Luhmühlen (fn-press). Auch am zweiten Tag der internationalen Vielseitigkeit in Luhmühlen stand der Name Michael Jung oben auf der Liste der deutschen Teilnehmer. In der Dressur der Vier-Sterne-Prüfung musste sich der Schwabe lediglich der Australierin Lucinda Fredericks geschlagen geben.

„Das war optimal für das Pferd, auch wenn es draußen noch ein bisschen besser ging“, sagte Michael Jung nach seinem Ritt. Knapp unter 80 Prozentpunkte – umgerechnet 32,8 Minuspunkte – vergaben die Richter für den Ritt des Schwaben mit Leopin FST, der sich im CCI**** als „Zweitpferd“ für London empfehlen soll. Klare Nummer eins im Stall Jung ist allerdings Welt- und Europameister Sam FBW. „Der ist einfach eine Liga für sich“, so Jung.

Das Pferd, das Leopin FST dem Viereck schlagen konnte, kommt ebenfalls aus dem Schwäbischen. Flying Finish heißt der braune Holsteiner v. Candillo, den die Australierin Lucinda Fredericks in der Reitschule des baden-württembergischen Landestrainers Fritz Pape in Jettingen entdeckte. Ursprünglich wurde er für einen Amateurreiter gekauft, der ihn Fredericks allerdings zur Verfügung stellte. „Er wäre der perfekte Ehemann – freundlich, zuvorkommend und geht abends nicht in die Kneipe“, sagte sie schmunzelnd. Mit 31,8 Minuspunkten haben die beiden am Samstag die beste Grundlage für den Start beim Geländeritt.

Eine gute Ausgangsbasis konnte sich auch der Neuseeländer Andrew Nicholson mit dem Schimmelwallach Cruise Control verschaffen, der als letzter Starter aufs Viereck ging und mit 34,7 Minuspunkten Platz drei belegte. Er verdrängte damit den Australier Andrew Hoy mit Rutherglen auf Platz vier (34,8).

Hochzufrieden war auch Lokalmatador Andreas Dibowski (Döhle) mit seinem Ergebnis von 35,2 Minuspunkten. Damit belegt er Platz fünf. Der Vorjahressieger sitzt in diesem Jahr im Sattel des ehemaligen Bundeschampions FRH Butts Avedon v. Heraldik xx, der in Luhmühlen sein Vier-Sterne-Debüt bestreitet. „Er hat sich in der letzten Zeit sehr gut entwickelt, aber mit einer 35 habe ich nicht gerechnet“, sagte „Dibo“. „Das war das Beste, was er bisher auf dem Viereck gezeigt hat.“

Kai Rüder (Blieschendorf) belegte mit Oliver Cael den 22. Platz nach Dressur (51,5). Anna Warnecke (Osnabrück) und Twinkle Bee kamen auf 54,3 Minuspunkte (Platz 26). Das Vier-Sterne-erfahrene Paar gehört zum Kreis der Olympiakandidaten, der sich in Luhmühlen dem Vielseitigkeitssausschuss präsentiert. Wer auf die Longlist kommt und zur letzten Sichtung in Aachen eingeladen wird, entscheidet sich am Sonntag im Anschluss an die Prüfung.

Nicht an den Start war Elmar Lesch (Bavendorf), der seinen Lanzelot wegen Fiebers vom Start zurückzog. Ebenfalls auf der Startliste vermisst haben Fans den Namen von Bettina Hoy und Lanfranco TSF. Der Trakehner hatte längere Zeit an einem Hufgeschwür und einer Prellung laboriert und einen entsprechenden Trainingsrückstand. Die Reiterin verzichtete daher auf einen Start im CCI**** und setzt stattdessen auf ihr Nachwuchspferd Designer in der Drei-Sterne-Prüfung, in der es auch um den Deutschen Meistertitel geht.

Im CIC*** liegt nach Dressur Michael Jung mit River of Joy auf Platz eins vor Frank Ostholt (Warendorf) mit Little Paint und dessen Ehefrau Sara Algotsson-Ostholt (Schweden) mit Wega,