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Dressur-Task Force bewährt mit Bravour PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Dienstag, 01. Dezember 2009 um 16:35

 

Wassenberg. Auf der Generalversammlung des Weltverbandes (FEI) im November 2008 in Buenos Aires wurde im Handstreichverfahren von Präsidentin Prinzessin Haya das bisherige Dressur-Komitee aufgelöst. Die danach aufgestellte Task Force setzte sich zusammen aus Frank Kemperman (Niederlande) als Vertreter der Veranstalter, Robert Dover (USA) für die Trainer, Richard Davison (Großbritannien) für die Reiter, Katrina Wüst (Deutschland) für die Richter, der Franzose Alain Francqueille für die Equipechefs und Sissi Theurer-Max (Österreich) für die Pferdebesitzer. Die Arbeitsgruppe nahm vor einem Jahr die Arbeit auf und legte die Ergebnisse der Hauptversammlung nun in Kopenhagen vor. Fast alles wurde angenommen, Frank Kemperman, Vorstandsvorsitzender des Aachen Laurensberger-Rennvereins, wurde gleichzeitig neuer Vorsitzender des FEI-Dressur-Komitees.

 

Wichtige Erkenntnisse und Neuerungen

 

Ausbildung und Weiterbildung der Richter. Nach zahlreichen Diskussionen erfolgte im September in Aachen ein Testrichten unter Beteiligung von internationalen und nationalen Richtern, Trainern und Reitern.

Das gegenwärtige Richtverfahren, in allen möglichen Punkten getestet, darf durchaus als in Ordnung bezeichnet werden. Die von der Arbeitsgruppe vorgeschlagenen Abänderungen sollen der Modernisierung dienen.

 

Streichen von Einzelnoten oder Gesamtergebnissen

Oft wiederkommende Überlegungen, die höchste und niedrigste Note eines Richters zu streichen, kamen nicht durch. Wie sich nämlich zeigte, hatte eine solche Maßnahme keinen echten Einfluss auf die Endnote.

 

Halbe Noten als Verfeinerung

Das Geben von halben Noten für jede Lektion haben sich in Aachen als Möglichkeit erwiesen, eine feinere Differenzierung zu finden. Ab 2010 sollen „halbe Noten“ im Jugendbereich als Pilotprojekt eingeführt werden. Das Geben halber Noten soll ein „kann“ sein, kein „muss“.

 

Aufgabenteilung beim Kür-Richten

Richten von Küren gilt nach wie vor als sehr problematisch. Zumal mehr Kriterien zu beurteilen sind als bei den bekannt klassischen Prüfungen. Nun soll die Kür in einen rein technischen Teil und in einen künstlerischen Teil aufgeteilt werden, beurteilt getrennt von verschiedenen Juroren. So kann sich jeder Richter auf den ihm zugedachten Part konzentrieren. Die genaue technische Umsetzung wurde noch nicht abschließend besprochen.

 

Gleiche Sicht – gleiche Übereinstimmung

Überraschend war, dass bei gleichen Sichtverhältnissen gleiche Resultate an Punkten herauskamen, als fünf Richter auf der langen Seite eingesetzt waren bzw. fünf Richter auf der kurzen Seite zu urteilen hatten. Deshalb will die FEI im nächsten Jahr den Veranstaltern anbieten, als Test, bei schwierigen Platzverhältnissen die Lage der Richterhäuser zu verschieben. Allerdings nur auf fundierten Antrag hin.

 

Richter unter Beobachtung

Was in Sportarten wie Kunstturnen, Handball, Basketball, Eiskunstlauf oder Fußball längst Alltag ist, nämlich die Schiedsrichter beobachten zu lassen, so soll nun auch in der Dressur ein Kontrollsystem eingeführt werden. Gedacht ist dabei daran, nämlich Turnierergebnisse von anerkannten Richtern analysieren zu lassen – zunächst jedoch nur auf Championaten und Olympischren Spielen.

 

Dieser "Judges Supervisory Panel" erhält noch weitere Befungnisse: Er darf in einigen wenigen und genau definierten Fällen von rein technischen Fehlern – z.B. nicht geahndete Wechselpatzer - die Noten korrigieren. Die technischen Möglichkeiten hierfür – in anderen Sportarten wie im Eishockey oder Tennis mit Video-Replay längst üblich – müssen noch genau erarbeitet werden, ebenso der Katalog der zu korrigierenden Fehler.

Nach Skepsis nun Zustimmung

Am Anfang herrschte Argwohn, nun erfolgte Zustimmung. Denn derartige Möglichkeiten können auch dem eigenen Schutz dienen. Ein falscher Griff in die Notenskala mit fatalen Folgen, soll so korrigiert werden können, um auch einen Richter aus der Schussliste der Kritiker zu nehmen. Beispiel: 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul „verlor“ die für Frankreich startende Saarbrückerin Margit-Otto Crepin auf dem Holsteiner Wallach Corlandus Gold, weil sich nach eigenen Worten der amerikanische Richter vertat. Er entschuldigte sich zwar später bei Margit Otto-Crepin, die hinter Nicole Uphoff auf Rembrandt Silber gewann, „doch für mich war durch diesen Irrtum die einmalige Chance vertan, Olympiasiegerin zu werden,“ sagte sie später. Sie hat die Entschuldigung auch nicht angenommen.

 

Qualifikation für Olympische Spiele

 

Olympia nahm auch einen breiten in den Diskussionen ein. Bei den starken Nationen herrschte Verärgerung darüber, dass bei Olympia keine Vierer-Mannschaften mehr antreten konnten. Die Task Force meint, einen guten Ausgleich gefunden zu haben. Nach der neuen Formel wird bei Olympischen Reiterspielen in Zukunft so gestartet: Startberechtigt sind elf Teams mit jeweils drei Reitern, dazu kommen sieben Einzelstarter aus den sieben Qualifikationsgruppen, außerdem – das ist neu – erhalten zehn weitere Reiter  nach der olympischen Rangliste Teilnahmerecht, damit können die starken Dressur-Nationen  einen vierten Starter stellen.

 

Neues Olympisches Produkt

Dem Fernsehen beugt sich auch die Dressur. Das neue Programm sieht vor: Im Grand Prix gehen alle 50 Teilnehmer ins Viereck, daraus wiederum kommen 36 – früher 25 – in den Grand Prix Special mit den acht besten Mannschaften zu je drei Reitern und zwölf Einzelstartern. Die besten vier Teams starten aus Vermarktungsgründen am Ende der Konkurrenz. Der jeweilige vierte Reiter einer Nation besitzt somit gleichzeitig die Möglichkeit, einem Teamreiter das Finale um die Einzelmedaillen in einer Kür zu verbauen. In der Kür haben 18 Reiter Startrecht.

 

Beziehungen nützen nichts mehr

 

Wie im Springen Pacoursbauer kommen auch die Richter in der Dressur auf dem Weg nach oben um Prüfungen nicht herum. So sollen Anwärter auf einen Posten in der internationalen Dressur auf einen eigenen guten reiterlichen Hintergrund verweisen können, auf nationaler Ebene soll ein Richter-Aspirant bereits Grand Prix-Prüfungen bewertet haben, ehe er von der nationalen Föderation für ein solches Amt vorgeschlagen wird.

 

Schulungen und Prüfungen – wie im Springsport – sollen die Qualität eines Richters erhalten und garantieren.

 

 


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