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Irland erstmals Erster in Rom - Deutschland Fünfter PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Samstag, 27. Mai 2023 um 14:48

Rom. Erstmals in der Geschichte des CSIO Italiens gewann Irland den Preis der Nationen – einmalig bleibt der Erfolg um die Coppa d`Oro von Deutschland…

Der Preis der Nationen des 90. Internationalen Offiziellen Sprigreiterturniers (CSIO) von Italien seit 1926 in Rom endete erstmals mit dem Erfolg einer irischen Equipe, die in der Besetzung Michael Pender auf Calais Gelding (8 und 0 Fehlerpunkte), Jack Ryan auf Mcgregor (12 und 4), Michael Duffy auf Clitschko (0 und 4) und Denis Lynch auf Vistogrand (4 und 0) angetreten war. Der Sieg war jedoch erst nach einem Stechen gegen Italien hergestellt, das nach zwei Durchgängen im Park der Villa Borghese - wie die Reiter im Grünen Rock - ebenfalls acht Strafpunkte auf der Anzeigetafel stehen hatte. Für die Iren ließ Equipechef Michael Blake Michael Pender auf dem zwölfjährigen Wallach HHS Calais antreten, für die Gastgeber deren Teamchef Marco Porro die Amazone Francesca Ciriesi auf der Westfalenstute Cape Coral von Comme Il Faut, Pender blieb fehlerfrei, Ciriesi hatte einen Abwurf, damit gingen gleichzeitig 80.000 Euro Preisgeld der mit 220.000 € dotierten Konkurrenz an Irland, an die Italiener 50.000. Auf den dritten Platz kam Rio-Olympiasieger Frankreich (12 Fehlerpunkte/ 30.000 Euro).

Im Feld der zehn Mannschaften belegte die deutsche Equipe von Coach Otto Becker auf dem wohl schönsten Platz der Welt den fünften Platz hinter Mannschafts-Weltmeister Schweden mit dem Weltcupsieger und Weltranglisten-Ersten Henrik von Eckermann auf der Stute Iliana: Beide Teams hatten je 12 Strafpunkte nach den beiden Normalumläufen, die Schweden waren jedoch im zweiten Durchgang schneller. Für Deutschland ritten Europameister Andre Thieme (48) im 42. Nationen-Preis auf Chakaria (0 und 4), Daniel Deußer (41) beim 29. Einsatz im Roten Rock mit dem Bundesadler auf Killer Queen (4 und 0), Jana Wargers (31) auf dem Hengst Limbridge (4 und 0) im 29. und Richard Vogel (26) auf United Touch (4 und nicht mehr angetreten) im erst dritten Teamwettkampf. Deutschland hatte letztmals 2012 auf der Piazza di Siena einen Preis der Nationen für sich entscheiden können.

Wie die Coppa nach Deutschland kam

Coppa Mussolini - Original in Warendorf

(Foto: Achim Begall)

In den Geschichtsbüchern des Nationen-Preises von Rom wird Deutschland immer verankert bleiben. In Verbindung mit der Coppa Mussolini, die nach 1945 in Coppa d`Oro umbenannt wurde. Doch auf Benito Mussolini geht die Trophäe zurück, die der Duce nicht nur für den Reitsport schaffen ließ, auch u,a, für die Filmfestspiele in Venedig (1934 bis 1942). Nach heutiger Schätzung ist der Pokal aus Gold und mit Edelsteinen besetzt rund 240.000 Euro wert. Für immer Besitzer sollte jenes Springreiter-Team sein, das den Cup dreimal hintereinander gewinnt. Die Italiener, damals von Stil und Erfolgen als ziemlich unschlagbar bewundert und anerkannt, hatten die Hand nach den Franzosen (1927 und 1928) bereits dran an der Coppa Mussolini, sie galoppierten nämlich 1929 und 1930 triumphierend aus dem Park der Villa Borghese mitten im Herzen der italienischen Metropole. 1931 sollten sie ihn für immer behalten können...

Für die Mitglieder der Kavallerieschule in Hannover wurde die Coppa auch zu einem begehrlichen Objekt. Viel darüber geredet wurde in damaliger Zeit öffentlich nicht, das Handy war noch lange nicht erfunden, und ein Telefon hatte kaum jemand, und in die Zeitungen kam das, was die oberste Führung des Staates und Helfeshelfer auch abhakten. Und der Reitsport war auf höchster Ebene mit ganz wenigen Ausnahmen Militärangelegenheit, so waren auch die Pferde eben Staatseigentum, mit meist Offizieren im Sattel. Und wer sie reiten durfte, wurde ebenfalls befohlen, was nicht gerade dem Erfolg schadete.

Für den CSIO in Rom 1931 verlud eine deutsche Mannschaft mit nicht, wie erlaubt für vier Reiter, sondern nur für drei auch erstmals Pferde gen Süden. Equipechef war Rittmeister von Waldenfels. Um die Coppa starteten Richard Sahla auf Wotan, Ernst Hasse auf Derby und Harald Momm auf Tora. Tora unter dem damaligen Leutnant Momm, so ist in Büchern nachzulesen, stammte von einem Hackney-Hengst und aus einer Holsteiner Stute, die den Vollblüter Blauer Vogel zum Vater hatte. Tora hatte ein unglaubliches Sprungvermögen, manchmal zu ungestüm, sie im Preis der Nationen einzusetzen, grenzte an Übermut. Vor dem Duce, der ja eigentlich zur Gratulation der italienischen Equipe auf den Ehrentribüne saß, gewann die deutsche Mannschaft mit lediglich 8,75 Strafpunkten vor den Italienern, die 15 Fehlerpunkte eingesammelt hatten. Nichts also mit der Coppa Musselini für die Italiener.

Noch 1930 kam Heinz Brandt zur Kavallerieschule in Hannover, Leutnant, voller Ehrgeiz und Tatendrang. Er hatte Prüfungen in der damaligen Military bestritten und war auch in schweren Dressurprüfungen angetreten. Er bekam Tora in Beritt. Mit der Stute gewann er in Berlin beim Winterturnier 1932 beim damals ebenfalls neben Aachen organisierten CSIO von Deutschland mit der Mannschaft den Preis der Nationen und den Großen Preis. Nun stand wieder Rom an, wieder die Coppa Mussolini. Von Waldenfels, erneut Equipechef, nominierte für den Preis der Nationen Oberleutnant Richard Sahla auf Wotan, Heinz Brandt mit Tora, Gustav von Nagel mit Benno und Freiherr von Nostiz-Wallnitz mit Chinese. Deutschland siegte mit 14,5 Srrafpunkten vor Frankreich (20).

Für die deutschen Reiter ging es im Frühjahr 1933 zum entscheidenden dritten Mal nach Rom um die Coppa Mussolini, wieder auch mit Freiherr von Waldenfels als Equipechef. Er meldete für den Preis der Nationen Sahla auf Wotan, Brandt auf Tora, Freiherr von Nagel auf Olaf und Harald Momm mit Baccarat II. Den Dunkelfuchs Baccarat II drückte keine Schönheit, aber er sprang geschmeidig und mit Vorwärtsdrang, Harald Momm liebte das Pferd, das keinen Abstammungsnachweis besaß. Olaf galt als Problempferd, war als Polizeipferd zur Kavallerischule gekommen. Der Hannoveraner Wallach kämpfte gegen jeden Reiter, stieg meist solange, bis der Reiter aufgab. Zuletzt kämpfte er gegen seinen Ausbilder Otto Schmidt, verletzte sich an einem Bein in der Box und sollte, weil man nicht mehr an eine Heilung glaubte, eingeschläfert werden. Doch Schmidt widersprach, und Olaf wurde später eines der damals erfolgreichsten Springpferde.

Beginn des Nationenpreises 1933. Und ausgerechnet der sonst so sichere Baccarat II mit Oberleutnant Harald Momm im Sattel versah sich an einem Hindernis und stürzte, dass die Aufgabe zu Ende war, obwohl nach damaligem Reglement ein Sturz nicht auch die automatische Disqualifikation bedeutete. An einer neu in den Parcours über Nacht von den Italienern zusätzlich aufgebauten Wallkombination – nur die italienischen Pferde kannten sie - stürzten viele Reiterpaare, die übrigen deutschen Pferde jedoch nicht. Obwohl im zweiten Umlauf Deutschland nur noch mit drei Reitern antreten konnte, die aber alle zum Gesamtergebnis mit ihren Leistungen herangezogen wurden, siegte die Equipe mit lediglich vier Fehlerpunkten vor den Italienern, die 19 Miese sich anschreiben lassen mussten. Mussolini überreichte anschließend bei der Platzierung den Goldpokal mit leicht gequältem Lächeln an Major Freiherr von Waldenfels.

Die Coppa Mussolini ging somit für immer nach Deutschland und wird in Warendorf an einem sicheren Ort aufbewahrt. Beim Verband selbst ist eine Kopie zu besichtigen. Ein ähnliches Beispiel, wie den Wettkampf bei einem Nationenpreis um eine einzige Trophäe, kennt der internationale Springreitsport seither nicht.

Preis der Nationen

 

 


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