Herning. Bei der 20. Team-Europameisterschaft seit 1975 in München liegt nach zwei von drei Umläufen Großbritannien an der Spitze – Deutschland ist auf den vierten Rang vorgerückt.

Einen Tag vor dem entscheidenden letzten dritten Durchgang am Donnerstagabend  um die 20. Mannschafts-Europameisterschaft seit München 1975 liegt Olympiasieger Großbritannien mit 8,18 Strafpunkten an der Spitze vor den Ex-Europameistern Schweiz (8,45) und Frankreich (11.14) sowie Titelverteidiger Deutschland (12,77) mit Daniel Deußer auf Cornet d`Amour, Ludger Beerbaum auf Chiara, Christian Ahlmann auf Codex One und Carsten-Otto Nagel auf Corradina. Alle diese Equipen trennt kein Abwurf von Gold.

Dahinter folgen Schweden (13,44), Ex-Europameister Niederlande (16,61), Italien (16,84) und Belgien (16,88). Die Teamwertung wird in keinem klassischen Nationen-Preis ausgetragen, sondern in drei Konkurrenzen, die gleichzeitig zur Einzelwertung gerechnet werden.

Zum Erreichen des letzten Durchgangs um Einzelgold führt vor den nächsten Springen der Brite Ben Maher auf der Schimmelstute Cella mit 0 Fehlerpunkten vor Olympiasieger Steve Guerdat (Schweiz) auf Nino des Buissonnets (0,29), dem Franzosen Roger-Yves Bost auf Myrtille Paulois (0,58), Titelverteidiger Rolf-Göran Bengtsson (Schweden) auf Casall (1,63),  Luciana Diniz (Portugal) auf Winningmood (0,85), Daniel Deußer auf Cornet d`Amour (2,01)>, dem Briten Scott Brash auf Hello Sanctos (2,72), dem Spanier Alvarez Moya auf Carlo(2,912), Ludo Philippaerts (Belgien) auf Challenge (3,27), Janika Sprunger (Schweiz) auf Palloubet d`Halong (3,32), Ludger Beerbaum auf Chiara (3,34), Shane Breen (Irland) auf Balloon (3,92) und Luca Maria Moneta (Italien)  auf Neptune Brecourt (3,99). Alle trennt kein Abwurf.

Mit 7,42 Strafpunkten ist Christian Ahlmann, Doppel-Europameister von Donaueschingen 2003, bisher auf Position 25, unmittelbar dahinter Carsten-Otto Nagel, Vizeeuropameister 2011 in Madrid, auf der Schimmelstute Corradina (7,49). Zur Erinnerung: Als der Weltranglisten-Erste Ahlmann im Schlosspark von Donaueschingen vor zehn Jahren siegte, war er im Parcours längst geschlagen – doch der Konkurrenz unterliefen in der Entscheidung nervlich bedingte Fehler, wie dem Belgier Ludo Philippaerts, der mit einem Abwurf den Titel hätte gewinnen können, am Ende aber aufgrund eines zusätzlichen Zeitfehles nur Vierter wurde…

Bester Deutscher ist bisher ausgerechnet der Jüngste: Daniel Deußer (Hünfelden), 32, angestellt als Chefbereiter im Stall Stephex bei Brüssel. Der deutscher Meister, der noch keinen Parcours mit einem Abwurf verließ, bereitete seinen Schimmel Cornet d`Amour ganz gezielt auf seine erste Europameisterschaft vor. Was ihn in Herning ärgert, „das ist, dass es keine Plätze gibt zum Trainieren. Man hängt hier vor allem rum…“ Die Zushcauer strömen bisher auch nicht in Massen. Zum Auftakt waren etwa 1.000 im 10.000 Zuschauer fassenden Fußball-Stadion.