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Der Reitsport vor weiteren schweren Zeiten PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Freitag, 24. November 2023 um 19:49

Wassenberg. Im Gegensatz zum Weltverband (FEI) hat die Europäische Föderation (EFF) erkannt, dass die Zukunft des Reitsports nur durch Ehrlichkeit zwischen Öffentlichkeit und Sportlern gesichert wird. Der Reitsport tut gut daran, die frühere errungene und inzwischen leider verlorene Wertschätzung zurückzugewinnen durch Offenheit und Fairness gegenüber dem Partner Pferd und auf Anhören der Aktiven, die nämlich den Sport tragen.

Am 18. Februar 2010 wurde in Warendorf offiziell die Europäische Reitsport-Föderation (EEF) gegründet, mit dem Deutschen Dr. Hanfried Haring als Präsididenten. Fast genau zwei Monate später beim Internationalen Turnier in Leipzig trafen sich der damalige deutsche Verbands-Präsident Breido Graf zu Rantzau, Haring und der frühere Springreiter-Weltcupdirektor Max E.Amann. Der Kunstsammler und Erfinder des Spring-Weltcups aus der Schweiz erinnert sich noch genau an jene Begegnung: „Sie kamen auf mich zu und sagten: Wir haben nun einen Europäischen Verband – was sollen wir machen?“ Er habe geantwortet, ihr müsst zum Beispiel die Termine für Turniere selbst bestimmen, damit könnt ihr Geld verdienen. Durch die Vergabe von  von Lizenzen werden nämlich gleichzeitig Gebühren erhoben. Darauf habe einer der beiden geantwortet, das würde ja wohl Sanktionen nach sich ziehen, Erwiderung von Ammann: „Dann müsst ihr in den Krieg gegen die FEI ziehen…“

Alles liegt bald 14 Jahre zurück. Die EFF entfachte keinen Zoff mit dem Weltverband, obwohl der Reitsport in Europa gemacht wird, wo auch die wahren Beitragszahler sitzen, so Deutschland als größte nationale Föderation der FEI. Die EEF unternahm unternahm auch nichts, als dem Belgier Ingmar de Vos als erstem Vorsitzenden in der Geschichte ein jährliches Salär von angeblich 700.000 Euro zuerkannt wurde. De Vos herrscht wie ein Kapo im Kreise der Gleichgeschalteten. Einem bekannten Coach erwiderte er auf dessen Frage, wie das denn wäre, sollte seine Mannschaft bei der neuen Nationen-Preis-Regelung mal nicht antreten können: „Dann reitet sie im nächsten Jahr nicht mehr in der ersten Liga.“ Er macht wohl seine eigenen Gesetze. In den einzelnen Abteilungen der FEI in Lausanne ist keiner aus dem Sport mehr vertreten, die wurden entweder entmachtet oder teils auf ganz fiese Art aus ihrem Job gedrängelt.

Wie auch Deutsche in der Beletage der FEI kaum mehr zu finden sind. So gibt es unter den seit 1921 aufgeführten 14 Präsidenten nur einen Deutschen, Freiherr von Holzing-Berstett (1935/ 36). Einer der Letzten, der noch dem Präsidium angehörte, war Dr. Peter Cronau als Vertreter der Veterinäre (1984 – 1988). Er hat immer noch in den Ohren, dass die ehemalige spanische FEI-Präsidentin Pilar de Borbon (+2020), wenn ihr seine Bemerkungen nicht genehm waren, sie über den Tisch zischte: „Deutschland, Deutschland über alles…“ Nach der letzten Generalversammlung der FEI in Mexiko City vor einigen Tagen ist nur ein einziger Deutscher noch in einer höheren Etage der FEI vertreten, Stephan Ellenbruch (61), für die Richter und Stewards im Springkomitee.

Die Zeiten, als die großen internationalen Medien über den Turniersport ausführlich berichteten, sind Vergangenheit. Wie auch inzwischen zum Beispiel in Deutschland, gemessen an Zahlen, jährlich gerademal so viele Veranstaltungen stattfinden wie vor 30 Jahren. Und es werden immer weniger. Der Turniersport hat keine Helden mehr, und die braucht jeder Sport, doch der Reitsport tut sich da schwerer, weil ein Pferd dazu gehört. Sponsorern stehen auch nicht Schlange bei Organisatoren. Und wenn noch Geschichten über gequälte Pferde verbreitet werden, wie jüngst über einen dänischen Dressurstall, wenden sich noch mehr ab, nicht vom Pferd, vom Sport und der Reiterei.

So sagt auch der neue Präsident des Europäischen Verbandes, Theo Ploemakers (61), man müsse einen offenen, transparenten Sport vorweisen, und ohne Offenheit habe der Reitsport auch keine Zukunft mehr. Der Haring-Nachfolger aus den Niederlanden verlangt auch von den Aktiven, sich als Beispiele für fairen Umgang mit dem Pferd zu zeigen, der Öffentlichkeit auch vieles erklären über das Wesen Pferd, das nicht vermenschlicht werden dürfe, dem man aber mit Respekt begegnen müsse.

Was ein Reiter im Umgang mit dem Pferd als normal ansieht, kommt einem unbedarften Beobachter möglicherweise als Zucht vor, und in Zeiten der sozialen Medien laufen entsprechende Momentaufnahmen mit dem Handy in Windeseile um die Welt.

Ploegmakers blätterte einen ganzen Katalog auf, was alles in Frage gestellt werden könnte oder werde, ob der Reitsport gut für das Pferd sei oder schon abartig. Zusätzlich könnte jemand Boxengröße in Frage stellen, die Fütterung, das Training, überhaupt den gesamten Sport, zum Beispiel auch, welche Ruhepausen werden Pferden gegeben, wenn sie rund um den Erdball geflogen werden, können sie sich überhaupt nach einem stressigen Turnier genügend erholen, oder werden sie einfach fit gespritzt? Es müssten sich auch vielmehr wahre Pferdekenner trauen, zum Beispiel Tricksereien mit Gamaschen anzuprangern.

Wie weit viele von der Wirklichkeit des Pferdesports entfernt sind, offenbarten viele böse Schreiben vor Jahren an Reitmeister Robert Schmidtke (+). Der hatte nämlich gesagt: „Für mich ist Tierquälerei, ein Pferd 23 Stunden in der Box zu lassen und das Fluchttier Pferd nur eine Stunde zu bewegen.“ Er erhielt daraufhin Drohbriefe, und eine Frau schrieb ihm gar, wie er so etwas sagen könne: „Ich bin ganz lieb zu meinem Pferd und bringe ihm jeden Tag Zucker...“

 

 

 

 

 

 

 


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