Bronzemedaille für deutsche Para-Dressur-Equipe |
Geschrieben von: fn-press/ hb/ dl |
Freitag, 06. September 2024 um 17:40 |
Paris. Nach den Olympischen Spielen der Parareiter 2016 in Rio de Janeiro kam nun auch in Paris die deutsche Dressur-Equipe bei den Paralympics zu Bronze. Die deutschen Para-Dressurreiter haben nach 2016 wieder eine Team-Medaille bei Paralympischen Spielen gewonnen. In der Besetzung Anna-Lena Niehues (Gronau) und Quimbaya, Regine Mispelkamp (Geldern) mit Highlander Delight’s und Heidemarie Dresing (Rheda-Wiedenbrück) mit Doolopp erzielte die Mannschaft von Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer die Bronzemedaille. Gold und Silber gingen an die favorisierten Teams aus den USA beziehungsweise den Niederlanden. Für die Teamwertung traten die Teilnehmer wie immer in fünf Abteilung an, entsprechend dem Grad ihrer Einschränkung. Den Anfang für die deutsche Mannschaft machte die Olympia-Debüdantin und schon zu Bronze gerittene Anna-Lena Niehues (Grade IV) mit Quimbaya und legte gleich einmal mit 75,351 Prozent einen guten Grundstock für das Teamergebnis. „Es war eine super Trabtour, fast noch ausdrucksvoller als in der ersten Prüfung", sagte Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer, nur beim Kurzkehrt einmal etwas der Fluss verloren und eine kleine Unaufmerksamkeit beim Übergang vom Galopp zum Trab beim Handwechsel kostete ein paar Punkte. "Es war toll. Quimbaya hat wieder richtig mitgemacht, es hat Spaß gemacht und ich glaube, sie hatte auch viel Freude", sagte Anna-Lens Niehues. „Im Prinzip ist uns auch das meiste, sogar noch ein bisschen besser als am ersten Tag, gelungen. Zwei kleine Fehler hatte ich. Aber wir sind halt nur Menschen und das Pferd muss sich auch auf den Menschen verlassen können. Und da passiert es dann, wenn ich dann manchmal nicht so schnell reagieren kann oder die richtige Hilfe zu vermitteln vermag, dass die Stute eben einen Fehler einbaut.“ Auch wenn Niehues‘ Fehler das Ergebnis ein bisschen drückte: „75 Prozent, das reitet man nicht jeden Tag, und das ist auch ein guter Auftakt. Und die anderen wissen jetzt, dass sie sich auch anstrengen sollen, dass wir vielleicht die Bronzemedaille bekommen können", sagte sie mit einem Lachen. Die Aufforderung kam an. Regine Mispelkamp (Grade V) als zweite deutsche Starterin macht es mit Highlander Delight’s ihrer Vorreiterin nach. "Lights hatte eine tolle Ausstrahlung, wirkte aber gelassener als in der ersten Prüfung. Regine hat was riskiert, aber nicht kopflos. Der starke Galopp war ein echter Höhepunkt, der Schritt gelang auch gut, die Schrittpirouetten hätten vielleicht etwas fleißiger sein können. Das waren aber nur Kleinigkeiten", kommentierte die Bundestrainerin den Ritt. Das Ergebnis lautete 75,500 Prozent - persönliche Bestleistung des Paares im Para Grand Prix B. "Ich bin einfach nur glücklich, wie toll er sich angefühlt hat, wie er die ganze Kulisse genießt, das ist schon echt krass“, sagte die an MS erkrankte Pferdewirtschaftsmeisterin und sagte über ihren "Macho" Highlander Delight's: "Heute hat er seine galante Seite gezeigt und hat gesagt: Regine, wir rocken das." Nun kam es auf die dritte und letzte deutsche Starterin an: Heidemarie Dresing, in Riesenbeck noch Doppel-Europameisterin in der Einzelwertung und Kür in Grade II. War ihr Oldenburger Wallach Dooloop in der ersten Prüfung etwas sehr angespannt gewesen, bewältigte er den Test nun sehr gelassen – fast schon etwas zu ruhig: 72,9 Prozent – deutlich weniger als erwartet. "Dooly ging diesmal eine im Grunde eine weitgehend fehlerfreie Runde. Nach der ersten Aufgabe war es das Ziel, etwas Ruhe hineinzubringen, allerdings fehlte jetzt dann etwas an Frische, an Energie, an Fleiß, gerade im Schritt", schilderte Bundestrainerin Silke-Fütter-Sommer ihren ersten Eindruck. „Ich hätte gerne mehr Punkte geritten, aber mein Pferd sollte cool bleiben, weil er vorgestern so aufgeregt war. Das Ziel haben wir erreicht. Aber sonst war es ein bisschen zu wenig, wir können mehr. Pech, da muss ich jetzt so damit zufrieden sein. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag und da geben wir etwas mehr Gas", sagte die Reiterin selbst. Während die USA (Roxanne Trunnell/Fan Tastico H, Fiona Howard mit Diamond Dunes und Rebecca Hart mit Floratina) mit insgesamt 235,567 Punkten unangefochten die Spitzenposition vor den Niederlanden (Sanne Voets/Demantur, Demi Haerkens/Daula und Rixt van der Horst/Roxal Fonq) mit 232,850 Punkte einnahmen, musste das deutsche Team mit seinen finalen 221,753 Punkten noch etwas um den Bronzeplatz zittern.
Gleich mehrere Nationen lagen nach ihren ersten beiden Startreitern dicht auf. Erst die Abteilung Grade III - wenn auch ohne deutsche Beteiligung - brachte die endgültige Entscheidung. Am Ende waren es die Italiener, deren Schlussreiterin Francesa Salvade mit Escari dem deutschen Trio gefährlich nahe rückte, die dann aber den Wettbewerb als Vierte beendeten. www.pferd-aktuell.de/paris2024/paralympics
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