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Wie gut, dass Deutschland noch das "Weltfest des Pferdesports" in Aachen hat PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Donnerstag, 02. März 2023 um 17:54

Valkenswaard. An diesem Wochenende beginnt in Doha die 16. Global Champions Tour der Springreiter, Deutschland ist nur noch mit Riesenbeck dabei. Der deutsche CHIO in Aachen ist gleichzeitig das letzte ganz große Turnier von Klasse und Preisgeld in Deutschland…

2006 lockte der niederländische Springreiter und Visionist Jan Tops (62) die besten Springreiter der Welt zu seiner 1. Global Champions Tour. Er hat die Serie nicht erfunden, nur den Titel. Ansonsten hat der clevere Niederländer, selbst Mannschafts-Olympiasieger 1992 in Barcelona, nichts anderes gemacht, als dem bekannten „Röhren der Hirsche“ seiner Gilde zu folgen, dem Ruf des Geldes. Und nichts im Springsport übt diese magnetische Kraft aus wie „Asche“, so wird über Geld in der Branche nach wie vor geredet. Tops hat bei Paul Schockemöhle und der Riders Tour abgespickt, beim Weltcup von Max Ammann, bei Veranstaltern und natürlich den Reitern selbst. Er lässt Flugzeuge chartern, in denen er die Reiter mit ihren millionenteuren Pferden, Tierärzte, Stewards und sonstiges Begleitpersonal an jeden ausgesuchten Punkt der Erde fliegen, wo der Tops-Zirkus gastiert. Und er kann mittlerweile aussuchen, wo die Rösser über die Latten springen. Und wer dabei sein will, kommt als Vip und bezahlt entsprechend. Auf normale Besucher legen Tops und sein Manager keinen Wert. Ein Tisch in Miamii Beach kostet 35.000 US-Dollar, dort musste gar eine Warteliste angelegt werden, so groß waren die Vorbestellungen.

Als Tops 2006 an die Öffentlichkeit ging, hatte er alles in trockenen Tüchern, vor allem den für Firmen unwiderstehlichen Köder Fernsehen an der Angel und demzufolge auch die Sponsoren an der Hand. Die Reiter selbst musste er nicht groß bitten. Wenn sie nichts nämlich könnten, doch ein jeder vermag die Ausschreibungen zu lesen und zu verstehen. Und dort stehen jeweils die offiziellen Gewinngelder offen gedruckt, und am angenehmsten lesen sich dort die Preisgelder der Global Champions Tour. Jan Tops weiß, wie Reiter denken.

Und dann schlug der Bäckersohn, der in Monte Carlo lebt und sich mit einem herrlichen Stadion im heimatlichen Valkenswaard bereits ein eigenes Denkmal setzte, richtig zu. Von Anfang an schüttete er Preisgelder in Millionenhöhe aus, die bis dahin unvorstellbar waren. Und alle gingen bei ihm an den Start. Und er verheimlicht auch nichts. Er legt offen, wer was und wann und wo gewann. So steht zum Beispiel zu lesen, dass der britische Olympiasieger Ben Maher als Vorjahresbester der Serie in der Saison 2022 genau 491.000 Euro an Preisgeldern holte und auf bisher insgesamt 3.356.256,31 € kommt. Damit ist er Zweiter der Gesamtgewinnerliste, denn noch mehr heimste bisher Tops-Ehefrau Edwina Tops-Alexander ein. Die Weltmeisterschafts-Vierte von 2006 in Aachen führt nach wie vor die Kladde an, mit bisher 3.865.337,12 €. Dahinter folgt als Dritter  Christian Ahlmann (Marl) mit 3.211.653,59, er war mit 645.448,72 der gewinnreichste Turnierteilnehmer auf der Tour 2022 vor dem Belgier Pieter Devos (645.448,72). Zu den Millionären der Tour insgesamt gehört auch der zweimalige deutsche Meister Daniel Deußer mit 2.306.767,19.

An diesem Wochenende beginnt die 16. Tour mit 15 Veranstaltungen und dem Finale in Prag (16. bis 19. November), Gesamtpreisgeld der Veranstaltungen vor Prag: 36 Millionen Euro. Jeder Große Preis ist mit insgesamt 1.250.000 Euro ausgepolstert, je 300.000 gehen an den Gewinner, die Maximalhöhe an Hindernissen in einem Grand Prix liegt bei 1,65 m. Deutschland mit einem Turnier ist mit Riesenbeck dabei (21. bis 23. Juli), herausgefallen sind Hamburg mit dem Großen Preis am Vorabend des Deutschen Springderbys und Berlin in der Nähe des Funkturms. Beides passte nicht, auch wenn immer anderes behauptet wird. In Hamburg hatte sich Tops ausgedacht, statt Derby der Große Preis der Tour am Finaltag, und in Berlin hatten sich Pläne zerschlagen, einen Parcours vor dem Brandenburger Turm anzulegen, mitten in der Millionenstadt, statt am Rande. Die Tour passte irgendwie nie so richtig in das Tops-Konzept, er will den zahlenden Gästen auch etwas bieten, was er kann mit seinen Turnieren in London, Rom, Cannes, St.Tropez, Madrid, Paris, New York, Stockholm, Monaco und Mexiko City.

Somit ist Deutschland wie in vielen Bereichen des normalen Lebens auch im Turniersport in Europa nur noch mehr oder minder Provinz, im Vergleich zu Frankreich, der Schweiz oder Spanien. Und dass die Tour erstmals in der Kleinstadt Riesenbeck Halt macht, ist dem besonderen Verhältnis von Tops mit Riesenbeck-Turnierchef Ludger Beerbaum zu verdanken. Gut, dass Deutschland Aachen hat und sein alljährliches "Weltfest des Pferdesports"...

 

 

 


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