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Dressur und Springen müssen Trauer tragen... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 18. Juli 2010 um 09:26

 

Aachen. Bis zum Großen Preis zum Abschluss des 95. CHIO von Deutschland gewann kein deutscher Springreiter eine herausragende Prüfung – das ist einmalig in der CHIO-Geschichte des Landes. Dafür war wieder auf die Vielseitigkeitsreiter Verlass.

 

Im Moment können Deutschlands Springreiter von einer Medaille bei den Weltreiterspielen Anfang Oktober in Lexington im US-Staat Kentucky zwar träumen, doch eine zu erwarten, wäre schon beinahe vermessen. U.a. konnte bisher keine einzige von bisher sechs Nationen-Preisen in der Topliga gewonnen werden, auch nicht die in Aachen.

 

Dass Deutschland nicht mehr zu den Ausnahmereitern in der Parcourslandschaft rechnet, dafür gilt als jüngster Beleg das Internationale Offizielle Turnier in Aachen. Bis zum Grand Prix als Abschluss erklang für keinen einzigen die Nationalhymne am Ende eines herausragenden Springens, nicht im „Preis von Europa“, nicht im „Preis von Nordrhein-Westfalen“, nicht nach den Konkurrenzen am Samstag wie „Springen mit Siegerrunde“ oder über „Gräben und Wälle.“ Es gab Zeiten, da wurde das Deutschlandlied zum Ohrwurm in der Soers.

 

Starke Iren beim CHIO

 

Ganz groß in Aachen wie selten präsentierten sich die Iren. Auch ohne ihre herausragende Amazone Jessica Kürten gewannen sie am Donnerstagabend unter Flutlicht den „Preis der Nationen“ der Superliga, am Samstag schlugen sie gar zweimal zu: Bill Twomey sicherte sich auf Tackeray den Wettbewerb mit Joker, Shane Breen auf  Dorada die Prüfung „Über Gräben und Wälle“, und der frühere Weltranglisten-Erste Pius Schwizer (Schweiz) war zudem Bester im Springen mit Siegerrunde, was ihm gar 16.500 Euro brachte. Denis Lynch, Ire mit Wohnort Münster, im letzten Jahr Sieger im Großen Preis von Aachen: „Unser Ziel ist ganz auf die Weltreiterspiele in Kentucky ausgerichtet – darauf planen wir gezielt hin.“

 

Holland: Talente hegen - Pferde halten

 

Tristesse liegt auch über der deutschen Dressur. Die Lücke zur Niederlande ist schon fast brutal. Pferde wie Totilas unter Edward Gal und Parzival unter Adelinde Cornelissen sind im Moment in Deutschland nicht zu sehen, und wenn, wären sie längst verkauft. Die Niederlande hat ein anderes System aufgebaut. Talente werden gefördert, Pferde im Land gehalten. Und dafür fand Dr. Joep Bartels, 64, der frühere Direktor des Dressur-Weltcups, Sponsoren und Gönner auch unter den Turnierveranstaltern. Und dass inzwischen auch die Briten an den Deutschen vorbei passagierten, macht ja fast ratlos. Wie sagte Reitmeister Johann Hinnemann: „Früher kamen aus dem Ausland zur Schulung zu uns, und auch die Pferde wurden bei uns in Deutschland gekauft. Inzwischen ist Deutschland nur noch ein Durchgangsland – nach Holland, nicht nur zum Training, auch zum Pferdekauf.“ Und auch das sagte er: „In der Verbandszentrale Warendorf hat man den Schuss zu spät gehört...“

 

Stark ausschließlich in der Vielseitigkeit

Der Neuseeländer Mark Todd, 54, Olympiasieger 1984 und 1988, beim CHIO auf Chuckelberry, mit dem Team Vierter

(Foto: offz)

Einst waren die deutschen Vielseitigkeitsreiter eine ganz besondere Spezies. Sie gehörten nicht zur feinen Gesellschaft der Dressur und nicht zu jenen im Springen. Sie kutschierten ihre Pferde im Hänger am PKW, schliefen oft in Boxen neben den Pferden, zeigten aber ein ungeheueres Gefühl der Zusammengehörigkeit. Doch wenn sie gewannen, nahmen nur die Insider davon Kenntnis. Bei Championaten und Olympischen Spielen zudem alle jene, die sich ums Medaillenzählen in Schreibstuben zu kümmern hatten.

 

Das hat sich geändert. Die Vielseitigkeitsreiter werden inzwischen als Stars der Sattelbranche gefeiert, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie nicht nur sympathisch auftreten, sondern auch gewinnen. Und für den erfolg gibt es eben keinen Ersatz. Bei den siegreichen Weltreiterspielen in Aachen 2006 wurden sie zu einer gefeierten und liebgewordenen Macht, dann kehrten sie auch noch mit den wertvollsten Medaillen von Olympia aus Hongkong nach Hause zurück, allen voran Zahnarzt Hinrich Romeike, der wie kein anderer seinen Sport unter das Volk trägt – da war die Vielseitigkeit endgültig und endlich im Land angekommen.

 

Und nun in Aachen gewannen sie wieder, auch ohne Hinrich Romeike, mit Anderas Dibowski auf  Leon, Ingrid Klimke auf Abraxxas, Michaeljung auf River of Joy und Dirk Schrade auf King Artus mit 171,60 Punkten vor Schweden (179,20) und den einstmals übermächtigen Briten (190,20). In der Einzelwertung siegte zwar der australische Altmeister Andrew Nicholson auf Nereo, doch dahinter schon im Millimeterabstand Dibowski, Michael Jung und Schrade. Sie können beruhigt zur WM fliegen...

 


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