Wattens. Alle reden immer von Holland oder Deutschland – kaum jemand von England in der Dressur im Hinblick auf die EM in Rotterdam.

Die nicht unglaublich toll besetzte Dressur beim Turnier auf dem Schindlhof in Wattens bei Innsbruck brachte vor allem eine Erkenntnis: Mit den Briten ist bei der nächsten Europameisterschaft in Rotterdam zu rechnen, nicht um Bronze – um Gold. Dafür steht auch der frühere deutsche Bundestrainer Klaus Balkenhol, den man in Deutschland zur Abdankung zwang, der aber im Ausland Erfolge am Fließband mit seinen Schülern feiern kann, und mit seiner Tochter Anabel. Auf der herrlichen Anlage der Swarovski-Tochter Evelyn und deren Ehemann Klaus Haim in Tirol wurde der Brite Carl Hester auf Utophia Zweiter im Grand Prix und Sieger im Grand Prix Special mit beachtlichen 80,958 Prozentpunkten vor seinen Landsleuten Charlotte Dujardin auf Valegro (76,292) und Emile Faurie auf Marquis (73,479). Charlotte Dujardin war im Grand Prix vor Hester, dem Team-WMzeiten von Lexington, erfolgreich gewesen. Den vierten Platz im Special belegte Dorothee Schneider (Framersheim) auf Van The Man (72,604) vor Züchter Wolfram Wittig (Herford) auf seinem selbst gezogenen Hengst Bertoli W (71,021).

In der Kür siegte der 1985 in die USA ausgewanderte Oberstdorfer Günter Seidel (50) auf U 2 mit 78,27 Punkten vor der Britin Emma Hindle auf Lancet (77,17) und der Italienerin Valentina Truppa auf Eremo (76,35), sie war Erste im vorgeschalteten Grand Prix gewesen. Beste Deutsche wurde Dorothee Schneider auf dem von Christoph Niemann ausgebildeten Wallach Whizzkid (73,27) als Sechste.