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Michael Jung - wer sonst an der WM-Spitze nach Dressur PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Helkenberg/ FN/ DL   
Freitag, 16. September 2022 um 19:57

Pratoni del Vivaro. Mit einer persönlichen Bestleistung hat Michael Jung die Führung bei den Vielseitigkeits-Weltmeisterschaften in Pratoni del Vivaro unweit von Rom übernommen. Als letzter deutscher Starter erzielte er mit fischerChipmunk FRH nicht nur das beste Ergebnis der fünf deutschen Paare, sondern steht damit auch ganz oben auf der vorläufigen Ergebnisliste. Der zweimalige Olympiasieger setzte damit ein Ausrufezeichen hinter eine spannende Aufholjagd, denn die Dressur hatte für die deutsche Equipe zunächst etwas enttäuschend begonnen.

Mit der wahrlich nicht ganz glücklichen Startnummer eins war Christoph Wahler (Bad Bevensen) mit Carjatan S am ersten der beiden Dressurtage ins Viereck gestartet und hatte die Prüfung mit 32,8 Minuspunkten (Platz 54) beendet. Aufkommender Wind warf einen der Buchstaben neben dem Viereck um und brachte Sandra Auffarths Viamant du Matz aus dem Konzept. Die glänzend begonnene Dressur der Ex-Weltmeisterin endete mit 31,3 Minuspunkten auf Platz 38. Am zweiten Tag wendete sich dann das Blatt. Olympiasiegerin Julia Krajewski zeigte mit Amande de B’Neville eine Dressur mit Höhepunkten vor allem in den Verstärkungen und verließ mit 26,0 Punkten die Bahn – am Ende des Tages Platz zwölf. Den Vogel schoss allerdings Michael Jung mit fischerChipmunk FRH ab, der schon am frühen Nachmittag mit seiner Glanzvorstellung die Messlatte extrem hoch legte. An ihm kam auch keiner mehr vorbei. „Wir hatten am ersten Tag, sage ich mal, einfach nicht die richtigen Reithosen an. Wir hatten ja auch schon mit Startnummer nicht unsere Wunschposition bekommen. Aber ich glaube, wir haben uns da jetzt rausgearbeitet und jetzt schauen wir auf die Geländeprüfung“, sagte Bundestrainer Peter Thomsen.

Für das deutsche Team bedeuteten die Dressurergebnisse insgesamt 76,1 Minuspunkte, mit denen es vom siebten Platz am ersten Tag auf den zweiten Platz im Zwischenstand vorrückten. Der Abstand auf die US-Amerikaner mit 76,6 Minuspunkten ist jedoch hauchdünn. Spitzenreiter nach der Dressur sind mit Abstand die Titelverteidiger aus Großbritannien mit nur 69,2 Minuspunkten.

Auch in der Einzelwertung geben gleich zwei Britinnen hinter Michael Jung den Ton an. So blieb auch Teamreiterin Laura Collett mit dem Holsteiner London in der Einzelwertung unterhalb der 20er Marke. Mit 19,3 Minuspunkten rangiert sie auf Platz zwei vor ihrer Landsfrau Yasmin Ingham mit Banzai du Loir. Die WM-Debütantin, in diesem Jahr Zweiter beim CCI5*-L Lexington (hinter Michael Jung), startet als Einzelreiterin. Sie nimmt 22,0 Minuspunkte mit ins Gelände – bisheriger Platz drei.

Einen sehr guten Einstand in ein „Senioren-Team“ gab in der Dressur Alina Dibowski (Döhle) mit Barbados. Die erst 21-jährige deutsche Einzelreiterin beendete ihre Dressur mit 30,6 Minuspunkten auf Platz 35 von insgesamt 88 Startern.

Die deutschen Dressuren im Rückblick 

Persönliche Bestleistung für Michael Jung


Tosender Applaus auf den voll besetzten Rängen brandete auf, als Michael Jung und fischerChipmunk FRH das Viereck verließen. Die Richter sahen es ähnlich und zwei von ihnen spendierten für die letzte Linie und das Halten sogar die Höchstnote 10. Am Ende belohnten sie die ein- und ausdrucksvolle Vorstellung mit 81,2 Prozent – umgerechnet 18,8 Minuspunkte.„Ja, er hat sich super reiten lassen. Es ist ja alles nicht so selbstverständlich. Aber fischerChipmunk ist ein unglaubliches Pferd. Ich kenne ihn jetzt immer besser in der Vorbereitung. Es ist einfach ein gigantisches Gefühl, wenn man (ins Viereck) reinreitet und merkt, er ist voll da und man kann das Ganze, das man trainiert hat, voll abrufen. Das machte einen schon stolz als Reiter.“

Mit seinem Ergebnis dürfte Jung gemeinsam mit Julia Krajewski auch die deutsche Mannschaft weiter nach vorne gebracht haben. Am ersten Tag hatte diese noch auf Platz sieben rangiert. „Der Druck erhöht sich, aber man darf trotzdem nichts anders machen. Deswegen habe ich versucht, es wie bei jedem anderem Turnier zu machen und dem Pferd Ruhe und Normalität zu übermitteln. Man sieht, wie schnell das auch unglücklich laufen kann“, sagte Jung und spielte dabei auf das Pech von Sandra Auffarth an, während derer Dressur einer der Buchstaben des Dressurvierecks vom Winde verweht wurde. „Mal sind sich die Richter nicht so ganz einig, mal kommen äußere Einflüsse wie Regen oder Wind dazu, tausend Sachen, die man nicht so in der Hand hat.“

WM-Premiere auf dem Viereck souverän gemeistert


Als vorletztes Paar für Deutschland startete Einzelreiterin Alina Dibowski mit Barbados ins Viereck, mit dem sie bereits als Juniorin und Junge Reiterin erfolgreich war. Im vergangenen Jahr gehörten sie noch zum Goldteam der U21-Europameisterschaften. Für beide war es der erste Auftritt bei einem „Senioren“-Championat – und ein gelungener. "Das Pferd ist kein Bewegungskünstler, aber sie hat nach meiner Meinung alles richtig gemacht", lobte Bundestrainer Peter Thomsen das "Küken" im Team. Mit ihren 21 Jahren ist Alina Dibowski die Jüngste im Starterfeld überhaupt. Die Richter vergaben 30,6 Minuspunkte für die Vorstellung. „Ich kann noch gar nicht viel dazu sagen, ich muss es mir erst einmal anschauen und die Punkte analysieren. Im ersten Moment hätte ich mir tatsächlich etwas mehr erhofft, aber es sind Weltmeisterschaften und da sind sie natürlich auch strenger. Und vielleicht habe ich in der ein oder anderen Lektion ein paar Punkte liegenlassen. Aber im Ganzen bin ich erst einmal zufrieden, auch mit der Performance von meinem Pferd, also kann ich gar nicht meckern“, sagte die Reiterin. 

Als Unterstützung für Alina Dibowski und als „Groom“ mit dabei ist ihr Vater Andreas Dibowski, Mannschaftsolympiasieger und vielfacher Championatsteilnehmer für Deutschland. Er sei vor allem bei der Vorbereitung auf den Geländeritt eine große Hilfe, sagte sie:. „Da ist er die Perfektion schlechthin und ich hoffe irgendwann, seinem Stil wirklich annähernd gerecht zu werden. Jetzt hier übernimmt er natürlich alle Sachen, die so anfallen und ansonsten reicht seine Präsenz – das beruhigt mich schon.“

Gelungener WM-Einstieg für Julia Krajewski

Endlich llief es auch für die deutschen Reiter wie geplant. Julia Krajewski und Amande de B’Neville zeigten sich im Viereck von ihrer besten Seite. Entsprechend zufrieden war die Olympiasiegerin auch nach ihrem Ritt. „Ich war mit meinem Pferd sehr zufrieden. Sie hatte ein paar tolle Höhepunkte. Die zweite Hälfte vom Schritt war ein bisschen bedenklich, aber es ging noch, dafür stand sie gut, zeigte tolle Verstärkungen und die Wechsel waren auch gut“, sagte sie. „Es ist eine lange Aufgabe, die drei Minuten von Tokio lagen uns besser, aber viel besser kann sie nicht gehen. Vielleicht noch ein bisschen geschmeidiger und ein paar Kleinigkeiten hier und da, aber man muss einfach auch wissen, wie die Möglichkeiten des Pferdes sind.“ Für ihre Vorstellung erzielten sie 26,0 Minuspunkte – vorerst Platz vier, was sich jedoch bis zum Ende des Tages noch ändern kann.

Die beiden ersten deutschen Reiter – Christoph Wahler mit Carjatan S und Sandra Auffarth mit Viamant du Matz – waren in der Dressur etwas unter ihren Möglichkeiten geblieben. Fühlte sich Julia Krajewski dadurch unter Druck gesetzt? „Den Druck hat man ja immer für sich selber. Man möchte ja immer so gut sein wie möglich und denkt nicht, och, wir haben schon zwei Mal 20, es reicht wenn ich mit 35 Punkten da rauskomme.“

Was schon beim Vormustern auffiel: Julia Krajewski, die vor zehn Jahren Sportsoldatin war und den Rang einer Hauptgefreiten hat („Bin nicht ganz so weit gekommen in meiner Karriere…“) trägt in Pratoni Uniform. „Die Bundeswehr bietet Sportsoldaten an, für eine gewisse Zeit eine Wehrübung zu machen und unterstützt uns dann ein bisschen. Ich habe das letztes Jahr auch schon gemacht, aber in Tokio durfte ich nicht in Uniform reiten“, erzählte sie. In diesem Jahr habe sie offiziell angefragt und die Erlaubnis erhalten. "Die Bundeswehr tut sehr viel für den Sport, wovon auch viele unserer Nachwuchsreiter profitieren. Da möchte man ja auch mal etwas zurückgeben." 

Sandra Auffarth und der umgefallen Buchstabe


Einen glänzenden Start legten Sandra Auffarth und ihr Viamant du Matz hin und kurzfristig sah es nach einer guten Platzierung aus. Dann jedoch warf der aufkommende Wind einen der Buchstaben am Viereck um, direkt neben dem Fuchswallach, der darauf kurz angaloppierte. Im weiteren Verlauf kamen kleinere Fehler dazu. Ergebnis: 31,1 Minuspunkte. „Er fing sehr ausdrucksstark an“, sagte Bundestrainer Peter Thomsen. „Danach war ein bisschen Spannung drin. Auch der Galopptour merkte man an, das Pferd war nicht ganz losgelassen, vielleicht hat er sich wirklich ein bisschen erschrocken“ sagte er. „Am Ende hat sie es aber sehr gut nach Hause gebracht und nun leben wir damit, schauen wie es morgen ist und dann geht es weiter.“ 

Sandra Auffarth selbst zu ihrem Ritt: "Er (Viamant du Matz) ist sehr reaktionsschnell, was im Gelände gut ist, aber nicht so, wenn so ein Buchstabe umfällt. Ich hatte so das Gefühl, seit dem guckte er immer so ein bisschen zur Seite, was noch umfallen könnte. Ansonsten ist er super in Form, fühlte sich die Tage gut an, da habe ich mir doch ein bisschen mehr erhofft. Aber es ist nun einmal so. Es sind eben kleine Fehler jetzt passiert. Ich glaube trotzdem, dass das hier kein Dressurturnier ist und dass man wirklich nach vorne gucken muss.“ Verärgert wegen des umgefallen Buchstabens sei sie aber nicht: "Am Ende ist das der Sport, wir haben einen Outdoor-Sport. Ich weiß noch, als ich in London reingeritten bin, ist das ganze Dach vom Richterhäuschen weggeflogen, da bin ich heute mit dem Buchstaben gut weggekommen, würde ich sagen.“

 

Christoph Wahler etwas enttäuscht 


"Mist", sagte Christoph Wahler nach seinem Ritt. Sein Holsteiner Schimmel Carjatan S (v. Clearway) schien sich an irgendwas gestört zu haben, so dass beide Trabverstärkungen misslangen. Im weiteren Verlauf fanden beide wieder gut zusammen, zeigten eine gute Schritt- und Galopptour und ein gutes Halten, so dass am Ende ein Ergebnis von 32,8 Minuspunkte für sie heraussprang. „Er war eigentlich sehr entspannt, war auch vorher super entspannt“, sagte Christoph Wahler. Offenbar habe er sich vor dem Lostraben vor etwas erschrocken, „wo ich dann mit meiner Hilfengebung nicht so dran- oder durchgekommen bin, wie ich es normalerweise kann. Ich bin ein bisschen enttäuscht von mir, dass ich ihm da nicht so helfen konnte, weil er an sich hier einen guten Job machen wollte. Er ist gut Schritt gegangen, hat gut gehalten, ist gute Wechsel gesprungen. Insgesamt war die Galopptour für eine richtig gute Aufgabe und dann ist es natürlich ärgerlich, wenn die Trabtour so kaputt ist“, so Wahler weiter. "Normalerweise kann er eine Dressur Mitte 20 gehen, mit den Möglichkeiten, die er hat, sogar noch weniger. Insofern ist das natürlich eine Riesenenttäuschung, wenn man das hier nicht abrufen kann.“

Bundestrainer Peter Thomsen lobte: „Er hat das gewaltig wieder rausgerissen. Das Pferd da wieder zurückzukriegen, da gehören ganz gewaltig Nerven dazu und Fingerspitzengefühl. Er hat nachher noch richtig gepunktet. Natürlich wäre er ohne die Fehler viel weiter vorne gewesen. Aber man muss sagen, ich bin von der Leistung, wie er die Situation gelöst hat, total begeistert. Jetzt werden wir am Ende gucken, wenn alles zusammenaddiert wird, ob da was geht oder nicht. Ich glaube, die Dressur wird die Prüfung hier nicht entscheiden."

Alle Informationen zur WM, dem Team, den deutschen Pferden sowie den Wettkampf- und TV-Zeiten gibt es unter www.pferd-aktuell.de/wm2022/vielseitigkeit-in-pratoni-del-vivaro.

 

 

 

 

 

 


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