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...und dann strich der Weltverband den Pferdewechsel ohne große Debatte PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Max E.Amann/ DL   
Freitag, 05. August 2022 um 13:15

Herning. Zum zweiten Mal nach 2018 wird in Herning der Titel um die Springreiter-Weltmeisterschaft ohne Finale mit Pferdewechsel vergeben. Bei den vorausgegangenen 18 Championaten waren die Schlussrunden der besten vier Reiter aus den Qualifikationen unbestritten jeweils der Höhepunkt – der Weltverband änderte die Regel 2016 ziemlich in aller Stille, wie der Schweizer Autor Max E.Amann vor sechs Jahren in der PferdeWoche publizierte.

Im Rahmen der Weltmeisterschaften in Dressur, Paradressur und Voltigieren ab diesem Freitag findet im dänischen Herning in der kommenden Woche auch die Weltmeisterschaft im Springreiten statt. Es sind die insgesamt 23. Championate seit 1953. 1965, 1970 und 1974 wurden eigene Welttitelkämpfe für die Damen ausgeschrieben, jedoch ohne Finals mit Pferdewechsel. Letztmals Weltmeister nach dem Modus, neben dem eigenen auch die drei Pferde der Konkurrenten über den jeweils gleichen Parcours zu steuern, war 2014 bei den Weltreiterspielen in der Normandie der Niederländer Jeroen Dubbeldam. Zu den Befürwortern der Weltmeisterschaft mit Pferdewechsel gehörte Zeit seines Lebens Deutschlands erster Titelträger Hans Günter Winkler (1954 und 1955), der sagte; „Es heißt ja Springreiter-Weltmeisterschaft – nicht Weltmeisterschaft der besten Reiter-Pferde-Paare…“

Doch auf der Generalversammlung des Reiter-Weltmeisterbandes (FEI) 2016 in Tokio änderte sich alles, wie Max Ammann festhält. In seinem Beitrag (Dezember 2016) für das Schweizer Magazin PferdeWoche heißt es. „Überschattet von der monatelangen Kontroverse um den vierten Reiter mit oder nur drei ohne Streich­resultat bei Olympia wurde von der FEI in aller Stille eine ebenso kontroverse Reglementsänderung vorbereitet und an der GV in Tokio beschlossen: die Abschaffung des Pferdewechselfinals der Springreiter-WM.

Man kann verschiedener Meinung über das Pferdewechselfinale sein – Argumente dafür und dagegen später. Aber die Art und Weise, wie die Abschaffung zustande kam, befremdet. Vor 18 Monaten wurde der Pferdewechsel beim FEI-Sportforum diskutiert. Von Seiten der anwesenden Reiter kam keine Opposition gegen eine mögliche Abschaffung. Seither hörte man, bis November 2016 in Tokio, nichts. Man kann annehmen, dass die FEI-Springkommission sich mit der Frage Pferdewechsel ja oder nein befasste – und beschloss, die Abschaffung zu beantragen. Vorsitzender der Springkommission war der Amerikaner John Madden – Ehemann von Beezie Madden, die zweimal, 2006 und 2014, im Pferdewechselfinal mitritt und einmal Zweite und einmal Dritte wurde. Von den internationalen Reitern, die nach dem Tokio-Entscheid befragt wurden, war sie die einzige, die sich klar gegen den Pferdewechsel aussprach. Einige, wie der Weltmeister von 2010 (Philippe Lejeune/ Belgien) und Edwina Alexander (Australien) als Vierte 2006 in Aachen waren unentschieden.

Das Finale mit Pferdewechsel ist zweifellos die spektakulärste Formel aller Spring­championate. Die 16 Ritte, mit den Vorbereitungsminuten im Ring nebenan, bieten allerbeste Unterhaltung. Der sportliche Wert ist dagegen fragwürdiger. … Es ist auch offensichtlich, dass das Erreichen der letzten vier, und damit die Qualifikation für den Pferdewechselfinal, fast immer die größere Leistung ist als das Siegen im Finale. … Etwas störend auch, dass das Finale mit vier Reitern ausgetragen wird. Denn der Viertplatzierte muss vor der Siegerehrung die Arena als enttäuschter Verlierer verlassen.

Die Idee hatten die Franzosen

Die Idee für den Pferdewechsel hatten die Franzosen. Sie verwendeten die Formel erstmals für ihre Landesmeisterschaft 1949. Als die FEI für 1953 endlich eine Spring-WM vorsah, übernahm sie den französischen Modus. Nicht verwunderlich, denn die Franzosen dominierten damals die FEI. 1953 kam es im Pariser Parc des Princes zur ersten Weltmeisterschaft. 20 Reiter aus elf Nationen nahmen teil – die Briten boykottierten die ihnen nicht genehme Formel. Der Spanier Paco Goyaga siegte mit acht Fehlerpunkten vor Fritz Thiedemann, dahinter zwei weitere Große jener Zeit: Pierre Jonquères d’Oriola und Piero d’Inzeo. 1954 und 1955 siegte Hans Günter Winkler, ...1956 und 1960 gewann jeweils Raimondo d’Inzeo. … 1966 der Franzose Pierre Jonqueres d`Oriola in Buenos Aires. Ab 1970 einigte man sich auf den Vierjahresrhythmus. Jene WM von La Baule 1970 verdient zweierlei Interesse: Einmal war es nach den Olympischen Spielen 1964 von Tokio, der WM 1966 in Buenos Aires und den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko das erste Aufei­nandertreffen der Welt­elite in Europa seit 1960. Dann überzeugte auch das Finalquartett: David Broo­me, Graziano Mancinelli, Harvey Smith und Alwin Schockemöhle endeten in dieser Reihenfolge.

Pferdewechsel schon einmal auf der Kippe

Nach Hickstead 1974 wollte die FEI eine Mannschaftswertung einführen und stellte gleichzeitig den Pferdewechsel in Frage. Der 1977 in Genf gegründete «International Jumping Riders Club» tagte im Mai 1977 in La Baule und beschloss, der FEI die Beibehaltung des Pferdewechsels vorzuschlagen. … 1978, 1982 und 1986 siegten mit Gerd Wiltfang, Norbert Koof und Gail Greenough aus Kanada, als erste Amazone, mit jeweils vier Nullfehlerrunden. Aachen 1986 erlebte gleichzeitig die Demütigung von Pierre Durand (Frankreich), der mit 32 Strafpunkten im Finale Letzter wurde.

1974 in Hickstead starteten übrigens erstmals zwei Schweizer, sowie als erster Profi im bisher blütenweißen US-Amateurteam der damals höchst erfolgreiche Rodney Jenkins bei einer Weltmeistrerschaft. 2006, zum fünften Mal in Aachen, qualifizierten sich drei Amazonen für das Finale, aber der Titel ging an Jos Lansink. 2010 in Lexington gewann überraschend der Belgier Philippe Le Jeune vor dem Saudi Al-Sharbatli, und 2014 holte sich Jeroen Dubbeldam nach Olympischen Spielen 2000 und vor EM 2015 den zweiten großen Titel.

Weltmeisterin 2018 in Tryon/ USA beim ersten Championat ohne Pferdewechsel wurde Simone Blum (Zolling) auf der Stute Alice. Sie ist in Herning nicht am Start.

 

 

 

 

 


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