Bern/ Schweiz (fn-press). Gold und Silber gab es am zweiten Tag der Dressur-Europameisterschaften in Bern in der Schweiz für die deutschen Nachwuchsreiter. Während die Junioren knapp einen Titel verpassten, ritten die Jungen Reitern souverän zum Sieg.

Zunächst hatte es auch für deutschen Junioren gut ausgehen. Als Mannschaft zeigten sie die geschlossenste Leistung aller 13 Teams. Keines der vier Paare verließ das Viereck unter 70 Prozentpunkte. Bereits die erste Starterin Kira Maxi von Platen (17, Wietze) erzielte mit der Hannoveraner Stute Flamenco Girl (v. Fielmann) 70,216 Prozentpunkte. „In der ersten Trabtour war sie etwas zögernd, in der zweiten dann zu forsch und hatte Taktfehler“, berichtete Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen (Hoya), der insgesamt mit der Leistung seiner Jüngsten im Team zufrieden war. Einen Patzer leistete sich auch die zweite EM-Debütantin Vivian Scheve (Dortmund) mit dem Westfalen Bellheim. Der achtjährige Belissimo-Sohn galoppierte einmal im Trab ab. „Ohne den Fehler wäre Vivian ganz weit nach vorne gekommen“, sagte Meyer zu Strohen. Mit 72,541 Prozentpunkten blieb die 18-Jährige knapp vor Bianca Nowag (17, Ostbevern), die für ihre Vorstellung des zehnjährigen Westfalen Dauerbrenner 71,919 Prozentpunkte bekam.

Das beste Ergebnis aus deutscher Sicht erzielte die Vorjahres-Einzeleuropameisterin und Preis-der-Besten-Siegerin Vivien Niemann (Mannheim) mit Cipollini. Mit ihrem Ergebnis von 74,216 Prozent sah es zunächst ganz nach einer Titelverteidigung der deutschen Mannschaft aus. Doch mit dem Auftritt der letzten niederländischen Reiterin, Dana van Lierop mit DJ Tiesto, endete der Traum vom Gold. Van Lierop bekam 77,405 Prozentpunkte und hob damit ihr Team auf Platz eins. „Wir waren uns der Situation bewusst, dass sie das schaffen kann. Das Pferd ging wirklich überragend, während wir noch kleine Haken drin hatten“, sagte Meyer zu Strohen. „Insofern bin ich sehr zufrieden.“ Mit 221,459 Punkten gewannen die niederländischen Junioren Gold vor Deutschland (218,676) und Dänemark (206,946).

Äußerst zufrieden konnte der Bundestrainer mit den Jungen Reiter sein. Mit 221,973 Punkten gewann Deutschland Gold vor Dänemark (218,185) und den Niederlanden (213,0). Bereits die erste deutsche Starterin, Florine Kienbaum (Lohmar), wuchs mit Don Windsor OLD über sich hinaus und sicherte sich ihr bisher bestes Ergebnis von 72,842 Prozentpunkten. „Die beiden haben sich im Laufe des Jahres gut zusammengefunden. Sie ist hier mit sehr viel Elan geritten“, lobte Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen (Hoya) die „dynamisch-erfrischende“ Vorstellung des Paares. Auch Louisa Lüttgen (Kerpen) fing mit Habitus„unwahrscheinlich gut an“, machte dann aber Fehler bei den Galoppwechseln, was sie einige Punkte kostete: 70,868 Prozentpunkte. Die Preis-der-Besten-Siegerin Charlott Maria Schürmann (Gehrde) erzielte für die Vorstellung ihres Hengstes Burlington (v. Breitling W) 74,105 Prozentpunkte, was später die Triple-Europameisterin Sanneke Rothenberger (Bad Homburg) mit Wolke Sieben noch toppen konnte. Sie kam auf 75,026 und musste sich in der Einzelwertung nur der Dänin Cathrine Dufour mit dem Caprimond-Sohn Atterupgaards Cassidy geschlagen geben. Diese erzielte 76,289 Prozentpunkte und verhalf damit ihrem Team zur Silbermedaille.