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Erinnerungen - Reitsport in der ehemaligen DDR PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Hans-Joachim Begall/ DL   
Mittwoch, 01. Juni 2022 um 14:43

Rostock. Über die Reiterei der damaligen DDR ist recht wenig bekannt. Hans-Joachim Begall, der sich wie kaum ein anderer noch darin auskennt, versucht in Zukunft in Beiträgen den Reitsport des damals anderen Teils Deutschlands zu beleuchten. Aus Staatsinteresse und wegen Perspektivlosigkeit auf Medaillen bei Olympia war dieser Sport nach 1972 von der Förderliste gestrichen worden, doch er existierte dennoch weiter.

Die DDR-Reiter starteten am 10. September 1977 in der damaligen DDR-Haupstatdt Ost-Berlin und kamen nach 56-stündiger, durch mehrere Ausladepausen unterbrochener Fahrt, in der ukrainischen Hauptstadt Kiew an, damals noch Teil der UdSSR. Außerdem war eine polnische Mannschaft angereist, und auch Helmut Krah, der Ostexperte der Deutschen Reiterlichen Vereinigung der Bundesrepublik Deutschland, war mit vier Reitern und acht Pferden gekommen. Nach Überwindung anfänglicher Schwierigkeiten, so wurden zur angegeben Startzeit des ersten Reiters für das Auftaktspringen, gerade erst Hindernisse geschleppt. Danach lief der Rest des Turniers einigermaßen normal, wozu unter den dort herrschenden Sitten auch die Einladung eines amtierenden Richters während der Prüfung zu einem Essen außerhalb des Turniergeländes gehörte, wozu die sportliche Veranstaltung eben mal unterbrochen wurde.

Die zweite Springprüfung des ersten Turniertages mit 19 Tielnehmern gewann Günther Till (DDR) über Hindernisse von 1,40 m mit Fakt II im Stechen vor dem Polen Jan Kowalczyk auf Darlet. Sechster wurde der Dortmunder Julius Schulze-Hesselmann auf Fernando. Mit etwas Erstaunen nahmen die Reiter einen Stechparcours wahr, der über die Hindernisse 7 bis 12 auf fast gerader Linie mit nur einer Wendung führte.

 

Das Stechen wurde zu einem spannenden Duell zwischen dem späteren Olympiasieger Jan Kowalczyk aus Polen und Till. Der großrahmige Fuchs des Ostdeutschen nahm mit seinen weiten Galoppsprüngen dem rasant galoppierenden polnischen Pferd noch eine Zehntelsekunde ab, was sich auf den Handstoppuhren aller Richter bestätigte.

Am nächsten Tag drehte Jan Kowalczyk den Spieß um und gewann ein Springen über Hindernisse bis 1,60 m, in dem Günther Till auf Fakt II hinter dem Westdeutschen Heinrich-Wilhelm Johannsmann auf Angelino den fünften Platz belegte (29 Starter). Im Mächtigkeitsspringen gab es zwei Sieger im vierten Stechen: Günther Till/Fakt II und der Herforder Unternehmersohn Wolfgang Brinkmann auf Lewana. Henry Heckel mit Rolf-Dieter kamen im Abschiedsspringen auf einen dritten Platz. Gesamtgewinnsummme: 1.365 Ost-Mark.

Der auf der Fahrt nach Kiew schon havarierte Transport-Anhänger der BRD-Mannschaft, der von den Veranstaltern notdürftig repariert worden war, brach auf der Rückfahrt unweit von Kiew wieder zusammen. Der ostdeutsche Transporter, der etwas später zur Heimfahrt aufgebrochen war, hatte glücklicherweise nur drei Pferde mit, so dass er die drei Pferde der westdeutschen Reiter von dem niedergebrochenen Hänger aufnehmen und bis an die polnisch-deutsche Grenze mitnehmen konnte, wo ein Ersatzfahrzeug auf sie wartete. Wie man erfuhr, hatte der zusammengebrochene Hänger eigentlich schon ausgemustert sein sollen, war aber von der Speditionsfirma noch einmal eingesetzt worden, um gegebenenfalls die Versicherungssumme zu kassieren, wie vermutret wurde...

 

 

 

 

 

 


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