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Andre Thieme erfüllte sich in Aachen den Lebenstraum aller Springreiter PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 07. Juli 2024 um 17:48

Aachen. Ab dem 07. Juli 2024 gehört auch Andre Thieme zu den ganz besonderen Springreitern Deutschlands. Er gewann in der Aachener Soers beim 111. Internationalen Reit- und Fahrturnier (CHIO) von Deutschland den neben dem Grand Prix von Rom so begehrten Großen Preis. Und in der Dressur krönte sich Isabell Werth zum 15. Mal im „Championat von Aachen“ zur Königin der Frackträger.

Nichts ist wahrer als der ehrliche Sport - und wer zu früh jubelt, hat verloren. Und immer am Ende wird abgerechnet. So jedenfalls lässt sich auch ganz einfach der Große Rolex-Preis von Aachen zum Abschluss des seit 1929 ausgetragenen 111. deutschen Internationalen Offiziellen Reit- und Fahrturniers (CHIO) ein bisschen erklären. Noch vor der Landung mit bis dahin überlegene Bestzeit vor Augen, riss nach dem Schluss-Sprung Publikumsliebling Richard Vogel (27) als letzter Starter im Sattel des Hengstes United Touch einen Arm nach oben, da raubte ihm mit dem so souverän und fast übernatürlich gesprungenen Pferd der dumpfe Aufschlag einer gefallenen Hindernisstange im Gras der Soers den Triumph - vier Fehlerpunkte, nicht Sieg, sondern dritter Platz. Die 35.000 Zuschauer stöhnten auf. Vorne aber stand am Ende der vorletzte Starter des Stechens, Andre Thieme (49) aus Plau am See, grundsolide und nach alter Schule vom Vater ausgebildet in Dressur und Springen. Mit 39,77 Sekunden auf der Stute Chakaria war er im Stechen gegenüber dem bisher ebenfalls fehlerfrei im Stechen gerittenen US-Amerikaner McLain Ward (48) im Sattel des Wallachs Ilex am Ende 1,25 Sekunden schneller. Und nun prangt sein Name am Turm im Stadion auf der Liste der Gewinner des Großen Preises von Aachen, über den der Ex-Europameister sagt: „Den möchte jeder Springreiter einmal in seinem Leben gewinnen.“ Wie auch den Großen Preis von Rom, dort hatte sich der 47-Malige Nationen-Preis-Starter vor einem Jahr als Gewinner eingetragen.

Und dabei war der Europameister von 2021 in Riesenbeck zunächst gar nicht qualifiziert für den Großen Preis von Aachen aufgrund fehlender Platzierungen in vorausgegangen Qualifikationen. Er wurde Nachrücker, warum er auch am Abend davor Abend „ein, zwei Biere getrunken hat“, wie er sagt. froh war er nicht. Aber am Morgen des Großen Preises habe die Stute Chakaria im Stall und beim Training  einen so frischen Eindruck hinterlassen, nach den nicht gerade tollen Runden im Preis der Nationen, „dass ich dachte: Die ist frisch, die will.“ Und so war es auch auf dem riesigen Platz, der Pferd und Reiter den Atem nimmt.

In dem mit 1,5 Millionen Euro ausgeschriebenen Rolx Grand Prix durften 40 starten, davon erreichten in dem fair von Frank Rothenberger ausgedachten Parcours mit Wassergraben und überbauten Sprüngen mit zwei Umläufen nur vier das Stechen. Weil im Hinblick auf Olympia in Paris auch einige ihre Bestpferde nicht mitbrachten. Vor Geld steht eben manchmal noch Olympia.

Der Sieg im Großen Preis spülte auch ordentlich Geld in die Kassen der vorne Platzierten. Sieger Thieme kassierte 500.000 Euro vor Steuerzugriff, McLain Ward erhielt 300.000, Richard Vogel dämpfte sicher die Enttäuschung über den verlorenen Sieg mit 220.000, und der Schweizer Martin Fuchs (35) auf dem Schimmel Leonei Jei – mit absoluter Bestzeit in der Entscheidung, aber vier Strafpunkten – nahm 220.000 Euro mit. Andre Thieme stieß gleichzeitig die Tür zu mehr Prämien auf nämlich zum Rolex Grand Slam, den bisher nur der Brite Scott Brash gewinnen konnte.

Nach dem Reglement bringen drei Siege hintereinander eine Million Euro neben den Preisgeldern in den entsprechenden Großen Preisen der Großen Preise von Aachen, Spruce Meadows-Calgary und Genf, sollte auch einer zusätzlich in Hertogenbosch, das später in die Serie aufgenommen wurde, den vierten Grand Prix für sich entscheiden, käme zusätzlich eine Million obendrauf.

Isabell Werth zeigte es allen

„Immer, wenn meine Gegner meinten, ich sei am Boden, da war ich am stärksten.“ Das sagte vor vielen Jahren der erfolgreichste Springreiter aller Zeiten, Hans Günter Winkler (+2018). Nicht anders ist Isabell Werth (54) gelagert. Nach wie vor „grellig“, ehrgeizig und eine einsame Klasse für sich im Dressursattel.

Dass es mit dem Wallach Quantaz nicht so lief wie erhofft, konnte auch der reiterliche Laie am Dressurfeld bald sehen. Aber was Isabell Werth nun mit der zehnjährigen Rappstute Wendy de Fontaine DWE schaffte und regelrecht wie eine Diplomarbeit  in Aachen vorlegte, übertraf alle Erwartungen. Die Zuschauer wurden gar nach der Kür von den Sitzen geriossen, stehende Ovationen. Mit 89,095 Prorentpunkten gewann die siebenmalige Olympiasiegerin überlegen und lag nur knapp damit unter der magischen 90-Prozent-Schwelle, hinter der eine andere Welt aus Disziplin, Fleiß, Ordnung und gar Unerreichbarkeit beginnt. Und so sagte die vielleicht größte Dressurrieterin aller Zeiten später: „Schon als junges Pferd hatte ich die Stute im Auge und ihren Werdegang verfolgt. Sie wird jeden Tag besser, sie will auch selbst immer besser werden, so fühlt es sich an. Sie arbeitet mit, sie lässt einen merken, als wisse sie, um was es gehe. Sie besitzt so einen tollen Charakter, und ich wiederum bin so dankbar, dass ich sie reiten darf.“

Hinter der Juristin aus Rheinberg belegte der deutsche Vizemeister Ferderic Wandres (Hagen a.T.W.) auf dem dunklen Oldenburger Wallach Bluetooth den zweiten Platz (83,010), Dritte wurde Ingrid Klimke (Münster) auf Franziskus (81,010). Damit dürfte die deustche Dressur-Equipe für Paris stehen: Mit Jessica von Bredow-Werndl auf Dalera BB, sie war vor Aachen bereits vornominiert worden für Olympia, Isabell Werth auf Wendy de Fontaine und Frederic Wandres mit Bluetooth OLD, vorausgesetzt, Pferd und Reiter bleiben gesind.

Gleichzeitig gewann Isabell Werth zum 15. Mal seit 1992 das „Dressur-Championat“ von Aachen, was ihr eine Zusatzprämie eintrug von 15.000 Euro. Insgesamt kam die deutsche Rekordmeisterin auf ein Preisgeld von 80.675 Europ vor Steuerabzug. Erfolgreichster Dressurteilnehmer mit Platzierungen in anderen Prüfungen außerhalb des Internationalen Offiziellen Dressurturniers (CDIO) von Deutschland wurde mit 400 Zählern Frederic Wandres vor Isabell Werth (336) und der Britin Charlotte Fry (278).

Das Vierspätterfahren dominierte wie erwartet der fünfmalige Weltmeister Boy Exell (51). Der Australier, der seit Jahren in Valkenswaard/ Niederlande sein Dominzil hat, siegte nach Dressur, Marathonfahrt und Kegelfahren mit 146,27 Punkten vor den beiden Deutschen Mareike Harm (167) und Georg von Stein (167,97).

Rolex Großer Preis von Aachen

CHIO Aachen in Zahlen

 


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