Emmelie Scholtens erstmals Erste in Weltcup-Dressur |
Geschrieben von: Ute Rabe/ dl |
Sonntag, 18. Februar 2024 um 17:02 |
Neumünster. Erstmals Siegerin einer Weltcup-Kür der Dressur wurde in Neumünster die Niederländerin Emmelie Scholtens auf Indian Rock vor dem Schweden Patrik Kittel auf Forever Young HRH. Den Großen Preis der Sprigreiter sicherte sich Philip Rüping aus dem Stall Paul Schockemöhle vor dem Südbadener Hansi Dreher, der erstmals gleichzeitig die Bemer Riders Tour für sich entschied. Die neunte Etappe des Dressur-Weltcups 2023/2024 der Western European League seit 1986 erlebte eine frische und authentische Siegerin, die mit ihrem vierbeinigen Partner das Publikum in der Holstenhalle begeisterte: Emmelie Scholtens. Die Niederländerin, die bereits im Grand Prix vorne war, verwies im Sattel von Indian Rock den Schweden Patrik Kittel und Forever Young HRH auf den zweiten und Matthias Alexander Rath mit Destacado FRH auf den dritten Platz. Scholtens erhielt 81.565 Prozent für ihre Vorstellung in der Grand Prix Kür präsentiert von der VR Bank zwischen den Meeren. Es war ihr erster Start in den Holstenhallen von Neumünster, aber nicht ihr letzter, wie sie frohgelaunt versicherte. Ihre Kür war von der Formel Eins inspiriert, weil Indian Rock seine Reiterin an “ein Rennauto” erinnert. “Manchmal ist man wirklich in der Musik und manchmal nicht. Aber heute hat es perfekt gepasst. Es war eine tolle Atmosphäre, Indian Rock hat einen super Job gemacht. Gestern war es schon gut, aber heute hat es sich für mich noch besser angefühlt. Ich habe beim Reiten Gänsehaut bekommen, und das ist ein tolles Gefühl.” Scholtens (39) und den imposanten KWPN-Hengst verbindet eine lange Partnerschaft: Sie reitet ihn, seitdem er drei Jahre alt ist, hatte schon den Vater Apache unter dem Sattel, der ihr einst den Weg in den großen Dressursport ebnete. “Er gibt Dir alles, aber man muss die richtige Balance finden. Zu Hause ist es immer perfekt, aber auf Turnieren ist es schwieriger, dieses Gleichgewicht zu finden. Ich glaube, ich muss einfach mehr Turniere reiten“ sagte sie mit einem lachenden Gesicht. Der heutige Sieg werde erst später gefeiert erzählte sie, sie habe ein kleines Mädchen zuhause und sechs Stunden Heimfahrt vor sich. Und wie sehen ihre weiteren Pläne mit dem Apache-Sohn aus? “Ich hatte das Weltcup-Finale vorher nicht im Kopf, ich bin nur die Qualifikationen geritten, aber jetzt werde ich sicher nach Den Bosch fahren.” Kittel ein halber Boostedter Rang zwei ging an den Schweden Patrik Kittel, der in 2001 zum ersten Mal in Neumünster startete und das enthusiastische Publikum in den Holstenhallen liebt: “Die Zuschauer haben mich sehr unterstützt, als ich erstmals hier ritt - und auch danach. Boostedt bei Neumünster war mein erstes Zuhause, als ich nach Deutschland kam. Es ist ziemlich cool, nach so vielen Jahren wieder hier zu reiten.” Sein Ritt mit der Fürst Fugger-Tochter Forever Young FRH wurde mit 81.145 Prozent bewertet. Er habe einen Pilotenfehler gehabt, sagte Kittel: “Nach den Wechseln sollte ich links enden und habe das schnell korrigiert, sonst war es richtig gut. Es geht einfach darum, weiter zu reiten, Spaß zu haben und es zu genießen, hier zu sein.” Auch Kittel plant bei der letzten Etappe in 's-Hertogenbosch (NED) zu reiten. Rath auf Rang 2 der Gesamtwertung Matthias Alexander Rath (Kronberg) platzierte sich mit dem Hannoveraner Hengst Destacado FRH v. Desperados FRH auf dem dritten Rang. Auch er knackte die 80 Prozent-Marke. Sein Neumünster-Resultat ließ ihn vom sechsten auf den zweiten Rang vorrücken, damit ist er nun bestplatzierter Deutscher der westeuropäischen Liga, vor Isabell Werth (Rang 4) und Raphael Netz (Rang 7). Die internationale Dressurserie in Westeuropa endet in Göteborg (SWE) am kommenden Wochenende und danach Hertogenbosch (NED) Anfang März. Emmelie Scholtens liegt seit Neumünster gleichauf mit dem Franzosen Alexandre Ayache auf dem neunten Platz der Wertung. Patrik Kittel (SWE) ist weiterhin auf einem komfortablen ersten Rang mit 72 Punkten. Die neun Erstplatzierten des Westeuropaliga Ranking qualifizieren sich für das Finale vom 16. bis 20. April 2024 in Riadh (KSA). Pokalverteidigerin Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen)ist gleichzeitig als vierte Deutsche automatisch für das Endturnier gesetzt. Die FEI Dressage World Cup™ von Neumünster ist die dienstälteste Etappe im Kalender der Dressurserie. Dirk Dejewski, Vorstand der VR Bank zwischen den Meeren, unterstrich die frenetische Atmosphäre und großartige Emotion, aber auch die Bodenständigkeit, die den Standort charakterisiert: “Das passt zu Schleswig-Holstein und das ist auch bei unserem Team angekommen. Ich freue mich, dass wir die Partnerschaft mit der Veranstaltung für mehrere Jahre verlängern konnten. Und ganz besonders freue ich mich, neben einem weiteren Boostedter und einem halben zu sitzen,” scherzte Dejewski in Anspielung auf Matthias Rath und Patrik Kittel. Riders Tour-Gewinner Hansi Dreher Die im Vorjahr begonnene und nun mit dem Großen Preis abgeschlossene Bemer Riders Tour im Springreiten ging erstmals an den Südbadener Hans-Dieter ("Hansi") Dreher aus Eimeldingen, er wurde zwar im Großen Preis "nur" Zweiter, doch dafür Erster in der Gesamtwertung der Serie. Den mit 56.800 Euro dotierten Grand Prix über zwei Umläufe und Zeitnahme in der zweiten Runde gewann mit knapp einer Sekunde Vorsprung der in Diensten von Paul Schockemöhle (Mühlen) stehende Philip Rüping auf dem Oldenburger Hengst Baloutaire PS vor dem neuen Riders -Tour-Gewinner Hansi Dreher (Eimeldingen) auf dem Schimmelwallach Cous Cous und Hilmar Meyer (Löningen) auf Orion. In der Endwertung hatte Dreher zwei Siege und kam auf eine Gesamtpunktzahl von 62 Zählern, dahinter folgte der ebenfalls bei Schockemöhle angestellte Patrick Stühlmeyer (43 Zähler). Philip Rüping wurde Fünfter (20 Punkte). Die Tour hatte letztes Jahr in Hagen a.T.W. begonnen und war über München, Ommen/ Niederlande, Immenhöfe Donaueschingen, Münster, Lier / Belgien Wiener Neustadt/ Österreich bis zum Finale in Neumünster weitergeführt worden. Weltcup-Kür Dressur
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