Estoril. Am ersten Tag des abgespeckten Turniers der Global Champions Tour in Estoril stand die US-Amerikanerin Laura Kraut im Blickpunkt: Einmal Dritte – einmal Siegerin in zwei Springen.

Die Eurokrise Portugals hat nun auch den Turniersport im Land erreicht. So wurde das Programm der siebten Station der Global Champions Tour im Seebad Estoril arg zusammengestrichen. Es gibt nur noch Springen mit 5-Sternen, keine zusätzlichen Prüfungen für zahlende Gastreiter. Das Eröffnungsspringen sicherte sich der inzwischen überall startende Franzose Roger-Yves Bost auf  der Stute Cosma vor der Britin Laura Renwick auf Reine du May und der US-Amerikanerin Laurea Kraut auf dem Wallach Woodstock, die folgende Prüfung mit Stechen ging an Laura Kraut (47). Die Team-Vizeweltmeisterin der Weltreiterspiele 2006 in Aachen und Mannschafts-Olympiasiegerin von Hongkong 2008 siegte auf der Stute Jubilee d`Ouilly im zusätzlichen verkürzten Umlauf mit knapp einer halben Sekunde Vorsprung auf den deutschen Ex-Meister und EM-Kandidaten Philipp Weishaupt (Riesenbeck) auf dem Hengst Leoville. Dritte wurde der vorjährige Sieger im Großen Preis von Aachen, Michael Whitaker (Großbritannien) auf Viking. Als Vierte platzierte sich Mannschafts-Weltmeisterin Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) auf Malou nach ebenfalls fehlerfreier letzter Runde.

Nach bisher nicht dementierten Behauptungen, flössern EU-Gelder in Portugal über den Tourismus in Reitsportveranstaltungen. Direkte Anfragen wurden nicht beantwortet, und von der EU hieß es etwas lapidar, das sei möglich...

Das Preisgeld für Laura Kraut, seit fast sechs Jahren Lebenspartnerin von Mannschafts-Olympiasieger Nick Skelton (Großbritannien), betrug 48.675 Euro. Weishaupt kassierte für seinen Arbeitgeber Ludger Beerbaum 29.500 €. An Michael Whitaker gingen 22.125 €, an Michaels-Beerbaum 14.750 €. Ebenfalls noch im Geld war der Weltranglisten-Erste Christian Ahlmann (Marl) mit Taloubet Z als Achter (3.688). Ludger Beerbaum (Riesenbeck) verpasste wegen eines Zeitfehlerpunktes im Normalumlauf mit dem Hengst Chamann das Stechen.

Die drei relativen kurzen Auftritte waren für Laura Kraut in der Kleinstadt mit nicht einmal 30.000 Einwohnern durchaus lukrativ. Sie befand sich insgesamt 168,51 Sekunden im Parcours und ritt mit 52.200 Euro an Prämien wieder raus…