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Monica Theodorescu: "Jetzt erst recht..." PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Oliver Wehner/ "Die Rheinpfalz"   
Sonntag, 24. August 2014 um 14:47

Caen. Seit fast zwei Jahren ist Monica Theodorescu Dressur-Bundestrainerin – als erste Frau in dieser Funktion. Auch ohne Ausnahmepferd Totilas peilt sie nach EM-Gold 2013 nun bei der WM in der Normandie wieder den Mannschaftstitel an.

 

Kurz vor Beginn der Dressur-Wettkämpfe der 7. Weltreiterspiele in der Normandie – ab diesem Montag -  sprach Oliver Wehner mit Bundestrainerin Monica Theodorescu (51) über hengstige Hengste, eine neue Lebensplanung, Hunde und die besten Reiterinnen im Südwesten. Sie war u.a. 1990 in Stockholm mit Ganimedes Team-Weltmeisterin und in der Einzelwertung Dritte.

 

Frau Theodorescu,  nach dem kurzfristigen Ausfall von Totilas in dieser Woche muss man das fragen: Sind Sie gut in Caen angekommen, sind alle Pferde fit, wie sind die Bedingungen?

 

Monica Theodorescu: „Sehr gut, wir haben tolle Stallungen. Die Plätze sind gut, einer ist sogar überdacht. Das war eben  nützlich, weil es gleich mal geregnet hat. Die Pferde sind alle sehr gut drauf.“

 

Und Isabell Werths hübsche Stute Bella Rose ist hoffentlich weit weg von den Hengsten ...

 

M.T.: „Ja, die sind alle friedlich“ (lacht).

 

Sie hatten sich schon früh im Jahr, als ein Totilas-Comeback mit Matthias Rath  noch gar kein Thema war, festgelegt: Ziel ist Mannschaftsgold. Daran hat sich also nichts geändert…

 

M.T.: „Klar, und jetzt ist es erst recht das Ziel. Wir schauen nach vorne. Die Mädchen haben das hinter sich gelassen, auch wenn es uns für Matthias  allen sehr  leid tut.“

Aber auch ohne Totilas  bilden Ihre  Equipe für Caen  vier Paare, von denen drei schon im Grand Prix allesamt 80 Prozent und darüber gehen können: Damon Hill mit Helen Langehanenberg, Desperados mit Kristina Sprehe und Bella Rose mit Isabell Werth. Außerdem fehlt den Niederländern kurzfristig Edward Gal mit Undercover. Was soll da am Montag und Dienstag eigentlich noch schiefgehen in Sachen Mannschaftsgold?

 

M.T.: „Naja, passieren kann immer alles. Erstens kann sich jedes Pferd, was wir nicht hoffen, noch verletzen. Wobei wir mit Fabienne Lütkemeier, die nun für Matthias antritt, eine sehr starke Reservereiterin haben. Sie konnte  letztes Jahr die EM reiten und hat uns absolut überzeugt. Aber es kann auch  einer der Hengste  hengstig werden. Oder es kann Gewitter geben, und alles fliegt davon. Es muss also jeder erstmal geritten sein. Und es ist  schon  Druck, als Favorit ins Viereck zu gehen.“

 

Es ist nach der EM 2013 in Herning Ihr zweites großes Championat als Bundestrainerin. Wie schwer fiel es Ihnen, diesen Strich zu ziehen: Schluss mit der Turnierreiterei zugunsten des Bundestrainerpostens?

 

M.T.: „Dieses Amt war in meinem Leben eigentlich nicht geplant. Wir haben lange überlegt, mein Mann und ich: Sollen wir, sollen wir nicht? Die Anfrage kam  überraschend. Aber so etwas kommt ja auch nicht jedes Jahr, dass man sagen kann: Ach ja, fragt mich doch in vier Jahren nochmals. Ich hätte auch noch ein paar Jahre reiten können. Mit dem Sport aufzuhören, fiel dann doch nicht so leicht. Andererseits war es ein guter Zeitpunkt. Ich war fast 50 und noch im Championatskader. Ich bin alles geritten, überall – auch mit großer Dankbarkeit.“

 

Nochmal  zu Totilas.  Nach viel Häme in den vergangenen zwei Jahren, als das Ausnahmepferd nicht auf Turniere ging,  war die deutsche Dressurszene  doch froh über das Comeback und empfindet nun viel Mitleid, oder?

 

M.T.: „Ja, denke ich auch. Es ist doch  gut, dass so ein Pferd nicht einfach verschwindet. Er hat sich ja auch gut gezeigt, nicht nur erfolgreich. Es sieht gut aus, es sieht harmonisch aus, zufrieden. Das Paar ist deutlich mehr zusammengewachsen. Totilas wirkt wie ein Partner, und es ist nicht nur so, als säße Matthias auf einem neuen Pferd. Es sieht aus, wie wir uns vorstellen, wie Dressur aussehen soll.“

 

Nun ist Helen Langehanenberg wieder die klare  Nummer 1 im Team. Hatte sie vorher ein Problem damit, sich diese Rolle teilen zu müssen?

 

M.T.: „Ach was, überhaupt nicht. Helen ist faire Sportlerin,  sie konzentriert sich auf sich und ihr Pferd. Sie hat niemals eine Ausnahmestellung  gefordert.  Und was Aachen angeht: Matthias  hat den Grand Prix mit dem Glück gewonnen, dass andere Fehler gemacht haben. Wenn Damon Hill bis zum Ende vernünftig passagiert hätte, hätte Helen gewonnen. Das Pferd hatte beabsichtigt eine lange Pause, der Hengst hat ja auch sehr viel gedeckt. Dann muss man erst ein paar Mal wieder reiten….

 

Isabell Werth hat ihr erst zehnjähriges Supertalent Bella Rose doch noch  genau auf den Punkt fit bekommen. Eine Überraschung?

 

M. T.: „Nein. Ich habe das Pferd die ganze Zeit im Training begleitet, das war alles wohlüberlegt. Dass die Stute mit diesem Potenzial ein gutes Championatspferd werden soll, war ja klar.“

 

Und Werth hat ja den frechen Don Johnson noch in der Hinterhand ...

 

M.T.: „Der Stratege (lacht schallend). Der ist ja unberechenbar. Er kann mal frech sein, aber wenn er gut geht, dann auch auf einem  hohen Niveau.“

 

Sie züchten  ja mit ihrem früheren Grand-Prix-Pferd Renaissance auch selbst. Wie viele Fohlen haben Sie aus der Stute  gezogen?

 

M.T.: „Sechs. Aber das ist reines Hobby. Viele Züchter hätten meine Stute sicher anders bedeckt, moderner vielleicht. Ich bin da rein nach Gefühl und Spaß gegangen, nicht nach Leistung.“

 

Und wenn Sie sich ein Pferd „bauen“ könnten, wie sähe das aus? Angefangen beim Geschlecht.

M.T.: „Nicht unbedingt Hengst. Für mich ist der beste Reithengst ein Wallach. Als Desperados in Perl auf dem Abreiteplatz wegen einer Stute hengstig wurde, sagte Paul Sprehe  zu mir: Guck dir den an, ist das nicht toll? Ich sagte: Kannst dich ja mal draufsetzen! Das ist dann echt nicht spaßig da oben. Eine Stute ist anders, wenn man die auf seiner Seite hat, kämpft sie für einen. Vom modernen Typ Sportpferd kommt Desperados dem Ideal schon sehr nahe. Ich hatte ja auch immer gerne Pferde mit hohem Blutanteil.“

 

Sie sind  gelernte Übersetzerin, sprechen vier Sprachen. Und die der Pferde haben Sie ihrem Vater George Theodorescu gelernt?

 

M. T.: „Von meinen Eltern, beiden Teilen. Mein Vater und meine Mutter liebten Tiere und Pferde. Ich bin mit Pferden und Hunden groß geworden und habe mit denen gespielt, nicht mit Spielzeug.“

 

Schauen Sie bei der WM auch mal bei den Para-Dressurreitern vorbei?

 

M. T.: „Ich hoffe es. Man erkennt dort noch viel mehr, was das Pferd fühlt, das ist ganz toll. Viele Berufsreiter unterschätzen, wie viel die Pferde wissen und verstehen. Die Pferde in der Para-Dressur sind sehr gut ausgebildet und  sensibel. Bei weniger Reiterhilfen erkennt man die Kommunikation. Da wissen wir noch viel zu wenig über das Pferd und über die Tiere.“

 

Kommen wir kurz zu den Topreiterinnen unserer süddeutschen Region,  Dorothee Schneider hatte mit verschiedenen Pferden, auch vom  Gestüt Peterhof in Perl-Borg, einen sehr guten Sommer.

 

M.T.: „Die Pferde vom  Peterhof haben jetzt die Erfolge, die sie auch verdienen. Sezuan (Weltmeister der fünfjährigen Dressurpferde, die Red.) war ein  Highlight, und auch mit Silvano und Derano hatte sie Top-Platzierungen und Siege. Auch ihre Pferde in Framersheim, Forward Looking und St. Emilion, sind in diesem Jahr sehr erfolgreich gegangen. Bei Doro weiß man, wenn sie einreitet, kommt sie beim Punkt C an – egal mit welchem Pferd.“

Jenny Langs Holsteiner Loverboy wird bald 15. Sie ist ja keine Berufsreiterin, kann sie ihr Niveau  halten?

 

M.T.: „Ich hoffe, dass sie gute Pferde nachkriegt. Sie hat ja diesen Diamond-Hit-Sohn, sieben Jahre, er passt zu ihr, ist sehr talentiert. Ein Hengst (schmunzelt)! Ich hoffe, dass er bald nicht mehr Hengst ist, ich arbeite daran (lacht). Jenny ist in jedem Fall sehr talentiert, eine tolle Prüfungsreiterin.“

 

Uta Gräfs Dandelion hat gerade wieder mal in Münster gewonnen ...

 

M. T.: „Münster ist ihr Turnier, ob Halle oder draußen. Dandelion sah gut aus, er war erholt. Das Nächste, was geplant ist, ist Donaueschingen.  Jetzt muss sie noch weitermachen mit dem Fuchs (Damon Jerome, die Red.), der jetzt Gott sei Dank kastriert ist …

 

Der gekörte Wallach …

 

M.T.: „Ja, Wallach mit Nachzucht“ (lacht)

Ihre Hunde Terry und Hope sind normalerweise immer um Sie herum – ergänzen Sie doch bitte diesen Satz: Ein Leben ohne Hunde…

 

M.T.: „Nein!!! Das geht nicht! Wie war das bei Loriot?“

 

Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.

 

M. T.: „Genau. Die  14 Tage mit Trainingslager sind ja schon sehr hart. Mehr für Frauchen als für die Hunde. Aber in Caen sind keine Hunde erlaubt.“

 

 


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