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Mareike Harms - nicht Siegerin, aber PR-Gewinnerin für den Fahrsport PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Christine Meyer zu Hartum/ FN/ DL   
Montag, 11. April 2022 um 15:19

Mareike Harms und ihr Viererzug - als erste Frau in einem Weltcupfinale für Gespanne

(Foto: Stefan Lafrentz)

Leipzig. Als erste Frau startete Mareike Harms bei einem Finale um den Weltcup der Viererzug-Fahrer in Liepzig, sie wurde Siebte - und war dennoch glücklich.

„Es war trotzdem ein tolles Erlebnis, hier in der Halle bei diesem großartigen Publikum zu fahren, auch wenn ich am Ende des Tages nur den siebten Platz belegt habe“, zog Mareike Harm (Negernbötel) das Fazit aus ihrer ersten Teilnahme an einem Weltcup-Finale jetzt in Leipzig. Michael Brauchle (Aalen), der mit einer Wildcard an den Start gehen durfte, und 2021 in Budapest gemeinsam mit Mareike Harm EM-Silber gewann, fuhr auf Platz sechs.

Um den Sieg gab es einen heißen Zweikampf zwischen dem neunmaligen Welcup-Sieger Boyd Exell und Europameister Bram Chardon. Die Nase vorn hatte nach einem spannenden Stechen der Niederländer Chardon mit seinen pfeilschnellen Lippizanern, Gesamtergebnis nach drei Runden 258,73 Sekunden. „Das war hier Fahrsport vom Feinsten, dieses Finale war toll! Ich hatte mir einen genauen Plan gemacht, wollte die erste Runde auf Sicherheit fahren. Das ging aber nicht mehr, weil Boyd so schnell war. Ich war super nervös. Umso mehr freue ich mich, dass es jetzt zum Sieg gereicht hat, obwohl ich im Umlauf und im Stechen einen Abwurf hatte. Den habe ich auch meinem Vater zu verdanken, der mir bei der Vorbereitung zu Hause und auch hier sehr geholfen hat“, so der Sieger nach der Prüfung.

Der Australier Boyd Exell wollte eigentlich seinen zehnten Weltcup-Sieg einfahren, ein winziger Fahrfehler im Stechen verhinderte das. Nach der Fahrt über die Brücke zum Ende des Parcours war sein Gespann für einen kurzen Augenblick nicht ganz gerade gerichtet, überfuhr einen Kegel. Exell musste seine Pferde kurz aufnehmen und kassierte zusätzlich vier Strafsekunden. 262,82 Sekunden standen auf der Anzeigetafel, Platz zwei. Der Ärger über den vergebenen Sieg war ihm anzumerken, als Profi hatte er sich jedoch fest im Griff, lobte seine Pferde und sein Team und fand auch lobende Worte für Bram Chardons Pferde.

Der Medienrummel im Vorfeld des Weltcup Finale der Fahrer in Leipzig war auch außergewöhnlich, sogar der „Bild“ war es einen Artikel wert, dass Mareike Harm als erste Frau in dieser Männerdomäne mitfährt. „Das wäre bei einem Finale in Bordeaux deutlich weniger gewesen“, vermutet die Holsteinerin. Selbst das Mittagsmagazin von ARD und ZDF sendete einen Beitrag über die erfolgreiche Fahrerin.

Eine immer wiederkehrende Frage ist die nach der Körperkraft, die mutmaßlich für diesen Pferdesport Voraussetzung ist. „Ich versuche natürlich meine Pferde möglichst zu sensibilisieren um es etwas leichter zu haben, kann mir auch vorstellen, dass manche meiner männlichen Kollegen mehr Kraft aufwenden. Aber nein, extra Krafttraining mache ich nicht. Muss ich auch nicht, das Training mit meinen Pferden reicht." Die Herausforderung sei ohnehin nicht die körperliche Anstrengung, sondern eher die Aufgabe, aus vier verschiedenen Pferden, vier unterschiedlichen Individuen ein Team zu formen, beschreibt sie den besonderen Reiz dieses Pferdesports.

Beim Weltcup Finale fährt die 36-Jährige, die in Holstein auf ihrem Pensionspferdebetrieb 15 Fahrpferde im Training hat, im Unterschied zu vielen ihrer Konkurrenten kein spezielles Indoor-Gespann, sondern die Pferde, die sie das ganze Jahr hindurch auf Turnieren einsetzt. Eine Stütze des Gespanns ist Quebec Sautreuil, genannt Sepp. Der braune Wallach ist seit zehn Jahren dabei, kennt den Sport in- und auswendig. Neben ihm als Vorderpferd geht Luxusboy. Ursprünglich im Einspänner gefahren und früher kein großer Freund von Indoor-Veranstaltungen, „hat er jetzt aber unheimlich Spaß daran“, sagt die Fahrerin. Zatijn und Zazou komplettieren das Gespann als Stangenpferde – das sind die hinteren Pferde in einem Vierspänner. „Einen Viererzug zu fahren, besonders auch im Marathon, hat mir so recht keiner zugetraut. Deshalb bin ich heute ein bisschen stolz, dass ich das so durchgehalten habe“, so Mareike Harm.

Fahrsport ist Teamsport, nicht nur vor, sondern auch auf der Kutsche. Das Team um Mareike Harm ist rein weiblich, auch das ist etwas Besonderes unter den Vierspännerfahrern. In Leipzig wie auch sonst im Gelände steht Linda Tödten hinter der Fahrerin und gibt Anweisungen für den richtigen Weg, beobachtet gleichzeitig auch die Pferde, ist sozusagen Copilotin auf der Kutsche. Sie ist seit sechs Jahren im Team und kennt sich bestens aus. Nicole Bielemeier ist für die korrekte Gewichtsverteilung und Balance der Kutsche verantwortlich. „Das ist eigentlich ein reiner Männerjob“, erklärt Mareike Harm, „aber Nicole macht das fantastisch. Immer das Gewicht aufs innere Hinterrad und dann gut festhalten. Hat ein bisschen was von Motorrad fahren. Auch wenn Nicole jetzt nicht so viel Gewicht mitbringt wie viele Männer: Wir sind damit im wahrsten Sinne des Wortes gut gefahren und „never change a winning Team“. Nicole hat ihre Ausbildung bei Mareike Harm gemacht und gehört seither zum Betrieb.

Endstand Weltcup Gespanne

 

 


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