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Gilbert Tillmann - auf einem Schulpferd zum Derby-Sieg... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 12. Mai 2013 um 18:28

Derby-Sieger Gilbert Tillmann bedankt sich bei seinem Pferd Hello Max nach dem Erfolg in Hamburg mit einem Küsschen. Der Rheinländer gewann gleichzeitig die zweite Prüfung der diesjährigen Riders-Tour und ist zusammen mit dem Briten John Whitaker mit je 20 Punkten nun Erster der Gesamtwertung.

(Foto: Kalle Frieler)

Hamburg. Der in weiten Teilen Deutschlands kaum oder gar nicht bekannte Gilbert Tillmann gewann das 84. Deutsche Spring-Derby in Hamburg-Klein Flottbek, in der Dressur kam Fabienne Lütkemeier zu ihrem ersten großen Erfolg. Das große Geld in Hamburg holte Christian Ahlmann aber einen Tag vor dem Derby ab…

 

 

Das Deutsche Springderby hat bereits einen bekannten Helden als Sieger, oder gebiert in der Moderne des Springsports meist für einen Moment einen. In diesem Jahr für das Rheinland. Den Hufschmied Gilbert Tillmann aus Grevenbroich bei Neuss. Vor 20.000 Zuschauern bei leichtem Nieselregen gewann der absolute Hobbyreiter in diesem Jahr auf dem bereits 19 Jahre alten Wallach Hello Max das Blaue Band für sich und für das Pferd den Eichenkranz nach Stechen gegen den erfahrenen Vize-Europameister Carsten-Otto Nagel auf Lex Lugar. Beide waren die Besten im Normalumlauf mit je vier Fehlerpunkten, beide kamen auch im Stechen nicht fehlerlos über die letzten Klippen.

 

Nagel (50), bereits Gewinner dieser Prüfung 1999 und 2010 mit seit 1920 unveränderter Linienführung, musste vorlegen, er kam nicht heil zurück zur Lichtschranke, Tillmann nutzte den Vorteil mit Blick auf die große Uhr, riss auch einmal  – aber er gewann. Mit Tränen in den Augen sagte er danach: „Alles verdanke ich meinem Pferd. Der Wallach hat nicht 100, sondern 200 Prozent gegeben. Ich bin einfach fertig vom Augenblick. Ich verstehe noch gar nicht, dass ich gewonnen habe.“ In zwei Monaten wird er erstmals Pap. Er hat den Hufbeschlagschmiede-Betrieb seines Vaters Friedhelm inzwischen übernommen, der sich verstärkt um den Schulbetrieb des Stalles kümmert. Hello Max war deshalb als Schulpferd gekauft worden, jetzt hängt in Kürze sein Eichenkranz am Stalltrakt.

 

Gilbert Tillman (31) steht nun in einer Reihe mit den ganz Großen, neben Fritz Thiedemann, Hans Günter Winkler, Alwin Schockemöhle, Hugo Simon, Nelson Pessoa, Ludger Beerbaum, Hartwig Steenken, John Whitaker, Franke Sloothaak oder Michael Rüping.

 

Für das Derby, für das man sich auch trotz Meriten oder Medaillen immer noch in Vorentscheidungen qualifizieren muss, hatten sich 35 Teilnehmer in zwei Prüfungen durchgesetzt. Neben Carsten Otto Nagel, Mannschafts-Weltmeister von 2010 und ein Jahr danach Team-Europameister neben Silber in der Einzelwertung, waren Marcus Ehning (Borken) und Pius Schwizer (Schweiz) die bekanntesten Teilnehmer am 84. Derby seit 1920. Wer kein geeignetes Derbypferd besitzt und nicht entsprechend gezielt trainieren kann, braucht gar nicht nach Hamburg zu diesem Springen anzureisen.

 

Ehning und Schwizer: Pferdeleute…

 

Klasse als Horseman zeigte der dreimalige Weltcupsieger Ehning, der wie kein anderer schön und erfolgreich reitet. Nach einem Bilderbuchritt hatte der Hengst Campbell plötzlich anscheinend Angst, den großen Wall hinab zu rutschen. Er schnaubte erregt, Ehning machte keinen Druck, er klopfte ihn leicht am Hals und gab auf. Und auch der frühere Weltranglisten-Erste Pius Schwizer zeigte Größe. Er galt plötzlich mit dem 16-Jährigen Wallach Ulysse  als Favorit bei seinem ersten Auftritt in Hamburg Klein Flottbek. Doch nach dem Wall nahm der Nonstop-Sohn aus einer Mutter von Jus de Pomme die Planke mit, kam später ganz aus den Rhythmus, dass der Eidgenosse fast heruntergerutscht wäre, aber er sagte anschließend nach insgesamt zwölf Fehlerpunkten und dem siebten Rang: „Ich bin zufrieden. Das Derby ist etwas ganz Besonderes, vor allem am Sonntag das eigentliche Derby, wenn die Sprünge noch tiefer und höher sind.“

 

94.050 Euro für Christian Ahlmann

 

Nach Estoril 2011 gewann Christian Ahlmann zum zweiten Mal ein Springen der Global Champions Tour, diesmal in Hamburg auf Codex One vor Daniel Deußer (links) und Roger-Yves Bost

(Foto: Sportfot/ GCT)

 

Das Derby ist die spektakulärste Prüfung der Reitertage im Hamburger Nobelvorort, aber das große Geld wird ein Tag vorher im Großen Preis von Hamburg als Prüfung der Global Champions Tour verdient. Das Derby war mit 100.000 Euro dotiert, wovon 25.000 an den Sieger aus dem Rheinland gingen, das zweite Springen nach Madrid der diesjährigen Serie der Global Campions Tour mit 285.000 € ausstaffiert. Davon gingen an den Weltranglisten-Ersten Christian Ahlmann (Marl) als Sieger 94.050 Euro. Der Doppel-Europameister von Donaueschingen im Jahre 2003 bezwang auf dem Hengst Codex One im Stechen nach zwei Umläufen vor ebenfalls 20.000 Zuschauern den fein reitenden Hessen Daniel Deußer (Hünfelden) auf dem Schimmel Cornet d`Amour um knapp eine Sekunde, was aber immer noch 57.000 € brachte. Ebenfalls fehlerffrei blieben auf den nächsten Plätzen Frankreichs Siegreiter Roger-Yves Bost auf Nippon d`Elle (42.750 €) und Team-Weltmeisterin Janne-Friederike Meyer (Schenefeld) auf Lambrasco (28.500). Die Allgäuerin Katharina Offel, für die Ukraine am Start, hatte mit dem Wallach Pour Le Poussage im Stechen zwei Abwürfe und wurde Fünfte (17.100).

 

So nebenbei erzählte Christians Vater Georg Ahlmann die Story von Cornet d`Amour mit Daniel Deußer als Reiter. Der jetzt zehnjährige Nachkomme von Cornet Obolensky war zur Vorbereitung zur Körung auf der Hengst-Station Ligges in Ascheberg. Der Schimmel wurde vom westfälischen Verband aber nicht angenommen, der Besitzer verkaufte ihn danach verärgert für lediglich 10.000 Euro nach Belgien. Georg Ahlmann: „Und als Provision erhielt Kai Ligges ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee.“ Kai Ligges, der die Hengststation von seinem Vater und Mannschafts-Olympiasieger Fritz Ligges übernommen hat: „Stimmt nicht ganz, ich bekam einen ganzen Kuchen…“

 

Erster großer Erfolg für Fabienne Lütkemeier

 

Fabienne Lütkemeier - erstmals Gewinnerin des Deutschen Dressur-Derby mit Pferdewechsel im Finale in Hamburg

(Foto: Thomas Hellmann)

 

Das Dressur-Derby mit Pferdewechsel  endete mit dem ersten großen Erfolg für die 23 Jahre alte Fabienne Lütkemeier aus Paderborn. Die Tochter der früheren Mannschafts-Weltmeisterin Gina Capellmann siegte mit insgesamt 214,11 Punkten vor den Favoritinnen Anabel Balkenhol (40) aus Rosendahl (207,722) und der deutschen Meisterin der Profireiter Bianca Kasselmann (207,5) aus Hagen am Teutoburger Wald. Bestes Pferd im Finale war Diamonds Forever von Anabel Balkenhol, wofür es 5.000 Euro an Prämie gab – soviel wie für den Derbyerfolg.

 


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