Herning. Mehr als durchwachsen war der Auftakt der deutschen Springreiter bei der Europameisterschaft im Fußball-Stadion von Herning. Im Zeitspringen zeigte sich keiner ganz vorne. In der Teamwertung liegt Titelverteidiger Deutschland an neunter Position.

Es gab schon bessere Auftaktspringen der deutschen Teilnehmer bei einer Europameisterschaft als nun im dänischen Herning. Das Zeitspringen als gleichzeitiger erster Teil der Mannschaftswertung gewann der britische Mannschafts-Olympiasieger Ben Maher auf der belgischen Stute Cella vor dem Schweizer Olympiasieger Steve Guerdat auf Nino des Buissonnets und dem Franzosen Roger-Yves Bost auf Myrtille Paulois sowie der für Portugal reitenden Brasilianerin Luciana Diniz auf dem Hengst Winningmood. Alle waren ohne Fehler geblieben, der Zeitunterrschied gab die Rangierung vor. Von den deutschen Startern ging nur der Wallach Cornet d`Amour unter dem deutschen Meister Daniel Deußer (Hünfelden) fehlerlos, doch er war aufgrund nicht gerade toller Zeit zu langsam und wurde Achter. Jeweils einmal rissen Ludger Beerbaum (Riesenbeck) auf Chiara, Christian Ahlmann (Marl) auf Codex One und Carsten-Otto Nagel (Wedel) auf Corradina, sie belegten die Plätze 15, 16 und 17.

Damit war auch bereits eine vordere Platzierung in der Mannschafts-Wertung futsch. Nach dem ersten Tag führt Frankreich mit 3,14 Fehlerpunkten vor Portugal (5,44) und Olympiasieger Großbritannien (5.46). Dahinter folgen Italien (6,73), die Niederlande (7,42), Schweden (7,81), Ungarn (8,12), die Schweiz (8,45) und Titelverteidiger Deutschland (8,77). Vor den beiden letzten Runden einen Tag später liegt Deutschland über einen Abwurf hinter der Spitze, auch wenn Portugal und Ungarn schwächer eingeschätzt werden dürfen, die Gold-Medaille ist wahrlich nicht in greifbarer Nähe. Wahrscheinlich war ein Abwurf bereits zu viel…

In der Einzelwertung hat  nach der Umrechnung von Zeit auf Fehlerpunkte Ben Maher die Spitze ohne Strafpunkt vor Guerdat (0,29), Bost (0,58), Diniz (0,85), dem Schweden Jens Fredricson auf Lunatic (1,29), Patrice Delaveau (Frankreich) auf Orient Express (1,66), dem Ungarn Gabor Szabo auf Timpex (1,71) und Daniel Deußer (2,01). Beerbaum hat bisher auf Rang 15 3,32 Fehlerpunkte auf dem Konto, Ahlmann dahinter 3,42 und Nagel 3,49.