Nörten-Hardenberg/ Lipica. Das erste herausragende internationale Springen in Nörten-Hardenberg gewann die US-Amerikanerin Lauren Hough. Die Grand Prix-Sieger in der Dressur in Lipica/ Slowenien heißen Uta Gräf und Richard Davison – Einmal Letzte: Die früher so große Olympiasiegerin und Weltmeisterin Christine Stückelberger (63)...

Lauren Hough, während der Derby-Tage in Hamburg auf Quick Study Siegerin im Großen Preis als zweiter Prüfung der „Global Champions Tour“, sicherte sich in Nörten-Hardenberg auf der holländischen Fuchsstute Casadora die Prüfung mit Siegerrunde (2.800 €). Hinter der Amerikanerin folgten mit ebenfalls fehlerfreien Runden Wesley Heijdens (Niederlande) auf Pavarotti (2.000 €) und als bester Deutscher der frühere Derby-Gewinner Holger Wulschner (Rostock) auf dem Hengst Cefalo (1.500).

Vierter wurde Exweltmeister Dermott Lennon (Irland) auf Tolett (1.100), Fünfter Johannes Ehning (Borken), der jüngere Bruder des dreimaligen Weltcup-Gewinners Marcus, auf Salvador (700). Den sechsten Platz belegte der niederländische Olympiasieger von 2000, Jeroen Dubbeldam auf Simon (600).

Dressur-Weltcup in Lipica

Beim Dressurturnier mit Grand Prix Special und Weltcup-Kür in Lipica, Schauplatz der Europameisterschaften 1993,  gewann Uta Gräf (Kirchheimbolanden) auf dem zehnjährigen Rapphengst Le Noir den Grand Prix zum „GPS“ mit relativ bescheidenen 67,872 Prozentpunkten vor dem Österreicher Christian Schumach auf Da Vinci (66,936) und dem Franzosen Arnaud Serre auf Helio (66,681). Siebter wurde Alfons Friedberger (Wallerfing) auf Laredo (65,021).

Den anderen Grand Prix als Vorprüfung zur Weltcup-Kür auf den 1580 gegründeten Gestüt der Lipizzaner sicherte sich der Brite Richard Davison auf Artemis (70,681) vor dem polnischen Finalteilnehmer am Weltcupfinale vor einigen Wochen in s`Hertogenbosch, Michal Rapcewicz auf Random (70,085) und dem Österreicher Peter Gmoser auf Cointreau (67,617). Beste Deutsche als Elfte war Angela Hergeth auf Royal Classic (62,723).

Und sie reitet und reitet und reitet...

Im Grand Prix der Special-Tour wird auf dem 27. und damit letzten Rang Christine Stückelberger geführt, mit gerade mal 54,851 Prozentpunkten. Für eine wie sie sicher fast schon beschämend. Die Schweizerin, vor einigen Tagen 63 Jahre alt geworden, jahrelang – dazu geschickt gecoacht und gemanagt vom Meistertrainer Georg Wahl (90) - auf dem Holsteiner Wallach Granat einziger Gegenpol zur deutschen Dressur-Übermacht mit Dr. Reiner Klimke zum Beispiel, wollte ihre internationale Karriere nach den Olympischen Spielen 2000 in Sydney beenden. Sie startete auf der anderen Seite der Erde zum achten Mal bei Olympia und glich an Teilnahmen mit der schwedischen Fechterin Ingrid Palin aus, sechsmal ritt sie bei Weltmeisterschaften, sie war Olympiasiegerin in Montreal 1976, Weltmeisterin 1978, zweimal Europameisterin, zweimal Weltcupgewinnerin, dazu wurde sie 1981 als erste Frau ins Nationale Olympische Komitee der Schweiz aufgenommen – mehr erreichen kann man fast nicht.

Man darf deshalb die Frage stellen, welcher Drang darin liegen kann, bei Veranstaltungen hinterher zu reiten. Das ist ja fast schon Masochismus – oder eigene Rufschädigung.