Barcelona. Erst zum dritten Mal seit dem ersten Grand Prix 1902 gewann ein Ire dieses wichtigste Einzelspringen beim Internationalen Turnier in Barcelona: Billy Twomey. Vierter: Daniel Deußer.

Der erste Gewinner des Großen Preises in Barcelona war 1902 der Franzose Henry Leclerc auf Gilles. Bei der 99. Austragung 2010 hieß der Sieger Billy Twomey. Der 33 Jahre Ire aus Cork, Mitglied der siegreichen Nationen-Preis-Equipe in diesem Jahr in Aachen beim deutschen CHIO, gewann auf dem belgisch gezogenen Hengst  „Je t` aime“ diese mit 120.000 Euro dotierte Prüfung dank des einzigen fehlerfreien zweiten Umlaufs und strich dafür an Prämie von rund 30.000 € ein, bzw. er erhielt einen Scheck über10.000 Euro und die Schlüssel für einen 20.000 € teuren PKW.  Zweite wurde überraschend die Dänin Karina Truelsen auf Lord if de Chalousse, die als einzige in der ersten Runde neben dem Norweger Stein Eriksen auf Hoyo ohne Abwurf geblieben war. So wurde sie mit vier Fehlerpunkten in der zweiten Runde – doch langsamer als Twomey -  Zweite, was 24.000 € brachte. Den dritten Platz belegte mit fünf Strafpunkten der Niederländer Leon Thijsen auf Tyson (16.000) vor dem Deutschen Daniel Deußer (Valkenswaard/ NL), der auf der elf Jahre alten Franzosen-Stute Lady in Blue in 45,16 Sekunden im zweiten Umlauf Bestzeit erzielte, aber auch einen Patzer nicht vermeiden konnte und dadurch mit insgesamt acht Fehlerpunkten Vierter wurde (9.200). Wegen heftiger Regengüsse war der Große Preis um einen Tag auf samstagabend verschoben worden.

Bei einem Sieg im Grand Prix wäre Daniel Deußer, 29, einziger deutscher Teilnehmer des CSIO in diesem Jahr in Barcelona, erst der fünfte deutsche Springreiter gewesen, der den Großen Preis im „Real Polo Club“ für sich entschieden hätte. Die bisherigen Gewinner aus der Bundesrepublik waren Hans Günter Winkler auf Torphy 1970 und 1974, Michael Fervers auf Santa Claus 1985, Klaus Reinacher auf Leo K 1997 und der jetzige Disziplintrainer Springen Heinrich-Hermann Engemann auf Aboyeur 2004.

Vor Billy Twomey, der im letzten Jahr auch den Grand Prix beim CSIO der Schweiz in St. Gallen gewann, holten für Irland Paul Darragh auf Cera 1996 und Jessica Kürten auf Cosma vor einem Jahr diese wertvolle Trophäe. Rekordsieger für alle Zeiten bleibt wohl der Spanier Francisco Goyoaga. Der erste Weltmeister in der Geschichte ritt zwischen 1943 und 1964 nicht weniger als elfmal als Bester aus der Arena, sein Vater Pedro war schon zwischen 1913 und 1916 viermal hintereinander erfolgreich gewesen.

Abschluss des CSIO im Stadion der Olympischen Reiterspiele von 1992 ist der Preis der Nationen der Promotionsliga. Der Gewinner steigt in die Topliga auf.