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Nichts im Springreiten - alle drei Weltcups dafür im Voltigieren PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: fn-press/ DL   
Sonntag, 09. April 2023 um 19:15

Der 11 Jahre alte Westfalen-Hengst United Touch S war unter seinem Reiter Richard Vogel für ein so schweres Turnier mit fünf Runden kräftemäßig überfordert - dennoch war das Paar beste deutsche Kombination in Omaha

(Fotos: Stefan Lafrentz)

Omaha/ USA. Das Weltcupfinale in drei Disziplinen in Omaha/ US-Staat Nebraska brachte wie erwatet in den Dressur durch Jessica von Bredow-Werndl und unglaublich im Voltigieren Schlagzeilen für die deutschen Medien, im Springen war dagegen im deutschen Lager nichts los...

Schwedens Weltmeister und Weltranglisten-Erster Henrik von Eckermann (41) gewann die erste von drei Prüfungen um den 43. Weltcup im Springreiten und stand am Ende ebenfalls ganz vorne als erster Pokalsieger seines Landes in der langen Geschichte dieses Wettbewerbs. Der Team-Olympiasieger und Einzelzweite der Sommerspiele in Tokio 2021, der in der Nähe von Roermond/ NL zusammen mit Lebenspartnerin Janika Sprunger einen Ausbildungs- und Handelsstall betreibt, siegte im Zeitspringen zum Auftakt des Finals in Omaha/ US-Staat Nebraska, wurde Zehnter mit einem Abwurf in der zweiten Konkurrenz und platzierte sich ebenfalls mit dem belgischen Wallach King Edward im dritten Wettbewerb zusammen mit drei Kollegen als Zweiter hinter Sieger Denis Lynch (Irland) auf Brooklyn Heights. In der Gesamtwertung lag er am Schluss mit fünf Strafpunkten vorne und kam auf ein Gesamtpreisgeld von 233.750 Euro. Dahinter in der Gesamtwertung folgten der gleichaltrige Niederländer Harrie Smolders auf Monaco (9 Strafpunkte) und die 25 Jahre alte US-Amerikanerin Hunter Holloway auf der Schimmelstute Pepita Con Spita (11).

Von den deutschen Tieonehmern kam keiner am Ende an die Sonne. Als Bester wurde Richard Vogel (Dagobertshausen) auf mit dem Hengst Untited Touch S Achter (15 Fehlerpunkte). Wie fast zu erwarten war, vermochte der Hengst mit seiner fast staunenswerten Spungtechnik bis zum Ende nicht durchzuhalten. "Wir hatten eine super Weltcup-Saison, aber im Finale waren wir unterm Strich zu weit weg von der Spitze, auch wenn einige Pferde hier gut gesprungen sind und gute Runden gezeigt haben. Von den fünf Paaaren waren nur zwei im letzten Umlauf dabei. Wir hatten uns mehr ausgerechnet", lautete das Fazit von Bundestrainer Otto Becker. "Das waren wirklich schwere Prüfungen, die Halle war nicht zu groß, die Springen waren sehr technisch. Jetzt steht die Außensaison an, das wird einigen Pferden leichter fallen, und draußen werden die Karten neu gemischt. Trotzdem liefert uns so ein Turnier über mehrere Tage wichtige Informationen und man kann sehen, wie sich Reiter und Pferde über diesen Zeitraum präsentieren“, so der ehemalige Weltcupsieger.

In beeindruckender Form hatten sich Richard Vogel und der elfjährige Westfale United Touch S vor allem in der zweiten Wertung präsentiert und das Springen im Stechen für sich entschieden. Im ersten Umlauf des Finales unterliefen ihnen jedoch drei Hindernisfehler. "Ich habe ehrlich gesagt ein bisschen zu viel Angst vor der letzten Linie gehabt und habe United zu sehr aus der Kraft springen lassen. Die Fehler gehen total auf meine Kappe. In der zweiten Runde habe ich versucht, das Ganze wieder etwas lockerer anzugehen und er ist super gesprungen." Vogel nehme viel Erfahrung aus Omaha mit nach Hause: "Die erste Runde war zwar ein Rückschlag für das Wochenende, aber das war gut für meinen Werdegang. Aus Fehlern lernt man, und wir werden es beim nächsten Mal hoffentlich besser machen."  

Ebenfalls in den finalen Umlauf geschafft hatten es Janne Friederike Meyer-Zimmermann (Pinneberg) und Messi van't Ruytershof. "Für mich war es ein Highlight, hier dabei zu sein. Durch Corona und meine Schwangerschaft hatte Messi noch gar nicht so viel Routine in der Halle. Es ist seine erste Hallensaison auf Fünf-Sterne-Niveau, und die Halle hier war schon sehr anspruchsvoll. Es war eng, die Sprünge kamen schnell und sicherlich war der ein oder andere Fehler ein Routinefehler, aber ich bin stolz, wie er sich hier gezeigt hat." Mit je einem Abwurf kam das Paar aus den beiden Umläufen des Finales, damit schlossen die beiden ihr erstes Weltcup-Finale auf Rang 15 ab. 

Knapp nicht in den zweiten Umlauf geschafft hatten es Marcus Ehning (Borken) und Priam du Roset als 21. "Es lief mit dreimal einem Fehler natürlich nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber Priam ist grundsätzlich gut gesprungen, und wir nehmen beide hier viel mit", sagte Ehning, der zum 20. Mal in einem Finale dabei war. Trotz seiner Routine sei es immer wieder eine Herausforderung, ein neues Pferd an solche Aufgaben heranzuführen: "Das motiviert mich."  

"Ich bin definitiv mit anderen Erwartungen hierher gefahren. Nach dem ersten Tag waren natürlich die Hoffnungen dahin, und auch wenn wir uns mit den beiden folgenden Runden noch einmal aus der Affäre gezogen haben, bin ich natürlich nicht zufrieden", sagte Gerrit Nieberg(Münster). Sein Wallach Blues d'Aveline CH war im Zeitspringen nicht in seiner gewohnten Form, so dass es trotz der zwei weiteren guten Runden am Ende nur Platz 26 wurde. 

 

 

Deutsche Sieger beim Weltcup-Finale in Omaha: (v.l.n.r.) Kathrin Meyer, Sonja Meyer, Chiara Congia, Justin van Gerven, Alexandra Knauf und Jannik Heiland. 

 

Statt der Springreiter standen dafür neben den Dressurdamen vor allem die deutschen bei den drei Weltcup-Finals im Mittelpunkt. Sie nahmen alle drei Pokale in Empfang: Kathrin Meyer im Einzelvoltigieren der Damen, Jannik Heiland bei den Herren, und auch das Weltmeister-Duo Justin van Gerven und Chiara Gongia krönte seinen letzten sportlichen Auftritt mit einem Sieg. Den Erfolg fürs deutsche Team und seinen neuen Bundestrainer Kai Vorberg komplettierten Diana Harwardt und Peter Künne mit Platz zwei, Julia Sophie Wagner mit Platz drei und Julian Wilfling mit Platz vier.

Den Anfang machten auch am zweiten Wettkampftag des Weltcupfinales Voltigieren die Damen. Gestartet wurde in umgekehrter Reihenfolge nach dem Technikprogramm, das die Einzelvoltigierer bereits am Donnerstag absolviert hatten. Als dritte Starterin lief Julia Sophie Wagner aus Leipzig in den Zirkel ein. Die 25-Jährige war im Technikprogramm etwas schlecht weggekommen und damit auf Platz sechs gelandet. Bei ihrem zweiten Auftritt in der großen Arena wurde zunächst die falsche Musik angespielt, dieser Fehler jedoch rasch korrigiert. Mit einer gelungen Vorstellung ihrer WM-Kür gelang der Vize-Weltmeisterin sogar noch der Sprung aufs Treppchen. 8,506 Punkte gab es dafür, im Gesamtergebnis bedeutete dies 7,791 Punkte ind Platz drei. „Das war richtig cool, ich war vorher mega aufgeregt, ich weiß eigentlich gar nicht warum. Aber als ich drin war, bin ich gut runtergekommen, habe mich gut mit dem Pferd zusammengefunden und bin stolz, was wir gezeigt haben“, sagte sie im Anschluss. Wie viele andere auch in diesem Weltcup-Finale startete auch Julia Sophie Wagner nicht mit ihrem gewohnten Pferd. Statt mit Giovanni waren DSP Sir Laulau und Longenführer Hendrik Falk ihre Partner.

Vorletzte Starterin bei den Damen war die Schweizerin Danielle Bürgi mit dem zur Verfügung gestellen Best Brew. Sie stellte ihr neues Kürprogramm vor, das von den Richtern mit dem Spitzenergebnis von 8,599 belohnt wurde. Ihr Gesamtergebnis von 8,346 Punkte reichte jedoch nicht aus, um den Sieg von Kathrin Meyer zu gefährden. Die 22-jährige Hamburgerin, im vergangenen Jahr WM-Vierte, hatte sich im Technikprogramm auf Platz eins gesetzt und kam am Ende auf 8,428 Punkte. Kathrin Meyer trat bei ihrer Weltcup-Premiere zusammen mit ihrem eigenen Pferd San Classico S an, longiert von ihrer Mutter Sonja Meyer. In Omaha präsentierte sie sich im neuen, neongrünen Outfit und mit einer neuen und sehr athletischen Kür. „Es war ein bisschen Arbeit heute, weil ich gleich am Anfang gemerkt habe, dass San Classico an einer Seite nicht hundertprozentig auf dem Zirkel war. Aber das kenne ich manchmal von ihm, und ich weiß damit umzugehen, deshalb war für mich klar, dass es gut laufen wird“, sagte sie. Bis auf ein Element konnte sie ihr neues Programm wie geplant zeigen. (Kürergebnis 8,556 Punkte).

Erster Weltcup-Sieg für Jannik Heiland

Während Kathrin Meyer gleich ihren ersten Start in einem Weltcup-Finale in einen Sieg verwandeln konnte, musste Jannik Heiland darauf etwas länger warten. 2019 war er bereits Zweiter, in Omaha klappte es nun mit dem Sieg. Wie Meyer ging der 30-jährige Ingenieur aus Wulfsen mit San Classico S und Sonja Meyer an den Start und erhielt für seine routinierte Kür-Vorstellung die höchste Punktezahl: 8,666 – insgesamt 8,551 Punkte. In die Freude über den Sieg mischte sich etwas Wehmut, denn es war das letzte Mal, dass er diese Kür zeigte, deren Musik dafür im vergangenen Jahr speziell für ihn komponiert worden war. Als WM-Dritter zählte er in Omaha zu den Favoriten auf den Titel. „Ich wusste schon, dass hier vieles möglich ist. Aber ich habe versucht, mich auf mich zu konzentrieren und mein Ding durchzuziehen und das ist ja auch ganz gut gelungen“, sagte er.

Sein engster Verfolger war der erst 16-jährige Sam Dos Santos aus den Niederlanden, Shooting Star der Saison 2022, der sich ebenfalls an eine neue Kür wagte, aber neben ein paar Wacklern auch einen Bodensprung verpatzte. Dafür gab es 8,152 Punkte, die zusammen mit dem Ergebnis aus dem Technikprogramm für insgesamt 8,052 Punkte sorgten. Damit wurde Dos Santos Zweiter vor dem Schweizer Andrin Müller (Endstand 7,514) .

Vierter bei den Herren wurde – wie schon bei WM in Herning – der 27-jährige Julian Wilfling aus Untermeitingen. Er trat mit seinem Stammpferd Aragorn und Alexander Zebrak in Omaha an. Nach dem Technikprogramm noch etwas enttäuscht, hatte Wilfling nach seiner gelungenen Kür wieder gut lachen. „Es war aufregend, heute mit noch mehr Zuschauern“, sagte er. „Ich fand, ich war gut im Flow mit meinem Pferd. Er war noch etwas nervös, wie man vielleicht auch gesehen hat, aber ich habe ihn gut unterstützen können und er ist immer besser in die Spur gekommen“, sagte er. Dies war auch der Eindruck der Richter, die seine Kür mit 8,229 Punkten – dem zweitbesten Ergebnis belohnten. Wilflings Endergebnis: 7,398.

Weltcupsieg zum Abschied

Mit einem Sieg im Pas de Deux krönte und beendete zugleich das Duo Justin van Gerven und Chiara Congia seine erfolgreiche gemeinsame Karriere. Seit 2016 trainieren die beiden gemeinsam, waren zunächst im Kölner Team, später auch im Pas de Deux gemeinsam am Start. Für Justin van Gerven war Omaha der dritte Start in einem Weltcupfinale, für Congia der zweite. Im vergangenen Jahr in Leipzig belegten sie noch Platz drei, im Sommer trumpften sie dann mit Gold bei den Weltmeisterschaften in Herning auf. In den USA zeigten die beiden Kölner zum Abschluss noch einmal ihre „Gänsehaut“-Kür zum Song „Black Magic Woman“, mit der sie in Herning Gold gewinnen konnten. Lediglich ein kleiner Ausrutscher von Justin van Gerven trübte die Abschiedsvorstellung ein wenig, änderte aber nichts mehr am Endergebnis. 8,311 Punkte für die Kür und 8,341 Punkte insgesamt, lautete ihr Resultat. „Es ist nicht so einfach, sich auf ein Pferd einzustellen, das man nicht gewohnt ist. Schon Kleinigkeiten können da einen Unterschied machen“, sagte Justin van Gerven. Anstelle ihrer Stute Highlight FRH hatte sich das Duo kurzfristig mit dem Schimmel Max anfreunden müssen, der zwar ebenfalls aus dem Kölner Verein kommt, bislang aber vor allem im Nachwuchsbereich eingesetzt wurde. Longiert wurde er von Alexandra Knauf.

Das beste Kürergebnis im zweiten Umlauf erzielten die Pechvögel der ersten Runde: Diana Harwardt (Bernau) und Peter Künne (Berlin) hatten ihren ersten Auftritt in Omaha abbrechen müssen, da sich ihr Pferd DSP Sir Laulau über die heruntergefallene Armbinde von Diana Harwardt erschrocken hatte. Zum Abschluss zeigte sich der 19-jährige Wallach an der Longe von Hendrik Falk wieder mustergültig und trug seinen Teil dazu beim, dass sie Berlin-Brandenburger am Ende auf Platz zwei vorrücken konnten. Mit 8.516 für die zweite Kür kamen sie auf ein Endergebnis von 7.876 Punkten. Hatten sie damit gerechnet? „Man weiß ja nie, was kommt. Wir waren einfach darauf eingestellt, unser Bestes zu geben, das Beste aus jedem Galoppsprung herauszuholen und den Moment zu genießen“, sagte Peter Künne.

Omaha in Zahlen

 

 

 

 


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