Der Letzte im Parcours wurde Meister: Mario Stevens |
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Geschrieben von: fn-press/ dl |
Montag, 16. Juni 2025 um 11:03 |
Die Medaillengewinner der deutschen Springreiter-Meisterschaft (von.links) Tom Schewe (Silber), Mario Stevens mit Gold und Rene Dittmer (Bronze) (Fot: Stefan Lafrentz) Balve. Die 67 Deutschen Meisterschaften im Springen und 62. Titelkämpfe in der Dressur in Balve vor Schloss Wocklum sind Geschichte. Im Springen fehlte ein Großteil der bekannten Größen, in der Dressur nicht, denn für die Reiter im Frack war Balve gleichzeitig offizielle Sichtung für den CHIO in Aachen in zwei Wochen. Tom ScvheweZum Abschluss der Reitertage vor Schloss Wocklum standen die Springreiter nochmals im Mittelpunkt. Allen voran beim Finale Mario Stevens und Starissa FRH als die neuen Deutschen Meister! Im Balver Stadion musste der 42-Jährige als letzter Starter in den Parcours und es war klar, wenn er fehlerfrei bleibt, ist das Gold. Und er behielt die Nerven! Ohne einen einzigen Fehler nach zwei Umläufen am Donnerstag und zwei Umläufen am Sonntag kamen nur Stevens und Starissa ins Ziel. Silber ging an Tom Schewe mit Lorenzo mit lediglich zwei Zeitstrafpunkten insgesamt. Bronze sicherte sich Rene Dittmer mit dem zehnjährigen Cody, der die erste Qualifikation am Donnerstag gewonnen hatte. Rene Dittmer (32) und der Holsteiner Casall-Sohn Cody hatten einen Fehler im ersten Umlauf der Prüfung, blieben im zweiten aber auch fehlerfrei und setzten Stevens damit unter Druck. Für Rene Dittmer, der einige Jahre als Bereiter bei Markus und Meredith Beerbaum gearbeitet hat und mittlerweile selbstständig ist, war die DM schon sehr erfolgreich gestartet. "Es ging ja schon super los am Freitag, Cody hat noch nicht so viel Erfahrung, der Parcours beim Finale war der schwerste, den er in seiner Karriere bislang gegangen ist, und das hat er mit einem kleinen Springfehler richtig gut gemacht. Er ist über vier Runden super gegangen und ich bin sehr happy, Bronze macht mich richtig glücklich." Platz vier und der Sieg in der zweiten Qualifikation ging an Markus Renzel mit seinem zehnjährigen Westfalen Pikeur Lemmar NRW, der in beiden Umläufen am Sonntag ebenfalls fehlerfrei geblieben war, aber acht Strafpunkte aus der ersten Qualifikation auf seinem Konto hatte. Das Fazit von Bundestrainer Otto Becker sah rundum positiv aus: "Ein großes Kompliment an den Veranstalter, an die Familie Landsberg-Velen, die Erwartungen wurden wieder weit übertroffen. Wir haben sehr schöne Deutsche Meisterschaften gesehen, das ist ein Top-Turnier, die ganze Region nimmt das an. Und wir hatten hier Top-Sport, ob im Großen Preis oder bei der DM der Damen und auch heute wieder Spannung bis zum Schluss, was will man mehr." Dressur-Erfolg nach sieben Jahren Abstinenz Der neue Deutsche Meister, Sönke Rothenberger mit Fendi, freute sich zutiefst über den Erfolg und über die Entwicklung seines Pferdes: „Ich habe am Donnerstag gemerkt, dass er mir in der Prüfung wieder mehr vertraut, nach einer sehr schwierigen Phase. Dass er so an Selbstvertrauen gewonnen hat, macht mich – ehrlich gesagt – viel glücklicher als die Goldmedaille. Ich bin wirklich glücklich. Und möchte dieses Gefühl unbedingt mitnehmen.“
Vor sieben Jahren hat Sönke Rothenberger schon einmal Gold bei den Deutschen Meisterschaften, mit seinem damaligen Spitzenpferd Cosmo. Übrigens gehört die Kürmusik, zu der Fendi in Balve „tanzte“, zu Cosmo. „Er hat es verdient, dass ich nun ihn zu dieser Musik, die mir sehr viel bedeutet, reite. Wenn der Bass einsetzt, bewegt mich die Musik nach wie vor sehr“, erklärte Rothenberger aus Bad Homburg nach seinem Erfolg. 81,6 Prozent gaben ihm die Richter für die Kür. Vor elf Jahren stand Matthias Alexander Rath zum letzten Mal auf dem Podium bei einer Deutschen Meisterschaft. Nun, elf Jahre und drei Kinder später, hat er es mit Destacado FRH und einem Ergebnis von 80,25 Prozent wieder geschafft. „Ich habe meinen Kindern schon erzählt, dass ich unbedingt noch einmal eine Medaille gewinnen möchte. Nun habe ich es geschafft und sie haben sich so für mich gefreut. Das bedeutet mir sehr viel“, erklärte Rath, der Destacado seit mehr als zehn Jahren kennt. „Wir haben über Jahre auf diesen Erfolg hintrainiert, und ich bin sehr froh, dass wir nun an diesem Punkt sind“, meinte der Kronberger. Bronze für Isabell Werth und Special Blend Isabell Werth ist mit ihrem Top-Pferd Wendy de Fontaine in der Kür nicht an den Start gegangen, da die Deutschen Meisterschaften für die elfjährige Stute das erste Turnier in diesem Jahr waren. Stattdessen durfte sich der zehnjährige Wallach Special Blend zum ersten Mal in der Kür zeigen. Zu italienischer Musik punktete der Sezuan-Sohn – so wie einst Isabell Werths Emilio. Für den zehn Jahre alten Oldenburger keine ganz leichte Aufgabe, da der Aufbau der Kür wirklich schwer ist, und dennoch meisterte er sie mit Bravour. „Er ist die Kür noch nie gegangen, wir haben sie heute morgen einmal im Schritt geübt. Er hat sofort verstanden. Das Pferd ist bereit für große Aufgaben“, sagte Isabell Werth erfgreut über diese Leistung des Pferdes. Für die verständlicherweise noch nicht ganz fehlerfreie Vorstellung gab es von den Richtern 79,85 Prozent. Dressur-Equipe ohne Überraschungen Unmittelbar nach dem Turnier in Balve benannte der Dressurausschuss mit Bundestrainerin Monica Theodorescu die Starter für das Internationale Offizielle Reitturnier (CHIO) in Aachen die deutschen Teilnehmer. Die offizielle Equipe bilden (in alphabetischer Reihenfolge): Katharina Hemmer (Erwitte) mit Denoix PCH, Sönke Rothenberger (Bad Homburg) mit Fendi, Frederic Wandres (Hagen a.T.W.) mit Bluetooth OLD und Isabell Werth (Rheinberg) mit Wendy de Fontaine (Reserve: Special Blend). Als Ersatz ist Matthias Alexander Rath (Kronberg) mit Destacado FRH benannt. Für die CDI-Tour nominiert wurden Anabel Balkenhol (Rosendahl) mit High Five FRH, Ingrid Klimke (Münster) mit Vayron (Reserve: First Class), Fabienne Müller-Lütkemeier (Paderborn) mit Valencia AS, Bianca Nowag-Aulenbrock (Warendorf) mit Florine OLD, Matthias Alexander Rath mit Destacado FRH, Semmieke Rothenberger (Bad Homburg) mit Farrington, Dorothee Schneider (Framersheim) mit Dayman, Carina Scholz (Glandorf) mit Soiree d’Amour OLD, Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) mit Diallo und Isabell Werth mit Special Blend. „Wir haben in diesem Jahr einige – auch neue – Paare, die sich in einer positiven Entwicklung befinden", sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu im Blick auf die deutsche Starterliste. Die offizielle deutsche Spring-Equipe und weitere Starter werden nach dem CHIO der Niederlande in Rotterdam Ende der nächsten Woche bekanntgegeben.
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