Mechelen. Auch ohne Totilas ist Edward Gal ein Könner. Der dreifache Weltmeister gewann in Mechelen auf der Stute Sisther de Jeu den der Weltcup-Kür vorgeschalteten Grand Prix, Ulla Salzgeber wurde auf Wakana Fünfte. Die Dressurrichter entfachten ein wahres Notenchaos.

An dem niederländischen Weltranglisten-Ersten Edward Gal wird auch in Zukunft kaum ein Hufschlag vorbeiführen. Auch wenn er nicht mehr den Ausnahmehengst Totilas reitet. Gal, 40, gewann in Mechelen den der Weltcup-Kür voran gestellten Grand Prix auf der Totilas-Halbshwester Sisther de Jeu mit relativ bescheidenen 71,744 Prozentpunkten, dennoch hoch überlegen vor seinem holländischen Lebenspartner Hans Peter Minderhoud auf Nadine (68,255) und Helen Langehanenberg (Havixbeck) auf dem Hengst Damon Hill (67,914). Hinter dem Belgier Jeroen Devroe auf Appollo (67,787) belegte die wieder in den Championatskader aufgestiegene Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen) auf der Hannoveraner Stute Wakana (67,191) den fünften Platz. Damit steht die Olympiazweite von Athen 2004 - auf Rusty - für die beim Weltcup entscheidende Kür im Fünferkreis, der um Weltcuppunkte am Ende der Prüfung an den Start geht. Für den Weltcup selbst zählt der Grand Prix nicht.

Ulla Salzgeber, bereits zweimal Weltpokalsiegerin, in dieser WC-Saison schon zweimal erfolgreich und in der Gesamtwertung mit 57 Zählern zusammen mit Isabell Werth (Rheinberg) an der Spitze der Europaliga, meinte hinterher, sie habe die Einerwechsel verhauen, das sei nicht mehr aufzuholen gewesen, dass sie auch mit einer fiebrigen Erkältung startete, wollte sie nicht als Entschuldigung vorbringen.

Wie bereits im Vorjahr stifteten die Richter ein totales Punktedurcheinander. Bis auf Edward Gal, den alle auf Platz 1 setzten, ging es bei den anderen kunterbunt durcheinander. Minderhoud, zusammen mit Edward Gal Mannschafts-Weltmeister, wurde von zwei Juroren auf Rang 5 gesetzt, bei Ulla Salzgeber balancierte die Platzierung zwischen 2 (Uwe Spenlen) und  7 der Belgierin Mariette Withages. Bis auf Edward Gal wurde kein einziger anderer Teilnehmer auf jener Position eingeordnet, auf der er am ende wirklich war.