Holger Hetzels ganz eigene Auktion am Mittwoch... |
Geschrieben von: Dieter Ludwig |
Freitag, 27. November 2009 um 22:44 |
Goch. Zum 5. Mal lädt Holger Hetzel am kommenden Mittwoch ab 17.00 Uhr zu seiner ganz speziellen Auktion ohne Pomp und Firlefanz auf seine Reitanlage nach Goch. 20 anspruchsvolle Springpferde stehen zum Verkauf. Das größte Risiko trägt er selbst, Holger Hetzel. 200.000 Euro kostet das ganze Unternehmen Versteigerung.
Freitagmittag, kurz vor 12 Uhr. Highnoon ist noch nicht, auch wenn genau nebenan Jäger auf der Treibjagd auf ein paar Hasen halten, Highnoon ist fünf Tage später. Die weißen Zelte stehen bereits, riesig, sauber, einladend, dort, wo Käufer und andere sich verlustieren können, trinken bis zum Abwinken, essen, bis das Ränzle platzt, tanzen bis 3 Uhr. Im Moment läuft in der Halle auf einer riesigen Videoleinwand die Auktion auf Probe, „hier reitet der Chef noch selbst“, sagt lachend Holger Hetzel, der auf einem braunen Wallach im leichten Galopp seine Runden dreht.
20 Pferde zum Verkauf
Holger Hetzel, Kaufmann, Profireiter im Job, der am 16. Januar nächsten Jahres 50 Jahre alt wird, bereits 31-Mal für Deutschland in einem Nationen-Preis ritt, zieht eine ganz spezielle private Auktion auf. Wenige Pferde, gute Qualität für ebenfalls eine ganz spezielle Klientel, die nicht unbedingt wie bei Schockemöhle-Kasselmann und deren „P
20 Pferde stehen auf der Liste zum Verkauf, sie kommen aus den Zuchtgebieten Hannover, Oldenburg, Holland, Holstein, Belgien und Zweibrücken, „getüvt“ von den bekannten Tierärzten Marc und dessen Vater Peter Cronau aus Wattenscheid. Herausragende Pferde sind dabei der fünfjährige holländische Hengst Zig Zag, Dritter bei der Weltmeisterschaft für Fünfjährige unlängst in Lanaken, der siebenjährige Hannoveraner Hengst Bentley von For Keeps und die sechsjährige Oldenburger Stute Black Pearl.
Ausgesucht, beobachtet, gekauft...
Sämtliche Auktionspferde suchte Holger Hetzel selbst aus, beobachtete sie auf Turnieren, kaufte sie oder bot den Besitzern an, sie könnten die Tiere auf seiner Auktion offerieren und eventuell an Frau oder Mann bringen. Zwei Monate vor der Versteigerung werden die Auktionspferde auf seiner Anlage eingestallt, trainiert, gepflegt, es werden Videos gefertigt und Kataloge gedruckt und verschickt. Kosten entstehen nur Hetzel, ob Tierarzt, Schmied usw. Wer ihn als Makler beauftragte und den vorher festgemachten Mindestpreis nicht erhält, „kann sein Pferd wieder mitnehmen, zu zahlen hat er nichts“, sagt Hetzel. Für ein Auktionspferd veranschlagt Holger Hetzel Kosten in Höhe von10.000 Euro. Insgesamt verschlingt die Versteigerungsaktion rund 200.000 Euro. Das Risiko trägt einzig und allein er selbst.
In Arezzo Plätze 1 – 2 – 3...
Gekauft haben bisher bei ihm u.a. Belgiens Weltmeister Jos Lansink, Nachwuchs-Bundestrainer Dietmar Gugler, der Schweizer Meisterreiter Willi Melliger, Georgina Bloomberg (26), Tochter des milliardenschweren Bürgermeisters von New York, Michael Bloomberg, Markus Fuchs (Schweiz), der holländische Olympia-Zweite von 1992, Piet Raymakers, Doppel-Olympiasieger Ulli Kirchhoff oder der frühere Doppel-Europameister Christian Ahlmann aus Marl. Bloomberg gewann beim letzten Winterfestival in Palm Beach/ Florida auf Radiocity, Auktionsnamen Romantico, vier schwere Springen, in Arezzo bei Rimini belegten im Frühjahr auf der Toscana-Tour in der Konkurrenz der jungen Pferde drei Jumper aus der Hetzel-Auktion von 2007 und 2008 die Plätze 1 bis 3 im Feld von 130 Startern: Erster Carino unter dem Italiener Gianni Govoni, Zweiter Ribery unter Christian Ahlmann und Dritter Cold Play unter Holger Hetzel. Clarissa Crotta siegte auf Quintessa in Manerbio bei Mailand im Finale für Nachwuchspferde in diesem Jahr.
Einmal einem Hochstapler aufgesessen
Bisher gingen nach allen Auktionen jeweils sämtliche Pferde bezahlt vom Hof, nur einmal nicht. Vor zwei Jahren saß Holger Hetzel einem niederländischen Hochstapler auf. Ein angeblicher Freund von Ulli Kirchhoff mit Namen Dimitri v.E., der nach seinen Worten den Olympiasieger wieder dort sehen wollte, „wo er hingehört“ (O-Ton). Für Balufino bekam er bei 86.000 Euro den Zuschlag, 150.000 € war ihm gar Final Destination wert – gezahlt hat er nie. Die Pferde wurden anderweitig dann verkauft. Ulli Kirchhoff: „Erwähne den Namen bitte nicht mehr...“
Näheres über die Auktion unter: www.holger-hetzel.de Auktion miterleben oder mitbieten im Internet: ClipMyhorse.de
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