Sie befinden sich hier: Home Sport Deutschlands Springreiter vor neuer Blütezeit

Wer ist Online

Wir haben 1538 Gäste und 1 Mitglied online

Suche

Anzeige

Anzeigenschaltung

Google Translate

German Chinese (Simplified) Chinese (Traditional) Czech Danish Dutch English French Galician Greek Hungarian Italian Japanese Norwegian Polish Portuguese Romanian Russian Spanish Swedish Turkish Ukrainian

Zugriffe seit 16.09.2009

Anmeldung



Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Fotoanfragen über KHFrieler@aol.com

Anzeige

Banner

Anzeige

Banner
Anzeige



Deutschlands Springreiter vor neuer Blütezeit PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Mittwoch, 06. Oktober 2010 um 10:17

 

Lexington. Deutschland an der Spitze knapp vor Brasilien und den USA um die Team-Weltmeisterschaft bei den Reiterspielen in Lexington - und Carsten-Otto Nagel vielleicht im Finale um den Einzeltitel. Deutschlands Springreiter spielen wieder mit im ersten Orchester auf der Bühne der Springreiter.

 

 

Diese Spannung vor dem entscheidenden Umlauf um die Mannschafts-Weltmeisterschaft bei den Reiterspielen in Lexington musste niemand erfinden. Sie hat sich selbst geschaffen. Vor der letzten Runde in der kommenden Nacht ab 01.00 Uhr deutscher Zeit führt die Equipe von Bundestrainer Otto Becker (Albersloh) hauchdünn mit 17,8 Fehlerpunkten vor Brasilien (18,49), Olympiasieger USA (18,69) und Kanada (18,93). Dahinter Frankreich (18,93), Saudi-Arabien (21,48) und Australien (21,87) – ein Springfehler trennt sie alle. Die Mannschafts-Weltmeisterschaft wird in drei Umläufen ausgetragen, die Ergebnisse daraus fließen auch in die Einzelwertung ein.

 

Otto Becker: „Die Spitze ist unglaublich breit geworden. Fehlerfreie Runden wie vor zehn Jahren sind nicht mehr nur noch einzelnen überlassen. Wer eine Medaille gewinnen will, muss auf den Punkt topfit sein, Pferd und Reiter.“ Kurssetzer Conrad Homfeld (USA) sagte: „Im Vergleich zum Zeitspringen waren die Anforderungen diesmal höher gestellt.“ So kamen von 119 Startern nur 17 ohne Fehler ins Ziel.

 

CO Nagel auf der großartigen Stute Corradina

 

In wahrer Prachtform reitet zum richtigen Zeitpunkt Carsten-Otto Nagel (Wedel)  Der Chef vom Gestüt Moorhof, der eher ein Gramm zu wenig auf den Rippen hat, steuerte die Holsteiner Schimmelstute Corradina wie schon im Zeitspringen ohne Patzer über die Hürden und liegt mit 3,24 Fehlerpunkten in der Einzelwertung auf dem vierten Rang. „Die Stute ist einfach genial, sie hat im Parcours einfach keine Probleme“, sagte er später. Vor ihm und nur praktisch durch Zeitfehler getrennt liegen der Saudi-Araber Khaled El Eid auf dem Hengst Presley Boy (2,2), Brasiliens Olympiasieger und Weltmeister von Rom 1998, Rodrigo Pessoa, auf Rebozo (2,8) und der unlängst 50 Jahre alt gewordene belgische Altmeister Philippe Lejeune auf Vigo d`Arsouilles (3,11). Ebenfalls auf Tuchfühlung zur Spitze: Edwina Alexander (Australien) auf Itot du Chateau (3,38) und als Fünfter Kanadas Olympiasieger Eric Lamaze auf dem Hengst Hickstead (3,39).

 

Nach der dritten Runde – Finale um den Team-Titel – folgt am späten Freitagabend die alles entscheidende Konkurrenz mit noch 30 Startern zum Erreichen des Finals der letzten vier um die Weltmeisterschaft am Sonntag. Nagel (48), Deutscher Meister 1999, zweimal Derbysieger, Vizeeuropameister im letzten Jahr, hat sicher das Zeug, um das Finale zu erreichen. Letzter deutscher Weltmeister war 1994 Franke Sloothaak (Borgholzhausen), der 1998 in Rom auch noch Bronze gewann. Die Team-Wertung hatte Deutschland 1994 und 1998 gewonnen, jeweils mit Sloot5haak.

 

„Alles für die Mannschaft...“

 

Außer Carsten-Otto Nagel sind die anderen deutschen Mannschafts-Mitglieder relativ entfernt von vorderen Plätzen. Der dreimalige Weltcupgewinner Marcus Ehning (Borken) nahm in der zweiten Runde auf Plot Blue den vorletzten Sprung mit und rangiert nun auf Position 26 (8,77 Fehlerpunkte), Janne-Friederike Meyer (Schenefeld) ist auf Lambrasco (9,31) 33. und Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) auf Checkmate (9,79), nach dem fehlerfreien Zeitspringen schon als mögliche Final-Teilnehmerin gefeiert, rutschte auf den 36. Platz nach zwei Fehlern ab (9,79). Titelverteidiger Jos Lansink (Belgien) hatte nur im Zeitspringen die „falschen Hosen“ an, als er auf der Stute Valentina mit umgerehcnet 9,6 Fehlerpunkten den Parcours verließ, nun blieb er in der zweiten Runde makellos, was ihn jedoch nur auf dem 33. Rang hängen ließ.

 

Marcus Ehning meinte: „Das Wichtigste ist nun der letzte Umlauf in der Mannschaftswertung, alles andere ist im Moment für mich nicht so wichtig. Wir werden unser ganzes Augenmerk auf die Mannschafts-Wertung richten.“

 

Vorne ein ganz illustrer Kreis...

 

Auf den ersten sechs Plätzen der Einzelwertung tummelt sich wahrhaft ein ganz illustrer Kreis. Der Saudi Khelad El Said, 40, Sohn eines Supermarktbesitzers aus Riad, bekam 1995 Intensivunterricht bei Paul Schockemöhle in Mühlen. Er ritt 1996 in Atlanta erstmals einen olympischen Parcours und holte nach Stechen in Sydney 2000 auf dem belgischen Wallach Eastern Knight, einem „Halbbruder“ zu Ulli Kirchhoffs Goldross Jus de Pommes, hinter Sieger Jeroen Dubbeldam auf De Sjiem und Albert Voorn (beide Niederlande) auf Lando Bronze, die erste Medaille für Arabien im Reitsport.

 

Rodrigo Pessoa, 37, war schon als junger Spund, als er beispielsweise 1990 für den CHIO von Deutschland in Aachen eine Sondergenehmigung brauchte, weil er noch keine 18 war, eine Ausnahmeerscheinung im Springsport, kein Wunder bei diesem Vater namens Nelson Pessoa. Pessoa jun, Brasiliens erster und bisher einziger Weltmeister, gewann dreimal den Weltcup und war 1994 in Athen Olympiasieger als erster Reiter seines Landes. Die Pessoas besitzen in der Nähe von Brüssel eine eigene Reitsportanlage. Philippe Lejeune war 1988 bereits Weltcup-Dritter, er wurde 1993 und 1994 in der Stuttgarter Schleyerhalle jeweils Sieger um den „German Master“, und er gehörte zur Equipe, die 2002 bei den Weltreiterspielen in Jerez de la Frontera in das Geschichtsbuch des belgischen Sports ritt, als sie Bronze und damit die erste WM-Medaille für das Königreich gewann. Edwina Alexander, 36, Lebenspartnerin von Mannschafts-Olympiasieger und Global Champions Tour-Erfinder Jan Tops (Niederlande), war vor vier Jahren in Aachen bereits im Finale und wurde Vierte.

Eric Lamaze schrieb bei den Olympischen Spielen 2008 in Hongkong ein eigenes Kapitel ins Geschichtsbuch seines Landes, als er auf Hickstead in der ehemaligen englischen Kronkolonie als erster Kanadier Einzel-Olympiasieger wurde, nach Silber mit der Mannschaft. In diesem Juli gewann er wiederum als erster Kanadier auf dem Hengst, in Aachen beim deutschen CHIO den Großen Preis von Aachen – mit einem gebrochenen linken Fuß. Die Verletzung hatte er sich im ersten Umlauf zugezogen, „doch ich konnte doch nicht aufgeben, ich wollte doch unbedingt gewinnen.“

 


Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>