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Christian Ahlmann siegt - aber nicht für Deutschland PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Mittwoch, 29. Dezember 2010 um 15:08

 

Mechelen. Den ersten deutschen Erfolg beim Weltcupturnier der Springreiter in Mechelen buchte Christian Ahlmann. Aber er gewinnt zur Zeit nur für sich selbst. Das Ladies Springen um den Queens Cup gewann wie erwartet Jessica Kürten.

 

Christian Ahlmann (36) aus Marl gehört nach wie vor zur absoluten Elite der deutschen Springreiter, er ist bereits praktisch vorzeitig für das Weltcupfinale Ende April 2011 in Leipzig qualifiziert, jetzt gewann er bei der Weltcupveranstaltung im belgischen Mechelen als bisher einziger Deutscher eine Prüfung. Auf einen wie ihn kann der deutsche Verband eigentlich nicht verzichten. Aber Christian Ahlmann fällt es schwer, wieder so mit den Verbandsoberen von Warendorf umzugehen, als wäre nichts gewesen. Und Sprüchen aus der Zentrale, man habe das alles nicht so gewollt, entgegnet Vater Georg Ahlmann ( 64) gerne mit dem Satz: „Wir sind doch nicht vor die Gerichte gezogen, das ward ihr doch...“ Die Wunde ist nicht einmal annähernd verheilt.

 

Capsaicin kostete 15 € in Aachen

 

In der Rückblende: In der ehemaligen englischen Kronkolonie war sein Wallach Cöster nach dem ersten Durchgang um Mannschafts-Gold bei Olympia 2008 positiv auf das Durchblutung fördernde Mittel Capsaicin getestet worden. Ahlmann wurde nach Hause geschickt, die Funktionäre wetterten auf „Teufel komm heraus“, der Doppel-Europameister wurde sofort für zwei Jahre aus der Nationalmannschaft verbannt, aus dem Championatskader geschmissen. Er hatte mit der gesamten Familie eine regelrechte Hetzkampagne zu überstehen. Er leugnete nicht, den Schimmel wegen Rücken-Verspannungen mit Capsaicin eingerieben zu haben, nicht erst bei Olympia. Auch beispielsweise in Aachen beim deutschen CHIO wenige Wochen zuvor. Der Test der Dopingkontrolleure war beim CHIO negativ verlaufen. Capsaicin war in Aachen für 15 Euro ganz offen in der Ladenstraße zu kaufen. Und auf Capsaicin wurden die Pferde  auch noch gar nicht getestet.

 

Capsaicin fast in jedem Futtermittel

 

Doch erstmals in Hongkong suchte das vom IOC beauftragte Labor auch nach dem die Durchblutung fördernde Mittel. So fiel Ahlmann auf, und mit ihm auch drei weitere Springreiter, Bernardo Alves (Brasilien), Denis Lynch (Irland) und der Norweger Tony Hansen. Für das Quartett machte sich vergebens zusätzlich der deutsche Veterinär Dr. Rüdiger Brems (Wolfesing bei München) stark, er wies darauf hin, dass Capsaicin Bestandteil in der EU erlaubter Pestizide sei, dass Capsaicin im Cayennepfeffer vorkomme und in der Chilischote, nach seiner Aussage enthalte fast jedes Futtermittel  als  Zusatz Capsaicin. Lynch und Alves akzeptierten die viermonatige Sperre durch den Weltverband, Hansen und Ahlmann zogen bis vor das höchste Schweizer Gericht. Sie verloren, weil ihre Argumentation kein Gehör fand. Durch das Urteil des Schweizer Bundesgerichts musste Norwegen nach über zwei Jahren juristischer Streiterei die Bronzemedaille an die Schweiz weiterreichen.

 

„Dank“ Warendorf: Capsaicin jetzt Doping

 

Und gegen Christian Ahlmann zog zusätzlich auch der eigene Verband zu Felde. Warendorf forderte beim höchsten Internationalen Sportgericht, CAS, die Capsaicin-Hochstufung von verbotener Medikation auf Doping. Und kam damit durch. Das Bundesgericht der Schweiz nahm wiederum den Einspruch Ahlmanns gegen das Urteil nicht an. Somit hatte Christian Ahlmann Gerichts- und Anwaltskosten von rund 200.000 Euro – und nichts erreicht. Menschlich somit mehr als verständlich, dass er von keinem Warendorfer mehr umarmt werden möchte. Und wohl aus Erfahrung klug geworden, weigert er sich bisher auch, die vorgelegte Athletenvereinbarung  zu unterschreiben. Danach nämlich unterwirft sich der Aktive total der Gerichtsbarkeit des Verbandes nach dem simplen Grundsatz: Der Verband hat immer Recht.... Der Aktive auf der anderen Seite ist rechtlos. Aber somit kann Christian Ahlmann auch zunächst nicht mehr in die Nationen-Preis-Equipe berufen werden.

 

Bundestrainer Otto Becker (Albersloh): „Ich persönlich habe mit Christian Ahlmann keine Probleme. Ich halte ihm alle Türen offen, er ist jederzeit willkommen. Aber er muss nun auch einen Schritt von sich aus auf uns zugehen...“

 

Ahlmann-Sieg auf Touloubet Z

 

Auf internationalen Turnieren wurden zuletzt deutsche Erfolge spärlicher. In Genf vor nur wenigen Tagen gewann gar keiner. In Mechelen durfte Christian Ahlmann mal wieder die deutsche Hymne hören. Auf dem Hengst Taloubet Z, auf dem er die ersten beiden Weltcupspringen der Saison für sich entschied, gewann er eine schwere 5-Sterne-Prüfung nach Stechen vor dem französischen  Oldie Roger-Yves Bost auf Nikyta und der Spanierin Pilar Cordon auf Nuage Bleu. Preisgeld für den Olympia-Dritten von Athen Christian Ahlman: 6.500 Euro.

 

Gegen 43 Konkurrentinnen sicherte sich die in Hünxe seit 1998 fest beheimatete Irin Jessica Kürten auf der Stute Cosma das Ladies-Springen um den Queens Cup vor Caroline Nicolas (Frankreich) auf Oxford und der Niederländerin Aniek Poels auf Baggio. Gewinngeld der früheren Mannschafts-Europameisterin: 2.200 €.

 

 

 


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