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Riders Tour-Beginn - Sieg für John Whitaker PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 21. April 2013 um 17:38

Der große alte John Whitaker - ein Pferdemann mit Stil

(Foto: Kalle Frieler)

Hagen a.T.W. Die großen internationalen Prüfungen des Turniers auf dem Kasselmann-Hof in Hagen am Teutoburger Wald endeten in den großen Prüfungen mit ausländischen Erfolgen in der Dressur durch Laura Tomlinson und Andreas Helgstrand sowie im Springen zum Auftakt der Riders Tour für den Briten John Whitaker (siehe auch Porträt als Nachtrag).

 

 

Der Beginn der großen internationalen Freiluftsaison in  Deutschland wurde in Hagen am Teutoburger Wald zum Festival der Gäste. Sie sicherten sich alle großen Prüfungen. In der ersten Konkurrenz der neuen Riders Tour, die mal als Formel 1 des Springsports gedacht war und wovon wenig übrig blieb, gewann der große John Whitaker (57). Auf dem elfjährigen Hengst Argento siegte er nach zwei Umläufen mit Zeitnahme in der zweiten Runde mit einer Zehntelsekunde Vorsprung auf Mannschafts-Weltmeisterin Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) auf dem holländischen Wallach Unbelievable, was die Prämie um 3.750 Euro schmälerte. Whitaker kassierte 18.750 €. Die in den letzten Monaten sehr erfolgreiche Brasilianerin Luciana Diniz, in Diensten der portugiesischen Föderation, platzierte sich auf dem For Pleasure-Nachkommen Fit For Fun als Dritte (11.250). Überraschend erreichte Mohamed Ghanem Ali Hajiri (Vereinigte Arabische Emirate) auf dem Westfalen-Schimmel Murtajiz von Pilgrim den vierten Platz (7.500).  Ebenfalls fehlerlos blieben bis zum Schluss der Schweizer Paul Estermann auf Castlefield Eclipse (5.250), Joachim Heyer (Cappeln) auf Aquarell (4.125) und Robert Whitaker, der Sohn des Siegers, auf Catwalk (3.000 €).

 

Für den Weltranglisten-Ersten Christian Ahlmann (Marl) lohnte sich die Reisehetze nicht. Der Ex-Europameister, der auf einem Leihpferd am Tag vorher noch in Peking Zweiter im Masters-Springen wurde, war mit der Stute Lorena nur eine Runde dabei, dann konnte er sich nach zwei Abwürfen vorzeitig verabschieden. Kurz waren auch die Gastspiele von Vizeeuropameister Carsten-Otto Nagel (Wedel) auf  Corradina und dem dreimaligen Weltcupgewinner Marcus Ehning (Borken) auf Küchengirl, sie mussten nach je einem Abwurf in der ersten Runde ihre Auftritte vorzeitig beenden.

 

In der Dressur waren am Ende der Däne Andreas Helgstrand und die Britin Laura Tomlinson, geborene Bechtolsheimer, die großen Gewinner. Helgstrand siegte nach dem Grand Prix auch in der Kür auf dem Wallach Akeem Foldager, wobei er vor allem mit Piaffe-Pirouetten punktete und am Ende mit 79,575 Zählern hauchdünn vor dem aus Wesel stammenden früheren Weltcupsieger Steffen Peters (USA) auf Legolas (79,500) lag. Dritte wurde die Team-Olympia-Zweite Dorothee Schneider (Framersheim) auf Forward Looking (78,050). Den Grand Prix Special beendete die britische Mannschafts-Olympiasiegerin Laura Tomlinson auf dem bereits 18 Jahre alten dänischen Wallach Mistral Hojris noch überlegener als den Grand Prix. Mit 81,021 Punkten lag sie  fast um Lichtjahre vor der überraschend starken Dänin Lone Larsen auf Filou (74,688) und Anabel Balkenhol (Rosendahl) auf Dablino (74,208).

 

Erstmals deutscher Meister der Dressur-Ausbilder wurde der 31 Jahre alte Thomas Wagner (Bad Homburg) mit insgesamt 3.800 Punkten vor Holga Finken (Verden) mit 3.728 und Titelverteidigerin Bianca Kasselmann (Hagen), die auf 3680 Zähler kam. Das Finale wurde mit Pferdewechsel geritten. Bestes Pferd in der Entscheidung war der Oldenburger Wallach Weltclassiker von Bianca Kasselmann, am wenigstens zurecht kamen Bianca Kasselmann und Holga Finken mit Wagners Hannoveraner Hengst Amoricello.

 

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Der große John – die wahre Legende des letzten Jahrhunderts

 

Über ihn sagt der heimliche Chef des internationalen Springreiterzirkels, Ludger Beerbaum: „Das ist die wahre Legende in unserem Sport, der größte Springreiter der letzten 30 Jahre.“ John Whitaker reitet seit bald 40 Jahren im internationalen Sport, zwölfmal nahm er an Europameisterschaften teil, sechsmal an Weltmeisterschaften und fünfmal an  Olympischen Spielen, er gewann große Preise in aller Welt, auf seinem wunderbaren Schimmel Milton war er gar einmalig. Milton mit John Whitaker im Sattel sprang dem Besitzerehepaar rund 1,5 Millionen Euro ein, 30 Autos als Ehrenpreise gewann er, darunter einen Ferrari. Insgesamt holte er bei internationalen Meisterschaften und Olympischen Spielen 14 Medaillen, vier aus Gold.

 

Das große Jahr dieser einmaligen Kombination – Whitaker/ Milton - war 1988, das Jahr der Olympischen Spiele in Seoul. Es gab wohl niemanden, der diese beiden hätte schlagen können. Doch das Besitzerehepaar Bradley ließ Milton nicht nach Südkorea, aus ewiger Verärgerung darüber, dass Prinz Philip als britischer Verbandspräsident 1973 – neben der Präsidentschaft im Weltverband - in einer Nacht- und Nebelaktion 22 Springreiter Großbritanniens zu Profis erklärt hatte, darunter auch die erfolgreiche Tochter Caroline, 1978 Fünfte der Weltmeisterschaft. 1981 auf dem Kongress in Baden-Baden wurde Olympia für alle geöffnet, Caroline Bradley profitierte davon nicht mehr. Sie starb 1983 auf einem Turnier in Ipswich an den Folgen eines Herzinfarkts. Der von ihr entdeckte und ausgebildete Milton ging in den Beritt von John Whitaker über unter der Auflage, mit dem Schimmel nie bei Olympischen Spielen zu starten. Für die Olympischen Spiele in Barcelona 1992 ließen sich die Bradleys gegen ihr Gelübde dennoch überreden, „doch ausgerechnet dort hatte Milton den schwächsten Moment in seiner Karriere“, sagt John Whitaker.

 

Helena Weinberg, die jetzt Stormanns heißt, lebte als Helena Dickinson in der Nachbarschaft der Whitakers in der Grafschaft Yorkshire. Sie sagt, John wisse, „was arm sein heißt.“ In seinen Anfängen brauchte er bei Turnieren oft drei oder vier Platzierungen, „um Sprit für das Auto zur Heimfahrt bezahlen zu können.“ John Whitaker wurde nicht nur bekannt, er wurde berühmt, und blieb dennoch immer Mensch. Neid kennt er keinen. Er hilft, wenn man ihn ruft. Er redet nicht über sich, auch nicht über seine Erfolge. Er besitzt  das nicht erlernbare Gefühl zum Reiten, die Fähigkeit, sich in einer Prüfung auf das rein Wesentliche zu konzentrieren. – um zu gewinnen. Alle seine Spitzenpferde wurden alt trotz Hochleistungssport. So gewann er zum Beispiel auf dem 21-Jährigen Wallach Gammon 1998 das britische Derby in Hickstead. Whitaker ist hart und zäh. 2001 erlitt er im Dezember in Stockholm einen Gehirnschlag und musste sofort operiert werden, vier Monate später startete er bereits wieder auf einem Turnier in Fontainebleau bei Paris, siegreich.

 

John Whitaker ist jener nicht erlernbare, trockene britischen Humor zueigen. So antwortete er beispielsweise auf die Frage, worin sich seine Pferde unterscheiden würden: „Durch die Farbe.“ Und als mal jemand wissen wollte, worum er manchmal bis zu einem Eimer Bier trinke: „Dann kommen mir die Hindernisse nicht so hoch vor…“ John Whitaker spricht nur Englisch, „aber ich bin der Lage, mir überall an jedem Punkt der Erde ein Bier zu bestellen.“

 

 


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