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Philippe LeJeune: 115 Sprünge bis zum Gold... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 10. Oktober 2010 um 16:05

 

Philippe LeJeune (Foto FEI/ Dirk Caremans)

Lexington. Ihn hatte niemand auf dem Zettel vor Beginn der Weltreiterspiele. Wenn einer da den Finger heben sollte, um zu widersprechen, kann man durchaus behaupten, er lüge. Doch der Belgier Philippe LeJeune wurde in Lexington neuer Champion, und ganz souverän. Der Sport regelt eben alles auf seine Weise.

Fünf Tage, 115 Sprünge, Zeitfehlerpunkte, kein einziger Abwurf – am Ende ein logischer Gewinner mit Namen Philippe Lejeune, Belgier, der schon einige Schicksalsschläge aller Art verkraften musste. Das Glück des Augenblicks umarmte wahrlich den Richtigen. „Ich hatte keine Probleme, mit keinem Pferd im Finale“, sagte der 50 Jahre alte frühere Landesmeister anschließend. LeJeune ritt nach seinem eigenen Kopf, nicht nach dem, was ihm andere vorher einzuflößen versuchten. „Ich habe mich ganz auf meinen Instinkt, auf mein Bauchgefühl verlassen, es hat sich ausgezahlt.“

 

Der Favorit bekam nichts...

 

Philippe LeJeune blieb auf allen Pferden ohne Abwurf, was auch Seltenheitswert besitzt. Zunächst auf seinem gegenüber den anderen mit weniger Blut ausgestatteten belgischen Hengst Vigo d`Arsouilles, auf dessen Vater und von ihm groß herausgebrachten Nabab de Reve er schon Erfolge feiern durfte, dann auf dem französischer Zucht entstammenden Hengst Rebozo von Rodrigo Pessoa, im dritten Durchgang auf der holländischen Stute Seldana des Saudi-Arabers Abdullah Al Sharbatly und am Schluss auf dem Hengst Hickstead mit holländischen Brand des kanadischen Olympia-Siegers Eric Lamaze.

 

Die anderen hatten da wenig entgegen zu setzen. Ganz unglücklich ritt der Weltmeister von Rom 1998, Rodrigo Pessoa (37). Er, der von den meisten schon fast als Champion zum zweiten Mal abgehakt wurde, weil er ein wirklicher Könner ist seit Jugendtagen, verließ den Bundesstaat Kentucky mit leeren Händen, Vierter in der Mannschafts-Wertung, Vierter im Einzel. Eine Medaille verlor er bereits, als er auf seinem eigenen Pferd einmal patzte, dann räumte er gleich zweimal ab mit dem LeJeune-Hengst.

 

Dank an Allah...

 

Der nicht gerade im Umgang mit Tieren sanft beseidete Saudi Abdullah Al Sharbatly (28) hatte wahrlich allen Grund, sich bei Allah – wie nach jedem Ritt für jedermann sichtbar - zu bedanken. Kassierte er doch auf der für ihn für 2,5 Millionen Euro erworbenen Emilion-Tochter Seldana zwei Abwürfe, wonach man eigentlich nicht mehr gewinnen kann. Er siegte auch nicht, aber lenkte die anderen Pferde der Mitbewerber jeweils fehlerfrei über die zehn Sprünge eines jeden Parcours und gewann erstmals eine Weltmeisterschafts-Medaille für den asiatischen Raum, und dazu noch Silber.

 

Kanadas Olympiasieger und  Gewinner des letzten Großen Preises in Aachen zum Abschluss des CHIO von Deutschland, Eric Lamaze, 42, stellte zwar das am besten ausgebildete Pferd im Finale, doch der Hengst Hickstead ging auch mit allen anderen ohne Fehler und verschaffte seinem angestammten Reiter nicht den Sprung auf den Thron als Nachfolger seiner Landsfrau Gail Greenough aus dem Jahre 1986 in Aachen als zweiter Weltchampion aus dem zweitgrößten Land der Erde. Doch Bronze ist sicher auch für ihn mehr als wertvoll. Den makellosen Umläufen auf Hickstead und Vigo d`Arsouilles standen vier Fehlerpunkte auf Seldana und fünf Strafpunkte auf Rebozo gegenüber.

 

„Liebe Tiere mehr als Menschen...“

 

Spät am Abend meinte der belgische Weltmeister und Nachfolger seines Teamgefährten Jos Lansink Folgendes, gleichzeitig erfolgreichster Springreiter der Reiterspiele: „Mein Vater hat mir bereits in jungen Jahren beigebracht, Tiere zu achten. Und so sage ich auch: Ich liebe Tiere mehr als Menschen. Pferde bestimmen mein Leben, meine beiden Söhne sind mein Fleisch und Blut, aber das sonstige Leben gehört den Pferden. Ich bin gerne zuhause, aber auch auf Turnieren. Und wenn ich von einem Turnier zurück komme, dann führt mich mein erster Weg in den Stall zu den Pferden.“

 

Laut Veranstalter wären 468.340 Besucher zu den Weltreiterspielen gekommen. Das nur etwas mehr als 20.000 Zuschauer fassende Hauptstadion – größte Arena der Veranstaltung - war jedoch nur bei der Dressur-Kür ausverkauft. Da müssen wohl einige Hunderttausend Zuschauer irgendwo sonst auf dem riesigen Areal unterwegs gewesen sein – jedenfalls kaum beim Sport...    

 


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