Hals mehr fallen lässt“, begründeten die Richter die Note.

 

Auf den dritten Platz sprang Charming Girl von Charivari – Argentinus. Die Fuchsstute ist in Weser-Ems eingetragen, Züchter und Besitzer ist Peter Wernke (Holdorf). Unter Jacqueline Bürmann (Friesoythe) hatte Charming Girl alle Chancen, ihre Qualitäten als Springpony zu beweisen und imponierte vor allem durch kräftiges Abhufen aus dem Hinterbein. Nicht ganz ideal die Technik im Vorderbein, dennoch die Note 8,2.

 

42 Springponys waren in der Qualifikationsprüfung an den Start gegangen, zwanzig kamen ins Finale. Siebzehn Mädchen und zwei Jungen stellten die Hoffnungsträger der Springponyszene vor. Christopher Kläsener (Dorsten) war als einziger Bewerber mit zwei Ponys am Start, mit Macciato landete er auf dem siebten Rang (Wertnote 7,4). Christopher ist schon ein erfahrener Championatsreiter. Im vergangenen Jahr stellte er mit FS Companiero den Sieger der sechsjährigen Springponys vor. Manches Pony hätte unter einem routinierteren Reiter seine Qualität besser beweisen können, einigen jungen Reiterinnen machte die Aufregung bei einem Championat doch zu schaffen.

Christine Meyer zu Hartum

 

 

 

Bundeschampionat sechsjährige Springponys

Mirrio H überholt die Favoriten und holt den Titel

Warendorf (fn-press). Am Ende kommt es anders als man denkt. Statt der Favoriten stand beim Bundeschampionat der sechsjährigen Springponys zuletzt ein ganz anderer Vierbeiner auf dem Treppchen. Mirrio H, in der Qualifikation auf Platz fünf (Note 7,7), setzte sich mit zwei fehlerfreien, blitzsauberen Umläufen an die Spitze des Feldes. Mit der Wertnotensumme 16,4 holte sich der kleine Rheinländer von Mentos – Poseidon unter seiner Reiterin Jana Deloy (Driesen) den Titel in seiner Klasse. Insgesamt hatten 18 der 25 Starter das Finale erreicht.

 

Als Favorit war Maurice Tebbel (Emsbüren) an den Start gegangen. Der frisch gebackene Junioren-Mannschaftseuropameister hatte gleich zwei Eisen im Feuer: Hatte er mit Fort Lauderdale die Qualifikation (8,3) gewonnen, blieb das Paar im Finale hinter den Erwartungen und fiel auf den vierten Platz zurück (15,8). Auch für den Holsteiner High Dream N (Züchter Gestüt Nordland und Besitzerin Kerstin Hansen-Baig, Großenwiehe) ging das Finale anders aus. Mit der höchsten Note (8,2) im ersten Umlauf war Reiterin Celina Feddersen (Großenwiehe) mit dem Pony auch im zweiten Umlauf auf Erfolgskurs. Leider fiel am letzten Sprung aber die Stange und der Traum vom Titel zerplatzte kurz vorm Ziel.

 

Vom Favoritensterben profitierte Jana Deloy mit Mirrio H. Mit der Note 7,7 in der Qualifikation lag er auf Platz fünf in Lauerstellung, um sich im Finale zu steigern, was ihm auch gelang, denn er bekam die Note 8,1 von den Richtern im ersten Final-Umlauf. Peter Teeuwen (Hanstedt), Bundestrainer Springen der Ponyreiter, kommentierte die Leistung so: „Jana hat Mirrio H toll vorgestellt, er steht sicher an den Hilfen und hat ein schnelles Vorderbein. In der Rittigkeit muss er allerdings noch verbessert werden.“ Das war im zweiten Umlauf schon erreicht. Die Note 8,3 erhielt Mirrio H unter anderem für „sicheres an den Hilfen stehen“. Das rheinische Pony ist im Besitz seiner Züchterin Agnes Hennen (Nettetal).

 

Ebenfalls im Rheinland gezogen ist Massaqua T vom Mentos Charmeur - Veto. Celine Tillmann (Grevenbroich) stellte den auffallend bunten Fuchswallach vor (Züchter und Besitzer Friedhelm Tillmann, Grevenbroich). Er präsentierte sich als starkes Pony, das energisch abfußend, aufmerksam und in guten Rhythmus seine Aufgabe absolvierte, sich vom ersten (8,0) zum zweiten (8,2) Umlauf in der Durchlässigkeit verbessert zeigte und damit Vize-Champion wurde.

 

Fünf Ponys erreichten den zweiten Umlauf, Don Diabolo unter Ann-Kathrin Dettmer (Frotheim-Isenstedt) hatte es in ansteigender Form unter die letzten Fünf geschafft. Sie lieferte im Finale zwei gleichmäßige Runden mit dem Westfalen von Donchester – FS Maracaibo. Züchter des braunen Hengstes ist Annette Heßling-Lembeck (Stadtlohn), Besitzer Anton Delker (Werl). Der Westfale Don Diabolo ist vorsichtig und aufmerksam, sollte aber nach Meinung der Richter mehr Bascule über dem Sprung zeigen. Auch ist die Balance im Galopp noch zu verbessern. Kreuzgalopp führte zu wenig korrekter Linienführung. Dennoch gab es die Note 8,0 in beiden Umläufen und damit den dritten Platz für das westfälische Paar.

 

Zwar waren die Noten bei den Ponys nicht besonders hoch, ein „sehr gut“ – also eine 9,0 – wurde kein einziges Mal von den Richtern Helmut Hartmann und Peter Rauert vergeben. Dennoch zeigten die Ponys durchweg die Qualität, die Springponys brauchen. Das hob auch Peter Teeuwen mehrfach hervor. Er lobte die Grundqualität der Ponys und gab den jungen Reiterinnen und Reitern zugleich mit auf den Weg, woran sie noch zu arbeiten haben, um die Ponys weiter nach vorn zu bringen.

Christine Meyer zu Hartum

 

 

Bundeschampionat fünfjährige Vielseitigkeitspferde

Royal Sun: „Königliche Sonne“ über dem Vielseitigkeitsplatz

 

Warendorf (fn-press). „Rheinland vor“ hieß es auf bei den Fünfjährigen auf dem Vielseitigkeitsplatz. So stammt nicht nur der neue Bundeschampion Royal Sun von Rocket Star – Espri aus rheinischer Zucht, sondern auch Vizechampion Louis M von Lissabon – Abano.

 

Ursprünglich sollte aus Royal Sun ein Dressurpferd werden. Bereits als Fohlen kam der Rocket Star-Sohn aus der Zucht von Peter Schweimanns (Nettetal) in den Stall von Dressurreiterin Miriam Becher in Waldbröl. Doch schon bald stellte sich heraus, dass die Talente des dunkelbraunen Wallach eher vielseitig sind. Also übernahm Miriam Bechers Lebensgefährte, Championatsreiter Kai-Steffen Meier, Royal Sun und qualifizierte den dunkelbraunen Wallach für das Bundeschampionat. Die Einlaufprüfung, die erstmals für alle Teilnehmer angeboten wurde, endete allerdings mit einer Enttäuschung. Kai-Steffen Meier musste unfreiwillig aus dem Sattel und schied aus. In der eigentlichen Qualifikation lief es deutlich besser und mit der Wertnote 8,0 gelang dem Paar gerade eben der Einzug ins Finale. Dank einer 7,4 in der Dressur und einer 8,3 im Springen lagen sie vor dem Gelände auf dritter Position. Bei ihrem abschließenden Geländeritt geriet Bundestrainer Hans Melzer (Putensen) dann regelrecht ins Schwärmen: „Royal Sun bringt alles mit, was ein gutes Geländepferd braucht“, kommentierte er. „Diese Vorstellung lässt auf mehr hoffen.“ Dank der Spitzennote von 9,2 konnten sich Kai-Steffen Meier und Royal Sun an die Spitze setzen (Endstand 34,1).

 

Knapp dahinter landete Louis M v. Lissabon aus der Zucht und im Besitz von Franz-Josef Münker aus Meerbusch (33,4). „Er hätte hier in Warendorf auch auf dem ‚richtigen’ Viereck bestehen können“, lobte Dressurrichter Klaus Ridder, der in diesem Jahr erstmals zusammen mit seinem Kollegen Dr. Dieter Schüle und Jürgen Mönckemeyer bei der Dressur am Richtertisch saß. Für die Vorstellung des Fuchses gab es die glatte 9,0. „Ein ausdrucksvolles Pferd in leichter und sicherer Anlehnung, mit sicheren Übergängen und guter Maultätigkeit“, protokollierten die Richter. Im Springen kam eine 7,6 hinzu. Wenig Worte machte Hans Melzer beim Kommentar des Geländerittes, sondern ließ die Note für sich sprechen. Für die sichere, vertrauensvolle Runde gab es die 8,4. Geritten wurde Louis M von der Tochter des Züchters, der ehemaligen Pony-Mannschaftseuropameisterin Pia Münker. „Unser Ziel war es eigentlich nur, uns hier nicht zu blamieren“, verriet Franz-Josef Münker schmunzelnd. „Aber meine Tochter hat von Anfang an gesagt: ‚Papi, ich habe so ein gutes Gefühl mit ihm’.“ Als Züchter durfte sich Franz-Josef Münker an diesem Wochenende gleich mehrfach freuen. So platzierte sich auf dem Reitpferdeviereck der vierjährige FS Lord Surprise v. Lord Loxeley, ein Halbbruder von Louis M, auf dem sechsten Platz. Und die Fuchsstute Pluspunkt v. Dynast – Riccione verpasste mit seiner Reiterin Denise Scholten (Kamp-Lintfort) mit einer 7,8 nur knapp den Einzug ins Finale bei den fünfjährigen Vielseitigkeitspferden.

 

Ebenfalls aus dem Rheinland kommt Jens Hoffrogge aus Dorsten. Er reiste mit zwei Westfalen nach Warendorf und belegte mit ihnen die Plätze drei und vier. Die Bronzemedaille ging an ein Dunkelfuchsstute Sterntaler v. Sir Donnerhall – A Jungle Prince (33,10) mit schwedischem Besitzer. Jens Hoffrogge, selbst Pferdwirtschaftsmeister Reiten sowie Zucht und Haltung, stellte diese für eine schwedische Dressurreiterin aus seiner Nachbarschaft vor, die zum Springtraining auf den Hoffrogge-Hof in Dorsten kam. „Wir haben schnell gemerkt, dass die Stute mehr kann“, so der Reiter. Sterntaler aus der Zucht von Hermann und Kornelia Schürholz (Drolshagen) überzeugte durch die gleichmäßigste Leistung in allen drei Disziplinen. In der Dressur vergaben die Richter das zweitbeste Ergebnis von 8,8, im Springen gab es die 8,3. Nach dem Geländeritt brandete großer Jubel für das Paar auf. Den Richtern vermissten allerdings noch etwas „Zug zum Sprung“, so dass es im Finale wie in den beiden vorangegangenen Geländeprüfungen noch einmal eine 8,0 gab.

 

Mit einer glatten 9,0 wurde dagegen Rittersporn belohnt. Das zweite Pferd von Jens Hoffrogge ging im Gelände-Finale als Erster an den Start. „Was für ein Auftakt!“, sagte Hans Melzer begeistert. „Rittersporn war ein echter Pathfinder für die anderen.“ Zusammen mit einer 7,2 für die Dressur und einer 7,7 im Springen landete der Rifaisos – Larome-Nachkomme auf dem vierten Platz. Rittersporn stammt aus der Zucht und dem Besitz von Jens Hoffrogges Vater Hans Hoffrogge, dem langjährigen rheinischen Landesjugendwart und Sprecher des Ponyfachbeirats der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).

 

Insgesamt waren 74 fünfjährige Vielseitigkeitspferde für das Bundeschampionat 2010 genannt, von denen 66 in der Einlaufprüfung an den Start gingen. „In den letzten Jahren hat es sich immer wieder gezeigt, dass die Pferde, die über die Trostrunde ins Finale kamen, oft besser waren als diejenigen, die sich direkt qualifizieren konnten. Mit der Einlaufprüfung hatten in diesem Jahr alle die Chance, den Kurs kennen zu lernen, bevor es dann in der eigentlichen Qualifikationsrunde um den Einzug ins Finale ging“, erklärte Hans Melzer. Sein Eindruck: „Die meisten Pferde wurden von Runde zu Runde besser.“ Bei der Siegergehrung konnte es sich der Bundestrainer nicht verkneifen, den Finalisten einen persönlichen Wunsch mit auf den Weg zu geben: „Dass möglichst viele im Sport bleiben und nicht alle ins Ausland verkauft werden.“           Hb

 

 

Bundeschampionat der sechsjährigen Vielseitigkeitspferde

Songline – vom Körungssieger zum Bundeschampion

 

Warendorf (fn-press). Ein Ergebnis wie gemalt, bescherte der ehemalige Trakehner Körungssieger Songline seinem Zuchtverband. Der dunkelbraune Hengst v. Summertime – Exklusiv gewann in Warendorf das als „Preis der Trakehner Sportpferdeförderung“ ausgeschriebene Bundeschampionat der sechsjährigen Vielseitigkeitspferde.

 

Vorgestellt wurde der aus dem Trakehnergestüt Hämelschenburg der Familie Langels in Emmerthal stammende Songline von Mannschafts-Olympiasieger Andreas Dibowski (Döhle). In der Einlauf- und Qualifikationsprüfung noch mit den Noten 8,6 und 8,4 bewertet, begeisterte der Hengst mit seiner souveränen, stets sicheren Runde die Richter Gerd Küst (Pinneberg), Tonius Lehmkuhl (Westbevern) und Bundestrainer Hans Melzer (Putensen) so sehr, dass sie die Note 9,4 vergaben. Zusammen mit den Noten aus der Dressur (7,4) und dem Springen (7,2) kam Songline auf 33,4 Punkte und rückte damit auf Platz eins vor. Für Andreas Dibowski war es bereits der dritte Bundeschampion nach Amadeus FRH (1992) und FRH Butts Avedon (2008), nicht mitgerechnet FRH Serve Well, die Elmar Lesch (Bavendorf) für ihn im Jahr 2000 vorstellte und mit ihr den Titel holte. „Ich bin stolz und glücklich, dass meine beiden Pferde hier in Warendorf ihr Potenzial gezeigt haben“, sagte Andreas Dibowski bei der Siegerehrung. So hatte er neben Songline auch die Hannoveraner Stute Eskadia v. Escudo – Groom Dancer xx (Züchterin Ulrike Sybrecht, Isernhagen, Besitzerin Susanne Heigel, Vierhöfen) bei den Fünfjährigen geritten und war mit ihr Sechster geworden. „Dibo“s Dank galt den Züchtern und Besitzern: „Auch die guten Reiter können nur gut reiten, wenn ihnen gute Pferde zur Verfügung stehen.“

 

Den Vogel schoss im Geländefinale Rubinja TE ab. Für die Vorstellung der Hannoveraner Rappstute v. Rubin Royal – Eklatant vom Zuchthof Düvel in Katlenburg-Lindau gab es die 9,6. „Die Stute lief wie an der Schnur gezogen“, kommentierte Hans Melzer und lobte: „Das Pferd ist leichtfüßig, super beweglich und immer vor den Hilfen.“ Da die Stute allerdings nur eine 5,9 aus der Dressur mitbrachte (Springen 7,6), blieb sie im Endergebnis mit 32,7 Punkten knapp hinter dem Sieger Songline. Vorgestellt wurde Rubinja TE von Elmar Lesch, der bereits im vergangenen Jahr mit Herzog den Sieger bei den Sechsjährigen stellte. Besitzer der Stute ist Leschs Top Eventers GmbH, die seit 2005 jeden Herbst eine große Vielseitigkeitspferde-Auktion in Luhmühlen ausrichtet.

 

Insgesamt kamen im Finale vier Pferde mit der Note „sehr gut“ aus dem Gelände. So auch die zweite Starterin Sara Algotsson-Ostholt mit der dunkelbraunen Hannoveraner Stute Mrs. Medicott von Rabino – Prince Thatch xx (Züchter Hans Brüning, Garbsen, Besitzer Gerd-Hermann Horst, Hörstel), die dank einer glatten 9,0 auf den fünften Platz vorrückte. Eine 9,2 im Gelände gab es für die Vorjahres-Zweite Escada JS, vorgestellt von Andreas Brandt (Neuendorf). Wegen der schwachen Dressur (5,5) kam die Hannoveraner Stute v. Embassy I – Lehnsherr (Züchter und Besitzer: Jürgen Stuhtmann, Winsen) am Ende allerdings nur auf Platz vier.

 

Der dritte Platz ging an den Sieger der Einlaufprüfung, Designer v. Dali X – Concepcion xx, geritten von seiner Besitzerin Bettina Hoy (Warendorf). Mit einer 7,1 in der Dressur, einer 7,5 im Springen und einer abschließenden 8,8 im Gelände kam das Paar auf ein Gesamtergebnis von 32,2. Entdeckt wurde der Westfale aus der Zucht von Wilfried Stute aus Borgholzhausen bei Springpferdeprüfungen im Kreis Warendorf. „Das wäre einer für den Busch, hat es geheißen“, berichtete Bettina Hoy. Sie sah ihn sich an, dachte dasselbe und schlug zu. Bereits im vergangenen Jahr war der Name Hoy auf dem Warendorfer Vielseitigkeitsplatz präsent. Hier holte Ehemann Andrew Hoy (Australien) mit dem Holsteiner Composer den Titel.

Hb

 

Bundeschampionat deutsche Vielseitigkeitsponys

Mr. Harvey: Wie der Vater so der Sohn

 

Warendorf (fn-press). Mr. Harvey heißt der Bundeschampion des deutschen Vielseitigkeitsponys. Der sechsjährige in Westfalen von Thomas Herda (Münster) gezogene Fuchswallach aus einer Mutter von Top Nonstop tritt mit seinem Sieg in die Fußstapfen seines Vaters Mr. Hale Bob, 2002 der erste Bundeschampion der „kleinen“ Buschpferde und inzwischen mehrfacher Europameister im Pony-Vielseitigkeitssport.

 

Vorgestellt wurde Mr. Harvey von Annie Kamieth (Winterfeld), einer Schülerin der beiden erfolgreichen Sachsen-Anhaltiner Vielseitigkeitsreiterinnen Antje und Sabine Deparade (Engersen). Sie waren es auch, die im vergangenen Jahr auf den Fuchswallach aufmerksam wurden. „Ich weiß es noch genau. Am 2. März – da war Aktiventreffen in Warendorf – haben wir ihn uns zusammen mit der Familie Kamieth angesehen und gleich mitgenommen“, berichtete Antje Deparade. In diesem Jahr starteten die elfjährige Annie und Mr. Harvey zunächst bei der „Goldenen Schärpe“, wo sie Platz zwei in der Einzelwertung belegte. Beim Bundesnachwuchschampionat einige Wochen später belegten sie Platz 15. Jetzt steht noch die Deutsche Meisterschaft in Brünen für die beiden Senkrechtstarter auf dem Programm, bevor es in die verdiente Winterpause geht. Den Grund für den Erfolg der beiden Youngster erklären sich die beiden Deparade-Schwestern unter anderem so: „Annie reitet nie für sich alleine, sondern immer unter Anleitung.“ In Warendorf waren es vor allem die gleichmäßig guten Leistungen in allen drei Teilprüfungen, die zum Gesamtsieg von Mr. Harvey führten: die Note 7,2 und 6,6 in Dressur beziehungsweise im Springen und die doppelt gewertete 8,3 im Gelände. „Mr. Harvey geht so, wie man sich ein Vielseitigkeitspony vorstellt“, kommentierte Bundestrainer Hans Melzer (Putensen) den Geländeritt des Paares.

 

Mit den besten Vorleistungen aus Dressur (7,4) und Springen (8,0) war allerdings Mr. Bean ins abschließende Gelände gestartet. Dort unterlief dem fünfjährigen Rappschecken aus Sachsen v. Munser II, Vize-Champion des Jahres 2004, und einer Mutter von Pinto B ein Stopp an der „schmalen Pappel“. Mit der Grundnote von 8,0 für den „mutigen, immer fleißigen“ Schecken und seine Reiterin, Mannschafts-Vizeeuropameisterin Michelle Mothes (Rodewisch) hätte es für das Paar sogar zum Sieg gereicht. So wurden jedoch 0,5 Punkte für den Fehler und 0,1 Punkte für Zeitüberschreitung abgezogen. Mit einem Endergebnis von 29,20 Punkten reichte es für Mr. Bean (Züchterin Ines Künzel, Limbach, Besitzer Gunter Schöniger, Lengenfeld) nur zum dritten Platz.

 

Den Titel der Vize-Championesse sicherte sich Top Nubia. Die fünfjährige Westfalenstute von Topnatrejo – Durello wurde vorgestellt von Laura Hartken (Saerbeck), deren Mutter Petra Hartken Top Nubia vor zwei Jahren gegen ihr eigenes Pferd eingetauscht hatte. Wie der Sieger Mr. Harvey startete auch Top Nubia in diesem Jahr beim Bundenachwuchschampionat, wo sie Platz 20 in der Einzelwertung belegte. Beim Bundeschampionat überzeugte die Stute aus der Zucht von Johannes Peters (Recklinghausen) vor allem im Gelände. Die Richter Horst Karsten (Delmenhorst), Tonius Lehmkuhl (Westbevern) und Hans Melzer lobten nicht nur das „aktive Hinterbein und die gute Beintechnick“ von Top Nubia, sondern auch die gute Balance, in der sich die Stute während der gesamten Geländerunde befand. Dafür gab es die zweithöchste Note in dieser Konkurrenz, eine 8,5, was zu einem Gesamtergebnis von 30,2 (Dressur 7,0, Springen 6,6) führte.

 

Die beste Geländeleistung aber zeigte – nicht nur im Finale – der sechsjährige Hannoveraner Olli v. Ombri – Boss (Züchter und Besitzer: Jürgen Reese, Midlum). Er wurde von dem 16-jährigen Frederic Meyer aus Bremervörde geritten. „Flüssig, ausbalanciert, mutig springend“, so der Kommentar der Richtergruppe für den braunen Hengst, der in der Qualifikationsprüfung mit der Grundnote 9,5 das beste Ergebnis erzielt hatte. Im Finale gab es eine 8,8, die sich zusammen mit der Dressurnote (5,8) und dem Springergebnis (5,0) zu 28,4 Punkten addierten. Das bedeutete Platz fünf für das Paar, das sind diesem Jahr ebenfalls schon beim Bundesnachwuchschampionat am Start gewesen war und dort Platz vier belegt hatte. „Im kommenden Jahr werden wir den Vorbereitungslehrgang auch durch Parcoursreiten auf dem großen Springplatz ausweiten“, sagte Pony-Bundestrainer Fritz Lutter (Warendorf). So hatten in diesem Jahr alle Championatskandidaten zum zweiten Mal an einem Trainingstag in Warendorf teilgenommen. „Das war für diesen Jahrgang auf jeden Fall besser als eine Einlaufprüfung. Von so einem Lehrgang haben die jungen Ponys und ihre jungen Reiter einfach mehr. Was sich sich gezeigt, dass durch diese Vorbereitung die Paare sicherer an den Start gebracht werden konnten und es deutlich weniger ‚Ausfälle’ gab als in den Anfängen des Bundeschampionats.“

Hb

 

 

Bundeschampionat vier- und fünfjährige Fahrpferde

Sir Lausitz und Tropical Girl:

Erfolg für das Haupt- und Landgestüt Neustadt-Dosse

 

Warendorf (fn-press). Sir Lausitz ist neuer Bundeschampion der vier- und fünfjährigen Fahrpferde. Der vierjährige Hengst im Besitz des Haupt- und Landgestüts Neustadt-Dosse hatte bereits die Finalqualifizierung deutlich mit einer Wertnote von 9,0 gewonnen und wurde schon vor dem Finale als Favorit gehandelt. Er setzte sich auch im Finale mit einer Gesamtsumme von 26,5 Punkten an die Spitze. Vizechampion wurde der vierjährige Wallach Royal Color (25,8), der vom Fremdfahrer, Bundestrainer Karl-Heinz Geiger (Rechtmehringen), sogar eine bessere Note bekam als der Sieger. Dritte wurde ebenfalls ein Pferd des Haupt- und Landgestüts Neustadt-Dosse: die vierjährige Stute Tropical Girl. Sie zeigte, trotz ihrer zwei Abwürfe im Kegelfahren, eine sehr gute Leistung und erhielt 24,4 Punkte.

 

Sir Lausitz, Deutsches Sportpferd von Samba Ole – Donnerschwee (Züchter Zuchtgemeinschaft Volkmar und Heike Schadock, Heideblick) vorgestellt vom Gestütsoberwärter Karl-Heinz Finkler konnte die Richter und das Publikum bereits in der Finalqualifikation von sich überzeugen. Mit einer Wertnote von 9,0 und somit dem klaren Sieg zog er in das Finale ein. In der Finalqualifikation als letzter Starter, im Finale dann als erster konnte er die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen. Die Richter Wilfried Gehrmann und Elimar Thunert konnten in der gezeigten Leistung „sehr viel Gutes“ sehen. Während der gesamten Prüfung lief Sir Lausitz „über den Rücken in die Hand“, lobte Kommentator Gehrmann. Speziell das sichere Geradegerichtetsein lobte Gehrmann bei einem Vierjährigen als „außergewöhnlich“. Das Tritte verlängern zeigte der Hengst „richtig gut – ein Schritt wie der andere“, so der Kommentar des Richters, aber auch den Schritt beschrieb Gehrmann ähnlich positiv: ein „geregelter Viertakt mit gutem Raumgriff“. Zusammenfassend belohnte Gehrmann die gezeigte Leistung mit einer 9,0. Fremdfahrer Karl-Heinz Geiger beschrieb nach ein paar Runden und dem Testen einiger Lektionen den Hengst als ein für sein Alter „sehr ausbalanciertes Pferd“. Einziger Kritikpunkt war die Umsetzung der treibenden Hilfen, sie „könnten etwas besser angenommen werden“, so Geiger. Er bewertete den Hengst mit einer 8,5. Die Endnote setzt sich zu zwei Dritteln aus der Richterbenotung und zu einem Drittel aus der Wertnote des Fremdfahrers zusammen. Somit erhielt Sir Lausitz eine Endnote von 26,5 Punkten.

 

Vizechampion wurde Royal Color, ein vierjähriges Deutsches Sportpferd von Rich Charly – Vers I (Züchter und Besitzer Zuchtgemeinschaft Strauß und Winkler aus Greiz), der von seiner Züchterin und Besitzerin Bettina Winkler vorgestellt wurde. Im vergangenen Jahr hatte die Zuchtgemeinschaft, ebenfalls mit Bettina Winkler an den Leinen, bereits die Bundeschampionesse FST Arielle präsentiert. Auch in diesem Jahr zeigte Winkler wieder ein sehr gut vorbereitetes Pferd, der Wallach Royal Color war auch schon bei der Finalqualifizierung auf dem zweiten Platz (8,2). Richter Gehrmann lobte den Trab als „energisch und genügend abfußend“, die Trabverstärkung wurde „spät entwickelt, aber voll gezeigt“. Für diese Vorstellung gaben die Richter die Wertnote 8,3. Fremdfahrer Geiger gab dem Hengst eine Wertnote von 9,2. Dies begründete er damit, dass Royal Color „gleichmäßig an das Gebiss herantritt“ und sich sehr gut Stellen und Biegen ließ. Besonders lobte er, dass der Wallach viel Eigendynamik zeigte und die treibenden Hilfen sehr gut annahm.

 

Die vierjährige Brandenburger Stute Tropical Girl, ebenfalls ein Deutsches Sportpferd von Samba Hit I – Frühlingsbote, belegte Platz drei. Wie der neue Bundeschampion ist auch sie im Besitz des Haupt- und Landgestüts Neustadt-Dosse aus dessen Zucht sie auch stammt. Vorgestellt wurde sie von Gestütsoberwärter Karl-Heinz Finkler. In der Finalqualifikation nur auf dem fünften Platz, konnte sie die Richter im Finale doch von sich überzeugen. Eine „hübsche Stute, sehr ausdrucksvoll“, begann der Kommentar des Richters Gerhmann. „Im Trab ist sie taktsicher mit großen Bewegungen, nur in der „Diagonale nicht ganz gleichmäßig“, so Gehrmann. Allerdings wünschte er sich im Schritt mehr Losgelassenheit und dass sie mehr zum Schreiten komme. Da sie im Kegelfahren zwei Bälle abgeworfen hat, wurden von der Grundnote (8,2) 0,4 Strafpunkte abgezogen und so ergab sich die Endnote 7,8. Geiger sah die Stute Tropical Girl als sehr vielversprechend für den Fahrsport. Er bewertete sie mit einer 8,8. Somit  gab es eine Endnote von 24,4 Punkten.

 

Für das Finale hatten sich noch drei weitere Pferde qualifiziert. Auf dem vierten Platz landete der fünfjährige Hessen-Wallach Dirigent von Dartagnan – Carol (Züchter und Besitzer: Heinz Günter Reber, Eppstein). Dirigent hatte im vergangenen Jahr als Vierjähriger die Bronzemedaille gewonnen. Auch in diesem Jahr wurde er wieder von Kaderfahrer Dieter Lauterbach (Herborn) vorgestellt. Der Wallach erhielt insgesamt 23,9 Punkte. Fünfter wurde die Hannoveraner Stute Double Delight von Dimaggio – Wolkentanzt I von Dr. Beate Wojaczek aus Wetschen gezogen mit 23,3 Punkten. Auf den sechsten Platz kam der fünfjährige Westfale Fioresco, Züchter und Besitzer ist Franz-Josef May aus Selm, der ihn auch vorstellte. Für seine Leistung erhielt Fioresco insgesamt 21,8 Punkte.

Lisa Techel/evw

 

 

Bundeschampionate 2010

Bundesministerium zeichnet Reitpferde- und -ponyzüchter aus

 

Warendorf (fn-press). Mit einem Sonderehrenpreis hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) im Rahmen der Bundeschampionate erneut die Züchter erfolgreicher Nachwuchs-Reitpferde und -ponys ausgezeichnet. Dr. Bernhard Polten, Leiter des Referates 514 Tier und Technik, überreichte am Sonntag stellvertretend für Ilse Aigner, Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) die Preisgelder, Gold- und Silbermedaillen an die Sieger und Zweitplatzierten. Insgesamt wurden 2.500 Euro vergeben.

In der Kategorie „Züchter des erfolgreichsten vierjährigen, gekörten und leistungsgeprüften Reitpferdehengstes“ wurde Renate Renschen (Cloppenburg) für den in Oldenburg gezogenen Bundeschampion Fürst Fugger von Fürst Heinrich – Weltmeyer geehrt. Eine Silbermedaille für den zweitplatzierten vierjährigen Hengst bekam Josefine Caliezi (Zumikon/Schweiz) für den Westfalen-Vize-Champion Balesteros von Belissimo M – Davignon I. Der Preis in der Kategorie „Züchter der erfolgreichsten vierjährigen, in ein Zuchtbuch eingetragenen Reitpferdestute“ ging an Christian Becks aus Senden, Züchter der Bundeschampionesse Damon’s Divene von Damon Hill – Rubin Royal. Ausgezeichnet für die zweitbeste vierjährige Reitpferdestute wurde Ludger Bührmann (Bühren), Züchter der Stute Apassionata von Sir Donnerhall I – Friedensfürst aus dem Zuchtgebiet Oldenburg.

 

Seit dem letzten Jahr erhalten auch die Züchter der dreijährigen Reitpferde und -ponys eine Auszeichnung des Ministeriums. Ein Sonderehrenpreis ging an Doris Hagemann (Münster), die Züchterin des besten dreijährigen Reitpferdehengstes, dem in Westfalen gezogenen Bundeschampion Silbermond von Sir Donnerhall I – Ramiro’s Son I. Geehrt für den zweitbesten dreijährigen Hengst wurde Peter Schweimanns (Nettetal), Züchter des im Rheinland gezogenen Pferdes Lord Carnaby von Lord Loxley I – Rocket Star. Heinrich Ramsbrock (Menslage) erhielt für die in Hannover gezogene Doris Day von Desperados – Brentano II den Sonderehrenpreis für die beste dreijährige Reitpferdestute. Doris Day hatte direkt vor der Ehrung unter dem Sattel von Hermann Burger (Menslage) das Bundeschampionat der dreijährigen Stuten und Wallache gewonnen. Vize-Championesse und ebenfalls geehrt wurde die in Westfalen gezogene Stute Rock for Westfalia von Rock Forever - Weinberg. Ihr Züchter Friedrich Vekens (Welver) bekam ebenfalls einen Sonderehrenpreis für die zweitbeste Stute.

 

Als „Züchter des erfolgreichsten vierjährigen, gekörten und leistungsgeprüften Reitponyhengstes“ wurde Johannes Baumeister (Kranenburg) für seinen Rheinländer FS Daddy Cool von FS Don’t Worry – FS Cocky Dundee ausgezeichnet. Zweitbester Hengst in dieser Kategorie war das Weser-Ems-Pony Cyrill WE von FS Champion de Luxe – Power Man. Anja van Hoorn (Leer) erhielt hier den Züchterpreis. Der Preis für die beste vierjährige in ein Zuchtbuch eingetragene Reitponystute ging an den Züchter Josef Dinkels (Ascheberg) für die aus Westfalen stammende Stute Catlyn von FS Champion de Luxe – Bavarottie. Catlyn kam als beste Stute auf Platz drei im Bundeschampionat. Den Sonderpreis für die zweitbeste in ein Stutbuch eingetragene Stute bekam die Züchterin der vierjährigen Reitponystute Crystal Rock von FS Champion de Luxe – Marquis x AA, Wilma Nolden (Goch).

 

In der Kategorie „Züchter der erfolgreichsten dreijährigen, in ein Zuchtbuch eingetragenen Reitponystute“ bei den diesjährigen Reitponychampionaten ging die Auszeichnung des BMELV an Dr. Erhard Coenen (Kalkar). Er ist Züchter der im Rheinland gezogenen Bundeschampionesse Mac Devinja von FS Don´t Worry – Dornik B. Zweitplatziert war in dieser Kategorie die Westfalen-Stute Tiffany von Timberland – Golden Dancer. Nikolaus Niehaus (Bergisch Gladbach) bekam dafür den Preis. Als bester dreijähriger Reitponyhengst wurde Dancing Dynamic von FS Dior de Luxe – Varello ausgezeichnet. Züchter Gerhard Assmann (Opfenbach) nahm den Preis für den beim Zuchtverband für deutsche Pferde gezogenen und in Hessen eingetragenen Dreijährigen entgegen. Auch Paul Dissel (Nordkirchen) konnte sich über einen Scheck freuen. Er zog den zweitbesten dreijährigen Hengst Trussardi D von Timberland – Dschingis-Khan aus dem Zuchtgebiet Westfalen.

 

Die Züchter der besten Reitpferde erhielten neben der Goldmedaille 250 Euro, die Züchter der besten Ponys 200 Euro vom Bundesministerium. In jeder Kategorie gab es auch eine Auszeichnung für den zweitbesten Hengst oder die zweitbeste Stute. Diese Züchter bekamen neben der Silbermedaille einen Scheck über 100 beziehungsweise 75 Euro bei den Ponys. Mit der Auszeichnung bringt das Bundesministerium seine Wertschätzung der deutschen Pferdezucht zum Ausdruck. Zum einen ist der Preis Anerkennung für die bei den Bundeschampionaten gezeigten züchterischen Leistungen, zum anderen dient er als Ansporn, den erfolgreichen Weg der deutschen Pferdezucht fortzusetzen. „Die Zucht ist die wesentliche Grundlage für den hervorragenden Ruf, den deutsche Pferde in der Welt haben“, sagte Dr. Polten bei der Ehrung.           Bo

 

 

Bürgerfest Fiesta Championata

Von den Bundeschampionaten zu den Weltreiterspielen in Kentucky/USA

 

Warendorf (fn-press). Der Wilde Westen in Warendorf? Wer das nicht für möglich gehalten hatte, wurde bei der Eröffnungsveranstaltung der 17. Bundeschampionate eines Besseren belehrt. Das Bürgerfest Fiesta Championata stand schon ganz im Zeichen der Weltreiterspiele, die am 25. September in Kentucky/USA beginnen. Zahlreiche „Cowboys und Indianer“ versammelten sich auf dem Warendorfer Marktplatz.

 

Ober-Cowboy war Frank Ostholt (Warendorf), Olympiasieger im Vielseitigkeitsreiten und Leiter des Bundesleistungszentrum Reiten, der bei der Fiesta seine Sattelfestigkeit unter Beweis stellte. Als Wettpate hatte er die traditionelle Championatswette – mindestens hundert Warendorfer in „Wild West“-Verkleidung kommen auf den Marktplatz und tanzen zu „Komm’ hol das Lasso raus“ – verloren. So musste Frank Ostholt direkt seine Wette einlösen mit einem Ritt auf dem Elektro-Bullen, bei dem er prompt bewies, dass er nicht umsonst in seinem Sport so erfolgreich ist.

 

Anschließend wurde es feierlich: Bürgermeister Jochen Walter lobte den Pferdesport als größte Wirtschaftskraft in Warendorf und das „Image als Pferdestadt“, das durch die Bundeschampionate gefördert würde. FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach bedankte sich bei der Stadt für die jahrelange Unterstützung, die so eine Veranstaltung wie die Bundeschampionate erst möglich machen. Seine Rede blieb kurz, „da ich vor Aufregung den Text vergessen habe“. Er musste nämlich auch auf den Elektro-Bullen, hatte ihn doch Frank Ostholt herausgefordert, sein Ergebnis zu schlagen. Das ließ sich der ebenfalls passionierte Reiter Lauterbach nicht zweimal sagen und bestieg mutig den „Bullen“. Leider mit nicht ganz so viel Erfolg wie sein Kollege: schon bald musste er den Rücken des Kunsttieres unfreiwillig verlassen und fiel weich in die Hüpfmatte – doch, zum Leidwesen der zahlreichen Fotografen, zur falschen Seite.

Chantal Kimminus/Bo

 

 


Persönliche Mitglieder

 

Regionale Fachtagungen

Neue Termine im Oktober

 

Warendorf (fn-press). Regionale Fachtagungen und Seminare zählen zum Angebot der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) für ihre Persönlichen Mitglieder (PM). Eingeladen zu diesen Veranstaltungen sind alle Pferdesportinteressierten. Die Anmeldung zu allen Veranstaltungen erfolgt bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Bereich Persönliche Mitglieder, 48229 Warendorf, Judith Schaefers, Telefon 02581/6362-246, Fax 02581/6362-100, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. . Weitere Informationen gibt es auch auf der Internetseite www.pferd-aktuell.de unter Termine und Veranstaltungen. Das sind die Termine im Oktober.

 

Besser Springreiten mit Reitmeister Karsten Huck

am Freitag, 1. Oktober, in Borstel

 

Reitmeister Karsten Huck, Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele 1988 in Seoul, lädt die Persönlichen Mitglieder am Freitag, 1. Oktober, auf seine Reitanlage in Borstel ein. Am praktischen Beispiel verschiedener Reiter und Pferde demonstriert er seine Philosophie der vielseitigen Ausbildung des Springpferdes. Dabei legt er großes Gewicht auf die solide dressurmäßige Ausbildung und auf den korrekten, ausbalancierten Sitz des Reiters, besonders im Galopp und über dem Sprung. Auf dem Programm stehen verschiedene gymnastische Übungen mit Cavalettis und Sprüngen als Hinführung auf das korrekte Reiten von Distanzen und Wendungen sowie schräges Anreiten von Sprüngen. Abgerundet wird die Veranstaltung durch eine Hofbesichtigung mit dem Hausherrn Karsten Huck. Seit 1991 betreibt er einen Ausbildungsbetrieb für Reiter und Pferde in Borstel. In seiner über 30jährigen Turnierkarriere siegte er in über 155 Springen der Schweren Klasse. Sein größter Erfolg war der Gewinn der Bronzemedaille im Einzelspringen bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988. Von 1978 bis 1986 war er Landestrainer in Schleswig-Holstein, 1986 Bundestrainer der deutschen Juniorenspringreiter. Im Jahr 2008 wurde ihm der Titel „Reitmeister“ verliehen. Die PM-Regionaltagung beginnt um 15 Uhr und kostet 12 Euro, für Nicht-PM 16 Euro. Die Teilnahme kann Inhabern von Ausbilderlizenzen als Fortbildung mit drei Lerneinheiten anerkannt werden.

 

Doping, verbotene Medikation und fairer Pferdesport

am Samstag, 2. Oktober, im Reit- und Fahrverein Esslingen

Fairness ist die Grundlage jedes Sports und oberstes Gebot, um Chancengleichheit, Achtung und Respekt vor Konkurrenten und Mitstreitern zu wahren. Im Reitsport steht die Fairness gegenüber dem Teampartner Pferd im Vordergrund. Doping und unerlaubte Medikation bedrohen die Fairness und damit den Reitsport in seiner Gesamtheit. Wie auf nationaler Ebene gegengesteuert wird, erläutert in der PM-Regionaltagung am Samstag, 2. Oktober, im Reit- und Fahrverein Esslingen in Esslingen-Jägerhaus der FEI-Tierarzt und Mitglied der Landeskommission Baden-Württemberg Dr. Peter Witzmann. Die PM-Regionaltagung beginnt um 16 Uhr und kostet 8 Euro, für Nicht-PM 10 Euro inklusive Kaffee und Gebäck. Die Teilnahme kann Inhabern von Ausbilderlizenzen als Fortbildung mit zwei Lerneinheiten anerkannt werden.

 

Die optimale Sattelpassform für Pferd und Reiter

am Samstag, 2. Oktober, in Wedemark

 

Nur wenn der Sattel richtig sitzt, kann das Pferd volle Leistung zeigen. Ein falsch sitzender Sattel schränkt das Pferd in seinen Bewegungen ein und kann schmerzhaften Satteldruck verursachen. Doch nicht nur dem Pferd, auch dem Reiter sollte der Sattel genau passen. Denn nur ein passender Sattel erlaubt einen guten, ausbalancierten Sitz und eine optimale Hilfengebung. Reiter fragen sich daher oft: Nach welchen Kriterien wähle ich den richtigen Sattel aus? Woran merke ich direkt, dass mir ein Sattel auch passt? Wann genau liegt ein Sattel korrekt auf dem Pferd? Und worauf muss ich sonst noch achten? Der Geschäftsführer des Traditionsunternehmens G. Passier & Sohn Georg D. Kannemeier und die Tierärztin und Physiotherapeutin für Pferde Dr. Meike Does geben in der PM-Regionaltagung am Samstag, 2. Oktober, auf dem Eichenhof Huke in Wedemark-Negenborn praktische Tipps zur richtigen Sattelauswahl und zum korrekten Aufsatteln. Sie zeigen, wie man ganz einfach selbst erkennen kann, wann ein Sattel Pferd und Reiter richtig passt und wie man den korrekten Sattelsitz möglichst lange erhält. Die Teilnehmer können sich auf dem Eichenhof Huke auch das „Aquatraining“ als Maßnahme zur Lösung von Muskelverspannungen, zum Aufbau und Optimierung von Muskulatur sowie zur Verbesserung der Bewegungsqualität ansehen. Die PM-Regionaltagung beginnt um 14 Uhr und kostet 12 Euro, für Nicht-PM 16 Euro inklusive eines Imbisses. Die Teilnahme kann Inhabern von Ausbilderlizenzen als Fortbildung mit drei Lerneinheiten anerkannt werden.

 

Erste Hilfe für Reiter und Pferd

am Freitag, 8. Oktober, in Weilheim und

am Freitag, 22. Oktober, in Großwallstadt

 

Hat mein Pferd eine Kolik? Muss der Tierarzt kommen? Wie versorge ich eine Wunde? Was gehört in die Stall-Apotheke? Jeder, der reitet oder mit Pferden umgeht, sollte ein solides Basiswissen in Erster Hilfe haben, damit er im Notfall weiß, was zu tun ist und zwar sowohl für das Pferd als auch für den Reiter. Damit aus einem Ausritt kein Albtraum wird, können Persönliche Mitglieder gleich in zwei PM-Regionaltagungen ihre Kenntnisse auffrischen. Zwei Spezialisten ihres Fachs, ein Tierarzt und ein Humanmediziner, erläutern und demonstrieren das Erkennen akuter Krankheitsbilder beim Pferd und deren Behandlung sowie Maßnahmen der Hilfeleistung bei Unfällen und Verletzungen von Reitern. Das sind die Termine: am Freitag, 8. Oktober, auf Gut Schörghof in Weilheim (Beginn 16 Uhr) und am Freitag, 22. Oktober, in der Tierärztlichen Klinik für Pferde in Großwallstadt (Beginn 17) Uhr. Zusätzlich kann auf Gut Schörghof in Weilheim ein neu eingerichteter HIT-Aktivstall besichtigt werden, der sich als Konzept für besonders artgerechte Gruppenhaltung versteht. Die Teilnehmergebühr beträgt jeweils 10 Euro, für Nicht-PM 15 Euro inklusive eines Imbisses.

 

Pferde. Kunst von der Antike bis heute

am Sonntag, 10. Oktober, in der Kunststation Kleinsassen

 

Dalí, Picasso, Lovis Corinth, Franz Marc, Franz von Stuck, Gilpin, Stubbs, Delacroix, Rembrandt, Goya, Wouwerman, Leonardo da Vinci, Donatello, Dürer, Cranach... die Liste großer und größter Künstler ließe sich noch um einiges verlängern. Sie alle sind derzeit in Hessens größter Sonderausstellung zu sehen und bescheren der renommierten Galerie in dem osthessischen Malerdorf Hofbieber-Kleinsassen eine wahre Sensation. Am Sonntag, 10. Oktober, haben die Persönlichen Mitglieder Gelegenheit, in Begleitung des Geschäftsführers des Pferdesportverbandes Hessen Robert Kuypers die Ausstellung bei einer Sonderführung kennen zu lernen. Zahlreiche Meisterwerke aus ganz Europa und dem alten China erlauben einen Spaziergang durch drei Jahrtausende Kunstgeschichte, der in den Höhlen von Lascaux rund 17.000 v. Chr. seinen Anfang nimmt, durch die griechische und römische Antike führt, das erste Kaiserreich Chinas streift und die Epochen vom Mittelalter bis in die Moderne durchschreitet. Die Schau illustriert das Verhältnis der Menschen zum Pferd und auch dessen Schwankungen, die belegen, dass sich die Rolle aber auch die Wertschätzung des Tieres ständig veränderte. Da Pferde von der Steinzeit an den Menschen begleiten, sei es als Nahrungsmittel oder später als Nutztier für den Ackerbau, das Militär, das Transportwesen, den Sport und schließlich für das Freizeitvergnügen, für das sie bis heute eine große Rolle spielen, ist es umso erstaunlicher, dass diese Ausstellung die erste ist seit über 80 Jahren, die das Thema „Pferde in der Kunst“ so umfassend wieder aufgreift. Der PM-Besuch beginnt um 11 Uhr zunächst mit einem Sektempfang. Die Teilnahmegebühr beträgt 8 Euro, für Nicht-PM 10 Euro inklusive Sektempfang.

 

Kernpunkte klassischer Dressurausbildung –

vom Vorwärts-Abwärts bis zur Piaffe

am Samstag, 16. Oktober, in Karlsruhe

 

Der legendäre Egon von Neindorff eröffnete im Jahr 1949 sein Reitinstitut in Karlsruhe, das noch heute seinen Namen trägt. Nach dem Tod des Gründers 2004 hat die Egon-von-Neindorff-Stiftung die Aufgabe übernommen, sein ideelles Erbe zu pflegen und die Reiterei weiterhin in seinem Sinne zu vermitteln. Dafür stehen in der einhundert Jahre alten Anlage mit ihren vielen Bäumen, ihren Paddocks und ihrer historischen Reithalle die institutseigenen Pferde zur Verfügung. Nach wie vor steht das Reitinstitut konsequent für pferdegerechte Ausbildung nach den klassischen Grundsätzen, die den Pferden Zeit lässt und ihnen Geduld und Einfühlung entgegenbringt. In der PM-Regionaltagung am Samstag, 16. Oktober, stellt der Architekt und Buchautor Professor Dr. Ulrich Schnitzer, der seit über 50 Jahren mit dem Reitinstitut verbunden ist, in einem Vortrag die Entwicklung von der Remonte bis zum hoch versammelten Dressurpferd dar. Die Ausführungen werden in der Reitbahn mit Pferden des Instituts praktisch demonstriert. So auch die versammelnde Arbeit an der Hand, welche in Karlsruhe immer als Bestandteil der Ausbildung gepflegt wurde. Ein Rundgang durch die denkmalgeschützte Anlage, ein Besuch des Gedenkraums an Egon von Neindorff und ein kurzer Film über den Reitmeister runden das Programm ab. Die PM-Regionaltagung beginnt um 15 Uhr und kostet 15 Euro, für Nicht-PM 20 Euro inklusive Kaffee und Gebäck. Die Teilnahme kann Inhabern von Ausbilderlizenzen als Fortbildung mit zwei Lerneinheiten anerkannt werden.

 

Vollblut in Warmblutzucht und -sport

am Sonntag, 17. Oktober, in Köln-Weidenpesch

 

Das Vollblutpferd macht nicht nur im Rennoval eine gute Figur, sondern hat auch einen großen Einfluss in der Reitpferdezucht. Wie sich dieser Einfluss bemerkbar macht, soll in der PM-Regionaltagung am Sonntag, 17. Oktober, auf der Rennbahn Köln-Weidenpesch anlässlich des Renntages aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden. Unter Moderation von Hans Kirchner referieren und diskutieren der Generalausgleicher der Deutschen Vollblutzucht, Reitausbilder und Richter Christoph von Gumppenberg, der Springtrainer und Ausbilder, erfolgreiche Springreiter und Züchter Elmar Pollmann-Schweckhorst, der Geschäftsführer und Zuchtleiter des Rheinischen Pferdestammbuches Martin Spoo sowie der Richter und ehemaliges Präsidiumsmitglied der Deutschen Reiterlichen Vereinigung Cord-Friedrich Wassmann über Themen wie „Der Vollblüter als Reitpferd“, „Erwartungen der Springreiter an den Vollbluteinfluss in der Reitpferdezucht“, „Wirkung der Vollblüter in der nordrhein-westfälischen Zucht“ und „In der Reitpferdezucht gefragte Vollblüter“. Nach der Podiumsdiskussion geht es in die Praxis. Eine Rennbahnführung unter fachkundiger Leitung öffnet den Blick hinter die Kulissen von Waage, Führring, Startboxen usw. Wenn der Renntag beginnt, können die PM von der Tribüne aus den „Preis der Winterfavoriten“, in welchem die zweijährigen Pferde um die Krone des Jahrgangsbesten kämpfen und weitere Rennen verfolgen. Der Kölner Rennverein ist Hausherr des 55 Hektar umfassenden Grüngeländes namens Weidenpescher Park, in das die Rennbahn eingebettet ist, und der bedeutendste ganzjährige Veranstalter von Galopprennen in Deutschland. Die PM-Regionaltagung beginnt um 10.30 Uhr und kostet 12 Euro, für Nicht-PM 16 Euro inklusive Rennbahneintritt.

 

Den Rücken stärken – von Reitern und Pferden

am Dienstag, 19. Oktober, in Erbes-Büdesheim

 

Rücksicht auf den Pferderücken zu nehmen, ist spätestens seit der vielstimmigen Diskussion um die Biomechanik des Pferdes für mitdenkende Reiter ein Muss. Rücksicht auf den Reiterrücken zu nehmen, hat sich noch nicht im gleichen Maße eingebürgert – obwohl der Rücken die gesundheitliche Schwachstelle Nummer Eins bei Alt und Jung darstellt. Ob das Reiten den Rücken trainiert oder belastet, vorzeitig verschleißt oder lebenslang gesund erhält, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. In der PM-Regionaltagung am Dienstag, 19. Oktober, auf der Reitsportanlage Eidam & Partner in Erbes-Büdesheim zeigt die Amateurreitlehrerin (Trainer A), Richterin, Journalistin und bekannte Fachbuchautorin Isabelle von Neumann-Cosel, dass rückenfreundliches Reiten für Reiter und Pferd im Sinne der klassischen Reitlehre nicht nur möglich, sondern korrekt und sogar höchst effektiv sein kann, aber: Auf das „Wie“ kommt es an! Die PM-Regionaltagung beginnt um 17.30 Uhr und kostet 15 Euro, für Nicht-PM 20 Euro inklusive eines Imbisses. Die Teilnahme kann Inhabern von Ausbilderlizenzen als Fortbildung mit vier Lerneinheiten anerkannt werden.

 

Polizeireiterstaffel Westfalen – Pferde auf Extremsituationen vorbereiten

am Montag, 25. Oktober, in Dortmund

 

Lautes Dröhnen ... viele Schreie ... dann die Hymne „Leuchte auf mein Stern Borussia“... die Vuvuzelas setzen ein. Aber die Pferde der Polizeireiterstaffel Westfalen aus Dortmund lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Ob bei Fußballspielen, auf Volksfesten oder Demonstrationen: Die Pferde zeigen sich stets gelassen und gehorsam. Wie man Pferde auf ungewöhnliche Situationen oder auf Ritte im Gelände und im Straßenverkehr sorgsam vorbereitet, demonstriert die Landesreiterstaffel Westfalen in einer PM-Regionaltagung am Montag, 25. Oktober, im Dortmunder Reitverein. Die Landesreiterstaffel Westfalen ist eine von zwei Polizeistaffeln in Nordrhein-Westfalen, die nach dem Erlass des Innenministers 2006 neu gegründet wurden. Die 20 Dienstpferde, beritten von 25 Polizeireiterinnen und -reitern, sind beim Reitverein Dortmund untergebracht. Kersten Klophaus, Leiter der Landesreiterstaffel, erläutert die Aufgaben und Einsatzmöglichkeiten von Pferden im Polizeidienst bevor in praktischen Demonstrationen die Gewöhnungsarbeit von Pferden verschiedenen Alters an extreme Situationen gezeigt wird. Während der Pause stehen die Polizeireiter den Persönlichen Mitgliedern zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch zur Verfügung. Ein Einblick in die Arbeit mit jungen Pferden sowie das Einsatztraining der Landesreiterstaffel runden das Programm ab. Die PM-Regionaltagung beginnt um 18 Uhr und kostet 8 Euro, für Nicht-PM 10 Euro inklusive eines Imbisses.

 

Wintertraining für Vielseitigkeitspferde mit Andreas Dibowski

am Mittwoch, 27. Oktober, in Holzerode

 

Eine konsequente und durchdachte Winterarbeit legt den Grundstein für eine erfolgreiche „grüne“ Turniersaison 2011 – nicht nur in der Vielseitigkeit. Wie diese aussehen kann, demonstriert der Mannschaftsolympiasieger und erfolgreiche Ausbilder Andreas Dibowski mit Reitern und Pferden verschiedenen Alters und auf unterschiedlichem Niveau in einer PM-Regionaltagung am Mittwoch, 27. Oktober, im Reit- und Fahrverein Holzerode. Den Auftakt macht ein Trainingseinblick mit verschiedenen Geländesprüngen auf dem weitläufigen Geländeplatz, bevor es in die Reithalle geht. Dort gibt es weitere Tipps für die praktische Umsetzung des Trainings zu Hause in der winterlichen Hallensaison. Andreas Dibowski ist Pferdewirtschaftsmeister und betreibt seit 1997 einen eigenen Ausbildungsstall. Dibowski gehört heute zu den wenigen Profis in der Vielseitigkeit. Der vorläufige Höhepunkt seiner langen Liste der Erfolge war der Gewinn der Mannschaftsgoldmedaille in der Vielseitigkeit 2008 in Hongkong. Die PM-Regionaltagung beginnt um 16 Uhr und kostet 12 Euro, für Nicht-PM 16 Euro. Die Teilnahme kann Inhabern von Ausbilderlizenzen als Fortbildung mit drei Lerneinheiten anerkannt werden.

 

Die Arbeit einer Pferdeklinik – Alltag und besondere Herausforderungen

am Samstag, 30. Oktober, in Wachtberg-Villiprott

 

Die Pferdeklinik am Kottenforst in Wachtberg-Villiprott, gegründet im Jahr 2002, wird geleitet von DOKR Mannschaftstierarzt Vielseitigkeit Carsten Rohde und der Chirurgie-Spezialistin Lisa Ann Beluche. Die Klinik dient als überregionales Zentrum für Chirurgie und Notfallmedizin. Weitere Tätigkeitsschwerpunkte der Klinik liegen im Bereich der Sportmedizin und der Diagnostik. Rund 1500 Patienten pro Jahr werden hier von einem internationalen Team von sechs Ärzten aus den USA, Deutschland und Polen behandelt. Die Persönlichen Mitglieder haben im Rahmen einer PM-Regionaltagung am Samstag, 30. Oktober, die Möglichkeit unter fachkundiger Leitung einen Blick hinter die Kulissen der Pferdeklinik zu werfen. Neben den alltäglichen Aufgaben einer Pferdeklinik werden vor allem die besonderen Herausforderungen beleuchtet, die sich den Ärzten im Rahmen ihrer Arbeit stellen. In einer abschließenden Diskussionsrunde stehen die Ärzte den Persönlichen Mitgliedern Rede und Antwort. Die PM-Regionaltagung beginnt um 15 Uhr und kostet 8 Euro, für Nicht-PM 10 Euro inklusive Kaffee und Kuchen.

 

Klassische Reitausbildung von Reiter und Pferd

am Sonntag, 31. Oktober, in Berlin

 

Wiener Flair in Berlin: Hans Riegler, ehemaliger langjähriger Oberbereiter der Spanischen Hofreitschule in Wien, demonstriert mit Pferden und Reitern unterschiedlichen Alters und Ausbildungsstandes, wie die klassische Reitausbildung auszusehen hat. Dabei geht es nicht nur um die Ausbildung bis zum Spitzensport, sondern darum Pferde und Reiter jeglichen Alters ihrer Veranlagung entsprechend in der Ausbildung zu fördern. Er erläutert die Zusammenhänge der Skala der Ausbildung als Schlüssel für den reiterlichen Erfolg. In der PM-Regionaltagung am Sonntag, 31. Oktober, in der Reitanlage Pichelsberg in Berlin wird auch die Verbesserung des Reitersitzes an der Longe sowie die Arbeit an der Hand -Entwicklung der Piaffe – von dem erfahrenen Ausbilder erklärt und demonstriert. Hans Riegler war Oberbereiter und stellvertretender Leiter der Spanischen Hofreitschule Wien, bevor er 2008 ausschied. Er betreibt einen eigenen Reitstall in Sulz im Wienerwald. Die PM-Regionaltagung beginnt um 11 Uhr und kostet 15 Euro, für Nicht-PM 20 Euro inklusive eines Imbisses. Die Teilnahme kann Inhabern von Ausbilderlizenzen als Fortbildung mit drei Lerneinheiten anerkannt werden. Weitere PM-Regionaltagungen mit Hans Riegler finden am 29. Oktober im Hamburger Reiterverein in Norderstedt und am 30. Oktober auf dem Reiterhof Passin/Mecklenburg-Vorpommern statt.

B. Comtois

 

Pferdehaltung

 

Unser Stall soll besser werden 2010

Das Traumhaus für Pferde

 

Warendorf (fn-press). Seit 17 Jahren zeichnet die Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) gemeinsam mit der Fachzeitschrift Reiter Revue international Reitbetriebe aus, die mit ihrem Neu- oder Umbau eine besonders artgerechte Pferdehaltung anbieten. Die Siegerehrung des Wettbewerbs „Unser Stall soll besser werden“ fand einmal mehr im Rahmen der Bundeschampionate statt.

 

Sechs Reitbetriebe hatten es in diesem Jahr in die engere Auswahl geschafft. Vier Ställe landeten schließlich auf dem Siegertreppchen. Auf dem ersten Platz setzte die Fachjury einen kleinen, aber feinen Reitbetrieb aus Hörstel im Kreis Steinfurt. Der Reitbetrieb, der Platz für 26 Pferde bietet, wird in zweiter Generation von Familie Wernsmann geführt. Ausgezeichnet wurde der Betrieb für seine 2008 fertig gestellte Betriebserweiterung mit 14 großen luftigen Einzelboxen und bodennaher Fütterung auf der Stallgasse. Halbhohe Boxentrennwände und direkt angeschlossene Paddocks optimieren die Einzelhaltung, weil alle Pferde Licht, Luft und Sozialkontakt haben. Tägliche freie Bewegung wird durch Gruppenausläufe ermöglicht. Als Gewinn gibt es eine Hallenladung Geohumus, ein ganz neu entwickeltes Granulat, dass die Qualität eines Reithallenbodens verbessern soll.

 

Auf den zweiten Platz kam der Reiterhof Falkenberg aus Flörsheim bei Frankfurt. Die durch Grasdächer optisch ansprechende Reitanlage für 54 Pferde zeichnet sich durch eine sehr praktische Flächennutzung aus. „Hier findet der sportlich orientierte Reiter ein großzügiges Angebot zur Ausübung des Sports bei optimalen Haltungsbedingungen“, resümiert Jury-Mitglied Dr. Hanno Dohn (Bad Honnef). Wolfgang Mitter, des Betriebsleiter des Reiterhofs Falkenberg, darf sich nun auf einen fahrbaren Transportwagen für Rundballen von der Firma Großewinkelmann freuen.

 

Ein eher kleiner Bewegungsstall ist der Christinenhof von Birgit Schuster in Elsoff im Westerwald, der auf den dritten Platz kam. Optimal wurden hier die Altgebäude und das natürliche Gelände des Betriebes zu einem Aktivstall umfunktioniert, in dem Pferde viel Auslauf haben. Ein Betrieb, der sich auf ältere Pferde spezialisiert hat, die hier auf verschiedenen Naturböden gute Bewegungsflächen und Wälzplätze haben. Mit den Hindernisstangen von Reitsport Hofmeister, die es für den dritten Platz gibt, können sie in Zukunft auf Trab gebracht werden.

 

Den Sonderpreis vergab die Jury an das Islandpferdegestüt Vindholar von Maren Junge vor den Toren Hamburgs. 110 Islandpferde leben hier in unterschiedlichen Haltungsformen von der Paddockbox bis hin zum gemeinsamen Laufstall.

Caroline Huppertz, RRi

 

Springen

 

CSIO***** Gijon

Mit Sturzpech nur auf Platz neun im Nationenpreis

 

Gijon/ESP (fn-press). Wenig glücklich endete der Auftritt der deutschen Springreitermannschaft im Nationenpreis beim Internationalen Springturnier im nordspanischen Gijon. Mit 20 Strafpunkten im ersten Umlauf belegte das Team von Equipechef Lars Meyer zu Bexten (Herford) unter den elf teilnehmenden Mannschaften lediglich Platz neun.

 

Hauptursache für dieses Ergebnis war der Sturz von Felix Haßmann (Lienen) mit Horse Gym's Lianos in der dreifachen Kombination, womit dieses Paar automatisch das Streichergebnis bildete und alle übrigen deutschen Paare für die Wertung zählten. Glücklicherweise blieben Pferd und Reiter unverletzt. Den Sieg im Nationenpreis sicherte sich das belgische Team, das nach zwei Umläufen zwölf Strafpunkte auf seinem Konto zu verzeichnen hatte. Zweiter wurde die Mannschaft Großbritanniens mit 16 Strafpunkten. Ebenfalls 16 Strafpunkte hatte die französische Equipe, die allerdings aufgrund der schlechteren Gesamtzeit Platz drei belegte.

 

Für Deutschland gingen neben Felix Hassmann an den Start: Thomas Mühlbauer (Bad Kötzting) mit Asti Spumante (zwölf Strafpunkte), Tobias Meyer (Bonstetten) mit Annabell (vier Strafpunkte) und Holger Wulschner (Groß Viegeln) mit Abke (vier Strafpunkte). „Mit dem unglücklichen Sturz von Felix und seinem Pferd war das Streichergebnis vorgegeben und der Handlungsspielraum für die weiteren Reiter begrenzt. Glücklicherweise haben sich Pferd und Reiter nicht verletzt und das ist die Hauptsache,“ so Lars Meyer zu Bexten.

 

Im abschließenden Großen Preis war Holger Wulschner bester Deutscher. Der 46-jährige Derby-Spezialist belegte mit seinem Hannoveraner Hengst Abke (v. Acorado) nach fünf Strafpunkten im ersten Umlauf Platz zwölf in der mit insgesamt 125.000 Euro dotierten Prüfungen. Überraschungssieger des Großen Preises war der saudi-arabische Springreiter Khaled al Eid, der mit Presley Boy in beiden Umläufen fehlerfrei blieb und in der zweiten Runde in exakt 60 Sekunden den schnellsten Ritt ablieferte. Genau vor zehn Jahren hatte Khaled al Eid die Fachwelt überrascht, als er bei den Olympischen Spielen in Sydney völlig unerwartet die Bronzemedaille in der Einzelwertung gewonnen hatte. Für seine Leistung in Gijon durfte er sich über eine Siegprämie von 41.500 Euro freuen. Platz zwei sicherte sich Europameister Kevin Staut (Frankreich). Mit Silvana de Hus blieb der 29-Jährige in beiden Umläufen ebenfalls fehlerfrei und war in der zweiten Runde mit 60,87 Sekunden nur unwesentlich langsamer als der Sieger. Platz drei ging an den kanadischen „Altmeister“ Ian Millar. Der 63-Jährige, der bei den Olympischen Spielen 2008 mit seiner Mannschaft Silber gewonnen hatte, musste mit Star Power nach einer Nullrunde im ersten Umlauf in der zweiten Runde lediglich einen Strafpunkt für Zeitüberschreitung hinnehmen.

T.H.

 

 

Vielseitigkeit

 

CCI**** Burghley/GBR

Platz neun für Anna Warnecke

 

Burghley/GBR (fn-press). Anna Warnecke (Osnabrück) hat mit Twinkle Bee in der internationalen Vier-Sterne-Prüfung (CCI****) im britischen Burghley den neunten Platz belegt. Die Reservistin für die Weltreiterspiele in Kentucky/USA kam in der Dressur auf ein Ergebnis von 50,5 Minuspunkten, zu dem am Ende lediglich ein Zeitstrafpunkt im abschließenden Springen hinzukam. Im Gelände war das Paar fehlerfrei geblieben.

 

Der Sieg im CCI**** Burghley, einem von fünf internationalen Vier-Sterne-Turnieren weltweit, ging erstmals nach 2001 wieder nach Neuseeland. Caroline Powell ließ mit ihrem 17-jährigen Schimmel Lenamore die Konkurrenz hinter sich. Mit einem Endergebnis von 38,7 Minuspunkten belegte sie Platz eins vor dem fünfmaligen Burghley-Sieger William Fox-Pitt im Sattel des vormals von Ingrid Klimke gerittenen Trakehners Seacookie (42,9). Ebenfalls aus deutscher Zucht stammt das drittplatzierte Pferd, die sächsische Stute Be My Guest, geritten von Clayton Fredericks. Der Australier beendete die Prüfung mit seinem Dressurergebnis von 45,8 Minuspunkten. Das zweite deutsche Paar, Marina Köhncke (Badendorf) und Calma Schelly, landete auf Platz 26. Die beiden starteten mit einer Dressur von 49,3 Minuspunkten, zu denen Zeitfehler im Gelände und vier Strafpunkte für einen Abwurf im Springen hinzukamen (71,3).          Hb

 

Breda Hippique/NED

CIC***-Erfolg für Nachwuchsreiter Henning Würz

 

Breda/NED (fn-press). In der internationalen Drei-Sterne-Kurzprüfung im niederländischen Breda hat Henning Würz (Bad Segeberg) als bester Deutscher mit Paulchen Panther den siebten Platz belegt. Der 19-jährige Junge Reiter beendete sein erstes Drei-Sterne-Gelände fehlerfrei und musste sich lediglich acht Strafpunkte für Springfehler zu seinem Dressurergebnis addieren lassen (Endstand 62,50). Den Sieg trug der Italiener Fabio Magni mit Loro Piano Southern King V (48,1) vor Tim Lips (Niederlande) mit Van Schijndel’s Concrex Owaola (48,4) davon.

 

Mannschafts-Olympiasieger Frank Ostholt (Warendorf), der nach seinem Ausscheiden in Schenefeld mit Mr. Medicott den Start in Breda als Formüberprüfung vor den Weltreiterspielen in Kentucky/USA nutzte, verpasste knapp einer Platzierung und landete auf Platz 19. Nach Dressur und Springen rangierte der 34-Jährige noch an zweiter Stelle, kassierte im abschließenden Gelände allerdings einen Vorbeiläufer an einem besonders schmalen Element. „Nicht so schlimm“, sagte dazu Bundestrainer Hans Melzer (Putensen). „Wichtig war uns, dass Mr. Medicott nach seinen Sturz in Schenefeld keine Probleme mit Wasserhindernissen hat. Und da lief es in Breda ja tadellos.“ Mit seinem Ergebnis musste sich Ostholt hinter seinem jüngeren Bruder Andreas Ostholt einreihen. Der WEG-Reservist belegte mit QNA den 14. Platz (64,8) und wurde darüber hinaus mit Nachwuchspferd So is et Zweiter in der parallel ausgetragenen Zwei-Sterne-Prüfung. Hier siegte der Franzose Aurelién Kahn mit Pacific Barbotière.

Hb

 

Fahren

 

CAIO Breda/NED

Deutsche Vierspänner auf Platz fünf im Nationenpreis

 

Breda/NED (fn-press). Beim Nationenpreis im niederländischen Breda sind die deutschen Vierspännerfahrer am Ende auf Platz fünf gekommen. Christoph Sandmann (Lähden), Max Dangel (Vechta) und Christian Plücker lagen nach der Dressur auf Platz drei, nach dem Gelände auf Platz vier und nach dem Hindernisfahren auf Platz fünf, denn lediglich WM-Fahrer Sandmann blieb im Kegelparcours fehlerfrei. Es siegten die Niederländer, vor dem Team aus der Schweiz, den Schweden und den Ungarn.

 

„Das lief für uns nicht gut“, sagte Bundestrainer Ewald Meier (Meißenheim), der mit der Leistung nicht zufrieden war. Begonnen hatte es noch ganz gut für die Deutschen. Christoph Sandmann konnte die Dressur gewinnen und Christian Plücker kam auf Platz sieben. „Das Gelände war schon brutal schwer und die Wege waren sehr eng“, sagte Meier. Sandmann unterlief zwar kein Fehler, aber eines seiner Vorderpferd zog nicht richtig mit. „Das macht uns noch ein bisschen Kopfzerbrechen, warum das Pferd nicht so wollte“, erklärte der Bundestrainer. Nach einer fehlerfreien Runde im Kegelparcours belegte Sandmann am Ende Platz sieben in der Kombinierten Wertung (162,26).

 

Bester Deutscher war Michael Brauchle (Lauchheim), der mit 161,92 Punkten auf Platz fünf kam. „Bei Michael waren zuvor zwei Pferde nicht fit, deshalb konnte wir ihn damals nicht für die Mannschaft benennen, jetzt wäre es natürlich besser gewesen, ihn im Team zu haben, aber hinterher ist man immer schlauer“, sagte Meier. Christian Plücker beendete den Kegelparcours mit 11,13 Fehler, die für die Mannschaftswertung zählten, denn Max Dangel machte in dem zeitlich knapp bemessenen Parcours noch mehr Fehler – er kam auf 24,52 Fehler, die das Streichergebnis waren. Plücker belegte am Ende Platz zwölf (180,03) vor Raphael Tobias (Haan/180,13) auf Platz 13. Max Dangel beendete das Turnier auf Platz 19 (204,27). Es siegte der Ungar Zoltan Lazar (154,47) vor dem Schweizer Werner Ulrich (156,79) und dem Niederländer Mark Weusthof (159,63).

 

Bei den Pony-Vierspännerfahrern war Daniel Schneiders (Petershagen) mit Platz sieben und 168,30 Punkten bester Deutscher. Direkt dahinter platzierte sich Daniel Coenen (Geilenkirchen/169,10) auf Platz acht vor Abel Unmüßig (Hinterzarten/169,17) auf Platz neun. Schneiders hatte die Dressur auf Platz drei beendet und kam im Gelände auf Platz zwölf. „Das Kegelfahren war nicht ganz glücklich“, sagte Meier. Hier kam der Deutsche Vize-Meister und amtierende Weltmeister der Pony-Zweispänner, der in diesem Jahr erstmalig vierspännig fährt, auf zwölf Fehlerpunkte. Die Kombinierte Wertung gewann der niederländische Nachwuchsfahrer Bram Chardon (140,50), Sohn des mehrfachen Weltmeisters Ijsbrand Chardon, der erstmalig international gestartet ist. Platz zwei ging an den Belgier Jan Nijs (153,55), vor dem Ungarn Jozsef Dobrovitz (161,63).      evw

 

 

Weltmeisterschaften der Fahrer mit Behinderung

Doppel-Gold für Deutschland

 

Breda/NED (fn-press). Die deutschen Fahrer mit Behinderung haben bei den Weltmeisterschaften im niederländischen Breda die Goldmedaille gewonnen. Heiner Lehrter aus Mettingen (Grade I), Hubert Markett aus Rees (Grad II) und Josef Sauerwald aus Havixbeck (Grade II) siegten überlegen mit 237,30 Punkten – sie gewannen die Dressur, das Gelände und auch das Hindernisfahren. Hinzu kamen Gold für Heiner Lehrter und Silber für Josef Sauerwald in der Einzelwertung.

 

13 Teilnehmer aus vier Nationen traten zum Leistungsvergleich an und kämpften um die Medaillen in der Einzel- und in der Mannschaftswertung. Die Teilnehmer fuhren einspännig mit Pferden oder Ponys, die gemeinsam gewertet wurden. Wermutstropfen war allerdings, dass lediglich drei Nationen eine Mannschaft stellten. Hinter Deutschland gewannen die Titelverteidiger aus den Niederlanden die Silbermedaille (271,90) vor den Briten, die die Bronzemedaille (346,90) holten.

 

In der Einzelwertung gab es zwei weitere Medaillen für Deutschland. Heiner Lehrter gewann Gold vor seinem Teamkollegen Josef Sauerwald. Bronze ging an den Niederländer Jacques Poppen. Markus Beerhues aus Langenberg (Grade I) kam auf Platz vier und Sielke Harde aus Welver (Grade I) auf Platz sechs. Teamfahrer Hubert Markett war im Gelände ausgeschieden.

 

Die Weltmeisterschaften für Fahrer mit Behinderung fanden bereits zum siebten Mal statt und waren in das internationale Fahrturnier in Breda eingebunden. Deutschland hatte zuletzt 2008 vor heimischem Publikum in Greven die Bronzemedaille gewonnen und hat mit dem jetzigen Titelgewinn die insgesamt fünfte Goldmedaille geholt, denn bereits in den Jahren von 2000 bis 2006 hatte sich das deutsche Team jedes Mal den WM-Titel gesichert. Bei den ersten Weltmeisterschaften für Fahrer mit Behinderung 1998 war es die Silbermedaille gewesen.        evw

 

Voltigieren /Personalia

 

Nicola Ströh im Hafen der Ehe

 

Hamburg (fn-press). Die zweifache Weltmeisterin Nicola Ströh (Hamburg) hat geheiratet. Nachdem sie bei den Weltmeisterschaften im tschechischen Brno 2008 ihren letzten WM-Titel gewann, bevor sie die Voltigierschlappen an den Nagel hing, erfüllte sie jetzt ihren nächsten großen Wunsch. Die 29-jährige diplomierte Sportwissenschaftlerin, die als Projektmanagerin für einen Gesundheitskonzern arbeitet, gab ihrem langjährigen Lebensgefährten und promovierten Rechtsanwalt Michael Kiedrowski (33) am 3. September in Hamburg-Volksdorf das Jawort. Vom kühlen Norden allerdings verabschieden sich vorerst die frisch Vermählten. Die Hochzeitsreise geht auf die Seychellen zum „Sonnenbaden und Schnorcheln“.

dp

 


Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>