Sie befinden sich hier: Home Sport Isabell Werth lehnte Beritt von Totilas ab...

Wer ist Online

Wir haben 1385 Gäste online

Suche

Anzeige

Anzeigenschaltung

Google Translate

German Chinese (Simplified) Chinese (Traditional) Czech Danish Dutch English French Galician Greek Hungarian Italian Japanese Norwegian Polish Portuguese Romanian Russian Spanish Swedish Turkish Ukrainian

Zugriffe seit 16.09.2009

Anmeldung



Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Fotoanfragen über KHFrieler@aol.com

Anzeige

Banner

Anzeige

Banner
Anzeige



Isabell Werth lehnte Beritt von Totilas ab... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Samstag, 16. Oktober 2010 um 16:06

 

Deurne/ Oslo. Um den Jahrhunderthengst Totilas türmt sich inzwischen wahrlich ein Gebirge aus Gerüchten und Spekulationen gewaltig wie der Himalaya auf. Verkauft ist der Rappe an den deutschen Pferdehändler Paul Schockemöhle, doch noch steht der Rappe in der Box bei seinem Reiter Edward Gal in Harskamp. Einige Blutwerte liegen noch nicht vor...

 

Der Mann auf der Zuschauertribüne in Lexington trug nicht nur ein Oranje-T-Shirt und hatte ein Papierfähnchen mit den Landesfarben in der Hand, der Holländer sagte an diesem 2. Oktober im Stadion der Weltreiterspiele zu seiner deutschen Nachbarin: „Das ist der letzte Auftritt des Paares Totilas und Edward Gal, ab dem 3. Oktober gehört der Hengst einem Deutschen.“ Der Deutsche ist Paul Schockemöhle (65), der wie ein Wolf wittert, wo etwas zu holen ist. In seinem Heimatdorf Mühlen sagte man früher, wenn der einen Nagel auf der Straße findet, hebt er ihn auf und denkt an ein mögliches Geschäft mit Eisen.

 

Isabell Werth war Wunschreiterin

 

Das Geschäft um Totilas und Paul Schockemöhle war also rund. Das Angebot eines Kaufs bestritt er nicht. Doch er, der Reiter, dreimaliger Spring-Europameister und Medaillen-Gewinner bei Olympischen Spielen, war sich natürlich auch gleich im Klaren darüber, für einen so erfolgreichen Hengst wie den Rappen brauchte er auch einen entsprechenden Reiter. Denn mit dem Kauf des Rappen endete auch der Beritt von Edward Gal im Sattel des Trakehners. Und mit einem geringeren Könner als Gal im Sattel könnte auch der Zuchtwert des Hengstes rasch verlieren. Ein Pferd wie Totilas ist auf Sieg fest gezurrt.

Schockemöhle unterhält bekanntlich keinen Sportstall mehr, nur noch ein Handels- und Zuchtunternehmen. Also ging Schockemöhle bereits in Lexington auf die Suche nach einem neuen Reiter und wahrscheinlich auch Beteiligungen an dem Pferd. Logischerweise sprach er als Erste Isabell Werth (Rheinberg) an. Deutschlands erfolgreichste Dressurreiterin der letzten 15 Jahre, sicher eine der wenigen im großen Dressursport, die den Hengst weiter erfolgreich präsentieren könnte, besprach sich mit ihrer Gönnerin und Pferdebesitzerin Madeleine Winter-Schulze, dann lehnte sie die Offerte ab, „ich reite nur Pferde von Madeleine Winter-Schulze, das bleibt auch so.“

 

Nun hatte Paul Schockemöhle, nicht nur der größte private Züchter der Welt, auch der größte Besitzer von an die 3.500 Pferden, den Hengst am Strick, wie man in der Branche sagt. Der  niederländische Besitzer Cees Visser sah sich deshalb auch gezwungen, eine Erklärung abzugeben, zumal der Verkauf des Pferdes gar sämtliche Redaktionen in den Medien ganz Europas beschäftigte, mehr als der gesamte Reitsport in den Jahren überhaupt an Interesse besaß. In der Visser-Verlautbarung heißt es u.a., man wollte das Glück nicht herausfordern, nach dem Gewinn der drei Goldmedaillen bei den Weltreiterspielen. Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, aber nach den Erfolgen in Kentucky wäre die Entscheidung, den Hengst zu verkaufen, „zum richtigen Zeitpunkt gefallen.“ Man erkenne die Leistung von Edward Gal als Reiter und Ausbilder an und werde ihn auch weiter mit guten Pferden unterstützen.

 

„Gut für die Zucht und den deutschen Sport“

 

Paul Schockemöhle meinte, sollte er den Hengst wirklich bekommen, so wäre „das gut für die Zucht und für den deutschen Sport“. Damit hat sich der Südoldenburger, dem im Alter von 18 Jahren seine Hennen täglich 1,5 Millionen Eier legten, eigentlich auf einen Deutschen im Sattel festgelegt, was bei ihm aber nicht heißt, dass er sich daran auch halten werde oder müsse. Paul Schockemöhle macht sich seine eigenen Gesetze. So ist beispielsweise nun aus Österreich zu vernehmen, Elisabeth Max-Theurer (54) wolle mit ihrem prall gefüllten Portefeuille ebenfalls in eine Besitzerclique einsteigen, um ihre Tochter Victoria (24) über die Vierecke dieser Welt auf Totilas schweben zu sehen, und mit von der Partie war auch mal die englische Grand-Prix-Reiterin Emma Hindle. Inzwischen wird auch davon geredet, möglicher neuer Reiter wäre Matthias-Alexander Rath, der von den Weltreiterspielen in Kentucky mit einer Team-Bronzemedaille zurückkehrte. Ann Kathrin Linsenhoff, Ehefrau seines Vaters, müsste bei einer Beteiligung an  Totilas kaum auf eine zweite Tasse Kaffee zum Frühstück verzichten.

Begierde auf den Hengst zeigte auch das Gestüt „Blue Hors“ in Dänemark: Besitzer „Legoland“. Über den Herrscher der Legosteine sagte mal der unvergessene Bodenpapst Hermann Duckeck, der wäre der einzige Bürger in Dänemark, der bei der Steuererklärung einen beliebigen Gewinnbetrag selbst eintragen dürfe - ohne gerügt zu werden.

 

Deprimierter Dreifach-Weltmeister Edward Gal...

 

In der Niederlande, inzwischen die führende Dressur-Nation der Welt, schwanken die Emotionen zwischen Verständnis und Empörung. Nationalcoach Sjef Janssen (60): „Ein schwerer Verlust für die niederländische Dressur, vor allem ein Drama um Edward Gal, der fest damit gerechnet hatte, den Hengst bis zu den Olympischen Spielen in zwei Jahren in London reiten zu können.“

 

Edward Gal (40), der seit den Europameisterschaften im letzten Jahr in London ungeschlagen ist, Doppel-Europameister wurde, den Weltcup gewann und die Weltreiterspiele in Kentucky mit drei Goldmedaillen verließ, in Grand Prix, Grand Prix Special und Kür die bisher erreichten Höchstmarken an Punkten hält, sagte nun in Oslo während eines Turniers, die Gerüchte um den Verkauf hätten sich in den letzten Wochen vermehrt, „doch noch steht der Hengst bei mir in einer Box, weil die Auswertung von Blutuntersuchungen noch nicht vorliegt. Aber alles wird wohl in den nächsten Tagen über die Bühne gehen.“ Als die Gebote für Totilas immer rascher nach oben schnellten, „war mir klar, dass der Hengst verkauft wird. Da konnte der Besitzer nicht widerstehen.“ Man spricht von einer Verkaufssumme zwischen zehn und 14 Millionen Euro...

 

 

 

 

 


Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>