Herford. Erstmals seit 1970 gibt es die Herforder Veranstaltung wieder als Freiluftturnier, mit Springen und Fahren bis zur höchsten Klasse.

Nicht neu – aber ganz anders. Der Reit- und Fahrverein „von Lützow“ Herford bündelt seine Kräfte für sportliche Großveranstaltungen und richtet zwei bekannte Top-Ereignisse über zehn Tage hintereinander am Hof Meyer zu Hartum aus. Vom 30. Mai bis 9. Juni bieten Gespannfahrer und Springreiter Spitzensport bis zur schwersten Klasse an der Bielefelder Straße. Damit findet das große Herforder Springturnier zum ersten Mal seit 1970 wieder unter freiem  Himmel statt.

An der Vereins-Reithalle an der Planckstraße gibt es keine Expansionsreserven. „Auf lange Sicht würden wir im Vergleich mit anderen Veranstaltern ins Hintertreffen geraten,“ erklärte Klaus Brinkmann, 2. Vorsitzender des Vereins. „Der Hof Mayer zu Hartum bietet beste Bedingungen für die Sportler und ihre Pferde, für Zuschauer und Sponsoren.“ Das hat auch die Deutsche Reiterliche Vereinigung in Warendorf bescheinigt, die Sichtungsprüfungen für Top-Championate nach Herford vergeben hat. Die Fahrer kämpfen um Plätze bei der Weltmeisterschaft. Die Springreiter wollen mit ihren Youngstern zum Bundeschampionat. „Wir sind stolz auf dieses Vertrauen“, betont Hausherr Christoph Meyer zu Hartum.

Das Fahrturnier vom 30. Mai bis 2. Juni lockt Fahrer mit Ponys und Großpferden in allen Anspannungen und bis zur höchsten Klasse. Die Ponyfahrer wollen Punkte sammeln für die WM im Oktober in Frankreich. „Nach zehn Jahren sind wir in der Bundesliga des Fahrsports in Deutschland angekommen“, so die Veranstalter. Am Samstag, 1.Juni,  geht es um Geschwindigkeit im Gelände, Sonntag um Präzision im Kegelfahren. Damit der Fahrsport an der Basis noch stärker wird, bieten die Lützower Pferdesporttage auch regionale Prüfungen an.

Nach einem Tag Umbau ist alles vorbereitet für den Springsport. Am 4. und 5. Juni  stellen Spitzenreiter ihre Nachwuchspferde zur Sichtung zum Bundeschampionat vor. Am Wochenende, 6. bis 9. Juni, wird auf das Finale im Großen Herforder Springpreis der Klasse S** zugeritten. Das vom Hallenturnier bekannte Programm mit Prüfungen der Klasse M und S wird nach draußen übertragen. Die Zuschauer können alles bequem von einer großen Tribüne mit 1000 Sitzen verfolgen.

Vor mehr als 40 Jahren hat der Herforder Verein zuletzt ein Freiluft-Springturnier veranstaltet. Die Organisatoren von heute waren damals als Aktive am Start. Klaus Brinkmann erinnert sich: „Es hat fürchterlich geregnet, und wir mussten die Veranstaltung schließlich abbrechen. Der Naturboden von damals – das war kein Vergleich mit den Verhältnissen, die wir heute bieten können, für jedes Wetter.“