Augusta/ Sizilien. Er war in den letzten Jahren immer mit vorne dabei – doch ganz rechts bei der Siegerehrung eines Großen Preises stand Ulli Kirchhoff lange nicht mehr. Nun erstmals wieder auf Sizilien, im Sattel des Wallachs Caruso.

Über fünf Jahre liegt der letzte Triumph des Doppel-Olympiasiegers Ulrich Kirchhoff  aus Lohne bei Vechta schon zurück, das war im November in Stuttgart mit Carino. Nun stand er erstmals wieder nach einem Grand Prix dort, wo die Schleife mit den entsprechenden Farben für Erfolge dem Pferd ans Halfter angeheftet wird. Diesmal in Augusta auf Sizilien. Dort beendete der 42 Jahre alte Südoldenburger, der nach seiner Ponyzeit bei Alwin Schockemöhle in Mühlen als 16-Jähriger anheuerte, den mit 75.000 Euro dotierten Drei-Sterne-Grand Prix über einen A- und einen B-Parcours als Bester auf dem erst achtjährigen Holsteiner Wallach Caruso, der Contendro zum Vater hat. Kirchhoff, der als Preisgeld 22.000 € einstreichen durfte, sagte danach: „Ich habe bereits beim letzten Bundeschampionat in Warendorf gesagt, der Wallach wird ein Kracher. Ich habe vielleicht Recht.“ Caruso, der seinen ersten Grand Prix ging, stammt aus einer Mutter, „mit der Toni Haßmann nicht weniger als 50 schwere springen gewann“ (Kirchhoff).

Zusätzlich Freude kam bei dem deutschen Meister von 1996 auf, weil die von ihm trainierte Italienerin Jonella Ligresti auf Quintero den fünften Rang belegte (4.250 €). Sie gilt als eine der reichsten Frauen Italiens und ist eine der Hauptsporen der dritten Station der „Global Champions Tour“ in Mailand (20.bis 23.Mai). Kirchhoff wurde mit Handschlagvertrag auf der Ligresti-Anlage unweit von Verona Trainer und Stallmanager.