Kevin Staut, 2009 Frankreichs vierter Europameister nach Pierre Durand (1987), Eric Navet (1991) und Alexandra Ledermann (1999), gewann auf der 15-jährigen holländischen Stute Silvana vom Gestüt Haras des Coudrettes den Dank des neuen Sponsors Rolex  auf 350.000 Euro aufgestockten Großen Preis von  s`Hertogenbosch, das sich aus der Serie um den Springreiter-Weltcup abrupt ausgeklinkt hat

(Foto: Kalle Frieler)

S`Hertogenbosch. Mit dem Sieg des Franzosen Kevin Staut vor dem Deutschen Marco Kutscher endete der 350.000 Euro-Grand Prix in den Brabanthallen von s`Hertogenbosch. Stall Beerbaum nahm dennoch aus dem Großen Preis 80.500 Euro mit…

Eine Hundertstelsekunde im Stechen war 17.500 Euro wert, und um diese Winzigkeit war am Ende Frankreichs Ex-Europameister Kevin Staut (33) auf der holländischen Schimmelstute Silvana schneller als Marco Kutscher (Riesenbeck) auf dem Westfalen-Wallach Cornet`s Cristallo und kassierte dafür insgesamt 87.500 Euro. Dritte wurde Stauts Lebenspartnerin Penelope Leprevost (Frankreich) auf Nice Stephanie, was 52.500 € ergab, bei ebenfalls fehlerfreier letzter Runde. Mit einem Abwurf belegte der 35 Jahre alte Brite Joe Clee auf der belgischen Stute Diablesse de Muze (35.000) den vierten Platz, als Fünfter und damit Letzter im Stechen platzierte sich der 18 Jahre alte Ire Bertram Allen, eines der größten Talente der Welt und zuhause seit bald zwei Jahren auf der ehemaligen Anlage von Jessica Kürten in Hünxe am Niederrhein, die seine Eltern erworben haben. In der Entshceidung hatte Bertram Allen auf der Stute Molly Malone zwei Abwürfe, doch 24.500 Euro waren dennoch ein gutes Entgelt. Wegen eines Strafpunktes für Zeitüberschreitung im Normalparcours verpasste die zweimalige Global Champions Tour-Gewinnerin Edwina Tops-Alexander (Australien) mit dem Hengst Old Chap Tame das Stechen und wurde Sechste (19.250).

Der Ostfriese Marco Kutscher, der über das Voltigieren zum Reitsport fand, wird nach 15 Jahren Ende Juni den Turnierstall Ludger Beerbaum verlassen und mit seiner Lebensgefährtin Eva Bitter in Bad Essen bei Osnabrück einen eigenen Handels- und Turnierstall aufbauen

(Foto: Kalle Frieler)

Der 119-malige Nationen-Preis-Reiter Ludger Beerbaum kam wegen eines Abwurfs mit dem Hengst Chaman im zweiten Sprung der Dreifachen nichts ins Stechen und wurde Neunter. Doch er, der vor einer Woche in Doha auf der Schimmelstute Chiara den Grand Prix für sich entschied (214.500 €), und Kutscher mit dessen 70.000 nahmen insgesamt 80.500 € mit aus dem Großen Preis ins heimatliche nicht weit von Hertogenbosch entfernte Riesenbeck.

Die falschen Hosen hatte Christian Ahlmann (Marl) an. Der Doppel-Europameister von 2003, der zwei Tage zuvor auf Aragon Z eines der drei Hauptspringen entschieden hatte, brachte den Schimmel, der beim Passieren des Ausrittes die Gefolgschaft verweigerte und nur durch sein reiterliches Können wieder auf Kurs und wurde am Ende mit fünf Strafpunkten auf Position 18 geführt, einen Platz vor Lars Nieberg (Münster) auf Casallora. Mit zwei Abwürfen im Normalumlauf reichte es für Marcus Ehning (Borken) auf Cornado nur für Rang 22.