Amsterdam. Das war die große Überraschung beim Weltcup-Turnier in Amsterdam: Die Niederländerin Adelinde Cornelissen unterlag in der Kür erstmals der deutschen Meisterin Helen Langehanenberg.

Für die 33 Jahre alte Niederländerin Adelinde Cornelissen endete das Turnier in Amsterdam mit einer im heimischen Viereck mehr als unerwarteten und deshalb ganz  bitteren Niederlage in einer Weltcup-Kür. Die Doppel-Europameisterin, Olympia-Zweite und Weltpokalsiegerin unterlag erstmals der Weltcup-Zweiten Helen Langehanenberg (Havixbeck) in einer Weltcup-Kür, nicht aufgrund von Fehlern, sondern einer gleichstarken Rivalin mit wohl dem größeren Schwierigkeitsgrad im künstlerischen Teil der Vorstellung. Helen Langehanenberg, im Grand Prix noch Zweite hinter Adelinde Cornelissen, siegte auf dem Westfalen-Hengst Damon Hill mit 86,025 Prozentpunkten relativ deutlich vor Adelinde Cornelissen auf Parzival (85,425).

Während der niederländische Richter Ghislain Fouarge Adelinde Cornelissen als Chef-Juror mit 94,00 Punkten klar für den artistischen Teil an die erste Stelle setzte, folgten ihm die Kollegen nicht. Der Schwede Gustaf Svalling (90,00) und die Niederländerin Mariette Sanders-van Gansewinklel (91,00) hatten Helen Langehanenberg klar vorne, der Belgier Jacques Van Daele wertete beide Reiterinnen mit 88,00, die Kanadierin Elizabeth McMullen gab Langehanenberg 86,00 für die künslerische Darbietung, Cornelissen 87,00. Die Niederländerin erhielt als einzige Starterin einmal eine 10 als Höchstnote. Bei beiden Reiterinnen schwankten insgesamt die Noten zwischen 7,5 und 9,00.

Dritte wurde die fünfmalige Olympiasiegerin, sechsmalige Weltmeisterin, elfmalige deutsche und elfmalige Europameisterin Isabell Werth (43). Die Rheinbergerin kam auf dem Hannoveraner Wallach Don Johnson auf 82,050 Punkte. Dahinter folgten die letztjährige Weltcup-Dritte Valentina Truppa (Italien) auf Eremo del Castegno (80,775) und der dreifache Weltmeister Edward Gal (Niederlande) auf dem Oldenburger Hengst Romanow (79,2).

Für den Kür-Sieg gab es 9.000 Euro, Adelinde Cornelissen kassierte 7.000, und Isabell Werth nahm 5.000 € mit.

In der Gesamtwertung des Weltcups der Europaliga führt weiter Valentina Truppa mit 67 Punkten vor Gal (55) und Kristina Sprehe (Dinklage) mit 51 Zählern. Hinter der Schwedin Minna Telde (49) ist Helen Langehanenberg zusammen mit der Schwedin Tinne Vilhelmson-Silven (je 46) nun Fünfte. Isabell Werth (34) bisher Achte. Pro Nation können am Finale in Göteborg (24. bis 28. April) nur drei Reiter/ Reiterinnen teilnehmen. Adelinde Cornelissen ist als Cupverteidigerin automatisch für das Finale gesetzt.

Das siebte und damit vorletzte Turnier der Liga findet in Neumünster (14. bis 17. Februar) statt. Dort wird Kristina Sprehe auch erstmals wieder starten.